... oder wenn einem im Auto bei eigenen 100km/h in 100cm Abstand mit 70km/h der 40Tonnen LKW auf der Landstraße entgegenkommt..
Ok, der Unterschied:
Eine Kollision mit dem LKW ist nicht so schlimm, da man dann eh nie wieder sehen kann, wie Schrott das eigene Auto nun ist, aber der Radfahrer könnte ja einen Kratzer in den Lack machen.
Tatsächlich macht der Radfahrer ja auch dann Kratzer, wenn er beim Engüberholen durch den Kraftfahrer umgenietet wird. Und genau weil die Leute natürlich auch dieses Risiko nicht eingehen wollen, werden sie auch sorgfältig aufpassen, dass es beim Engüberholen schon keinen Kontakt gibt.
Das Problem sind nicht Überholvorgänge mit 50-70cm, sondern die Penner, die gar nicht überholen, weil sie in dem Augenblick mit Tunnelblick unterwegs sind und wo die ggf. nur 50-70cm lediglich zufällig bleiben, weil die beibehaltene Fahrlinie ohne Lenkbewegung dieses Abstandsmaß hergab. Aus dem Fahrradsattel kannst du jedenfalls nicht beurteilen, zu welcher Kategorie der (nur scheinbare?) Überholer gehört. Ebenso kannst du aus diesem Grunde auch nicht abschätzen, wie groß das Potential dafür ist, dass du auf einen Tunnelblickfahrer triffst, der zufällig doch mal noch mindestens 50-70cm weiter rechts fährt. Legt man die Seltenheit von Auffahrunfällen KFZ->Rad im Verhältnis mit der Anzahl an eng ausgeführten Überholmanövern zugrunde, muss der Anteil winzig sein, zumal innerorts.
Wer aber "garnichtüberholt", bei dem fruchten jedenfalls auch alle Bemühungen um größere Abstände nicht.
Edit: weil die Sache mit den angeblich viiiel zu geringen Überholabständen immer wieder auftaucht, habe ich meine Ansicht zu dem Problem mal in einer Grafik abgelegt: