Gibt es eigentlich für Straßen bestimmte Schwellwerte an Unfällen...
Es gibt bestimmte Schwellenwerte, ab denen von einer Auffälligkeit gesprochen werden kann, die es näher zu untersuchen gilt. Maßgeblich sind dabei aber nicht nur die Anzahl der Unfälle, sondern auch die Unfalltypen (die Gleichartigkeit) und die Schwere der Unfallfolgen.
Was genau die Kriterien sind, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und wird in internen Erlassen geregelt.
Richtig ist aber, dass auf Kreisebene Unfallkommissionen (bestehend aus Straßenverkehrsbehörde, Straßenbaulastträger und Polizei) einzurichten sind, deren ständige Aufgabe es ist, Unfallhäufungen zu erkennen, zu analysieren und nach Möglichkeit Lösungsvorschläge zu unterbreiten.
Das muss der Verkehrsteilnehmer nichts neu entdecken und mitteilen. Das ist deren täglich Brot.
...
Klingt erstmal gut, oder? Als Laie würde ich jetzt sagen, ich kann also die Unfallarten im Unfallatlas auflisten, ein paar Fotos der Gefahrenstellen schießen, das ganze an die zuständige Behörde schicken und nach drei Monaten ist der Bautrupp da, der das Problem beseitigt. Auf der anderen Seite frage ich mich dann - wenn es so leicht ist, wieso ist dann die Gefahrstelle schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten vorhanden? Ist es evtl. doch nicht so leicht?...
Richtig! Es ist nicht leicht.
Es muss schlüssig dargelegt werden, dass die Lösung mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer deutlichen Verbesserung führen wird. Und die finanziellen Aufwendungen müssen in einem angemessenen Verhältnis zur Sache stehen.
Wenn man eine Milliarde für die Beseitigung von drei Unfällen mit Leichtverletzten ausgeben kann, wäre es leicht. Das macht aber keinen Sinn.