Lasten-Fahrräder der Post

  • In den letzten Monaten sind mir immer wieder neue Lasten-Fahrräder der Post in Hannover aufgefallen. Davon will ich hier einige Bilder zeigen. Und ich würde mich freuen über Bilder aus anderen Städten und Ortschaften. Denn ich frage mich, wie weit verbreitet diese Lasten-Fahrräder der Post bereits sind im alltäglichen Straßenbild.

    Nicht zuletzt wegen Corona kommt man ja auch nicht mehr so oft und weit weg von zu haus. Da sind doch ein paar Schnappschüsse von anderen Orten ein kleiner Lichtblick!

    Zunächst mal dieses Lasten-Fahrrad der französischen Post aus Straßburg, das ist allerdings noch vor Corona im Sommer 2019 aufgenommen worden:

    Und hier zwei Bilder von einem vierrädrigen Post-Lasten-Fahrrad aus Hannover, dass ich diese Tage das erste Mal gesehen habe:

  • Elektro. Da bräuchte man Beine wie Armstrong, die Dinger ohne Hilfe den ganzen Tag durch die Gegend zu bugsieren.

    Bei uns sind selbst die Posträder inzwischen E-Bikes. Inkl. Wechselakku-Halterung. Da frage ich mich manchmal, ob das vom Treten her überhaupt ein Unterschied ist, die neuen E-Teile sehen nach mind. 50kg Eigengewicht aus.

  • Ich vermute, dass die kleinen Räder keinen negativen Einfluss haben auf das Fahrverhalten, so lange der Luftdruck stimmt und die Fahrbahn eben ist. Der Elektro-Zusatzantrieb ist unverzichtbar, denn es werden recht große Massen in Bewegung gesetzt, wenn die Postbotin/der Postbote losfährt. Und ständiges Losfahren und dann wieder halten ist der Betriebsalltag.

    Es gibt aber auch dreirädrige Postfahrräder, die weniger futuristisch aussehen. Elektro-Zusatzantrieb haben die aber auch:

  • Ich war in meinem vorherigen Beruf Briefzusteller bei der damaligen Deutschen Bundespost. Das ist nun allerdings schon über 30 Jahre her. Damals hatte ich überschlägig ausgerechnet, dass ein Briefträger im Jahr ca. 2000 kg Papier austrägt. Heute dürfte dieser Wert jedoch höher liegen, da seit der Privatisierung der Arbeitsdruck vor allem auch in der Zustellung erheblich zugenommen hat und die Zustellbezirke natürlich größer geworden sind. Und das nicht nur wegen der mittlerweile abnehmenden Sendungsmenge.

    Wurde der Zustellbezirk damals mit dem Fahrrad bedient, so gab es unterwegs die sogenannten "Ablagestellen". Das waren entweder graue Kästen am Straßenrand, in denen weitere Post für den Zustellbezirk lag oder Geschäfte, Arztpraxen, Kanzleien, wo die Post deponiert werden durfte. Dort konnte man dann sein leeres Fahrrad wieder auffüllen und man musste nicht ins Postamt zurück fahren. Bis zu fünf Mal nachfüllen war damals im Zustellbezirk normal. Allerdings hatten die damaligen Postfahrräder auch nur Platz für insgesamt zwei schwarze Leder-Posttaschen. Die heutigen gelben Briefbehälter gab es damals nur in grau und wurden in der Zustellung überhaupt nicht verwendet, weil die Fahrräder keine passenden Aufnahmemöglichkeiten hatten, sondern nur etwas größere Gepäckträger vorne und hinten. Auch der Aufbockständer war teils unterdimensioniert, so dass bei Sturm schonmal die ganze Post auf der Straße lag.

  • Auch der Aufbockständer war teils unterdimensioniert, so dass bei Sturm schonmal die ganze Post auf der Straße lag.

    Da würden dich sicher diese beiden Modelle begeistert haben.

    Das erste ist ebenfalls in Straßburg fotografiert worden, das zweite (mit dem Anhänger) in Hannover.

    An dem Modell der französischen Post gefällt mir der große Abstand zwischen Tretlagerachse und Hinterradachse. Vermutlich hat man dabei mehr Rückenfreiheit, wenn das Rad etwas höher beladen wird.

    Allerdings sieht der Ständer beim französischen Postfahrrad etwas wackliger aus.

    Auch das französische Modell hat eine Anhänge-Kupplung.

  • Ich war in meinem vorherigen Beruf Briefzusteller bei der damaligen Deutschen Bundespost. Das ist nun allerdings schon über 30 Jahre her. Damals hatte ich überschlägig ausgerechnet, dass ein Briefträger im Jahr ca. 2000 kg Papier austrägt. Heute dürfte dieser Wert jedoch höher liegen, da seit der Privatisierung der Arbeitsdruck vor allem auch in der Zustellung erheblich zugenommen hat und die Zustellbezirke natürlich größer geworden sind. Und das nicht nur wegen der mittlerweile abnehmenden Sendungsmenge.

    Wurde der Zustellbezirk damals mit dem Fahrrad bedient, so gab es unterwegs die sogenannten "Ablagestellen". Das waren entweder graue Kästen am Straßenrand, in denen weitere Post für den Zustellbezirk lag oder Geschäfte, Arztpraxen, Kanzleien, wo die Post deponiert werden durfte. Dort konnte man dann sein leeres Fahrrad wieder auffüllen und man musste nicht ins Postamt zurück fahren. Bis zu fünf Mal nachfüllen war damals im Zustellbezirk normal. Allerdings hatten die damaligen Postfahrräder auch nur Platz für insgesamt zwei schwarze Leder-Posttaschen. Die heutigen gelben Briefbehälter gab es damals nur in grau und wurden in der Zustellung überhaupt nicht verwendet, weil die Fahrräder keine passenden Aufnahmemöglichkeiten hatten, sondern nur etwas größere Gepäckträger vorne und hinten. Auch der Aufbockständer war teils unterdimensioniert, so dass bei Sturm schonmal die ganze Post auf der Straße lag.

    Nun habe ich doch tatsächlich Fotos von der damaligen Zeit gefunden:

    Das war damals noch eines der moderneren Fahrräder. Es gab da keinen Klammer-Gepäckträger mehr, sondern Halterahmen für die Ledertaschen. Und im Hintergrund die obligatorischen grauen Kästen. Das Bild ist in meinem damaligen Wirkungsbereich Hamburg-Bergedorf entstanden. Muss so 1988 gewesen sein. Und mit dem Auto ging es dann auch bis in die Vier- und Marschlande:

    Das waren noch Zeiten. Ich will behaupten, die schönste Zeit meines Lebens. Vieles war viel, viel einfacher und unkomplizierter. Und vor allem analog...

  • Danke für die Aufnahme eines mittlerweile historischen Postfahrrades, Alf.
    Kannst du dich zufällig daran erinnern, ob daran auch eine solche Stempelbremse mit diesem besonderen Gestänge verbaut war?

    Die Fotos zeigen ein Transportfahrrad, das ich vor ein paar Tagen zufällig gesehen hatte und das mit einer besonders kuriosen Stempelbremse ausgestattet ist. Ob es auch mal als Postfahrrad unterwegs war, weiß ich nicht.

  • Kannst du dich zufällig daran erinnern, ob daran auch eine solche Stempelbremse mit diesem besonderen Gestänge verbaut war?

    Ja, ich kann mich erinnern. Eine solche Bremse war nicht verbaut. Hinten Rücktritt, vorne Felgenbremse. Auf den Rahmen soll es damals übrigens 30 Jahre Garantie gegeben haben. Ich denke aber nicht, dass die Deutsche Post heute noch die alten Dinger besitzt und heute wohlmöglich Garantieansprüche geltend macht...

  • Nun habe ich doch tatsächlich Fotos von der damaligen Zeit gefunden:

    Das war damals noch eines der moderneren Fahrräder. Es gab da keinen Klammer-Gepäckträger mehr, sondern Halterahmen für die Ledertaschen. Und im Hintergrund die obligatorischen grauen Kästen.

    Die grauen Kästen gibt es tatsächlich auch noch zu Pedelec-Dreiradzeiten:


    (Beachte: Der Schlüssel steckt schon! Ich wollte aber so diskret bleiben, dass der Postbote selbst nicht drauf zu sehen ist.)