Natürlich muss man sicherstellen, dass Lösungen auch tatsächlich funktionieren.
Genau hier wundert mich aber der offenbar grenzenlose Wunderglaube, die Technik böte für alles eine Lösung. Tut sie nicht, grade bei den klassischen Lkw-Abbiegeunfällen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das auch nur annähernd zuverlässig funktionieren soll. Im Gegenteil werden meines Erachtens die Fahrer dann eher noch nachlässiger: "hab ja 'nen Assi"! Und fahren dann noch zügiger ums Eck.
Aber du willst als technische Lösung kleinere Fahrzeuge benutzen
Nicht einmal unbedingt. Ich hatte ja an anderer Stelle hier in diesen Forum die Frage gestellt, ob der Großteil des Verkehrs vielleicht ja auch auf ein krankes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem zurückzuführen ist? Aber ja, im Kern wären mir dann "Kleinere" lieber. Müsste doch auch im Interesse der Freunde der "Sozialen Marktwirtschaft" sein: Dann hätten nämlich mehr Leute eine Lohnarbeit.
Wozu verbieten? Wir bauen einfach (mindestens) innerorts die Radverkehrsinfrastruktur zurück, und sorgen im Gegenzug dafür, dass die Kraftfahrerschaft StVO-gemäß (!) ein fahrbahnradel-gerechtes Verhalten pflegt. Das geht alles wunderbar aus dem Stand mit dem bestehenden Fahrbahn-Netz und der existierenden Fahrzeugflotte.
Aber nur, wenn du noch 2 Mio Polizisten einstellst, die das dann auch rigoros überwachen. Ja - logisch - Radwege abschaffen wäre ein Teil der Lösung. Doch wo erkennst du im Zuge der ja deutlich intensiveren Berichterstattung zu diesem Thema da irgendeinen Fortschritt...!? NIE wird hier das Prinzip Radweg infrage gestellt; nicht einmal von den meisten Radfahrern! Das zeigt eigentlich auch, wie tief diese Paranoia sitzt: Die Leute lesen so gut wie nie von Unfällen, bei denen ein Radfahrer von hinten über den Haufen gefahren wurde. Aber ständig was über Leute, die auf Radwegen von abbiegenden Lkws überfahren wurden. Führt das auch nur zum geringsten Zweifel daran, dass Radwege nötig und sicher wären...!? Nein!
Würdest du alles zurückbauen - gäbe es die gleichen Unfälle wohl weiterhin. Vielleicht gar mit noch mehr Opfern - weil die Mehrzahl dann einfach auf die Gehwege ausweichen wird. Und da rechnen die Kfz-ler ja beim Abbiegen noch weniger mit Radfahrern, als wenn sie wissen, dass es daneben noch so'n Radweg gibt...
-> Weder kleinere Fahrzeuge, noch ein Beifahrer, noch Radfahrer auf der Fahrbahn lösen das Problem.
Es geht hier aber konkret um das Thema Lkw-Abbiegeunfälle. Und es fällt bei diesem Unfalltyp halt auf, dass Lkw (wird Thomas sicher bestätigen können) eben sehr oft an tödlichen Unfällen beteiligt sind. Abbiegeunfälle mit Pkw oder Transportern sind sicher auch nicht ohne - das Todesrisiko scheint aber dann deutlich geringer zu sein. Keine Ahnung, ob Unterfahrschutz da was helfen würde. Wie Thomas ja anmerkt, sind es oft Baustellen-Laster.