marktwirtschaftlich geregelt beim jeweiligen Endkunden ankommen sollen, ist mir nicht so ganz klar.
Tun sie auch nicht. Müssen sie auch nicht. Die Stelle, wo entschieden wird, wie sich der Strommix zusammensetzt ist ja nicht der Endkunde, sondern der Erzeuger. Und bei dem kommt es zielgerichtet an.
Gibt es schon Studien, die die bessere Wirksamkeit belegen?
Jein. Es gibt Zwischenberichte aus laufenden Studien, die in diese Richtung weisen (https://doi.org/10.1038/d41586-021-01359-3). Ageschlossen sind diese Studien aber wohl noch nicht.
Nach aktuellen Studien ist die Kombi "Erst Astra, dann mRNA" die beste.
Das stimmt so nicht ganz. Also was die Wirksamkeit angeht hast du schon recht. Was das Nebenwirkungsprofil angeht ist 2x mRNA die mit Abstand beste Option.
Nach deiner Definition wäre ja ein toter Rentner sogar positiv zu bewerten.
Rein wirtschaftlich: Ja. Es ging mir zunächst mal nur darum zu zeigen, dass dieses Narrativ "Lockdown ist auch für die Wirtschaft die bessere Lösung" nicht stimmt. Zumindest nicht, wenn man mal über den Tellerrand schaut und sich eben nicht nur die Varianten "harter Lockdown" und "halbgarer Dauerlockdown" anschaut.
Ob man diese rein wirtschaftliche Perspektive nun einnehmen will ist dann die nächste Frage. Es gibt sicher auch gute Argumente dafür keine Menschenleben für ein paar € mehr BIP zu opfern.
Ein 2-wöchiger harter Lockdown hat sicherlich gravierende wirtschaftliche Konsequenzen, aber ein 7-monatiger Teil-Lockdown auch. Was ist am Ende schlimmer
1.: Der 2-wöchige harte Lockdown würde in der Hinsicht nicht viel bringen. Man könnte ja nach dem harten Lockdown auch nicht erheblich mehr Öffnungen machen als davor, da es bei einer hohen und bei einer niedrigen Inzidenz ungefähr gleich schwierig ist den R-Wert bei 1 bzw. darunter zu halten. Und wenn man das nicht tut, wäre die niedrige Inzidenz auch bald wieder Geschichte (siehe Beitrag von Epaminaidos ). Das man also einfach einen harten Lockdown machen kann (mit dem man die Inzidenz deutlich senkt) und danach dann relativ sorglos öffnen kann, ohne dass die Infektionen wieder steigen, ist eine Illusion.
2.: Du hast hier ein wenig getrickst, in dem du von vornherein nur eine sehr reduzierte Auswahl an Handlungsoptionen gegenübergestellt hast. Es gibt neben den von dir genannten Möglichkeiten ja auch noch die Möglichkeit, ohne Rücksicht auf das Infektionsgeschehen, zu öffnen. Das wäre wohl wirtschaftlich die Option mit den geringsten Folgen gewesen. Der Preis wären dann eben deutlich mehr Tote (rein wirtschaftlich wäre es ggf. sogar positiv, wenn der demografische Wandel dadurch korrigiert wird) und gesundheitlich geschädigte. Da wäre man dann wieder bei einer Grundsatzdiskussion, wie viel einem das Leben derjenigen dann wert ist im Vergleich zum wirtschaftlichen Schaden.
Das ist völlig richtig. Mich stört in diesen Diskussionen nur immer, dass quasi so getan wird als folgen Maßnahmen und damit verbundene Schäden automatisch und quasi per Naturgesetz den Infektionswellen. Dem ist aber nicht so. Maßnahmen zu machen ist immer eine Politische Entscheidung, die auch als solche zu verantworten ist. Man könnte sich durchaus auch bei hoher Inzidenz gegen Maßnahmen entscheiden (was dann natürlich auch Konsequenzen hätte, das bestreite ich ja gar nicht). Am Ende sind Maßnahmen immer ein Ergebnis politischer Willensbildung (in der das Infektionsgeschehen ja durchaus ein Grund für eine gewisse Entscheidung sein kann bzw. ist, aber eben nicht die Willensbildung ersetzt).
... Den man dann auch noch durch Lockerungen für Geimpfte angeheizt hat. Ich denke viele nicht Risikopatienten (also ich geh hier einfach mal von mir selbst aus, wo dies so ist) hätten es ohne diese Maßnahmen nicht so eilig gehabt jetzt einen Impftermin zu bekommen. Dadurch wird das ganze jetzt noch zusätzlich befeuert. Ist natürlich eine knifflige Frage: Einerseits ist es juristisch dünnes Eis Menschen die Grundrechte zu beschränken, von denen keine große Gefahr ausgeht. Andererseits ist diese Maßnahme politisch unglücklich, da sie den Engpass noch erheblich verschärft.
Nur: Irgendwann wäre ich auch gerne mal versorgt, denn auch ich möchte durchaus hin und wieder mal ein Restaurant besuchen, mit der Bahn fahren oder vielleicht sogar mal Urlaub machen.
Dann geh halt vorher kurz zur nächsten Schnellteststation und mach. Das darfst du mit einem aktuellen Schnelltest auch alles obwohl du nicht geimpft bist.
Und ich mache mir ordentliche Sorgen, ob unsere Gesellschaft es aushalten wird, wenn die einen wieder unbeschwert am gesellschaftlichen Leben teilnehmen dürfen, die anderen sich aber ein weiteres Jahr in Solidarität üben dürfen, die von den bereits geimpften Menschen nur sehr bedingt erwidert wird.
Wenn es (so, wie es derzeit angedacht ist) die gleichen Rechte, wie für geimpfte auch für negativ getestete gibt hätte ich da kein Problem mit. Vor den Schnellteststationen sind ja jetzt auch in der Regel nicht die riesigen Schlangen und das ganze geht recht zügig. Dann geh ich halt kurz testen, bevor ich ins Restaurant gehe.
Gerade im Hinblick auf die sogenannte "Künstler-Initiative" gegen Corona-Maßnahmen, ist es interessant, solche Meldungen im Hinterkopf zu haben und bei Gelegenheit auch auf den Tisch zu packen.
Und was genau hat jetzt Ihrer Meinung nach die "Künstler-Initiative" mit den nahezu schon militant-vorsätzlichen Regelbrechern aus dem Dunstkreis der Protestbewegung zu tun?
Die Ausgangssperre ist "sch...", ist eine Aussage, die
... die so überhaupt niemand gemacht hat in dem von Ihnen geschilderten Protest. Hören Sie auf Strohmänner aufzubauen.
Nebenbei bemerkt kann man sich natürlich streiten ob es angemessen ist, mit so einem Thema ironisch umzugehen. Das man allerdings den gesamten Protest jetzt delegitimiert ist zum Kotzen. Grundsätzlich ist eine kritische Haltung zur Regierung (das heißt, bevor hier der nächste Strohmann aufgebaut wird, nicht, dass man auf sämtliche Regeln pfeift und sie leichtsinnig ignoriert, sondern lediglich, dass man sie hinterfragt) nämlich legitim. Und zumindest meiner Auffassung nach ist ein Hinterfragen so weitreichender Grundrechtsbeschränkungen nicht nur legitim, sondern sogar geboten (merke: Hinterfragen heißt nicht pauschal ablehnen).
2. wäre eine Änderung der Erhebungsweise die Vergleichbarkeit mit "alten" Zahlen einschränken (und dann nochmal Kritiker anziehen)
Schön ist das alles aber trotzdem nicht.
Jein. Einerseits stimmt das, andererseits hinkt dieser Vergleich durch immer mal wieder geänderte Teststrategien sowieso. Und weiterhin ist die Vergleichbarkeit ja ohnehin nicht wirklich gegeben, da der Meldeverzug ja keine Konstante ist, sondern eine Größe die in Abhängigkeit diverser Faktoren (Auslastung im Gesundheitsamt, sowie Krankenstand und Arbeitsmoral der Mitarbeiter dort) erheblich fluktuiert.
In welche Richtung machen "die" Medien denn gerade Panik? Was meinst du?
Ich meine insbesondere die in letzter Zeit gehäuft auftretende Berichterstattung, in der Anekdoten über schlimme Verläufe von long covid erzählt werden (hier z.B.: https://www.spiegel.de/panorama/gesel…bc-118ce34a46b5 ), ohne einzuordnen, dass es sich dabei um absolut atypische Verläufe handelt.
Das heißt ich darf in meiner Wohnung nicht mehr als eine Person empfangen. Ich darf auch dann nicht zwei oder drei Personen empfangen, wenn diese aus einem Haushalt kommen.
Das halte ich in der Tat auch für wenig sinnvoll, da der zentrale Parameter eigentlich ist, wie viele Haushalte sich treffen.
Zitat
Übrigens ist auch das Verbot ohne Maske bestimmte öffentlich zugängliche Areale nicht betreten zu dürfen eine nicht unerhebliche Grundrechtseinschränkung.
Das ist jetzt sicherlich ein Stück weit Ansichtssache. Ich persönlich empfinde jetzt aber die Einschränkung, mir in gewissen Situationen bzw. an gewissen Orten mal kurz eine Maske überzuziehen als nicht so erheblich. Wohingegen ich die Einschränkung über mehrere Stunden die eigene Wohnung nicht mehr verlassen zu dürfen schon als erhebliche Einschränkung wahrnehme.
Gute Frage. Ich denke, dass auch die mediale Berichterstattung (wenn man etwas bösartig sein will, kann man in manchen Fällen sicher auch von Panikmache sprechen) hierihren Teil beigetragen hat.
Zitat
Oder gibt es da viele Bürger, die zwar gerne mal großspurig rigides und stringentes Regierungshandeln einfordern, aber denen es dann schnell mulmig wird, wenn die Regierungspolitik sich daran macht, diese Forderungen zu konkretisieren?
Aber auch das ist ein durchaus plausibler Grund für das Stimmungsbild.
Darüber hinaus ist zu sagen: Grundrechte sind Abwehrrechte des Einzelnen gegen den Staat. Folglich ist die bloße Tatsache, dass die Mehrheit des Volkes für Einschränkungen ist zwar interessant, für die Legitimation aber im Grunde irrelevant.
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2. Im September Behauptet hat man müsse mit dem heutigen Wissen keine Frisörsalons etc. mehr schließen und das dann im November getan hat?
3. Bei eben diesen Novemberschließungen versprochen hat, die seien auf 4 Wochen befristet. Fakt ist: Die galten anschließend für mindestens 3 Monate. Die meisten sogar durchgehend bis heute.
Seit eben diesem November schwafelt diese Regierung dann regelmäßig etwas davon, dass die nächsten 3 bis 4 Wochen die schwersten seien. Dies wurde nun mittlerweile schon für mindestens 10 verschiedene 3 Wochen Intervalle proklamiert, dass das die schwersten seien.
Wie soll man so einer Regierung nun eine Befristung, die sie verspricht glauben?
Was wäre denn in deinen Augen ein hinreichender Beleg dafür, dass ein Einschränken von Freizügigkeit dazu beiträgt, die Gefahr der Pandemie-Ausbreitung zu verringern?
Interessante Frage. Da es ja Länder gibt, die schon länger mit Ausgangssperren herumhantieren, würde ich es z.B. als ausreichenden Beleg ansehen, wenn man aus dem Vergleich verschiedener Länder (mit und ohne Ausgangssperren) ermittelt, dass die Ausgangssperren tatsächlich das Infektionsgeschehen (und nicht nur die Mobilität) reduziert. Schaut man sich solche Untersuchungen aber an, beobachtet man keinen großen Effekt von Ausgangssperren (siehe z.B. https://www.rnd.de/gesundheit/cor…LU6TML6PXY.html )
Wie reden hier von einem Gesetz. Die Legislative ist "nur" an die Verfassung gebunden. Dort steht dann schon drin, dass zur Seuchengefahr die Freizügigkeit eingeschränkt werden kann.
Und genau da kommt eben die Eignung ins Spiel. Denn "dass zur Seuchengefahr die Freizügigkeit eingeschränkt werden kann" bedeutet ja, dass man die Freizügigkeit einschränken kann, um die Seuche zu bekämpfen (was eben nur geht, wenn das überhaupt ein geeignetes Mittel der Pandemiebekämpfung ist). Und eben nicht, dass man die Freizügigkeit (aus irgendeinem Grund, aber eben nicht der Pandemiebekämpfung) einschränken darf, nur weil gleichzeitig gerade eine Pandemie herrscht.