Hamburg: PK 25 mischt den Holstenkamp auf

  • Was PK 27 kann, das kann PK 25 auch, dachte man sich, Zack, baute eine Umleitung für den Radverkehr über den Hamburger Holstenkamp. Und mir wird’s echt langsam zu dumm. Klar, man gibt sich Mühe, man überlegt sich etwas, man stellt nicht wie vor wenigen Jahren einfach ein [Zeichen 254] auf und überlässt den Radverkehr sich selbst. Aber sehr viel besser ist’s eben auch nicht. Immerhin: Ich erkenne am Unvermögen der Behörden, eine ordentliche Umleitung einzurichten, nicht nur die Ignoranz gegenüber den einschlägigen Vorschriften, sondern auch eine Unkenntnis der Verkehrsregeln. Nicht einmal die Straßenverkehrsbehörde ist in der Lage zu verstehen, was sie dort eigentlich aufstellt, anrichtet, tut und macht.

    Ich kam hier heute an der Kreuzung zwischen Holstenkamp und Großer Bahnstraße raus und dachte echt, wow, ich halt’s nicht aus. Das ist der Blick Richtung Norden. Eigentlich wird man hier nur von einem [Zeichen 237] getriezt, aber heute hatte man wohl alles da:

    Also: Benutzungspflichtig in beide Richtungen. Gleichzeitig aber: Ein freigegebener Gehweg mit Schrittgeschwindigkeit. Das richtige Schild mit den Pfeilen war wohl alle, man musste sich mit einem um 90 Grad gedrehten [Zusatzzeichen 1000-30] behelfen. Was man wohl machen wollte: Einen benutzungspflichtigen Radweg für beide Fahrtrichtungen, bei dem man aufgrund der Breite, die im weiteren Verlauf noch nicht einmal einem Einrichtungsradweg genügt, auf den Gehweg ausweichen darf. Nette Idee, aber: Nein. Das funktioniert so nicht. Schade, dass man nicht wie bei PK 27 die ganzen gelben Linien zur Hand hatte.

    Blick zurück. Keine große Überraschung: Die dortigen Lichtzeichen gelten natürlich nicht für den Radverkehr. Und es gibt auch keine Erkenntnis darüber, ob man jetzt auf der anderen Straßenseite links weiterfahren soll…

    … denn rechts ist’s gleichzeitig vorgeschrieben und verboten:

    So passiert eben was passiert: Der Radverkehr sucht sich seinen Weg.

  • Weiter geht’s hoch über die Brücke. Immerhin ist hier genügend Platz zum Ausweichen, immerhin gibt’s hier nicht andauernd irgendwelche schlecht einsehbaren Einfahrten:

    Dafür gibt’s aber am Rondenbarg dann das hier. Man beachte auch hier wieder die Kombination aus Zweirichtungsradweg und dem Zeichen 720, bei der ich mir nicht so ganz sicher bin, ob die Verwaltungsvorschriften das wirklich in dieser Form beabsichtigen.

    Und dann ist hier wieder plötzlich wieder ein freigegebener Gehweg angesagt?

    Immerhin: Man weist darauf hin, dass hier Radverkehr in beiden Richtungen stattfindet. Das ist hinreichend unsinnig, weil abbiegende Kraftfahrer häufig schon mit dem Radverkehr in der richtigen Fahrtrichtung überfordert sind — und ich bin vorhin auf dem Rückweg auch gleich von einem motorisierten Hilfssheriff darauf hingewiesen worden, dass ich ja in der falschen Richtung führe und er mir keinen Platz machen brauche.

    Blick zurück, der Radling hier wurde auch gerade mit der Hupe zurechtgewiesen. Man beachte auch die lustigen Schilder dort an der rechten Seite — für den Radverkehr ist echt nichts zu blöd.

    Wer soll das hier eigentlich verstehen? Beziehungsweise wer soll davon ausgehen, dass diese Schilderkombination wirklich so beabsichtigt wurde und nicht irgendjemand irgendwas aufgestellt hat weil… ist ja nur Radverkehr?

    Na gut, weiter nach vorne:

    Hier ist auch viel Potenzial für Unfug:

    Kann man nicht aushalten. Man beachte auch den nicht so ganz unerheblichen Radverkehrsanteil. Klar, sind nur vier Radlinge auf diesem Foto, aber vier Radlinge alle fünfzehn Sekunden sind schon eine ordentliche Hausnummer.

  • Weiter nach Westen. Hier ist der lustige Querparkplatz neben dem Radweg mit den ganzen rückwärts ausparkenden Kraftfahrzeugen und Nur-mal-kurz-auf-dem-Radweg-Parkern. Das ging früher schon immer schief — und nun soll ich da ernsthaft in beiden Fahrtrichtungen fahren? Das ist mal wieder mehr als lebensgefährlich:

    Dort am Ende wartet dann wieder dieser lustige Spaß. Ich weiß auch nicht, was das jetzt sein soll. In der einen Richtung soll das hier ein Radweg sein, in der anderen Richtung ein freigegebener Gehweg? Bei dieser inkonsequenten Beschilderung, die sich nicht nur nach jeder Kreuzung, sondern auch mittendrin ändert, weiß ich überhaupt nicht mehr, was PK 25 hier eigentlich gerne anordnen wollte.

    Falls man in irgendeiner Weise den Gehweg freigeben wollte: Nö. Da stehen Kraftfahrzeuge aus. Ich halte hier ohnehin aufgrund des mangelnden Rückzugsraumes für Fußgänger überhaupt gar nichts für anordnungsfähig:

    Der Witz am Holstenkamp ist ja, dass man im westlichen Bereich, also das, was auf dem letzten Foto hinter uns ist, ohnehin auf der linken Straßenseite fahren muss. Rechts gibt’s keinen Radweg und man wusste sich wohl nicht anders zu helfen. Natürlich wurde der Signalgeber hier nicht umgerüstet, um auf der linken Straßenseite weiterfahren zu können:

    Naja, so sieht’s rechts aus:

  • Jo. Zurück zur Großen Bahnstraße aus dem ersten Beitrag, denn von dort geht’s ja auch noch in eine andere Fahrtrichtung weiter.

    Nur wo es weitergeht, das ist halt die Frage. Das Schild sagt, man solle irgendwie rechts weiter. Rechts ist’s aber verboten:

    Geradeaus, das hatten wir ja schon am Anfang gesehen, ist der Signalgeber nicht für den Radverkehr vorgesehen. Und hier gibt’s dann auf der linken Straßenseite auch keine Beschilderung, die das Befahren irgendwie gestatten könnte. Die gibt’s erst im weiteren Verlauf:

    Hier gibt’s auch Hinweisschilder, dass mit Radverkehr in beiden Richtungen zu rechnen wäre. Leider aber nur für den einbiegenden Fahrbahnverkehr, nicht für jene, die aus dieser Einmündung herauskommen. Ich frage mich aber sowieso, wer diese Hinweisschilder wohl wahrnehmen mag.

    Und hinten an der Kieler Straße, wo der Spuk seinen Anfang, beziehungsweise sein Ende findet, geht man dann vorwarnungslos auf Konfrontationskurs mit dem abbiegenden Fahrbahnverkehr. Der hat hier schon genügend Mühe, den von hinten kommenden Radverkehr wahrzunehmen, soll ich da wirklich darauf vertrauen, dass mich auf diesem beschleunigten freilaufenden Rechtsabbiegerstreifen niemand über den Haufen fährt? Abbiegende Kraftfahrer blicken hier in der Regel nach links und nicht nach rechts.

    Mal wieder: Brandgefährlich. Absolut brandgfährlich.

  • ch kam hier heute an der Kreuzung zwischen Holstenkamp und Großer Bahnstraße raus und dachte echt, wow, ich halt’s nicht aus. Das ist der Blick Richtung Norden. Eigentlich wird man hier nur von einem [Zeichen 237] getriezt, aber heute hatte man wohl alles da:

    Naja, eigentlich soll man wohl getriezt werden, aber man wird nicht.
    Lasst mich nicht lügen, das Schild ist vor einem guten Jahr abhanden gekommen. Wieso, weshalb, warum kann ich nicht sagen.

  • Mittlerweile ist es ja so das man nur vor die Tür treten muß um wieder etwas Unglaubliches zu sehen.
    Nun war es schon vor der derzeitigen Baustellenorgie so das ich mir schon in jungen Jahren ein chronisches Dauerschleudertrauma durch Dauerkopfschütteln eingefangen hab.
    Genau genommen betrifft es ja nicht nur den Umgang mit dem Fahrradverkehr, aber bei selbigen sind die dollsten Klopper zu finden.
    So hat mich der begabte Künstler Christoph S in einem seiner Frühwerke dazu animiert selbst ein Werk zu schaffen.
    Es könnte sozusagen eine Standartbekanntmachung sein die an alle Schilder geheftet werden könnte die eben mit der Verkehrslenkung des Fahrradverkehrs irgendwie zu tun hat :


    :D


  • Die Rechtsabteilung der Polizei hatte mir am 23. August 2017 mitgeteilt auf meinem Widerspruch von Mai 2014 hin die Radwegbenutzungspflicht im gesamten Holstenkamp aufgehoben und eine Erledigungsmeldung zur Demontage der entsprechenden Schilder erhalten zu haben.

    Insofern betrachte ich es als Fortschritt, dass im Rahmen einer Baustelle keine neue temporäre Radwegbenutzungspflicht angeordnet wurde. Offensichtlich hat das Bezirksamt noch nicht alle [stvo][Zeichen 237][/stvo] entfernt. Könnt ihr MR informieren?

  • Ich möchte beim Bauhof vergessene Schilder melden. Ein VZ237 [Zeichen 237] steht ja im westlichen Teil auf der Nordseite des Holstenkamps (an der Kreuzung Schnackenburgallee) in Richtung stadteinwärts. Gibt es im Holstenkamp noch andere [Zeichen 237]? Ist die teilweise widersinnige Baustellenbeschilderung entfernt worden?