Veloroutennetz Hannover - Zwölf Velorouten in zehn Jahren

  • https://presse.hannover-stadt.de/AttachmentDownload.cfm?pmid=14482&aid=15709&csm=7310547B6B40F5A88F6D1AF6C48E9ABDA76B2102

    Dieser Link führt zum geplanten Veloroutennetz Hannover, das dieser Tage öffentlichkeitswirksam vorgestellt wurde. [Habe im Mai 23 diesen neuen Link zur einer ADFC-Seite eingebaut, weil der alte Link nicht mehr aktuell war.]

    https://hannover-stadt.adfc.de/fileadmin/Gliederungen/Pedale/hannover-stadt/Velorouten/2023-01-19-Veloroutennetze.png

    Den oben kopierten Link habe ich auf einer Seite von hannover.de gefunden.

    In dem Text dazu heißt es: "Für Velorouten gelten Standards. Mit einheitlicher Kennzeichnung – etwa durch Markierung oder Beschilderung – sind sie durchgängig erkennbar. Im Einrichtungsverkehr sind sie 2,50 Meter breit, im Zweirichtungsverkehr haben sie eine Mindestbreite von drei Metern."

    Es geht bei den Velorouten nicht um die Radschnellwege: "Parallel zu den Velorouten arbeitet die Stadt Hannover gemeinsam mit der Region und Umlandkommunen an Radschnellwegen. Das sind Verbindungen zwischen Städten. Vor allem Pendler*innen sollen sie nutzen."

    Zu dem Radschnellweg von Lehrte nach Hannover hatte ich an anderer Stelle auch schon etwas geschrieben. Dieser mündet im Stadtgebiet dann in die Veloroute Nummer 5.

    Eine der spannendsten Stellen im Veloroutennetz ist auf der Veloroute 10: Aus Richtung Badenstedt/Davenstedt kommend geht es durch diese Durchwegung durchs Ihmezentrum, deren Einfahrt heute so aussieht:

    Von der anderen Seite sieht die Einfahrt in die Durchwegung so aus:

    Und so soll die Durchwegung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in wenigen Jahren aussehen:

    Siehe auch das Thema "Licht am Ende des Tunnels?"

    Licht am Ende des Tunnels?

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (21. Mai 2023 um 19:57) aus folgendem Grund: Ergänzt mit Bildern von der Ihmezentrum-Durchwegung

  • Bei der Veloroute 10, deren Straßen ich recht gut kenne, ist mir aufgefallen, dass stadteinwärts auf der Badenstedter Straße hinter der Schnellwegbrücke die Route links abzweigt und dann bei der Wittekindstraße wieder rechts.

    Ich halte es für sinnvoller, die orange eingezeichnete Engstelle zwischen Schnellwegbrücke und Nieschlagstraße dadurch zu entschärfen, dass der Park-"Verkehr" dort herausgenommen wird, so dass man als Radfahrer ungefährdet dort lang fahren kann.

    Und zwar auf der rot eingezeichneten Alternativroute, ohne Umwege und ohne Engstellen.

    Auf jeden Fall leidet das Veloroutenkonzept darunter, wenn wegen Engstellen, verursacht durch parkende Autos, Fahrradfahrer Umwege in Kauf nehmen sollen.

  • Diese Rampe am Wehr, an der Wasserkunst Herrenhausen ist Teil einer Variante der Velo-Route 11 und wurde nach ca. einjähriger Bauzeit diesen Monat endlich für den Fahrradverkehr freigegeben:

    So sah es früher an der Stelle aus, an der jetzt eine Rampe die Weiterfahrt für den Radverkehr gewährt:

    Artikel mit Foto aus punkt-linden.de:

    Neubau einer barrierefreien Rampenanlage an der Wasserkunst
    Die Treppe an der Wasserkunst zur Brücke über das Leine-Wehr soll nun durch eine barrierefreie Rampenanlage ersetzt werden.
    punkt-linden.de

    Und das ist der Bauplan der Rampe:

    https://punkt-linden.de/wp-content/uploads/2021/10/rampenentwurf-wasserkunst.jpg

    In dem dazugehörigen Artikel von Ende 2021 heißt es:

    "Mit dem Treppenrückbau als ersten Schritt erfolgt die Vollsperrung der Leinequerung. Die Bauzeit beträgt ca. 6 Monate. Für diesen Zeitraum ist eine Umleitung über die Schwanenburgbrücke vorgesehen."

    Nicht nur die Fahrradfahrenden freuen sich, auch für Eltern mit Kinderwägen ist die neue Rampe eine Erleichterung:

    Gleichzeitig wurden die Geländer an der Brücke über das Wehr und den Leineabstiegskanal erhöht:

  • In der HAZ von heute wird auch über die neue Rampe berichtet. Unter anderem wird betont, dass daran gedacht wurde, Aussichtsplätze einzurichten. So kann zum Beispiel diese historische Schleusenanlage von 1760 sehr schön begutachtet werden:

    Mehr über die Schleuse auf Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst-August-Kanal_(Hannover)

    Die Bauzeit für die Fahrrad-Rampe war zwar länger als geplant, aber der Kostenrahmen wurde nicht gesprengt. Radverkehrsanlagen müssen nicht teuer sein. 8) Im Gegenteil: Die Kosten für die Rampe fielen niedriger aus als veranschlagt. Das schreibt heute die HAZ in ihrer Printausgabe über die freigegebene Rampe:

    "Die wichtige Leinequerung zwischen Limmer und Herrenhausen an der Wasserkunst ist nach einjähriger Bauzeit wieder freigegeben – und nun erstmals auch komfortabel für Radfahrende und Menschen im Rollstuhl nutzbar. Trotz der erheblichen Bauzeitverlängerung sind die Kosten nach Angaben der Stadt voraussichtlich unterhalb der veranschlagten 1,5 Millionen Euro geblieben."

    aus HAZ-Printausgabe vom 24.5.23:

    Rampe am Wehr jetzt freigegeben - Neues Bauwerk an der Wasserkunst

    Laut HAZ war es der Stadt nur deshalb möglich, das Geld aufzubringen, weil die neue Rampe Teil des Veloroutenkonzeptes ist: "Dass Hannover sich nun den Umbau leisten kann, hat vor allem etwas mit dem Veloroutenkonzept zu tun, der Verbesserung der Fahrradinfrastruktur. Denn die Gesamtsumme wird vom Land Niedersachsen aus einem Haushaltstopf für Nachhaltige Mobilität gefördert. Die neue Rampe über die Gewässer ist Teil der Veloroute, die das Neubauquartier Wasserstadt Limmer mit den nördlichen Stadtteilen und im weiteren Verlauf auch der Innenstadt verbindet."

    Eigentlich ist es schade, dass sich jahrzehntelang die Radfahrer*innen über die Treppe gequält haben. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich Ende der 80er-Jahre den sportlichen Ehrgeiz entwickelt hatte, mit dem Fahrrad die Treppe zumindest bergab ohne Absteigen zu überwinden. Ist auch immer gutgegangen, aber aus den Zeiten bin ich raus. Und wenn ich dann bedenke, wieviele Milliarden Euro seit der Zeit für Autoverkehrsprojekte verbuddelt wurden. ||

  • Darf ein solcher Fahrrad-Überweg wie hier auf der Veloroute 5 (Richtung Kleefeld) und 6 (Richtung Bult) über eine stark befahrene Hauptverkehrsstraße eigentlich auch vom Fußverkehr benutzt werden?

    Dieser Fahrrad-Überweg über die Berliner Allee in Verlängerung von der Straße Gutenberghof über die Berliner Allee hinweg in die Kestnerstraße (im Foto hinten in der Mitte) ist nicht mit Fußgänger-Ampeln ausgestattet. Das finde ich schade. Vermutlich sollen die Grünphasen für den querenden Verkehr, vor allem dem Autoverkehr, möglichst kurz gehalten werden, um den Autoverkehr auf der Berliner Allee nicht zu sehr "auszubremsen".

    Hier das Google-Satellitenbild, noch ohne den Fahrrad-Überweg, der heute die Fahrradrouten 5 und 6 direkt von der Straße Gutenberghof in die Kestnerstraße führt:

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    Der Fußgängerverkehr auf dem Trottoir an der Berliner Allee wird mit Ampeln gebremst, wenn der Radverkehr auf der Veloroute grün ist für den Radverkehr:

    Dieses Bild zeigt die Querung der Veloroute über die Berliner Allee von der Kestnerstraße aus:

  • Meiner unmaßgeblichen Meinung nach:

    Ist kein straßenbegleitender Radweg, sondern was eigenständiges, so dass die Separierungen nach Fahrbahn/Radweg/Gehweg nach § 2 und § 25 nicht ziehen können und alle die beiden "Richtungsfahrbahnen ohne Rad- und Gehwege" nutzen dürfen müssten und ein Verweis auf nahe weitere Kreuzungen anderer Straßen fehl gehen müssten ... Das gilt im Prinzip sogar für Kraftfahrzeuge, da es keine verbietende Beschilderung gibt, außer für die im Bild 3 aus der Querstr., weil die dem Abbiegegebot folgen müssen, das aber nicht für Fußgänger gilt: "Wer ein Fahrzeug führt, muss der vorgeschriebenen Fahrtrichtung folgen." Ob von woanders Kfz einfahren/einbiegen dürfen, muss man an anderen Schildern prüfen, die man hier nicht sieht ...

    Ohne für Fußgänger zuständige Ampel dürfen Fußgänger halt bei beliebiger Radampelfarbe queren ...

  • Besten Dank für die Bewertung. Ich befürchte allerdings, dass sich Fußgänger nicht so ohne weiteres darauf berufen können, dass sie den Velorouten-Ampelübergang mitbenutzen können, weil es ja nun einmal ein ganz allgemeines Wegeangebot darstellt.

    Andererseits ist es zur nächsten Fußgängerampel ca. 60 m. Und Fußgänger dürfen ja eine Fahrbahn auch dann überqueren, wenn keine Fußgängerampel in der Nähe ist. Wenn sie dabei neben einem Radweg laufen, oder zwischen zwei Radwegen, geht das. Allerdings ist es gut einzukalkulieren, dass die Grünphase für die Querung relativ kurz ist.

    Bei openstreetmap ist die ampelgesteuerte Veloroutenquerung schon eingezeichnet. (Bei Googlemaps noch nicht.) Mal gespannt, wann die erste Fahrt auf der neuen Route auf Mapillary erscheint.

    Die Anfahrt von der Straße Gutenberghof sieht so aus:

    Foto 1: Einfahrt in die Straße Gutenberghof. Das Sackgassenschild signalisiert Autofahrern, dass es nur hier wieder herausgeht:

    Foto 2 und 3 Für den Fahrradverkehr geht es am Ende der Straße Gutenberghof hier auf den neuen Überweg:

    Die Ausschilderung ist noch verbesserungsfähig. Es ist nicht sofort ersichtlich, dass man sich in dem fotografierten Abschnitt auf der Veloroute befindet.

  • In deinen drei Bildern ist kein Verbot zu sehen, den Gutenberghof mit Autos in voller Länge bis zur Berliner Alle zu befahren. Allerdings kann man noch vermuten, das eventuell im Bereich des Wendehammers ein Schild steht, das den folgenden Abschnitt als Geh-und Radweg ausweist.

  • In deinen drei Bildern ist kein Verbot zu sehen, den Gutenberghof mit Autos in voller Länge bis zur Berliner Alle zu befahren. Allerdings kann man noch vermuten, das eventuell im Bereich des Wendehammers ein Schild steht, das den folgenden Abschnitt als Geh-und Radweg ausweist.

    Eigentlich müsste dort wo im Foto 1 der schwarze Pfeil im 90°-Winkel nach rechts abknickt erneut ein Schild Sackgasse stehen. Dann wäre hinreichend klar, dass am Wendehammer Schluss ist für den Autoverkehr. Vielleicht aber ist einfach noch niemand auf die Idee gekommen, dass die Rampe auf Foto 3 von einem Auto befahren wird, weil dort früher eine Treppe war und keine Rampe.

    Weil ich keine genaue Erinnerung mehr hatte, habe ich bei streetview auf einem Bild von 2009 nachgesehen. Da ist die Treppe noch zu sehen. Hinter dem Baustellenschild, das neben der Laterne steht:

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    Auf der Karte kann man ja sehen, dass dort wo der schwarze Pfeil ebenfalls den 90°-Winkel macht, noch eine andere Straße auf die Straße am Gutenberghof mündet, das ist die Haasenstraße. Es ist eine Einbahnstraße in Richtung der Straße Gutenberghof und mündet genau in dem 90°-Knick auf die Straße Gutenberghof. Also müsste auch dort noch ein Sackgassenschild stehen. Und das müsste in Verbindung mit dem eindeutig als Wendehammer erkennbaren Abschluss der Straße eigentlich ausreichend signalisieren, dass Autos dort nicht durchfahren dürfen, wo die Veloroute über die Rampe in Foto 3 geführt wird.

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    Wenn das nicht ausreicht, dann muss wohl die Ausschilderung der Rampe mit [Zeichen 240] oder [Zeichen 250] + [Zusatzzeichen 1022-10] nachgebessert werden. Beides sind keine schönen Ausschilderungen für einen wichtigen Abschnitt einer Veloroute. Auch wenn dieser Abschnitt sehr kurz ist.

  • Eigentlich müsste dort wo im Foto 1 der schwarze Pfeil im 90°-Winkel nach rechts abknickt erneut ein Schild Sackgasse stehen. Dann wäre hinreichend klar, dass am Wendehammer Schluss ist für den Autoverkehr.

    EIn Sackgassenschild, dass ja eh am Anfang einer solchen steht, ordnet für deren Ende nix an, wo auch immer das sein mag, was aus dem Schild ja eh nicht hervorgeht ...

  • EIn Sackgassenschild, dass ja eh am Anfang einer solchen steht, ordnet für deren Ende nix an, wo auch immer das sein mag, was aus dem Schild ja eh nicht hervorgeht ...

    Mag sein, aber in Verbindung mit der Treppe, die jahrzehntelang am Ende der Straße Gutenberghof auf die Autofahrer*innen wartete, war das wohl ausreichend. Und ich vermute, dass auch im heutigen Ausbauzustand kein Autofahrer auf die Idee kommt, die Gutenbergstraße bis zum Ende durchzufahren und dort über die schmale Rampe weiter zu fahren, nur weil dort kein Schild steht, das unmissverständlich die Weiterfahrt für KFZ verwehrt.

    Andererseits. Bei Autofahrer*innen kann man nie so genau wissen. Und gibt man bei Google-Bildersuche "Auto fährt über Treppe" ein ...

    Autofahrer fährt über Treppe - Google Suche

    Immerhin im Schweizer Verkehrsgesetz fand ich diesen Passus:

    "Art. 43

    1 We­ge, die sich für den Ver­kehr mit Mo­tor­fahr­zeu­gen oder Fahr­rä­dern nicht eig­nen oder of­fen­sicht­lich nicht da­für be­stimmt sind, wie Fuss- und Wan­der­we­ge, dür­fen mit sol­chen Fahr­zeu­gen nicht be­fah­ren wer­den."

    Gibt es ein Pendant in Deutschland in der StVO?

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (31. Mai 2023 um 16:06) aus folgendem Grund: Korrektur, Hinweis auf Schweizer Verkehrsgesetz

  • In Kleefeld tut sich was. An der Veloroute 5 wird gebaut.

    Hier entsteht unter der Bahnlinie am Anfang der Berckhusenstraße eine Velorouten-Querung, die direkt unter der Bahntrasse liegt:

    Das ist eine wirklich knifflige Stelle, weil die Veloroute aus der Innenstadt kommend zunächst links am Bahndamm entlang geführt wird (Stadtparkweg) und dann in der Bahnunterführung in der Berckhusenstraße verschwenkt wird. Ab hier geht es rechts am Bahndamm entlang.

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  • Und hier ist die Querung über die Kleestraße zu sehen.

    Der Weg zur Fußgänger- und Fahrradfahrer-Brücke heißt auch noch Stadtparkweg. Der Weg wird derzeit verbreitert. Aber noch ist er gesperrt. Und Fahrradfahrer*innen werden nach links umgeleitet (Roter Pfeil):