Beiträge von Gelöschtes Mitglied

    Ich hasse es, in fließenden Verkehr auf linksseitige Wegelchen auffahren zu müssen. :cursing: Warum? Deshalb:

    Am Ostermontag wollte eine dreiköpfige Familie gegen 14:40 Uhr mit dem Fahrrad von Neidenfels in Richtung Neustadt fahren. Kurz nach einem Einkaufsmarkt in der Hauptstraße in Lambrecht, wollte die an der Spitze fahrende, 38-jährige Mutter von der Hauptstraße auf einen Fahrradweg auf der linken Seite wechseln. Trotz Schulterblick und Handzeichen überholte sie ein PKW. Hierbei streifte er die Frau derart, dass sie zu Boden stürzte. Der Fahrer blieb nicht stehen, sondern beschleunigte laut Zeugenaussagen noch und fuhr weiter in Richtung Neustadt. Die verletzte Frau erlitt Schmerzen am Arm und stand bei der Unfallaufnahme unter Schock.

    Freundlich unterstützt durch eine innerörtliche, linksseitige Gehwegbenutzungspflicht für Radfahrer (ohne nötige, sichere Querungshilfe). :rolleyes: Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es dort auf der linken Seite überhaupt so einen "Fahrradweg" gibt; mal abwarten, ob mir die PI den genauen Unfallort noch mitteilt. Ein linksseitiges [Zeichen 240] folgt zumindest ein Stück weiter östlich des Netto-Marktes.

    Ich hab diese blinde Technikgläubigkeit vieler Menschen noch nie verstanden. Da wird nach jedem schweren Unfall reflexartig nach "Abbiegeassistenten" gerufen - als ob diese wirklich zuverlässig wären und dadurch das ja allein erst durch die "Infrastruktur" geschaffene Todesrisiko restlos beseitigt werden würde...

    Aber so ist das halt im Kapitalismus. Der, der das Patent auf den Krempel hat, wird sich daran dumm und dämlich verdienen. Besonders, wenn es gleich Europaweit (oh, du tolle EU...!) verpflichtend eingeführt wird.

    Tja, dann spricht ja alles dafür, die Todesfalle Hochbordradweg abzuschaffen.

    Eben. Das wird aber nicht passieren. Die Sklaven haben die Ketten, in die man sie gefesselt hat, lieben gelernt. Und halten jene sogar für Schmuck...!

    Ja, die [Zeichen 240] wurden offenkundig falschrum angebracht. Jetzt würde mich interessieren, ob dadurch die Bundesstraße 427 zum Geh- und Radweg wird? ;)

    Ich bin froh drum; die Dinger stehen an einer Verschwenkung an einem Ortseingang; vor ca. 10 Jahren hatte man geplant, anschließend einen eigenständigen Radweg auf einem noch zu asphaltierenden Forstweg zu bauen und deshalb diese dilettantisch beschilderten Stummelchen angelegt. Getan hat sich da bis heute nix; dafür gibt es halt jetzt 50 m [Zeichen 240], der auf beiden Seiten im Nirgendwo anfängt und auch im Nirgendwo endet.

    Woher weiß man ob die zeitliche Beschränkung (drittes Bild) für den Lieferverkehr oder das [Zusatzzeichen 1022-10] gilt?

    Ich würde das in dem Fall auch so sehen, dass man da den ganzen Tag (mit Schrittgeschwindigkeit...) durchfahren darf.

    Das für die Benutzungspflicht ein Verkehrszeichen nötig ist steht zwar im Text, aber das es Radwege ohne diese schilder gibt wird verschwiegen.

    Ist doch gut so; dann kommen die Leute auch nicht auf blöde Gedanken. Das mit den Wegelchen ohne Benutzungspflicht versteht sowieso keiner. ;)

    Radfahrer als Spielbälle zwischen Gewalttätern, Kfz-Besitzern und Richtern. Ein unschönes Beispiel dafür, warum ich viele blaue Schilder, aber eben auch [Zeichen 250] angreife. Nicht wegen der 15 oder 20 Euro Bußgeld. Sondern um genau derartige Fälle einer Haftungs-Willkür auszuschließen. "Hättste mal den Radweg benutzt...!" :cursing: Das passt auch zu den zahlreichen Versuchen, über die Haftung Helmpflichten zu etablieren.

    Es bleibt die Frage, ob das Nichtbeachten einer RwBp grob "fahrlässig" - oder das grob verkehrswidrige und wohl vorsätzliche Verhalten des Lkw-Fahrers ursächlich für den Schaden war? Ich halte es schon für arg grenzwertig, die Unfallflucht des Lkw-Fahrers völlig zu ignorieren und den Radfahrer dann die Zeche bezahlen zu lassen. Das war doch so wie ich das sehe auch gar kein "Unfall", sondern vorsätzliches Abdrängen. Welches zynischerweise sogar ziemlich sicher erst durch die RwBp ausgelöst wurde! Th(oma)s hat m. E. auch Recht, wenn er fragt, wie die Sache bei einem anderen zweirädrigen Gefährt (oder ohne blaues Schild) gelaufen wäre?

    Auch bei Verstößen gegen eine 20-Euro-Ordnungswidrigkeit sollte man was Ursache, Wirkung und die Haftung betrifft bitteschön auch die Verhältnismäßigkeit wahren.

    Für mein Rechtsempfinden ist das ganz fair, der unbeteiligte Geschädigte verdient den Schaden erst recht nicht.

    Das Problem dabei ist aber, dass hier der "Geschädigte" (mittelbar) von jemandem geschädigt wurde, der selbst (unmittelbar) Geschädigter ist. In diesem Falle muss man sich eben an den Verursacher wenden - und nicht den Radfahrer, den man (wohl gezielt) gegen ein geparktes Auto gedrückt hat...

    Angenommen, ich schubse im Museum jemanden, der stolpert und haut eine teures Ausstellungsstück vom Sockel. Ich haue unerkannt ab. Ist nun der Geschubste Schuld (weil "fahrlässig" gestolpert?) und muss den Schaden ersetzen (sind wir beide dann etwa "Gesamtschuldner"?)...!? Eher nicht. Da kann es meiner Ansicht nach auch keine Rolle spielen, ob ich oder der Geschubste Hausverbot hatten. Im Grunde wird hier die Missachtung einer Radwegbenutzungspflicht missbraucht, um dem eigentlichen Opfer nochmal eins reinzuwürgen!

    Der Standardfall, warum man eine Haftpflichtversicherung haben sollte.

    Wenn eine Solche denn in diesem Fall überhaupt zahlen sollte... Man hat ja grob fahrlässig ein blaues Schild missachtet... :rolleyes:

    Ich glaube, er meint nicht das Linksabbiegen, sondern das Rechtsabbiegen ...

    Das ist dort (aber auch generell) doch eigentlich kein großes Problem: da fährt der Radler halt einfach auf der "Autofahrspur"? :) Besser als Gradeaus-Radspuren rechts von Rechtsabbiegern. Dass einige sich dort erst sehr spät umentscheiden und noch nach rechts über die rote Graudeaus-Radlerspur ziehen, dürfte in der Praxis eher sehr selten vorkommen; deutlich seltener als die beiden von dir erwähnten Unfälle.

    Ein Problem bei der obigen Markierung sehe ich noch darin, dass die Linksabbiegespur für Radler eigentlich besser links der für den Kfz-Verkehr angedachten Spur liegen sollte. In der Summe ist das auch dort wieder ein typischer Fall von "gut gemeint"... Verkompliziert wieder einfache und damit auch relativ sichere Prinzipien. Und das nur, weil nicht wenige Radfahrer ständig "Infrastruktur" und exklusive Verkehrsflächen fordern und Mischverkehr als etwas darstellen, was nur für suizidale Irre taugen würde. Die größten Angstmacher hocken ja zynischerweise gar nicht in Autos...

    Warum kann die BASt oder sonst eine Forschungseinrichtung nicht einfach mal eine langfristige Studie machen: Man sucht sich ein paar kleinere Städte mit sehr niedrigen Radverkehrsanteilen (und wenigen Radwegen). Und macht es dort mal genau andersrum, als üblich: Man verzichtet völlig auf jede Extrawurst - sondern fährt intensive Kampagnen und klärt die Verkehrsteilnehmer entsprechend auf. Man bringt den schon sehr jungen Radfahrern z. B. durch Kurse / eine "Fahrrad-Fahrschule" bei, wie man sich sicher und gleichberechtigt im Straßenverkehr bewegen kann.

    Biste etwa schon wieder auf Pfalz-Safari? ;)

    Eine "Fahrradweiche". Oder wie ist der offizielle Begriff dafür?

    Ist das überhaupt eine? Ich kenn mich damit ja auch nicht so wirklich aus. Die Kreuzung liegt jedenfalls hier.

    Ich bin ja auch kein großer Fan von Pinseleien. Hauptproblem ist aber halt auch generell, dass viele Radfahrer Schiss davor haben, ganz normal über die allgemeine Abbiegespur direkt Links abzubiegen; weil man sich selbst nicht als vollwertiger Verkehrsteilnehmer betrachtet. Die meisten gurken ja lieber auf Hochbord rum - und stellen sich dann ggf. mehrfach an eine Ampel an, um über die Kreuzung zu kommen...

    Sowas kann immerhin dafür taugen, sich dran zu gewöhnen. Also dass direktes Linksabbiegen gar nicht so schlimm ist. Und irgendwann braucht man vielleicht dann auch keine derartigen "Stützräder" mehr...?

    Okay, diese Hoffnungen sind wohl in der Tat vergebens... ?(

    Nicht nur; ich wusste bislang auch nicht, dass Fahrräder, Zubehör und Teile zu den von der Umsatzsteuer befreiten Gütern gehören würden. Mich würde es überhaupt wundern, wenn auch nur 10 % der Bevölkerung wissen würde, was Steuern eigentlich sind... :rolleyes:

    Zitat

    Autofahrer zahlen Steuern und finanzieren damit die Straßen

    Was waren noch einmal Steuern?

    Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann Nebenzweck sein.

    Autofahrer finanzieren Straßen regelm. also nur mit zweckgebundenen Abgaben / Gebühren; also bspw. einer Maut (auch außerhalb von Autobahnen). Bei Letzterer sähe ich dbzgl. übrigens in der Tat ein Problem auf uns zukommen: weil dieses Argument (zumindest Bundesstraßen betreffend) in der Tat dann nicht völlig unberechtigt wäre. Auch daraus könnten sich dann weitere Straßen- und Fahrbahnverbote entwickeln.

    Wahlplakate mit Radverkehrsbezug in der Pfalz: Null. Warum auch?

    Leicht Offtopic: Was gibt es da eigentlich zu "wählen", wenn die, die da "gewählt" werden, dann in einem "Parlament" sitzen, welches nicht einmal ein Recht auf Gesetzesinitiativen hat...!? :cursing: Sondern jene von einer in keinster Weise legitimierten "Kommission" vorgelegt kriegt, um diese dann einfach abzunicken? :/ Und warum ist dieses "Recht" dann für einen angeblich souveränen Staat wie die BRD überhaupt in irgendeiner Weise bindend?

    So ein Drecksweg ist natürlich immer noch gut genug für Fußgänger und Radfahrer.

    Wenn man da nicht fahren muss, wüsste ich nicht, was dagegen spräche?

    Warum nicht [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] ?

    Weil ansonsten Schrittgeschwindigkeit...!? Jedenfalls wird ja durch das Reitverbotsschild mehr oder weniger klargestellt, dass das ein eigener Verkehrsweg ist. Und deshalb müsste man dort auch mit dem Quad oder dem Motorrad fahren dürfen.

    So ziemlich alles, was mit dem Radverkehr zu tun hat, ist halt vor allem in der "Provinz" "Neuland". Und vor Unbekanntem fürchtet man sich halt vor allem in der Verwaltung. Die haben ja aber nicht nur in Sachen Einbahnstraßen keine Ahnung. ;) Zumindest da ist man in den Großstädten in der Tat etwas weiter bzw. nicht ganz so rückständig.

    Aber man kann wirklich fast alle Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenverkehr freigeben, wenn flankierende Maßnahmen ergriffen werden.

    Keine Ahnung wie das andernorts ist, aber hier in der Stadt gibt es recht viele Einbahnstraßen, die auch Hauptverkehrsstraßen betreffen. Die Verkehrsströme werden also gezielt über diese Straßen geführt - und das macht sogar wegen der topographisch anspruchsvollen Lage der Stadt mit den entsprechend verwinkelten Straßen durchaus Sinn - und funktioniert wohl auch besser, als wenn jede Straße in jede Richtung befahrbar sein müsste. Hier käme ich nie auf die Idee, diese Straßen für Radfahrer freizugeben.

    Bei klassischen, überflüssigen Nebenstraßen, in denen man auch 30 km/h anordnen kann - gerne. Die wurden ja oftmals wirklich nur angelegt, um Parkmöglichkeiten am Straßenrand zu schaffen. Aber eine pauschale Freigabe hielte ich für verkehrt. Das wird nebenbei wegen des Wiener Übereinkommens wohl sowieso nicht gehen.

    Mit einem modernen 3t-SUV kommt einem eine solche Fahrt wie eine Schleichfahrt vor.

    Das mag sein. Allerdings: 60 km/h fühlen sich in einer Abfahrt auf meinem teuren Carbon-Rennrad auch weniger herausfordernd an, als wenn ich da mit einem 150-Euro-Baumarkt-Fahrrad runterbrausen würde. ;) Du solltest mal davon wegkommen, dass Autos in der Masse immer größer werden würden. Das betrifft vielleicht das obere Segment der Besser- und Topverdiener, die sich diese Monstertrucks kaufen. Also genau die, die auch teurerer Sprit, teurere Knöllchen oder teurere Stellplätze nicht trifft. Die Mehrzahl fährt weiter mit "normalen" Autos durch die Gegend.

    Verkehrlich bedeutsame Straßen waren schon immer extrem breit; lange, bevor es überhaupt Autos gab. Wenn es für mich als Landstraßen-Vielradler einen gefährdenden Faktor gibt, dann ist es nicht die Geschwindigkeitsdifferenz, sondern die unzureichende Breite vieler Straßen.

    Bei sog. "Bahntrassen-Radwegen" krieg ich das Würgen, weil es nämlich gar keine Bahntrassen mehr sind. Und dann werd' ich wehleidig. ;(

    In der Regel ist es so, dass der Bahverkehr, der dort mal lang ging, eingestellt worden ist, um den Autoverkehr voranzutreiben. (In Einzelfällen gibt es auch andere Gründe.)

    Der Hauptgrund ist und war die neoliberale Ideologie des "schlanken Staates": also alles, was Geld kostet, muss weg. Das hat die politisch entsprechend angewiesene Bundesbahn dann in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts dann auch so gemacht - und das Schienennetz massiv zurückgebaut bzw. verlottern lassen. Dass davon die Lkw- und Pkw-Branche profitiert, war natürlich sicher ein Nebenaspekt. Hier in der Region gibt es überhaupt keinen Güterzugverkehr mehr. Auf den vorhandenen Strecken dieseln 1 x die Stunde zwei Triebwagen durch die Gegend und halten an jeder Milchkanne... Man muss aber auch zur Kenntnis nehmen, dass das Schienennetz auch nie so verzweigt war, wie das Straßennetz. Für mich als dieses Straßennetz nutzender Radfahrer war die Bahn daher auch immer extrem unattraktiv.

    Im Rahmen des gegenwärtigen Wirtschaftssystems ist halt Güterzugverkehr (vor allem abseits der Ballungszentren und der Großindustrie) nun einmal nicht schnell und flexibel genug. Und da das Netz bereits derart große Lücken aufweist, könntest du das heute auch gar nicht mehr in Gang bringen. Auch den Personenverkehr betreffend wird ja unheimlich genau drauf geachtet, dass er "sich rentiert". Wenn er das nicht tut, wird halt der Verkehr eingestellt - und irgendwann die Strecke abgebaut. Man muss auch sehen, dass auch hier wieder der Zustand des Netzes eine Rolle spielt: wenn ich mit dem Zug 3 x so lange brauche wie mit dem Auto; auch, weil die Schiene extrem umständlich trassiert wurde...

    Bahntrassen-Radwege erfüllen dann immerhin weiterhin einen Verkehrszweck. Den man den Anwohnern aber wohl auch explizit mal erklären müsste. Andernorts wurden Trassen auch einfach überbaut und dienen somit niemandem mehr. Nach Pirmasens rauf führt auch ein zweites Gleis, welches (inkl. 900 m langem Tunnel) leider seit mehr als 25 Jahren im Wald verrottet. Hier wäre mir die Reaktivierung für Bahnzwecke lieber. Aber wenn die nicht realisierbar ist, sollte man möglichst bald einen Radweg drauf anlegen (ehe der Tunnel einstürzt). Den Radweg könnte man bei Bedarf in der Zukunft durchaus wieder in eine Schienenstrecke umwandeln...

    Dir ging es ja um den Lärm. Und ja, gut - das Elmsteiner Tal war halt schon ein Extremfall. Im Wellbachtal (B 48) sieht es aber auch nicht so unheimlich viel besser aus. Nebenbei: Eins der Urteile, mit dem man in Rheinland-Pfalz heute Radverkehrsverbote begründet, basiert vermutlich auch auf der Sperrung im Elmsteiner Tal... :rolleyes: Die wenigsten Autos sind derart laut, wie es einzelne Motorräder mit manipulierten Auspuffanlagen sind. ;) Die hörst du bei passendem Wind tatsächlich gerne mal auch aus mehr als einem km Entfernung.

    Motorradfahrern wird ihr verlustreiches Hobby untersagt. Wenn's Tote gibt, dann reagiert man doch immer noch recht empfindlich. Ist ja auch zu peinlich, dass der Autoverkehr weltweit mehr Tote fordert, als alle kriegerische Ereignisse. Da will man wenigstens gegen ein paar Motorrad-Tote tatkräftig und konsequent vorgehen.

    Motorradfahren muss nicht nur ein Hobby sein. ;) Motorradfahrer sterben sogar recht oft wegen Schutzeinrichtungen, die nur für Kraftfahrzeuge ausgelegt sind: indem sie gegen die blanken Pfosten von Leitplanken schleudern. Das gilt im Grunde auch für einzelne Rennradfahrer in Abfahrten. Leider gibt es noch viel zu wenige Leitplanken mit Unterfahrschutz / Leitblechen.

    Ein Totalverbot für Pkw auf besonders tödlichen Strecken wird es aber in der Tat wohl niemals geben. Da misst man dann doch mit zweierlei Maß. Und belässt es bei Geschwindigkeitsbegrenzungen.

    Soll das bedeuten, dass RadfahrerInnen eine grundsätzliche Erlaubnis erteilt werden soll, Einbahnstraßen in die Gegenrichtung zu benutzen?

    Niemals. Es gibt haufenweise Einbahnstraßen, in denen das einfach nicht geht. Das muss in jedem Fall geprüft und erst entsprechend eingerichtet werden.

    In Hannover und vielen anderen Kommunen sind doch bereits zahlreiche Einbahnstraßen für RadfahrerInnen in beide Richtungen freigegeben.

    In meiner Heimatstadt setze ich mich dafür ein, dass die ersten Einbahnstraßen freigegeben werden. Im umliegenden Kreis gibt es auch nur eine einzige. Die Verwaltung duckt sich seit Monaten weg und mauert mit dem Beamten-Dreisatz... :rolleyes:

    Zu den einzelnen Punkten finde ich die Nr. 3 am fragwürdigsten:

    Zitat

    Kurzbeschreibung

    Die Kommunen sollen zur Unterstützung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung Radverkehrspläne aufstellen können, in denen alle anordnungspflichtigen Radverkehrsführungen und ein Verkehrszeichenplan aufgeführt und abgestimmt sind. Die Straßenverkehrsbehörden können dann die Einzelanordnungen als Bestandteil des Gesamtplans vollziehen.

    Wirkung

    Kommunale Radverkehrspläne dienen zur Unterstützung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung i.S. des § 45 Abs. 1b S. 2 StVO. Bereits in der Phase der Erstellung der Radverkehrspläne erfolgt frühzeitig die Abstimmung zwischen den Straßenverkehrs- und Straßenbaubehörden. Nach Beschluss des Radverkehrsplans durch die kommunalpolitischen Gremien können die Straßenverkehrsbehörden auf Basis entsprechender Pläne Anordnungen vollziehen. Die Anordnungsprüfung wird dadurch deutlich erleichtert.

    Na toll - planlose Lokalpolitiker dürfen sich austoben - und die Behörden machen am Ende nur noch weitestgehend ungeprüft den Stempel drauf...?

    4. und 5. verstehe ich nicht so wirklich - wo werden denn heute überhaupt noch bedeutendere "Radrouten" auf Straßen ohne "Radwege" geführt? Außerdem hat man doch mit der Begründung der letzten StVO-Änderung eine Steilvorlage dafür geliefert, wonach im Grunde alle Landstraßen ohne straßenbegleitende Wegelchen eigentlich mind. auf 70 km/h reduziert werden müssten. Eigentlich hat man dort ja auch verlautbart, dass nach dieser Logik die 100 km/h (§ 3 StVO) allgemein zu hoch seien... Ist dann natürlich umgekehrt wieder ein zusätzlich Anreiz, auf Teufel komm raus überflüssige Wegelchen zu bauen oder die Radfahrer auf Nebenwege zu verbannen - und die Verkraftfahrstraßierung des Straßennetzes vor allem außerorts voranzutreiben.

    6. Dazu könnte auch ein fixierter Überholabstand führen. Ist der vom Querschnitt nicht gewährleistet, werden Straßen halt eben einfach vermehrt per [Zeichen 254] gesperrt.

    Nur leider lockt die Aussicht auf fahrradfreie Fahrbahnnutzung keinen Autofahrer auf das Fahrrad.

    Nunja. Zumindest auf Touristik-Strecken stimmt das so pauschal nicht. Auf der bedeutendsten Touri-Route im südlichen Pfälzerwald (im Wieslauter-Tal) ist (zumindest im Sommer) in der Tat um Welten mehr los, als auf der parallelen (gänzlich von benutzungspflichtigen Radwegen freien) B 427 und den weiterführenden Landesstraßen. Sicher, das ist "nur" Freizeitverkehr - aber die Leute sitzen wenigstens hin und wieder mal auf einem Fahrrad. Die Mehrzahl der Leute, die ich kenne, waren regelm. nicht einmal zu einer noch so kleinen und gemütlichen Radtour fern der "gefährlichen Straße" zu überreden...

    Jetzt muss man die Anwohner (auch bspw. an Bahntrassen-Radwegen) mal fragen, warum sie die auch alltagsverkehrlich sinnvolle Routen fern des motorisierten Verkehrs nicht auch öfter mal mit dem Rad benutzen, sondern weiter alles mit dem Auto fahren...!? Vielleicht ganz einfach auch deshalb, weil ein Auto hohe Fixkosten verursacht - und immer noch ein bedeutendes Statussymbol ist...!? Oder weil die Leute schlicht und ergreifend dermaßen stinkfaul, bequem - und körperlich so degeneriert sind, dass sie dazu gar nicht in der Lage sind? Und dann ist es ja immer zu nass, zu heiß, zu windig, zu kalt, zu glatt...

    Bei der Verkehrsmittelwahl gibt es nun einmal keine Monokausalität. Ob jemand ins Auto steigt oder sich aufs Rad setzt, hängt von unheimlich vielen Stellschräubchen ab. Und "Radwege" gehören m. E. nicht mal zu den bedeutenderen.

    Besonders bezeichnend fand ich übrigens auch die gelegentlichen Diskussionen in Bahnforen. Selbst Eisenbahnfans sehen in einem Bahntrassenradweg keine nutzbare Alternative. Aufs Rad setzen und sich selber bewegen? Kommt gar nicht in Frage...!

    Dann solltest du aufhören, diese öffentliche Straße als "Fahrradinfrastruktur" zu bezeichnen.

    Warum sollte ich...!? Für mich ist alles, was ich mit dem Rad befahren kann (ob ich das nun darf oder nicht...) die gleiche "Fahrradinfrastruktur", wie es für mich (und dich doch auch...?) auch die Fahrbahn einer klassifizierten Straße ist. Es ist in diesen Fällen eben sogar eine exklusive, zusätzliche Infrastruktur, die der sonstige Verkehr nur eingeschränkt nutzen darf. Ist "Radinfrastruktur" also doch nur "Radinfrastruktur", wenn sie ausdrücklich als exklusive Verkehrsfläche daherkommt? Das ist doch genau der Denkfehler, den du auch bemängelst, wenn die Kosten für Radwegebau mit dem Straßenbau verglichen werden - und es so dargestellt wird, als käme der Ausbau einer Landesstraße nicht auch dem Radverkehr zugute. Nur, weil es da keinen "Radweg" gibt.

    Ein eigenständiger Radweg in der Pampa lockt zusätzlichen Autoverkehr eher an, als dass er Autofahrten ersetzen hilft, weil die Auslastung vorwiegend durch Städter zustande kommt, die mit ihren Rädern/Ebikes auf dem Autodach erstmal +100 km Anfahrt investieren, um dann den schicken neuen Radweg zu probieren.

    Und? Es gibt Schlimmeres. Als ich noch ein Auto hatte, bin ich auch hin und wieder mit dem Rad im Kofferraum in andere Gegenden gefahren. Auch wenn es keine "Radwege", sondern eher die Landstraßen des Schwarzwalds, des Hunsrücks und der Vogesen waren, die mich angelockt hätten. Und ich fühl mich nicht schlecht deswegen!

    "Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Dörfern ist die vorhandene Landstraße." (Th(oma)s)

    Das ist vielleicht auf dem flachen Land so. 8o Hier gibt es vor allem auch aus topographischen (aber auch naturschutzrechtlichen) Gründen zwischen zwei Dörfern nicht immer einer Landstraße. Überhaupt weist der Pfälzerwald ja ein extrem großmaschiges "Straßennetz" auf. Eins unserer Nachbardörfer kann ich z. B. nur über Waldwege ohne größeren Umweg erreichen. Ich hab sogar in diesem Dorf mal für ein paar Wochen zeitweise gearbeitet - und bin deshalb immer mit dem MTB "über Berg und Tal" gefahren, anstatt den Umweg mit dem Auto über die Landstraßen zu fahren.

    Komisch; jetzt muss tatsächlich ICH mal "Radinfrastruktur" verteidigen...!? ;)

    Und warum das dann grenzenlose Verschwendung ist: Die Baukosten für einen laufenden Meter Träumchen-Radweg in 3m Breite, Untergrund und Asphalt in Fahrbahnqualität sind heutzutage sicher mindestens 250 €, sofern da nicht auch noch größere Gewässer oder Eisenbahnstrecken etc. zu überwinden sind. Bei 5 km Länge entsprechend 1,25 Mio €.

    Hmmm... Ich kann deine dann doch "extreme" Ablehnung jeder Art von "Infrastruktur" nicht wirklich nachvollziehen. Mir scheint auch, dass du noch nie mit einem geländegängigen Rad auf einem (und nicht als "Radweg" ausgewiesenen) Feld- oder Waldweg unterwegs warst...!? Warum diese totale Selbstbeschränkung auf das klassifizierte Straßennetz? Selbst in Bike-Parks gibt es "chicken-ways" für die, die sich nicht auf die "gefährlichere" Piste trauen.

    Derartige "Träumchen-Radwege" erfüllen wie bereits erwähnt oft genug andere Zwecke. Nicht selten waren diese Feld- und Waldwege schon lange asphaltiert, ehe überhaupt irgendeiner auf die Idee kam, ein paar Plastik-Schildchen mit Fahrrad-Wegweisern drauf hinzustellen. Und wenn hin und wieder mal ein Schotterweg neu asphaltiert wird, wird da auch kein großer Aufwand den Unterbau betreffend betrieben. Hier hat die Stadt vor einer Weile auf bereits vorhandenen Forstwegen einen Touri-Radweg eingerichtet, aber nur geschottert. Sieht echt doll aus und hat sich daher doch wirklich "rentiert"...!? :rolleyes: Trotz des miserablen Zustands bietet er mir mit dem MTB Routen abseits des Straßennetzes, die ich anders nun einmal gar nicht hätte.

    Dann kostet jede einzelne Benutzung die öffentliche Hand (1.250.000/365.000) 34 ct

    Noch einmal: Du wirst so gut wie nirgends einen selbständigen, reinen "Radweg" finden, der NUR Radverkehrszwecken dient. Es waren oft Forst- und Landwirte, die diese Wege in Urzeiten selber asphaltieren ließen. Oft deutet ja auch die Beschilderung mit [Zeichen 250][Zusatzzeichen 1022-10] oder [Zeichen 260] darauf hin, dass der Radverkehr hier nicht der eigentliche Grund für die Existenz des Weges ist.

    Was ist dir also lieber: der Bau von straßenbegleitenden Wegelchen - oder die Nutzung (und ggf. Ausbau) bereits vorhandener Parallelwege als Touri-Routen? Wie ich schrieb: Der Bau eines straßenbegleitenden Wegelchens ist hier in der Region glücklicherweise völlig ausgeschlossen, wenn es bereits alternative Wege (meist auf der gegenüberliegenden Talseite) gibt.

    Und daher sehe ich sowas auch nicht als "Geldverschwendung". So ein Parallelweg ist nämlich auch dann prima, wenn die Straße mal wegen Bauarbeiten länger gesperrt werden muss.

    nunja, 3.000km mit dem Fahrrad in SWE/FIN/NOR unterwegs.

    Und wie ist da oben der Anteil an straßenbegleitenden Radwegen? Ich weiß, ich wiederhole mich: Es sind m. E. die "Radwege", die Autofahrer zum Irrglauben verleiten, "die Straße" gehöre generell ihnen.

    Jeder verdammte Tag in SWE zeigt mir, dass sich beide verkehrsarten sehr wohl vertragen.

    Dafür musst du nicht nach Schweden reisen. ;)

    Das lautstarke Brausen und Knattern der Motorräder dröhnte tief in die Wälder hinein, wo es sich dann ganz und gar nicht erholsam Wandern lässt.

    Naja. Der Pfälzerwald ist riesig. Irgendwann hört man auch die bekloppten und besonders lauten Motorradfahrer nicht mehr. ;) Hier würden regelmäßigere Kontrollen (insb. wegen Manipulationen am Auspuff...) meines Erachtens auch mehr bringen, als pauschale Verkehrsverbote.