Fahrradfahrer haben immer Recht...

  • Zitat

    Ich kündige ein Überholmannöver an, fahre dann zügig an dem zu Überholenden vorbei. Dieser schert unerwartet aus und drängt mich von der Fahrbahn. Dann soll ich schuld sein. Liebe Leute, das ist doch krank. Selbst mit dem Verbalen Hinweis " bitte Rechts fahren" (mache ich zusätzlich, wenn der andere Radfahrer gar nicht reagiert) begreifen viele nicht, welches das richtige Rechts ist.

    Du musst damit rechnen, dass Leute auf ihren Fahrrädern anfangen zu torkeln. Das hat mit ausscheren nichts zu tun. Es gibt auf diesen schmalen Radwegen keine zwei Fahrstreifen pro Richtung. Wer überholt hat dafür zu sorgen, dass er niemanden gefährdet. Das machst du nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Panke (16. Januar 2014 um 16:11)

  • Du musst damit rechnen, dass Leute auf ihren Fahrrädern anfangen zu torkeln. Das hat mit ausscheren nichts zu tun. Es gibt auf diesen schmalen Radwegen keine zwei Fahrstreifen pro Richtung. Wer überholt hat dafür zu sorgen, dass er niemanden gefährdet. Das tut's tu nicht. Du pöbelst nur.

    Ich finds schwierig: Zuallererst sind wir uns ja wohl alle einig, dass 95 % der Radwege zu schmal sind, um ein vollkommen regelkonformes, sicheres Überholen zu ermöglichen. Zweitens gibt es den Interessenkonflikt zwischen körperlicher Unversehrtheit des Überholten und dem Interesse am zügigen Vorankommen seitens des Überholenden, dass natürlich in fast allen Fällen zugunsten des Überholten ausfallen muss. Aber was ist mit der in Schrittgeschwindigkeit Schlangenlinien fahrenden Oma? Muss ich da kilometerlang hinterherzuckeln? Oder dem Radler mit Stöpseln im Ohr, der partout keinen Platz macht, weil er mein Klingeln nicht hört? Also, ich drängel mich dann vorbei, auch wenn es eng wird...

  • Schlangenlinien fahrenden Oma? Muss ich da kilometerlang hinterherzuckeln? Oder dem Radler mit Stöpseln im Ohr, der partout keinen Platz macht, weil er mein Klingeln nicht hört? Also, ich drängel mich dann vorbei, auch wenn es eng wird...


    Genau. Und die "Oma" ist halt in meinem Verständnis ein "schwächerer" Verkehrsteilnehmer (siehe mein Post weiter oben) unter den Radfahrern. Da habe ich halt Geduld... :saint:

    Die Dummheit des Volkes ist unantastbar. [Zusatzzeichen 1022-10]

  • Also, ich drängel mich dann vorbei, auch wenn es eng wird...

    Ehrlich gesagt: Ich nicht. Wenn’s auf dem Radweg nicht vorbei geht, dann fahre ich nach Möglichkeit auf der Fahrbahn dran vorbei. Ansonsten gibt’s ja wenigstens in Hamburg alle paar hundert Meter eine Ampel, an der es irgendeine Überholmöglichkeit geben wird, so viel Zeit habe ich dann auch noch ;)

  • Zitat

    Zweitens gibt es den Interessenkonflikt zwischen körperlicher Unversehrtheit des Überholten und dem Interesse am zügigen Vorankommen seitens des Überholenden, dass natürlich in fast allen Fällen zugunsten des Überholten ausfallen muss.

    In einer Güterabwägung zwischen körperlicher Unversehrtheit und einem Zeitverlust (spätestens an der nächsten Kreuzung kommt man vorbei), kann immer nur die körperlicher Unversehrtheit gewinnen. Immer.

    Zitat

    Aber was ist mit der in Schrittgeschwindigkeit Schlangenlinien fahrenden Oma? Muss ich da kilometerlang hinterherzuckeln?

    Nein, nur bis du eine Möglichkeit zum sicheren überholen findest. Das ist in der Regel bei der nächsten Kreuzung bereits der Fall. Mich regen solche Situationen ja auch auf - tierisch sogar. Aber Fehlverhalten anderer ist kein Freischein diese zu gefährden. Diese Argumentationslinie ist genau die, die man von den abdrängenden und belehrenden Autofahrern immer hört.

    Wenn man auf einem Handtuchradweg (und das sind ja im Grunde alle) überholen will, muss man halt klingeln und warten bis man bemerkt wurde und eindeutig vorbeigelassen wird. Das machen in der Regel auch alle.

    Es ist halt nicht so, dass man nur Klingeln braucht und schon wechselt ein ominöser Flächennutzungsanspruch den Besitzer.

    Das stört mich auch so an dem Video. Natürlich verhalten sich die ganzen Passanten total fahrlässig. Aber geklingelt wird im Grunde immer im letzten Moment bevor man haarscharf dran vorbeizieht - auch wenn die Passanten schon vorher da waren.

    Und dieses "Dann erschreck ich sie halt ein bisschen, vielleicht lernen sie es dann" ist auch zum kotzen. Genau die Argumentation der Kampfkraftfahrer die beim Überholen noch extra nah ranfahren, zwecks Verkehrserziehung.

  • Aber was ist mit der in Schrittgeschwindigkeit Schlangenlinien fahrenden Oma? Muss ich da kilometerlang hinterherzuckeln? Oder dem Radler mit Stöpseln im Ohr, der partout keinen Platz macht, weil er mein Klingeln nicht hört? Also, ich drängel mich dann vorbei, auch wenn es eng wird...

    genau. "drängeln". das sagt doch schon aus, dass da kein Platz ist! Sonst wäre es kein drängeln!
    Könnt ihr nicht warten bis zur nächsten Ampel? Nicht warten, bis zur nächsten Stelle, die ein gefahrloses Überholen ermöglicht?
    Das ist bitter.

    Es gibt kein Recht auf Maximalgeschwindigkeit. Weder für Autos, Motorräder, Radfahrer noch Jogger an der Alster.
    In jedem Falle ist mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren und die Gefährdung anderer auszuschließen / zu minimieren.

    Ich frage mich ernsthaft, was daran so schwer ist? 8|
    Rücksichtnahme - das ist einer der Grundsätze eines Miteinanders in unserer Gesellschaft. Gilt ja nicht nur im Straßenverkehr.

    Dass da einige diese Rücksicht nicht walten lassen, ist aber doch noch lange kein Freibrief, dieses Verhalten ebenfalls an den Tag zu legen.
    Was denkt denn der Fußgänger, an dem mit 30km/h knapp ein Radfahrer vorbeischießt?
    [ ] oh, da war ich wohl auf dem Radweg. Mach ich nicht wieder.
    [ ] Arschloch. Das nächste mal streck ich meinen Ellenbogen aus, dann fliegste immerhin schön auf die Schauze

    Hätte ich zu dem Eingangsclip eine Altersschätzung des Fahrers abgeben müssen: 16-24 Jahre.
    Umso fassungsloser bin ich, dass Ralle hier von "20jähriger Erfahrung" schreibt ||

    Was ich manchmal Autofahrer frage, die mit 30cm an mir vorbeidonnern: "Würden Sie Ihren Sohn auf die selbe rücksichtslose Art und Weise gefährden, mit seinem Leben spielen?"
    Das möchte ich hier auch fragen: "Würdest du an deinet Großmutter/Mutter mit dem selben Abstand vorbeiheizen?"

  • Und dieses "Dann erschreck ich sie halt ein bisschen, vielleicht lernen sie es dann" ist auch zum kotzen. Genau die Argumentation der Kampfkraftfahrer die beim Überholen noch extra nah ranfahren, zwecks Verkehrserziehung.


    Führerschein für ALLE

    Wenn ich hinten klingel hört´s eh keiner. Hab schon mal Sturmklingel versucht aber leider kein lautes Modell gefunden. Hupe wie die Autos wäre wirkungsvoll, um auch von weiter weg gehört zu werden. Rückspielgel am Rad sind ja nicht verbindlich vorgesehen, dann könnte man ja blinken :huh:

    Die Dummheit des Volkes ist unantastbar. [Zusatzzeichen 1022-10]


  • Wenn ich hinten klingel hört´s eh keiner. Hab schon mal Sturmklingel versucht aber leider kein lautes Modell gefunden. Hupe wie die Autos wäre wirkungsvoll, um auch von weiter weg gehört zu werden. Rückspielgel am Rad sind ja nicht verbindlich vorgesehen, dann könnte man ja blinken :huh:


    Schön, nach StVZO sind auch Blinker am Rad nicht zulässig.

    Und wo soll denn der "angeblinkte" Vorausradler hin ausweichen, wenn der Radweg nur 80cm schmal ist?
    Auf den Gehweg? darf er nicht.

    Ist es denn so schwer zu akzeptieren, dass auf Radwegen in Hamburg nicht legal überholt werden kann?
    In vielen Wohnstraßen können Autos auch nicht überholen. Weder andere Autos noch Radfahrer. Trotzdem darf der Autofahrer nicht einfach einen Radfahrer überrollen, "weil ja sonst kein Platz war" ...

  • Hi
    wenn ich jeden Tag radfahren müsste/möchte und dabei schnell sein und nicht alle Geburt lang ausgebremst werden, käme für mich außer Fahrbahn nix in Frage. Ich fahre auch so nur auf ausgesuchten, mir bekannten Radwegen, die tatsächlich einen Vorteil bieten und nicht nur dazu dienen, das zweirädrige Ungeziefer von der Fahrbahn fernzuhalten. Meinetwegen kann die Fahrbahn ruhig 2 Spuren in jeder Richtung und Tempo 100 zHG haben, na und? Deswegen nehme ich keine Gefährdung meiner oder anderer Personen auf Gehwegen oder zu schmalen Radwegen in Kauf. Ausweichschlenker über den Gehweg sind genauso verboten wie Fahrbahnfahren bei benutzungspflichtigen Hochbordradwegen, aber gefährlicher. Da wähle ich die Fahrbahn.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • und nicht alle Geburt lang ausgebremst werden, käme für mich außer Fahrbahn nix in Frage.


    Sehn wir´s doch mal praktisch: Wenn auf dem Radweg kein Platz mehr ist - oder gemacht wird - weicht man halt auf den Fußweg aus. Das geht ntürlich nur wenn grad keiner ist. Außerdem ist der Weg auf die Fahrbahn meist zu weit oder der Wechsel für die Autofahrer zu unerwartet. Und die ganze Zeit auf der Straße zu fahren ist mir auf vielen Abschnitten zu gefährlich (siehe z.B. Lübecker Straße).
    Sag mir doch keiner, dass er hunderte Meter (Auf der Lübecker Straße durchaus so lang zwischen Einmündungen) hinter anderen langsamen Radfahrern hinterherfährt, nur um sich an die Regeln zu halten.
    Wozu sind denn die ganzen Regeln und Verkehrszeichen? Die gibt es doch nur, weil wir nicht vernünftig miteinander klar kommen. Letztendlich nimmt man uns (nicht nur Radfahrern) dadurch die Verantwortung für unser Handeln.
    Es gibt Orte, da haben sie die Verkehrszeichen abgeschafft - für alle. Klappt wunderbar, weil jeder mitdenkt - mitdenken muss und sich auch in die Situation des Anderen hineinversetzt. Gibt auch weniger Unfälle.

    Verkehrsregeln haben keinen Selbstzweck.
    Ich sag mal so: Die Regeln mahnen mich zur Vor- und Umsicht.

    Jetzt krieg ich bestimmt wieder Haue.....

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  • Hi
    hier kommt die Haue... :evil:

    so weit sind wir nicht auseinander. Nur würde ich auf den allermeisten Radwegen, die in Deinem Video vorkommen, nicht fahren. Und wenn die Rennleitung meckern würde, würde ich sie auffordern, mal ein Stückchen Radweg mitzugehen.
    Das man sich innerorts nicht traut, auf der Fahrbahn zu fahren, liegt nur daran, dass es zu wenige Radfahrer tun. Die Autler meinen dann, es wäre ihr alleiniges Revier. Tempoüberschreitung mindestens 10, gerne auch 20 km/h liegt beinahe permanent vor. Ist oft ne schöne Schlange, die ich bei echten 50 km/h im Auto hinter mir herziehe.

    Die meisten Radwege sind für Geschwindigkeiten bis max. 20 km/h angelegt, falls überhaupt. Radwege zum Schnellfahren gibt es ausgesprochen selten. Und ist es Hochbord und zu den Fußgängern nur ein weißer Strich, muss man noch langsamer fahren, da die Schnarchnasen diesen nicht wahrnehmen. Passiert was, kriegt man mindestens ne Mitschuld.
    Nein danke, dann lieber mit den Autlern kuscheln. Und flott vorankommen.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif


  • Sehn wir´s doch mal praktisch: Wenn auf dem Radweg kein Platz mehr ist - oder gemacht wird - weicht man halt auf den Fußweg aus. Das geht ntürlich nur wenn grad keiner ist. Außerdem ist der Weg auf die Fahrbahn meist zu weit oder der Wechsel für die Autofahrer zu unerwartet.


    Da hast du natürlich recht. Hier wird auch niemand päpstlicher als der Papst sein und dir den sprichwörtlichen Stock in die Speichen werfen, nur weil du auf einen Gehweg ausweichst, auf dem weit und breit keiner flaniert.


    Und die ganze Zeit auf der Straße zu fahren ist mir auf vielen Abschnitten zu gefährlich (siehe z.B. Lübecker Straße).


    Das ist nicht gefährlicher als auf dem Radweg. Du fährst ja keine 10km/h unbeleuchtet im dunkeln. Mittlerweile fahre ich die gesamte Lübecker/Wandsbeker nur noch auf der Fahrbahn, wenn es meine Beladung/Geschwindigkeit erlaubt. Mit 2 vollen Packtaschen und einem Karton unterm Arm fahr ich auch nicht auf der Wandsbeker rum.


    Sag mir doch keiner, dass er hunderte Meter (Auf der Lübecker Straße durchaus so lang zwischen Einmündungen) hinter anderen langsamen Radfahrern hinterherfährt, nur um sich an die Regeln zu halten.


    Doch. Ich. Gerade in der Lübecker Straße Richtung U-Wartenau. Vor dem alten Backsteingebäude mit der Baugenossenschaft drin bis runter zu dem Küchenstudio an der komischen Kreuzung. Da haste überall Bäume zw. Radweg und Fußweg stehen, sogar noch viele Passanten. Tankstellenauffahrt, verschwenkte Radwege, Fahrradständer neben dem Radweg und Taxistand sowie parallel parkende Autos.
    Da gibt es quasi keinen Platz zum sicher vorbeifahren.
    Vielleicht such ich nachher mal einen Clip dazu raus. Aus den Zeiten, als ich da noch aufm Radweg fuhr.


    Es gibt Orte, da haben sie die Verkehrszeichen abgeschafft - für alle. Klappt wunderbar, weil jeder mitdenkt - mitdenken muss und sich auch in die Situation des Anderen hineinversetzt. Gibt auch weniger Unfälle.


    Shared-Space wird aber angekündigt für alle. Leider funktioniert Shared-Space da nicht mehr, wo eine Gruppe massiv in der Überzahl ist. Sprich: Machste auf der Wandsbeker Chaussee Shared-Space, gibts Tote. Weil da die täglich X0.000 Autos eben IHREN Raum schaffen ;)
    De facto hast du aber so einen halben shared-space zwischen Radweg und Fußweg. Das geht in dem Moment nicht gut, in dem der Radfahrer auf seinen Space beharrt, der Fußgänger aber den Space als gemeinsamen Space ansieht :huh:
    Die Lösung ist dann nicht hupen oder eng vorbeibrettern. Die Lösung könnte anhalten sein und einfach mit überfreundlichen Gesten den Fußgänger zum sicheren Queren des Radweges animieren. Mach meinetwegen eine kontrollierte Vollbremsung, und komm kurz vor den Geisterflaneuren zum stehen. Reiß die Augen auf und sag vollkommen schockiert: "Boah, das war nochmal knapp! Ein anderer Radfahrer hätte Sie hier abgeräumt. Latschen sie auf der Straße auch rum und gucken Löcher in die Luft? Sehn'se ... machen sie das doch bitte aufm Radweg auch nicht."



    Ich sag mal so: Die Regeln mahnen mich zur Vor- und Umsicht.


    deine dokumentierten Erlebnisse lassen darauf schließen, dass du eher weniger Umsicht walten lässt ;)

  • hier kommt die Haue...


    Autsch :D

    Nein danke, dann lieber mit den Autlern kuscheln. Und flott vorankommen.


    Ja, passt doch schon ganz gut übereinander.

    Vor dem alten Backsteingebäude mit der Baugenossenschaft drin bis runter zu dem Küchenstudio an der komischen Kreuzung.


    Genau meine Strecke. Vieleicht habe ich das Glück, dass ich durch tägliche Überstunden (wie auch heute wieder) kaum noch jemanden sort antreffe. Sonst hast du wohl Recht. Das wäre eine sehr sportliche und riskante Slalomfahrt da runter...

    Machste auf der Wandsbeker Chaussee Shared-Space, gibts Tote.


    Klar. So was geht nicht in der Großstadt an den Hauptverkehrsachsen. War auch nur ein Aufhänger zum Sinn von Zeichen und Regeln...

    "Boah, das war nochmal knapp! Ein anderer Radfahrer hätte Sie hier abgeräumt. Latschen sie auf der Straße auch rum und gucken Löcher in die Luft? Sehn'se ... machen sie das doch bitte aufm Radweg auch nicht."


    Das nehm ich auf. Schöne Idee. Vielleicht gönne ich mir mal die paar Sekunden. Bricht ja kein Zacken.
    aus der Krone.

    Jetzt aber fix nach Hause. Mal sehn, ob die Bremsen noch greifen :thumbup:

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  • Ich wohne in Münster und hier sind die Radwege voll. Zu warten bis zur nächsten Ampel oder nächsten wirklich breiten Überholmöglichkeit hieße, IMMER die Geschwindigkeit des langsamsten Radlers zu fahren. Der Vergleich mit dem überholenden Auto hinkt außerdem in meinen Augen: Zum einen sind die Geschwindigkeitsdifferenzen bei einer möglichen Berührung viel, viel kleiner, zum anderen wäre der Effekt eines Zusammenstoßes ebenfalls viel, viel kleiner. Aber um das noch mal klarzustellen: Ich lege es nicht auf einen Zusammenstoß an und hatte auf dem Rad auch noch keine Unfälle, in die kein Auto verwickelt war. Wenn man das Fahrrad aber als Fortbewegungsmittel nutzen und nicht auf der Straße fahren will, führt kein Weg daran vorbei, eng zu überholen. Aber wie Ralle schon sagte, in der Praxis weicht der Überholte auf den Gehweg aus und es gibt gar keinen Konflikt.

    PS: Hier wird man ganz gerne mal angeraunzt, nachdem man seine Überholabsicht durch Klingeln angekündigt hat, ala: "Ich fahr doch schon ganz rechts, warum klingelst du noch". Die meisten Radfahrer scheinen das Überholen also nicht als aggressiven Akt wahrzunehmen.

  • In jedem Falle ist mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren und die Gefährdung anderer auszuschließen / zu minimieren.

    Ich frage mich ernsthaft, was daran so schwer ist?


    Was erwartest Du? "Sir, yes Sir!" ?(
    Was daran so schwer ist? Ganz einfach: Ich entscheide das für meine Situationen und du für deine.
    Das wir da nicht einer Meinung sein können, ist doch klar.

    Was denkt denn der Fußgänger, an dem mit 30km/h knapp ein Radfahrer vorbeischießt?
    [ ] oh, da war ich wohl auf dem Radweg. Mach ich nicht wieder.
    [ ] Arschloch. Das nächste mal streck ich meinen Ellenbogen aus, dann fliegste immerhin schön auf die Schauze


    [A] ist die richtig Antwort
    und [C] Warum gibt es keine vernünftigen Verkehrswege für Radfahrer?
    und [D] Warum gibt es auf dem Radweg keine Piktogramme an Kreuzungen und Überwegen damit ich Depp merke, dass ich darauf schlafwandle :cursing:
    Schon klar, was ich meine? Gell!

    Hätte ich zu dem Eingangsclip eine Altersschätzung des Fahrers abgeben müssen: 16-24 Jahre.
    Umso fassungsloser bin ich, dass Ralle hier von "20jähriger Erfahrung" schreibt


    Vielen Dank für die Blumen :love: Du darfst noch mal raten.
    Übrigens: 20 Jahre im Hamburger Dschungel. Auf dem Dorf war das etwas anders.

    Die Dummheit des Volkes ist unantastbar. [Zusatzzeichen 1022-10]

  • Die meisten Radfahrer scheinen das Überholen also nicht als aggressiven Akt wahrzunehmen.


    die meisten Radfahrer halten sich auch immer schön 30cm neben parkenden Autos im dooring-Bereich auf ;)

    Ich hab einige Zeit in Münster gelebt. Es.War.Die.Hölle!
    Weiß garnicht, welches Marketinga%$*\och da irgendwann was von "Radfahrerhauptstadt" in die Welt gesetzt hat.
    Überall klebt Z.237 - fährste einmal nicht auf dem "Radweg" wirste teilweise aggressiver von Autofahrern angegangen als in jeder anderen Stadt, die ich kenne.
    besonders übel fand ich die Wolbecker zw. Bremer und dem Ring. was hat der Radweg da? 50cm Breite? und der Gehweg? 100cm?

    In Münster kannste vielfach auch Radfahrer nicht sicher überholen. Aber in MS ist das Bewusstsein der Radfahrer ganz anders. Da werden Geisterradler geschlossen von allen "Richtigfahrern" angepampt und vollgemeckert. Da ist sich jeder langsamfahrer bewusst, dass da hinter ihm bestimmt bald einer kommt, der schneller ist und vorbei will.

    In Hamburg haste wenig Radfahrer. Da rechnest du als Langsamradler manchmal einfach nicht damit, dass da noch andere sein könnten. sogar hinter dir ;)
    Radfahrer begegnen sich hier ja sowieso und grundsätzlich nur entgegenkommend :cursing: (also entgegenkommend leider im wahrsten Wortsinne!)

  • Aber wie Ralle schon sagte, in der Praxis weicht der Überholte auf den Gehweg aus und es gibt gar keinen Konflikt.


    Danke, Jonas für deine Unterstützung.
    Ich meinte allerdings den Überholenden und nicht den Überholten (der ahnt ja im Zweifel noch nichts). Du doch wohl auch. Macht sonst irgendwie keinen Sinn.

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  • Danke, Jonas für deine Unterstützung.
    Ich meinte allerdings den Überholenden und nicht den Überholten (der ahnt ja im Zweifel noch nichts). Du doch wohl auch. Macht sonst irgendwie keinen Sinn.

    Nein, ich meinte den wirklich den Überholten: Da der Radweg links vom Fußweg verläuft, weicht der Überholte beim Klingeln des Überholenden ein wenig nach rechts auf den Fußweg aus und der Überholende kann überholen. Rechts überholen finde ich gefährlich, weil der Überholte nicht damit rechnet rechts überholt zu werden. (Das dürfte Weltrekord des Wortes "Überholen" in einem Satz gewesen sein).

    DMHH: Den Punkt, den du angesprochen hast, nämlich das die Münsteraner Radfahrer damit rechnen überholt zu werden, halte ich für sehr treffend. Ich kann aber nur für Münsteraner Verhältnisse sprechen und weiß nicht wie ein Hamburger Radfahrer reagiert, wenn er überholt wird...


    Ich hab einige Zeit in Münster gelebt. Es.War.Die.Hölle!
    Weiß garnicht, welches Marketinga%$*\och da irgendwann was von "Radfahrerhauptstadt" in die Welt gesetzt hat.
    Überall klebt Z.237 - fährste einmal nicht auf dem "Radweg" wirste teilweise aggressiver von Autofahrern angegangen als in jeder anderen Stadt, die ich kenne.
    besonders übel fand ich die Wolbecker zw. Bremer und dem Ring. was hat der Radweg da? 50cm Breite? und der Gehweg? 100cm?

    In Münster kannste vielfach auch Radfahrer nicht sicher überholen. Aber in MS ist das Bewusstsein der Radfahrer ganz anders. Da werden Geisterradler geschlossen von allen "Richtigfahrern" angepampt und vollgemeckert. Da ist sich jeder langsamfahrer bewusst, dass da hinter ihm bestimmt bald einer kommt, der schneller ist und vorbei will.

    Darüber könnte man jetzt einen eigenen Thread aufmachen: Schlimmer noch ist die Bremer Straße selbst, da ist der 50 cm Radweg noch durch Blumenkübel eingeengt... Ich finde das Radfahrklima hier eigentlich ziemlich gut, kann aber deine Beobachtung des auf der Straße fahrens bestätigen. Gerade weil es hier überall Radwege mit Z.237 gibt, haben Autofahrer gar kein Verständnis für Radfahrer auf der Fahrbahn. Hab schon häufiger die Situation gehabt, mit dem Rennrad mit schleifender Bremse hinter einem Auto zu fahren und trotzdem vom Hintermann angehupt zu werden...

  • Wow! Das ging ja echt ab hier.

    Leider habe ich den Eindruck, das der Hauptdarsteller eher etwas eingeschnappt als einsichtig reagiert.

    Also lieber Ralle - Da wünsche ich Dir und vor allen Dingen, den anderen Verkehrsteilnehmern denen Du noch begegnen magst, weiterhin Deine volle Reaktionsfähigkeit und das bloss niemand in die falsche Richtung ausweicht.

  • Na ja, Sven, eingeschnappt würde ich es jetzt nicht nennen. Aber ich bin dankbar für die Diskussion, eure Sichtweisen, Anregungen und Hinweise auf unser Rechtssystem.

    Allerdings wird das kaum Einfluss auf meinen Fahrstil haben - sorry, dass ich das hier so feststellen muss.
    Ich werde weiterhin so fahren, dass ich niemandem Schaden zufüge. Und die Schlafmützen werden sich weiterhin erschrecken lassen müssen 8o .
    Die eine oder andere Vorbeifahrt werde ich aber sicher etwas großzügiger gestalten. Sind ja nur ein paar Millisekunden :D

    @ Jonas. Das sehe ich tatsächlich anders mit dem Überholten und Überholenden: Ich als Überholender bin der Aktive in so einer Situation und kann nicht erwarten, dass der Andere mir den Radweg frei macht wenn rechts halten mir zum Überholen nicht ausreicht. In der Situation sehe ich die Aufgabe dann bei mir, den angrenzen Fußgängerraum einzuschätzen, ob ich den Überholvorgang dort ausführen kann, ohne Fußgänger zu gefährden.

    Noch was zur Radwegbreite: Ich habe ich in den lezten Tagen mal drauf geachtet, wie viel Platz bleibt, wenn der Überolte sich nur ein bischen rechts auf dem Radweg hält und keine Schlangenlinie fährt - z.B. wenn er sich umdreht wenn in hinter ihm klingel: Es ist REICHLICH Platz zum sicheren Überholen!
    Und kommt mir jetzt nicht wieder mit den gesetzlich einzuhaltenden Abständen. Praktisch funktioniert es. Das gilt natürlich nur für die neueren Wege mit 1,5 m Breite. Dazu gehört auch der Steindamm in HH stadteinwärts, wenn da nicht die Gemüsekisten, Mülleimer und Palettenwagen herumstehen würden.
    Stadtauswärts fahre ich da übrigens generell auf der Straße, da die Parkplatzzufahrten als Radweg nicht zumutbar sind. Mit Autos hatte ich da noch nie Probleme (hupen, drängeln o.ä). Das probier ich dann auch mal morgens stadteinwärts aus.....

    Die Dummheit des Volkes ist unantastbar. [Zusatzzeichen 1022-10]