Historisch betrachtet war das Automobil meines Erachtens seinerzeit ein gleichermaßen fortschrittliches Verkehrsmittel wie das Fahrrad, das zu der Zeit ja auch gerade erst jene praktische Form angenommen hatte, die wir heute kennen. Wäre es bei der Nutzung des Autos für gelegentliche Fernfahrten und für das Erreichen "entlegener" ländlicher Gebiete geblieben, wäre es auch heute unproblematisch. Dass die Entwicklung anders verlief, würde ich nicht der Erfindung an sich oder der heutigen Marke anlasten.
Dass die Rahmenbedingungen im Film des Dramas wegen überspitzt dargestellt werden, finde ich weniger empörend als du. So lassen Länge und Art der Darstellung doch eindeutig erkennen, dass es sich um einen Imagefilm und nicht um eine historisch informierte Dokumentation handelt. Was das Frauenbild angeht, trafen auch radfahrende Frauen seinerzeit auf wenig Akzeptanz und es wurde bis hin zu medizinischen Erklärungen kaum ein Mittel ausgelassen, ihnen das Radfahren zu verbieten.
Und ob die Leute heute tatsächlich anders reagieren würden, wenn sich vor Ihnen ein Erfinder materialisieren würde, der sich gerade das erste mal erfolgreich von einem Ort zum anderen gebeamt hat, wage ich zu bezweifeln. Religion, Hexenglaube oder Zauberei taugen einfach zu gut als Erklärung für die Dinge, die man nicht versteht