Ich saß letzten September auf der IAA mal in so einem Fahrzeug. Insgesamt halte ich die Kameraspiegel für eine sinnvolle Weiterentwicklung. Kollegen, die schon damit gefahren sind, hatten auch einen positiven Eindruck.
Der Hauptvorteil aus Verkehrssicherheitssicht, ist, dass sich mit der Einführung der Kameras zumindest eine Komponente der "Übersehen" Problematik löst: Dies "Spiegel" sind immer korrekt eingestellt! Gerade im Verteilerverkehr wechselt der Fahrer regelmäßig, wodurch eine Neueinstellung erforderlich werden würden. In Ermangelung von Zeit und Spiegeleinstellplätzen, entfällt das gerne.
Für die Entfernungseinschätzung lassen sich im Spiegel Linien einblenden. Diese lassen sich z.B. auch auf die Abmaße des Anhängers einstellen. Die Kameras sind beheizt, um einem Beschlagen entgegenzuwirken.
Jetzt müsste nur noch sichergestellt sein, dass sich der Motor nicht starten lässt, sobald nur ein einziger Bildschirm oder Kamera ausgefallen ist.
Über das Thema Kameraausfall habe ich mit einem Daimler Entwickler diskutiert. Für mich einleuchtend war seine Argumentation im Vergleich zu einem normalen Außenspiegel. Bei diesen ist es viel wahrscheinlich ihn sich abzufahren, da wesentlich größer und weiter abstehend. Für diesen Fall sind Klemmspiegel vorgesehen, welche man auch bei den Fahrzeugen mit Kamerasystem verwenden kann.
Bei der Funktion der MirrorCams abgesehen von Unfällen, gehe ich davon aus, dass diese entsprechend im System abgesichert sind. Dies ist bei allen elektronischen Komponenten der Fall, die eine Sicherheitsrelevanz haben (gibt dazu aufwendige Sicherheitskonzepte, die bei der Entwicklung obligatorisch zu erstellen sind)
Entweder haben sie sich nicht getraut oder die Vorschriften geben es nicht her.
Ja näher man am herkömmlichen Look&Feel ist, desto einfach gestaltet sich für die Fahrer der Umstieg, wodurch sich die Akzeptanz erhöht.