Beiträge von MTL

    Historisch betrachtet war das Automobil meines Erachtens seinerzeit ein gleichermaßen fortschrittliches Verkehrsmittel wie das Fahrrad, das zu der Zeit ja auch gerade erst jene praktische Form angenommen hatte, die wir heute kennen. Wäre es bei der Nutzung des Autos für gelegentliche Fernfahrten und für das Erreichen "entlegener" ländlicher Gebiete geblieben, wäre es auch heute unproblematisch. Dass die Entwicklung anders verlief, würde ich nicht der Erfindung an sich oder der heutigen Marke anlasten.

    Dass die Rahmenbedingungen im Film des Dramas wegen überspitzt dargestellt werden, finde ich weniger empörend als du. So lassen Länge und Art der Darstellung doch eindeutig erkennen, dass es sich um einen Imagefilm und nicht um eine historisch informierte Dokumentation handelt. Was das Frauenbild angeht, trafen auch radfahrende Frauen seinerzeit auf wenig Akzeptanz und es wurde bis hin zu medizinischen Erklärungen kaum ein Mittel ausgelassen, ihnen das Radfahren zu verbieten.

    Und ob die Leute heute tatsächlich anders reagieren würden, wenn sich vor Ihnen ein Erfinder materialisieren würde, der sich gerade das erste mal erfolgreich von einem Ort zum anderen gebeamt hat, wage ich zu bezweifeln. Religion, Hexenglaube oder Zauberei taugen einfach zu gut als Erklärung für die Dinge, die man nicht versteht ;)

    Jetzt bin ich aber ein bisschen neidisch, dass du so leicht zu einer Audienz kommst. Ich musste für meine etliche Seiten Widerspruch schreiben und habe das noch nie mit Mängelmeldungen oder E-Mails hinbekommen ^^

    Wahrscheinlich 'ne neue Taktik um schriftliche Belege zu vermeiden.

    Mein Termin fand noch im Verwaltungsgebäude statt, allerdings war das im Herbst wegen Corona für "Betriebsfremde" eigentlich auch schon abgeriegelt. Mittlerweile dürfte es nicht besser sein und vielleicht darum das Treffen an der frischen Luft. Oder weil der KFZ-Parkplatz in der Lobedaer Straße direkt daneben liegt.

    Bin auf jeden Fall gespannt, was da rauskommt; unsere Interessen dahingehend dürften ja gleich gelagert sein ;)

    Die Schaltzeiten dieser Kreuzung wurden im Vorfeld doch schon immer mal kritisiert. Habe spontan diesen beiden Meldungen gefunden:

    https://maengelmelder.jena.de/de/requests/4409-2020

    https://maengelmelder.jena.de/de/requests/4839-2020

    Letztere hat sogar just heute ihre Beantwortung erfahren, woraufhin der Melder bestimmt noch Post wegen des Gelblichtverstoßes erhält :D

    Da fand ich die Antwort vom September ehrlicher:

    Zitat

    Vielen Dank für den Hinweis.

    Eine angenehmere Schaltung für Fußgänger lässt sich aufgrund des mehr als ausgelasteten Knotenpunktes an dieser Stelle im Moment nicht realisieren, ist aber bereits im Neubau berücksichtigt.

    Vielleicht geht nach dem Unfall der Umbau schneller, wobei das in Jena bestimmt bedeutet, dass die Fußgängerampeln durch Geländer ersetzt werden, die einen dann zur Ampel an der Paradiesstraße leiten ...

    Könnte es nicht einfach sein, dass die Bezeichnung "Gehweg" zutreffend ist und die Radfahrerin zu einem gewissen Anteil schuld an dem Unfall ist?

    Mit der Positions- und Fahrtrichtungsangabe ist per Google-Maps und der Tatsache, dass gegenüber keine Grundstücksausfahrten sind, doch recht gut nachvollziehbar, wo das aller Wahrscheinlichkeit nach passiert ist. Wenn ich dort mit dem Auto vom Werkstatthof fahren würde, hätte ich vermutlich auch nur einen kurzen Blick nach rechts geworfen, um zu prüfen, ob mir dort in den nächsten Sekunden Fußgänger vor's Auto laufen und meinen Blick danach den zwei Fahrspuren gewidmet, auf die ich auffahren will.

    Mit (schnellen) Radfahrern von rechts hätte ich demnach auch nicht gerechnet.

    Dass sich die Zeitung mit Formulierungen, die die Schuldfrage vorwegnehmen würden ("unberechtigt auf dem Gehweg", "entgegen der Fahrtrichtung", "falsche Straßenseite" etc. ), zugunsten der Radfahrerin zurückhält, finde ich eher bemerkenswert, als kritikwürdig.

    Keine Ahnung, wie da die Gesetze im Vereinigten Königreich sind, aber gewisse Mindestanforderungen an die Verkehrssicherheit von Fahrrädern wird es dort doch sicher auch geben.

    Ich hatte bis jetzt ja erst wenige Male das Vergnügen so ein Gefährt auf abgesperrten Gelände fahren zu können und halte es mit Wissen wie "einfach" Bremsen und Absteigen damit sind, schlicht für Wahnsinn auf einem Hochrad in dem Tempo durch eine Stadt zu fahren.

    Die Ausfahrt vom Burgau-Parkplatz wird kaum frequentiert. Denn man darf wegen der baulichen Trennung der Richtungsfahrbahnen eben nur rechts abbiegen. Und da kann man gleich über die Kreuzung der Keßlerstraße mit LSA fahren.

    Aber hier hat man groß und breit auf querenden Radverkehr aufmerksam gemacht.

    Die Frequentierung ist aber nur im Moment gering, weil das Fitnessstudio geschlossen ist. Ansonsten nutzen die Ein- und Ausfahrt schon deutlich mehr Fahrzeuge als in der Zeit bis 2018 als das noch eine reine Lieferantenzufahrt und die Einfahrt in das Areal südlich und östlich des Burgauparks von allen Seiten verboten war.

    Inzwischen hat sich wohl auch herumgesprochen, dass die Linksabbiegerampel von der Lobedaer auf die Keßlerstraße häufiger Grün bekommt als die Ampeln in der Keßlerstraße, weil dort regelmäßig der Vorrang der Straßenbahn dazwischenfunkt. Vermutlich biegen deshalb immer mehr aus der gezeigten Ausfahrt nach rechts ab, um dann mit einem U-Turn an der Kreuzung doch in Richtung Lobeda / Osten zu fahren.

    Die Furtmarkierung und [Zusazzeichen 1000-32]plus[Zeichen 205] hat der Fachdienst meiner Erinnerung nach aber auch nicht von sich aus erstellt, sondern erst nach einer Meldung im Mängelmelder. Wobei sich der Blick auf die Zeichenkombination wie in deinem Foto ja nur für die wenigsten ergibt. Die meisten kommen an der Stelle von rechts und nehmen die Zeichen wenn überhaupt nur im Profil wahr, da sie ganz knapp an der Ecke stehen und noch leicht in die Richtung des Fotostandorts gedreht sind.

    Fährt man wie in dern vorangegangenen Beiträgen von Osten an diese Stelle heran:

    ja, man kann dank VZ.240 hier rechts runter zum Saaleradweg.

    [...]


    Wer vom Saaleradweg hochkommt: ab auf die Fahrbahn.

    Für beide Fälle fehlt aus meiner Sicht eine Bordsteinabsenkung, auch wenn die Kante dort deutlich niedriger ist, als jene, die man im weiteren Verlauf sowieso erklimmen soll.

    Im Radverkehrskonzept (ja, sowas gibt's in Jena tatsächlich; zumindest auf dem Papier) von 2012 war unter Maßnahme 3.2.18 (Seite 59) die Verbreiterung des Hochbords und die Widmung als Geh-/Radweg vorgesehen:

    https://mobilitaet.jena.de/sites/default/…ktober-2012.pdf

    2015 begann die ausschlagebende Brückensanierung; wobei die Sanierung einem halben Abriss gleich kam und man die Schaffung des Radwegs sicher hätte bequem mit einplanen können.

    Seite 8: https://docplayer.org/72089051-Jahre…a-altstadt.html

    Letzlich war dann aber wieder nur der Gehweg in gleicher Breite wie vorher wiederhergestellt worden. Also 750.000 EUR für die Autobrücke waren kein Problem; zusätzliche rund 10% mehr für den Radweg waren offensichtlich nicht drin und scheinbar nicht nötig, weil die Straße dort ja sicher genug für den Radverkehr ist.

    Ein Luftbild der Kreuzung mit Darstellung aller für Radfahrer benutzungspflichtigen, freigegebenen und gesperrten Flächen (Gehwege, Fußgängerfurten) und der sich daraus ergebenden bzw. angenommenen Fahrwege könnte für die Diskussion hilfreich sein.

    Ansonsten kann man wohl davon ausgehen, dass man die Straße von der Aufstellfläche bzw. Haltlinie aus senkrecht quert, wenn es keine anderslautenden Markierungen gibt. Auf dem Foto sieht es allerdings so aus, als würde man dann geradewegs auf die Spitze der Mittelinsel zufahren, was auch die Gestaltung der Radverkehrsführung in Frage stellen würde.

    Auf jeden Fall waren die Straßenmaler kreativ mit dieser Kombination aus dem winzigsten Links-Pfeil und einem Fahrradpiktogramm, das offensichtlich für Radfahrer gedacht ist, die von rechts über die Wiese an die Kreuzung heranfahren. In den ERA sieht das irgendwie anders aus.

    In der Beschreibung der von dir angepriesenen Masken, die für 10 Euro verkauft werden, heißt es:

    "Unsere Masken schützen nicht nachweislich vor Ansteckungen. Auch wenn Sie die Masken tragen, beachten Sie trotzdem den Mindestabstand von 1,5 Metern - zum Wohle Ihrer Mitmenschen und sich selbst." (Link: siehe Zitat von Pepschmier)

    Wie lange sie bedenkenlos am Stück getragen werden können (zum Beispiel einen ganzen Schultag lang) steht nicht drin.

    Wenn jedoch der Hersteller oder der Verkäufer ausdrücklich darauf hinweisen, dass die 1,5 m Abstand trotzdem eingehalten werden sollen, dann hätten sie auch nur einen begrenzten Nutzen in Klassenräumen mit vollen Klassen, in denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

    Diese Art Hinweis ist doch jetzt so alt wie die ganze Diskussion um die Alltagsmasken selbst und bedeutet meiner Kenntnis nach nichts anderes, als dass die Maske ihren Träger nicht davor bewahrt, herumfliegende Tröpfchen und ggf. Viren einzuatmen, aber beim Ausatmen des Trägers einen Großteil seines Aerosol-Auswurfes zurückhält.

    Weil sie aber eben nur den Großteil zurückhält und nicht 100%, wird eben zusätzlich empfohlen, die 1,5m Abstand einzuhalten. Finde ich zumindest plausibel.

    Naja, gegen die Radverkehrsfreigabe muss man nicht unbedingt vorgehen, sondern müsste eher mal versuchen, möglichst vielen Verkehrsteilnehmern deren tatsächliche Bedeutung zu vermitteln.

    Wenn die Fußgänger verstehen, dass sie auf ihren Wegen nicht sofort zur Seite springen müssen, nur weil sie hinter sich das Freilaufklicken eines herannahenden Radfahrers hören und wenn die Radfahrer realisieren, mit welchem Tempo sie dort maximal fahren dürften und dass sie sich unterzuordnen haben, dann dürften schonmal einige verstehen, wie unattraktiv diese Verkehrsfläche im Vergleich zur "gefährlichen" Fahrbahn ist.

    Bei den Autofahrern ist die Leitung zwar sicher länger, aber irgendwann müssten auch die mal verstehen, dass ihnen [Zusatzzeichen 1022-10] irgendwo neben der Straße keine freie Fahrt garantiert.

    Den angesprochenen Kontrast zwischen Weimar und Jena kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Ist es in Weimar völlig normal, dass Radfahrer auf der Fahrbahn fahren, weil man dort gar nicht erst versucht, Radwege anzuordnen, wo die Voraussetzungen dafür fehlen, wird man in jena neben dem üblichen Hupen teils gefilmt, fotografiert und spätestens an der nächsten roten Ampel angepöbelt, wenn man auf bestimmten Stecken nicht wie alle anderen Verschreckten (z.T. illegal) auf dem Gehweg radelt ...

    Auf der Suche nach einem anderen Thema bin ich diese Woche eher zufällig auf dieses Forum gestoßen und will die Gelegenheit nutzen, um kurz etwas zu der oben gezeigten Straßenmalerei zu sagen:

    Die Wegeführung stammt noch aus der Zeit, als für Fahrtrichtung Nord der linksseitige Radweg benutzungspflichtig war. Auf dem rechten Gehweg stand [Zeichen 239], wobei die markierte Furt genau auf dieses Zeichen zu führte. Erst mit den bunten Steinchen an der gegenüberliegen Ecke der Kreuzung war zu erkennen, dass man darüber links auf den Radweg kommen sollte. Aus anderen Städten kenne dafür solche gelben Zeichen, die vor der Kreuzung die Wegführung schematisch darstellen; in Jena gibt's sowas meines Wissens nirgends.

    Vermutlich im vergangenen Jahr wurde dann die Benutzungspflicht links abgeordnet, gleichzeitig (warum auch immer) das Zeichen 239 rechts abgebaut, aber die Markierung unverändert belassen.