Verkehrbedingungen in der Grossstadt

  • Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    "Der Atlas habe für "viel Aufregung im Stadtrat und bei der Verwaltung gesorgt", sagt Elisabeth Zorn, die kommissarische Radverkehrsbeauftragte der Stadt. Sie sagt aber auch, dass die Daten "zwar aufgehoben, aber nicht angefasst" wurden"

  • Vor über einem Jahr hat man das in München ebenfalls gemacht. Passiert ist bislang quasi nichts.

    Gleiches gilt für Berlin.

    Zitat

    Vorschlagsphase beendet.


    Vom 12. November 2013 bis zum 10. Dezember 2013 hatten Sie die Möglichkeit, Kreuzungs- und Einmündungsbereiche in Berlin zu benennen, an denen Sie häufiger Konfliktsituationen beim Abbiegen erleben oder an denen Sie sich als Radfahrer oder Radfahrerin besonders unsicher fühlen.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Bevor ich hier möglicherweise mißverstanden werde: Natürlich sollte man sich an solchen Meldeportalen der Behörden beteiligen. Und zwar mit ehrlichen Meldungen! Nur Hoffnungen sollte man damit nicht verbinden. Das einzige, was man ehrlicherweise erwarten kann, ist, daß ein weiterer Nachweis über die niedrige Priorität des Radverkehrs bzw. eines nachhaltigen, zukunftsfähigen Verkehrsraumes in der Gemeinde, Stadt oder Region bei der Politik gelingt. Am Ende tun wird sie sehr wenig bis wirklich nichts.
    Die Heuchelei wird als solche nachweisbar und rechtssicher öffentlich behauptbar. Nicht mehr, nicht weniger.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Das einzige, was man ehrlicherweise erwarten kann, ist, daß ein weiterer Nachweis über die niedrige Priorität des Radverkehrs bzw. eines nachhaltigen, zukunftsfähigen Verkehrsraumes in der Gemeinde, Stadt oder Region bei der Politik gelingt. Am Ende tun wird sie sehr wenig bis wirklich nichts.

    Grundsätzlich stimme ich Dir zu - aber: Politiker haben auch die Angewohnheit, sich, bestimmte Themen ausgenommen, nach der Stimmung der Mehrheit (Wähler) zu richten. SOLLTE der Radverkehr in Hamburg sich auch die nächsten Jahre weiterhin so steigern, wie bisher, kommt "die Politik" gar nicht drum herum, die Infrastruktur für den Radverkehr umfangreich zu verbessern.

    Ein Mosaiksteinchen dazu ist sicher auch ein solcher "Ärger-Atlas für Radfahrer" - so er denn auch intensiv genutzt wird,

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Einspruch!
    Ein Ärger-Atlas für Radfahrer ist nieniemalsnicht geeignet, die "Stimmung der Mehrheit (Wähler)" wiederzugeben oder gar zu beeinflussen.
    Es ist ein gutes Ventil, damit erzürnte Radfahrer das Gefühl haben, mal Dampf ablassen zu können. Ändern wird sich dadurch gar nichts. Außer dass eben, und da stimme ich @Peter Viehrig ausnahmslos zu, die systematische Benachteiligung des Radverkehrs gut dokumentiert ist.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Ein Ärger-Atlas für Radfahrer ist nieniemalsnicht geeignet, die "Stimmung der Mehrheit (Wähler)" wiederzugeben oder gar zu beeinflussen.

    Ich habe auch nicht gesagt, dass ein Ärger-Atlas die Stimmung der Mehrheit wiedergibt oder beeinflusst. Er erhöht aber das Potential derer, die ohne solche Plattformen ihren Frust für sich behalten ("ich kann ja sowieso nichts ändern..."). Es ist unbestreitbar, dass es in den Medien noch nie so viele Beiträge über den Radverkehr gegeben hat, wie in den letzten Jahren. Radfahren ist ein Thema geworden und das ist gut so. Die Stadt Hamburg tut weitaus mehr für den Radverkehr, als früher. Das macht sie garantiert nicht freiwillig! Für mich hängt beides eng zusammen.

    Auch hier in diesem Forum befruchten sich Radverkehrsinteressierte gegenseitig. Das führt vielleicht im einen oder anderen Fall dazu, dass man Mut und Motivation bekommt, vielleicht selbst einmal einen Widerspruch zu schreiben oder Ähnliches.

    Ein solcher Ärger-Atlas ist ebenfalls eine von vielen Aktionen, die den Radverkehr zum Thema machen. Sicher, zur wirklichen "Mehrheit" werden die Radfahrer gegenüber den Autofahrern erst ab einem Verkehrsanteil von 51 Prozent, darum geht es aber gar nicht. Sondern darum, dass oftmals erst durch solche Aktionen Menschen, die sich bis dato nur "im stillen Kämmerlein" über etwas geärgert haben (und von deren Ärger folglich niemand wusste), plötzlich auch aktiv werden (können). Bis auf einige engagierte Naturen dürfte das die Mehrheit der Bürger sein.

    Aktivitäten fördern weitere Aktivitäten usw.. So wachsen Minderheiten und können von der Politik irgendwann nicht mehr ignoriert werden.

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    Peter Ustinov

  • Verkehrsbedingungen in der Großstadt...

    Julius-Vosseler-Straße in Hamburg. Wo gehen hier wohl die Fußgänger?
    Richtig: Auf dem "aus Sicherheitsgründen" benutzungspflichtigen Radweg. :cursing:

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • SOLLTE der Radverkehr in Hamburg sich auch die nächsten Jahre weiterhin so steigern, wie bisher, kommt "die Politik" gar nicht drum herum, die Infrastruktur für den Radverkehr umfangreich zu verbessern.

    Sollte der Radverkehr in HH sich weiterhin so steigern, wird sich die Politik auf die Schulter klopfen und es als ihren Erfolg werten! Offensichtlich ist die Infrastruktur doch super, wenn der Radverkehrsanteil steigt, oder nicht? So oder ähnlich wird die Politik es jedenfalls interpretieren.

  • Ist doch egal, was angeordnet ist und wie ausgeführt wurde.
    Es wird nicht darauf geachtet, ob bei getrennten Wegen genug Raum für den Fußgängerverkehr vorhanden ist. Alle Geburt ein Mordsmast auf dem schmalen Restgehweg wird nie reichen.
    Es wird nicht darauf geachtet, die Wege tatsächlich gut sichtbar zu trennen. Teilweise kann ich gar keine Trennung erkennen.
    Und wenn alles richtig gemacht wurde, ist es den Fußlingen schlicht egal, sie laufen wie die Hühner drauf- und drumherum. Ich fordere Kennzeichenpflicht für Fußgänger. Und Haftpflicht. Und Gehschein. Und MPU. Und ........ X(:evil:

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Besonders traurig, dass bei den letzten beiden Bildern es so aussieht, als ob der Radweg erst vor kurzem erneuert wurde.

    Ich hoffe mal, dass der neue Radweg nicht der Benutzungspflicht unterliegt, denn er scheint gerade mal 1 m breit zu sein, womit eine RWBP gegen geltende Vorschriften verstoßen würde (VwV-StVO zu § 2 zu Ansatz 4 RN 18).

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    Peter Ustinov

  • Gerade auf meinem täglichen Pendelweg ist mir eine Umschilderung aufgefallen, die eine Nachricht an die Verkehrsbehörde nach sich ziehen wird.

    München Sonnenstraße zw. Stachus und Schwanthalerstraße

    Dort wo die drei Fahrzeuge parken, ist jetzt nicht mehr das eh schon fragwürdige eingeschränkte Halteverbot, sondern ein ausgewachsener Taxistand beschildert. Großzügig geschätzt (mit Bordstein) ist der Radweg dort 150cm breit, rechts ist unmittelbar die Brüstung des Treppenabgangs. M.M.n muss dort entweder die Benutzungspflicht aufgehoben werden oder ein absolutes Halteverbot eingerichtet werden. Ein Taxistand aber ganz sicher nicht. Selbst ohne Taxistand ist die Benutzungspflicht aus Sicht der Radinfrastruktur dort mehr als fragwürdig und gefährdet mehr als sie nutzt (man beachte die Einmündungen und die Sichtbeziehungen...)