Verkehrbedingungen in der Grossstadt

  • Mal 'ne Frage an die Rechtsgelehrten hier im Forum: Kann man eigentlich Behörden per Klage zwingen, Verkehrsführungen, die jedem gesunden Menschenverstand spotten - und "ganz nebenbei" gegen Verwaltungsvorschriften verstoßen, umzubauen? Ich glaube, das nennt man Verpflichtungsklage.

    Hitergrund meiner Frage ist dieser neu angelegte "Radweg". Klar kann man gegen die Benutzungspflicht vorgehen. Damit ist aber den ängstlicheren Radlern, die sich nicht auf die Fahrbahn trauen, wenig gedient. Es kann doch nicht sein, dass irgendwelche Pseudo-Verkehrsplaner machen, was sie wollen!

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Wäre interessant was dann passiert. Das haben wir gerade gebaut und ein Umbau ist unangemessen teuer, wenn ich raten müsste. Würde ja gerne sehen, daß das Gericht dann entscheidet, daß die Parkplätze via Bügel unnutzbar gemacht werden müssen. Dann bliebe immer noch ein zu schmaler Radweg, aber ohne Türbereich.

  • Würde ja gerne sehen, daß das Gericht dann entscheidet, dass die Parkplätze via Bügel unnutzbar gemacht werden müssen.


    Wo es doch den Behörden um nichts anderes geht, als um Plätze für die Stehzeuge.

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    Peter Ustinov

  • Dann bliebe immer noch ein zu schmaler Radweg, aber ohne Türbereich.

    . . . vor allem ein zu schmaler Gehweg.
    Laut der VwV-StVO wäre der Radweg dann für den B-Zwang ausreichend, weil der Raum links als lichter Raum zum Radweg hinzugezogen werden darf, und somit die Mindeststandards erfüllt wären. Das Regelmaß für einen Radweg soll aber zwei Meter betragen.

  • Zitat

    und ein zu schmaler Gehweg

    Ja, der ist der größte Witz! Man hat sofort den Eindruck, daß die Verkehrsplaner dachten:

    Nebeneinander auf dem Gehweg? Begegnungsverkehr von Fußgängern? Da ist doch massig Platz auf dem Radweg.

    Wenn man sich das Bild so anschaut: Spricht eigentlich etwas dagegen, Längsparkplätze neben Radwegen nicht nur mit schmalen Streifen (an die sich keiner hält) sondern generell mit Bügeln abzugrenzen? Könnten ja da stehen wo der Trennstreifen jetzt ist. Klar, ist Aussteigen dann schwieriger, aber möglich und der Sicherheitsgewinn wäre enorm.

    Angenommen natürlich Rad- und Gehwege hätten wen. Mindestmaße.

    Edit: Links vom Trennstreifen, weil ja Räder angeschlossen werden ;)

  • Ich muss wirklich sagen, dieser neu gebaute Murks in der Fuhle macht mich sprachlos. Alle Fehler, die schon vor Jahrzehnten gemacht wurden auf engstem Raum vereint. Nachdem sich in Hamburg nun ja schon einiges in die richtige Richtung bewegt hat, hätte ich so einen unglaublichen Müll nicht mehr für möglich gehalten. Mein erster Gedanke war auch: Was kann man dagegen tun?

  • Hi
    die Stadt Hamburg muss ja im Geld schwimmen, wenn sie erstens Personal an entscheidungskräftiger Stelle vorhält, das seinen Job nicht versteht, und zweitens dann die Ausflüsse dieses Personals in Steinen realisiert, die schwebend Unrecht sind und ggf. wieder rausgerissen werden müssen.
    Hamburg ist halt doch die Gemeinde der Millionäre... :S

    Hier sollte man nicht mal als betroffener Radler gegen die Benutzungspflicht eintreten, sondern sich als betroffener Fußgänger die zustehende Gehwegbreite erstreiten. Der Radweg fällt dann mit oder ohne Benutzungspflicht aus Platzmangel hinten runter.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • @Kampfradler, ich bin gestern vom Siemersplatz gen Osten gefahren. Vor der Münsterstraße(?) steht noch ein Blauschild. Irgendwo in der Gegenrichtung (ich meine Stück westlich vom Ring2) steht auch noch was. Sollte das nicht schon alles weg sein?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Vor der Münsterstraße(?) steht noch ein Blauschild.


    In der Tat steht hinter(!) der Münsterstraße noch ein VZ 237. Begründung: Am folgenden Knoten (Christoph-Probst-Weg) sind die Räumzeiten noch nicht angepasst. Das soll aber, wenn ich mich nicht irre, im ersten Quartal 2015 passieren.

    Im weiteren Verlauf steht hinter "Im Tale" noch eins, weil am Knoten Tarpenbekstraße ebenfalls noch die Räumzeiten angepasst werden müssen.

    In der Gegenrichtung steht eines kurz vorm Siemersplatz. Das soll bleiben, weil der Siemersplatz nicht Bestandteil des Verfahrens war. Diesbezüglich liegt aber bereits ein Widerspruch bei der Behörde...

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    Peter Ustinov

  • Hat der ADAC eigentlich wegen der "Verkehrsbedingungen in der Großstadt" das Recht, zum Zweck einer Pannenhilfe auf dem Radweg zu parken und dort die Reparatur durchzuführen? Das Fahrzeug mit der Panne wartete bereits auf dem Radweg! Dessen Fahrer wollte wohl "den Verkehr" nicht behindern. :cursing:
    Der ADAC-Wagen hatte gelbes Blinklicht an, was meines Wissens lediglich zur Warnung vor Gefahren droht aber keine Sonderrechte zulässt, also wohl auch kein Zuparken des Radwegs.

  • Wenn allerdings der Fahrer des Pannenfahrzeugs seinen Wagen schon auf den Radweg rangiert hatte und der ADAC sich dazu stellt (um die Verkehrsbehinderung insgesamt nicht noch zu vergrößern), hätte ich kein großes Problem mit dieser Vorgehensweise. Ist das Fahrzeug erstmal liegen geblieben, sollten alle Anstrengungen, den Wagen wieder flott zu bekommen, Vorrang haben gegenüber der Verteidigung des "eigenen Verkehrsraumes".

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Komisch nur, dass der Fahrer des Pannenfahrzeugs es noch bis auf den Radweg geschafft hat. Die Panne konnte durfte schließlich nur auf der Fahrbahn passiert sein. Es ist eben das Jahrzehnte alte Denken der Autler, dass sie "den Verkehr" nicht behindern wollen... X(

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Ich hab das auch schon einmal gemacht, Lichtmaschine kaputt. Nicht einmal der Warnblinker ging. Es war dunkel. Auto ist in einer Unterführung verreckt, die Straße ist vierspurig und wegen des Ausbauzustands eine Raserpiste. Da habe ich mich am Ende der Steigung (bin gerade noch so hochgerollt) auch lieber auf den Radweg/Gehweg gestellt als auf der Fahrbahn vo einem LKW abgeräumt zu werden.