Berg- und Talbahnen bei außerörtlichen Radwegen

  • Pumptrack in Kirchdorf: https://www.merkur.de/lokales/freisi…e-13787480.html

    Der offenbar allenfalls torkelradelnde Bürgermeister findet aber, dass man die Buckel beim Fahren kaum merkt :)

    Mal eine ähnliche Frage in diesem Zusammenhang: Wurden in der Vergangenheit an außerörtlichen Straßen die Geh- und Radwege erst später angelegt oder direkt aus Kostengründen irgendwie durch die Landschafft drappiert, um die teuren Einschnitte in die hügelige Landschaft einzusparen?

    Das fällt mir bei außerörtlichen Touren jedes Mal wieder auf: Während die eigentliche Fahrbahn quasi gradlinig durch die Landschaft gelegt wurde, folgt der benachbarte Geh- und Radweg quasi jedem Hügel, von denen es sogar in Schleswig-Holstein eine Menge gibt, und führt an jedem einzelnen Baum vorbei. Ich würde ja tippen, dass man den Trog für die Fahrbahn damals nicht noch um zwei Meter verbreitern wollte oder den Radweg erst im Nachhinein daneben gelegt hat. Und so geht es dann für Radfahrer unablässig auf und wieder ab und wieder hoch und wieder runter.

    Im niedersächsischen Teil der Bundesstraße 4 wurden in der Vergangenheit auch einige Radwege neu errichtet, die eigentlich ganz gut zu fahren sind, aber auch jedem Hügel hoch und runter folgen und außerdem nicht nur schützenswerten Bäumen, sondern quasi jedem Maulwurfshügel ausweichen:

    Bei neuen Radwegen ist mir schon klar, wie das wohl passiert sein wird, aber wie ist das mutmaßlich bei älteren Wegen abgelaufen?

  • Die Kosten hast Du ja schon genannt.

    Ich finde es aber auch davon unabhängig gar nicht so einfach zu entscheiden:

    Wenn ich einfach nur von A nach B möchte, nerven mich diese Hügel auch. Wenn ich aber im Wandermodus fahre, finde ich die Führung etwas losgelöst von der Fahrbahn angenehmer.

  • Ich finde es aber auch davon unabhängig gar nicht so einfach zu entscheiden:

    Wenn ich einfach nur von A nach B möchte, nerven mich diese Hügel auch. Wenn ich aber im Wandermodus fahre, finde ich die Führung etwas losgelöst von der Fahrbahn angenehmer.

    Die Meinung teile ich zwar, aber das halte ich ja noch für eine andere Fragestellung. In diesem Fall sind die Wege ja als straßenbegleitend angelegt, folgen aber nicht dem Höhenprofil der Fahrbahn — und das ist dann bei beiden Arten der Fahrt, also der gemütlichen Wanderfahrt oder der schnelleren A-nach-B-Fahrt eher anstrengend, finde ich.

  • Der Grund dürfte auch daran liegen, dass solche Wege oft auch die landwirtschaftlichen Grundstücke nebendran erschließen und somit, damit diese erreichbar sind, dem Gelände folgen statt der Straße ...

  • und das ist dann bei beiden Arten der Fahrt, also der gemütlichen Wanderfahrt oder der schnelleren A-nach-B-Fahrt eher anstrengend, finde ich.

    Ich nicht :)

    Bei der gemütlichen Wanderfahrt ist mir der zusätzliche Abstand lieber als mich die zusätzliche Steigung stört.

    Allerdings bin ich aktuell mit Kindern unterwegs. Bei dem von ihnen vorgegebenen Tempo bemerke ich den Berg nichtmal :)

  • Die Meinung teile ich zwar, aber das halte ich ja noch für eine andere Fragestellung. In diesem Fall sind die Wege ja als straßenbegleitend angelegt, folgen aber nicht dem Höhenprofil der Fahrbahn — und das ist dann bei beiden Arten der Fahrt, also der gemütlichen Wanderfahrt oder der schnelleren A-nach-B-Fahrt eher anstrengend, finde ich.

    Das ist doch eher das erste Indiz dafür, dass sie eben nicht straßenbegleitend sind. Das zweite dann der Abstand, das dritte die Bäume und dann bleiben noch die Vorfahrtsregelungen, die man auf den Bildern jetzt nicht sehen kann.

    Der Zustand dieser Wege ist im Gegensatz zur Straße oftmals deutlich schlechter ausgeführt. Man sieht es auf den Fotos schon, an den Rändern bröckelt der Asphalt ab, die nahen Bäume drücken über kurz oder lang ihre Wurzeln durch und das Befahren mit tonnenschweren Traktoren und Hängern tut sein Übriges. Früher waren das meistens einfach Feldwege mit Schotter, den man relativ günstig ausbessern konnte. Bei geschlossener Decke funktioniert das nicht mehr, und sobald das Geld aus dem Bau weg ist, werden die Wege mehr oder weniger sich selbst überlassen. Ich habe zwar auch schon Situationen erlebt, wo der (neu gebaute) Radwirtschaftsweg besser geteert war als die alte Kreisstraße daneben - aber das ist selten, meistens ist es umgekehrt.

    Ursprünglich dürften die meisten davon auch aus Feldwegen entstanden sein. In ländlicheren Regionen und älteren Straßen sieht man noch ab und an Feldwege (oft nicht geschottert, sondern mit Grasbewuchs) direkt zwischen Feld und Straße. Da einmal Asphalt drauf und du hast das Bild von oben. Die Hügel und Buchten haben auch den ganz praktischen Sinn, dass man zu den Feldzufahrten kommen können soll: eine steile Rampe direkt aufs Feld hoch ist auf Dauer sehr unpraktisch. Der Abstand zur Straße hilft zwar den Radfahrern gegen Spritzwasser, aber vor allem beim Rangieren mit schwerem, ausgeklapptem Gerät hinten am Traktor, ohne auf der Gegenfahrbahn Unfälle zu produzieren. Schließlich ist es natürlich billiger und weniger in die Natur eingreifend, und Beschwerden gibt es auch keine - Bauern haben längst genug PS, um locker hochzukommen bzw. kämen sonst auch nicht besser hoch, und die Ausflugsradfahrer im Sommer merken es gar nicht oder kennen nichts anderes - und alle, die von A nach B schnell sein wollen, fahren dann auf der Straße.

  • Dass man beim nachträglichen Bau eines "Radweges" nicht eine komplette Allee abholzt, finde ich schon OK. Auch dass man einen solchen Weg dann nicht immer niveaugleich mit der Fahrbahn baut.

    Es ist bei "Radwegen" wie immer das Sicherheitsproblem: Liegt der Weg deswegen vor Kreuzungen und Einmündungen noch weiter außerhalb der Wahrnehmung des Kfz-Verkehrs? Werden Sichtbeziehungen noch weiter beeinträchtigt? Ist der Weg auch auf den Abschnitten mit Gefälle noch befahrbar, wo selbst Oma Erna auch ohne Pedelec 25km/h erreicht? Die Schikanen mit engen Kurvenradien treten ja oftmals in Kombination mit erschwerten Sichtbeziehungen und Wurzelaufbrüchen auf.

    Mir persönlich macht auch ein leichtes Auf und Ab auf dem "Radweg" nichts aus und eigentlich sorgt das vor allem auf langen geraden Strecken eher für etwas Abwechslung. Ob ich an einer Landstraße den "Radweg" benutze oder nicht, mache ich nicht davon abhängig, ob er 4,50m oder 5,50m neben der Fahrbahn verläuft und damit rechtlich gesehen noch als fahrbahnbegleitend anzusehen ist oder nicht. Das entscheide ich anhand des Verkehrsaufkommens und dem Zustand von "Radweg" und Fahrbahn. An Bundesstraßen entscheide ich mich meistens für den "Radweg", aber auf Kreis- und Landstraßen fährt man eigentlich immer besser (komfortabler) auf der Fahrbahn.

    Teil des Elberadweges im Landkreis Stendal, natürlich mit [Zeichen 240] :)

  • Im niedersächsischen Teil der Bundesstraße 4 wurden in der Vergangenheit auch einige Radwege neu errichtet, die eigentlich ganz gut zu fahren sind, aber auch jedem Hügel hoch und runter folgen und außerdem nicht nur schützenswerten Bäumen, sondern quasi jedem Maulwurfshügel ausweichen:

    Die Ertüchtigung der parallel verlaufenden Bundesstraße 4 wurde dafür genutzt, den lustigen Radweg zu begradigen. Was der Grund für diese lustigen Schlenker war, wüsste ich dennoch gerne.

  • tja. bei dem Gehölzstreifen stand vllt mal ein großer, erhaltenswerter Baum dort, der dann doch das Zeitliche gesegnet hat?

    Und bei dem Acker: hm. Grundwassermessstelle? Pumpstelle? Mal geplanter Düker/Durchlass unter Straße + Radweg durch?