Dein Beispiel hinkt aus meiner Sicht aber arg. Die Eisenbahn gab es zum Zeitpunkt der Geschichte schon einige Jahrzehnte, die Charaktere wissen um ihre Existenz und haben ferner sogar recht konkrete Vorstellungen davon: "Und wahrhaftig, wenn wir sonst gedacht hatten, an das Lokomotiv wären ein paar Steirerwäglein gespannt, auf denen die Reisenden sitzen konnten, so sahen wir nun einen ganzen Marktflecken mit vielen Fenstern heranrollen, und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, daß einem der Verstand stillstand."
Überrascht sind sie nur, weil alles viel größer und schneller ist, als in ihrer Vorstellung.
Den Patent-Motorwagen gab es dagegen erst seit rund zwei Jahren vor der großen Fahrt und hatte wohl kaum überregionale Bekanntheit.
Die Reaktion des Paten mit Anrufungen des "Herrgotts" und "Jessas" unterscheidet sich nicht wesentlich von der ersten Dame im Film, die auf die Knie geht und wahrscheinlich innerlich ihren Herrn aufruft. Auch sonst werden die beiden in der Geschichte mit z.B. "So hielt der Jochem den lieben Gott für einen gutherzigen, einfältigen Alten (ganz wie er, der Jochem, selber war)" und "Wie ein Huhn, dem man das Hirn aus dem Kopf geschnitten, so stand der Pate da, und so stand ich da." nicht wesentlich "heller" dargestellt als die Bevölkerung im Film. Formulierungen wie "Wenn der Mensch aber hergeht und den Blitzableiter oder gar den Telegraphen erfindet, so ist das gar nichts anderes als eine Anfechtung des Teufels." lassen die "Offenheit" gegenüber Neuem ahnen.
Wenn du in dem Filmchen noch das Haar in der Suppe finden möchtest, dann vielleicht darin, dass ganz offensichtlich ein Patent-Motorwagen Nummer I mit Stahlspeichenrädern wie beim Hochrad gezeigt wird, die Fahrt von Bertha Benz aber mit einem Motorwagen Nummer 3 (mit Holzspeichenrädern und einer vis-a-vis-Sitzbank überm Vorderrad) unternommen wurde.