Beiträge von Ullie

    Das Problem ist ja auch, dass es von den Städten als "Anti-Auto" verkauft wird ...

    Wer verkauft hier was als "Anti-Auto"?

    Fakt ist, dass es für Politik und Verwaltung außerordentlich schwer ist, auch nur irgendeine kleine Veränderung der Verkehrsinfrastruktur einen Namen zu geben, der nicht sofort erhebliche Proteste hervorruft, wenn dabei auch nur ein einziger Autostellplatz verschwindet.

    Selbst wenn z. B. durch Baumpflanzungen auch nur eine kleine Anzahl Parkplätze zurückgebaut werden, dann hagelt es schärfste Proteste von Seiten der Autobesitzer, von denen viele meinen, mit dem Kauf eines Fahrzeuges haben sie gleichzeitig ein Grundrecht auf einen kostenfreien Stellplatz direkt vor der Haustür erworben. Begrünung der Innenstadt wird von der Autolobby sofort so "dechiffriert": Hier sollen Parkplätze vernichtet werden. Verbesserungen für den Fahrradverkehr, den Fußverkehr und den ÖPNV wird von den einschlägigen Lobbyverbänden sofort eingeordnet als Ideologie-getriebene "Anti-Autopolitik". Und angebliche "Beweise" sind schnell erbracht: Wegfall eines Parkplatzes oder Verschmälern einer Auto-Fahrspur zugunsten breiterer Radwege, ein Buskap an Stelle einer Haltebucht, und sofort geht das Gekeife los.

    In Hannovers letztem Kommunalwahlkampf wurde keine Gelegenheit ausgelassen, den Kandidaten ein Bekenntnis zur autofreien Stadt abzuringen. Ich habe keine einzige Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl erlebt, bei der es Kandidaten, egal welcher Partei, es gewagt hätten, ein Bekenntnis zur autofreien Stadt abzugeben. Allenfalls "autoarm" wurde als Ziel ausgegeben. Und das auch nur, weil man die Wählerinnen und Wähler nicht verlieren wollte, die sich sehr gut eine autofreie Stadt vorstellen können und gerne darin leben würden.

    "Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) hat erstmals konkrete Pläne für eine weitgehend autofreie Innenstadt vorgelegt. In den kommenden Jahren will die Stadtverwaltung nach und nach die meisten ebenerdigen Parkplätze auflösen. Wer mit dem Auto in die Innenstadt kommt, wird nach dem jetzt vorgestellten Mobilitätskonzept direkt in die Parkhäuser geleitet. Dort stehen 10.000 Stellplätze zur Verfügung. "Bisher sind alle Parkhäuser in der Innenstadt durchschnittlich nur zu 50 Prozent ausgelastet. Wer mit dem Auto nach Hannover kommt, wird also auch in Zukunft zentral in der City parken können", so Onay." ZDF vom 21.9.23 https://www.ndr.de/nachrichten/ni…konzept122.html

    Solche Zuschreibungen wie "autofrei" gehen stets auf die Medien zurück, die damit versuchen jeglichen Wandel in der Verkehrspolitik weg vom Auto zu sabotieren. So auch jetzt wieder, denn es stehen 10.000 Stellplätze in Parkhäusern zur Verfügung. Wie passt das zusammen mit einer angeblich "autofreien" Innenstadt?

    Die Leute, die direkt in der Innenstadt leben, besitzen (!) zu teilweise 90% gar kein Auto ...

    Das entspricht schlicht nicht der Realität:

    Die Stadtteile mit der geringsten Dichte an privaten Pkw sind die Nordstadt (213), Linden-Süd (215),

    Linden-Nord (224) und die Calenberger Neustadt (228). Bei allen handelt es sich um innenstadtnahe

    Gebiete, wo die Notwendigkeit zu individueller Mobilität aufgrund kurzer Wege und guter Anbindung an

    den ÖPNV weniger gegeben ist. Das sind immer noch deutlich mehr als wie von dir vermutet 10%. Und dabei muss weiterhin berücksichtigt werden, dass der Anteil der Menschen, die in einem Haushalt leben, in denen ihnen nach Absprache mit den anderen Mitgliedern des Haushaltes ein Auto zur Verfügung steht, noch einmal deutlich höher ist als 20-30%.

    Will heißen: Auch in innenstadtnahen Stadtteilen oder direkt in der Innenstadt ist "autofrei" für viele Menschen ein "Reizwort". Der Bürgermeister oder der Stadtrat werden aber nicht alleine von den Innenstadtbewohnern gewählt oder den Bewohnern der innenstadtnahen Stadtteile.

    "Isernhagen-Süd und Wülferode führen die Liste mit 597 bzw. 583 private Pkw je 1.000 Einwohner*innen deutlich an und liegen mit diesen Werten auch deutlich vor den folgenden (Seelhorst, Bothfeld und Lahe) mit 472, 458 und 456 private Pkw je 1.000 Einwohner*innen." Und die vielen Menschen in innenstadtfernen Stadtteilen sind ebenfalls Wähler, deren irrationalen Ängste und Verstocktheit gegenüber einer autofreien Mobilität im erheblichen Maß dazu beitragen, dass es so schwierig ist, die dringend notwendige Verkehrswende herbeizuführen.

    Zahlen zum privaten Autobesitz aus:

    https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebdd.nsf/8D7FE777D44EF3C0C12586A0004611D5/$FILE/0669-2021_Anlage1.pdf

    Die Pläne für ein autofreies Hannover sehen vor, dass weiterhin jeder, der das will, mit dem Auto in die Stadt fahren kann.

    Hört sich widersprüchlich an, ist aber angesichts der Schärfe, mit der manche Medien, die sich den Autofahrern besonders verbunden fühlen, die "Autofrei"-Pläne kommentieren, verständlich:

    "Es ist nicht so, dass das Thema "autofreie Zonen" das ganz große Erfolgsrezept gewesen wäre für ehrgeizige Kommunalpolitiker.

    Eher im Gegenteil. Kommunale Entscheidungsträger, die für das weitgehende Zurückdrängen des individuellen Autoverkehrs in ihren Städten gestritten haben, erlitten zuletzt in der Regel Schiffbruch.

    Die Grünen in Bremen und in Berlin wurden bei den Wahlen zu Bürgerschaft und Abgeordnetenhaus abgestraft für ihre wenig autofreundlichen Pläne und Entscheidungen." Das schreibt z. B. Die Welt vom 20.9.23 unter dem irreführenden Titel: ""Kein Auto zu viel" - so plant ein grüner Oberbürgermeister die radikale Verbannung"

    Die MOPO ebenfalls vom 20.9.23 titelt gar: "Verkehrswende: Hannovers knallharter Anti-Auto-Plan"

    Bis zur nächsten Kommunalwahl in Hannover ist es allerdings noch drei Jahre hin. Und wenn die Bürger*innen erst mal feststellen, dass die autofreie Innenstadt nicht die von vielen Kritikern an die Wand gemalte "Geister-Innenstadt" bedeutet, dann könnte es funktionieren.

    Aber kann man überhaupt von "autofrei" sprechen, wenn es weiterhin möglich ist, dass jeder mit dem Auto in die Stadt fahren kann?

    Immerhin:

    Es soll keine Parkflächen mehr im öffentlichen Straßenraum geben.

    Abgesehen von Lieferfahrzeug-Stellplätzen und Behindertenparkplätzen dürfen Besucher ausschließlich nur noch in Parkhäusern parken. Die Kapazitäten dafür sind reichlich vorhanden. Standen doch in den vergangenen Jahren (auch vor Corona) mehr als die Hälfte der Stellflächen in den Parkhäusern leer und selbst an einkaufsstarken Tagen, gab es immer noch reichlich freie Parkhaus-Stellplätze, wenn auch nicht immer im erstbesten.

    Und um Suchverkehr zu vermeiden ist die Einfahrt in die Parkhäuser entsprechend einem Taschenkonzept so geregelt, dass die Einfahrt und Ausfahrt nur von einer Stelle vom inneren City-Ring aus erfolgt. Mit Hilfe des bereits bestehenden Parkleitsystems kein Problem.

    "Am 29. September werden Oberbürgermeister Onay und Stadtbaurat Thomas Vielhaber (SPD) ab 17:30 Uhr die Planungen im Veranstaltungsort Aufhof der Öffentlichkeit vorstellen. Die Präsentation wird auch live im Internet übertragen." NDR vom 19.9.23 https://www.ndr.de/nachrichten/ni…konzept122.html

    Der Ort "Aufhof" ist bezeichnend, denn es handelt sich um das leerstehende ehemalige Kaufhof-Gebäude, dass zur Zeit für verschiedene kulturelle Zwecke nachgenutzt wird. Trotz des zahlreichen Autoverkehrs oder gerade deswegen musste Kaufhof vor rund einem Jahr an dieser Stelle (neben der Marktkirche) schließen.

    Hier die Einladung auf hannover.de:

    "Oberbürgermeister Belit Onay und Stadtbaurat Thomas Vielhaber stellen die Pläne am 29. September 2023 ab 17:30 Uhr im Aufhof vor. Alle Bürger*innen sind herzlich eingeladen sich im Rahmen der Veranstaltung einzubringen oder sich über den Livestream zuzuschalten."

    Stadt Hannover legt Plan für Mobilitätswende in der Innenstadt vor

    Aber die Kraftverkehr Stade GmbH (KVG) hat es bislang nicht geschafft, dass ein absolutes Halteverbot oder zumindest ein Parkverbot angeordnet wird? Das würde doch den Busverkehr beschleunigen. Ein weiteres Beispiel dafür, dass kostengünstige Maßnahmen zur Beschleunigung des ÖPNV nicht ergriffen werden. Stattdessen wird von interessierter Seite lieber von den hohen Kosten einer Verkehrswende geschwafelt.

    nur: was willste machen, wenn einerseits Personal fehlt, ...

    Verhängnisvoll ist: Das Personal fehlt, weil der Beruf Busfahrer*in schlecht bezahlt ist (Z.B. im Vergleich zu einer Tätigkeit am Fließband in der Autoindustrie). Mein Eindruck nach mehreren Gesprächen mit ÖPNV-Angestellten bei zurückliegenden Demonstrationen von FFF gemeinsam mit Verdi:

    Viele Omnibusfahrer*innen sind Omnibusfahrer*innen aus Überzeugung. Nicht weil man dort gut Geld verdient, sondern obwohl der Beruf schlecht bezahlt ist. Das ist so ein bisschen wie im Erzieher*innen-Beruf. Aber es ist nicht verwunderlich, dass die Bereitschaft schwindet, einen schlecht bezahlten Beruf mit ungünstigen Arbeitszeiten auszuüben. Und so fehlen überall Busfahrer und andere ÖPNV-Angestellte.

    Verhängnisvoll ist es deshalb, weil die Gegenmaßnahme, "höhere Bezahlung", sofort die Ängste bei den Fahrgästen auslöst, dass die Fahrkarten noch schneller teurer werden als ohnehin schon.

    Die Politik wiederum argumentiert, die finanziellen Mittel für eine weitere Unterstützung des ÖPNV seien begrenzt. Diese Unterstützung des ÖPNV müsste aber gar kein Geld kosten. Es müssten lediglich die infrastrukturellen Rahmenbedingungen anders gesetzt werden: Tempo 30 innerorts max. Tempo 60 auf Landstraßen. Max. Tempo 80 auf Autobahnen. Jeweils konsequent möglichst automatisiert überwacht. Konsequent eine Haltestellengestaltung, bei der der Bus nicht überholt werden kann. Verkehrsführungen, bei der Bus vorne fährt und nicht im Stau stecken bleibt. Dann fahren viele Leute Bus und Bahn und so wird der Bus-und Bahnverkehr besser und preiswerter ohne zusätzliche staatliche Unterstützung.

    Leider hinter Bezahlschranke, aber ich werde mir nachher mal ein Tageblatt kaufen

    Hier in Stade sollen Radler auf die Straße – Doch es gibt Einwände - Stade - Stader Tageblatt

    Authentisches Artikelbild mit Geisterradler

    Im Hohenwedeler Weg, um den es in dem Artikel geht, gibt es eine Buslinie.

    Wenn es um die Einführung von Tempo 30 max. geht, dann melden sich häufig die Kritiker mit dieser Argumentation zu Wort:

    Der Busverkehr dürfe nicht durch ein niedriges Tempolimit ausgebremst werden.

    Fakt ist: Um von 0 auf Tempo 50 zu beschleunigen braucht ein Bus eine Strecke von rund 100 m. (Wenn die Strecke optimal frei ist.)

    Um von 0 auf Tempo 30 zu beschleunigen genügt eine Strecke von rund 35 m.

    (Kann mit diesem Rechner bequem und schnell nachgerechnet werden:

    https://www.rechner.club/weg-zeit-gesch…szeit-berechnen )

    Bushaltestellen im Stadtverkehr sind in der Regel ca. 300 m voneinander entfernt. (Gilt auch im Hohenwedeler Weg in Stade.)

    Das heißt bei Tempo 50 max. kann der Bus ohnehin nur ca. 1/3 der Strecke zwischen zwei Bushaltestellen mit Tempo 50 fahren, denn der Bremsvorgang findet mit einer negativen Beschleunigung von ebenfalls 1 m/Sekunde² statt, genau wie der Beschleunigungsvorgang. Und das auch nur für den seltenen Fall, dass ausgezeichnet freie Fahrt möglich ist.

    Wie groß ist die Zeitersparnis für den Bus bei einem Haltestellenabstand von 300m (im Optimalfall)?

    Tempo 50:

    14 Sek (für 100 m Beschleunigungsweg) +7,2 (für 100 m bei 50 km/h) + 14 Sek (für den 100 m langen Bremsweg zum nächsten Halt) = 35,2 Sek.

    Tempo 30:

    8,3 Sek (für 35 m Beschleunigungsweg) + 27,6 Sek (für 270 m bei 30 km/h) + 8,3 Sek (für den 35 m langen Bremsweg zum nächsten Halt) = 44,2 Sek.

    Die Rechnung zeigt:

    Selbst im Optimalfall beträgt die Zeitersparnis weniger als 10 Sekunden, wenn der Bus die Möglichkeit hat, auf Tempo 50 max. zu beschleunigen anstatt auf Tempo 30 max.

    Dieser Optimalfall ist jedoch nur selten gegeben und für die Fahrgäste ist der größere Fahrtabschnitt zwischen zwei Haltestellen bei der konstanten Geschwindigkeit angenehmer (also Tempo 30 max.) als die sehr langen Beschleunigungs- und Bremsstrecken (bei Tempo 50 max.).

    Es sollte mich wundern, wenn die "Der Busverkehr darf nicht ausgebremst werden-Karte" nicht gezogen werden sollte von den Kritikern an einem niedrigen Tempolimit. Zu Unrecht!

    Mir ist das mehrfach in Diskussionen um Tempo 30 max. innerorts aufgefallen, dass das Argument, der Busverkehr dürfe nicht ausgebremst werden, als so eine Art "Trumpfkarte" von den Gegnern eines niedrigeren Tempolimits gezogen wurde. Und leider ist es nicht einfach diese Argumentation in einer hektischen Diskussion auszuhebeln. Vielleicht kann die oben angestellte Rechnung dazu beitragen. In Wirklichkeit geht es den Raser-Apologeten gar nicht um den Busverkehr. Denen geht es vor allem um "Freie Fahrt für Freie Bürger", dem ADAC-Kampfruf der Raser-Fraktion.

    Das Museum öffnete um 11:00 Uhr seine Pforten, und wer früh da war, konnte vom Wilhelm-Busch-Museum aus rechtzeitig mit der Stadtbahn oder dem Fahrrad um 12:30 Uhr am Opernplatz sein.

    Dort trafen sich rund 4000 Demonstrierende jeglichen Alters

    Schwerpunktthema in Hannover war der ÖPNV:

    Die Medien löcherten die Veranstalter*innen mit Fragen über den nachlassenden Zustrom zu den Fridays for Future-Protest-Veranstaltungen. Ich hatte zufällig selbst in der Nähe eines solchen Interviews gestanden und das mitbekommen.

    Und ich war angenehm überrascht, wie cool und professionell die jungen Verantwortungsträger*innen reagierten.

    Mit rund 4000 Teilnehmenden war die Demonstration in Hannover vergleichbar gut besucht wie Veranstaltungen in Vor-Corona-Zeiten. Für die Medien gab es wirklich keinen Grund, so zu tun, als ob sich keiner mehr für das Thema Klimaschutzmaßnahmen interessieren würde. Im Interview wies die FFF-Vertreterin darauf hin, dass das Anliegen der Klimaprotest-Veranstaltungen inzwischen auch in vielen Verbänden und Organisationen angekommen sei und dort weiter verbreitet wird.

    Beispiel: https://www.ndr.de/nachrichten/in…dio1466186.html

    Tatsächlich waren neben vielen anderen Organisationen auch Vertreter von Churches for Future auf der Demo in Hannover:

    Und im Sonntagsgottesdienst, zwei Tage später, war die Demonstration Thema in den Fürbitten:

    "Für alle Menschen, die weltweit unter den Folgen von extremem Wetter

    oder von anderen Naturkatastrophen leiden;

    und für alle, die vor Ort und aus der Ferne helfen, das Leid zu lindern.

    Für Junge und Alte, die am Klima-Freitag für die Rettung der Erde demonstriert haben.

    (Kurze Stille) V: Herr, schenke dein Erbarmen. / A: Herr, schenke dein Erbarmen."

    Fürbitten-Vorschlag für den 17. September 2023: 24. Sonntag im Jahreskreis
    Schriftlesungen; Erdbeben in Marokko und Überschwemmungen in Libyen; Situation in Flüchtlingslager auf Lampedusa; Krankenhausreform und Arzneimittelengpass;…
    www.bistum-trier.de

    Die Fürbitten, die in den katholischen Gottesdiensten in den Kirchen in Deutschland vorgetragen werden, folgen vielerorts den Vorschlägen des Bistums Trier.

    Und für die nächste große Demo in Hannover, bei der es ebenfalls um Verkehrsfragen geht, wurde bereits mit Plakaten auf der Demo am Freitag aufmerksam gemacht:

    Auch das Karikaturen-Museum im Georgengarten zeigte sich solidarisch und hatte am 15.9.23 seine Pforten für die FFF-Anhänger und Sympathisanten geöffnet.

    Kostenfreier Eintritt zu den passenden Karikaturen am Tag des globalen Klimastreiks und die Ausstellung war gut besucht und sehr anregend.(Bild: Ein von der Ausstellung inspirierter Eigenversuch.)

    https://www.haz.de/resizer/xm4lvFzTHBQaXOKTn3Ja8uCI8Kc=/1392x783/filters:quality(70):format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3474LSAQYVACDDRDJBMEY2CTC4.jpg

    Link zum entsprechenden Bild in der HAZ vom 13.9.23

    ""Karikatur kann einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Diskurs leisten, da sie in der Lage ist, absurde Vorgänge in Politik und Gesellschaft bis zur Kenntlichkeit zu verzerren.“

    Die Ausstellung war bereits im Schlossmuseum in Linz zu sehen und nun im Museum Wilhelm Busch in Hannover.

    Wir zeugen Solidarität: Am Tag des globalen Klimastreiks am 15. September ist der Eintritt frei!

    Mehr Info zum Kaktus Cartoon Award HIER. "

    Text von der Internetseite des Wilhelm-Busch-Museums Hannover.

    Climate Change & Climate Justice: Kaktus Cartoon Award 2023 zu Gast im Busch · Museum Wilhelm Busch

    Kommt halt darauf an, was man darunter versteht. Für einen vollständigen Atomausstieg (abgesehen von Medizin, Forschung, etc.) müsste ganz Europa den Ausstieg vollziehen.

    Lasst uns weiter erfolgreich an der Energiewende arbeiten, dann werden (hoffentlich) auch unsere Nachbarn auf den Geschmack kommen.

    Solange der (Weltmarkt-)Bedarf vorhanden ist, wird Russland exportieren. Dasselbe gilt auch für andere fossile Energieträger. Würde Russland als Lieferant tatsächlich komplett ausfallen, dürften die Energie-Preise ziemlich übel ansteigen, was politisch nicht haltbar ist. Es hilft nur, sich von den Fossilen komplett zu trennen.

    Wie ist das denn nun zu verstehen?

    Weil das eine oder andere Land in dieser Welt unverbesserlich weiter auf Atomstrom setzt, muss Deutschland ungeachtet der Gefahren dieser Technik und trotzdem es sich dabei um ein Milliardengrab für Steuergelder handelt, tapfer weiter mitziehen?

    Sogar so weit mitziehen, dass trotz des verbrecherischen Angriffskrieges Russlands in Deutschland weiter Atombrennstäbe für russische Atomkraftwerke produziert werden? Warum?

    Etwa deshalb: Öl und Gas boykottieren, das ist okay, weil ohnehin Energieträger von gestern. Aber Uran, das kann von Sanktionen verschont werden, weil es sich ja um einen "edlen Rohstoff" für fossil-freie Energieproduktion handelt?

    Na hoffentlich hab' ich irgendwas an deinem Beitrag missverstanden. :/

    Das ist wohl wie mit dem Sklavenhandel. Der wurde nach 400 Jahren ja auch erst dann mit Pomp abgeschafft, als er geldmäßig keine Zukunft mehr hatte und die Zitrone komplett ausgelutscht war.

    Ich denke es passiert genau das, was die Connections wollen, dass passiert.

    Das ist in mehrfacher Hinsicht zu einfach gedacht:

    Zunächst einmal stimmt es nicht, dass die Sklaverei tatsächlich beendet wäre:
    "Globale Krisen haben laut dem jüngsten Global Slavery Index der Menschenrechtsorganisation Walk Free das Problem moderner Sklaverei verschärft. "50 Millionen Menschen weltweit leben in moderner Sklaverei, das sind zehn Millionen mehr als fünf Jahre zuvor", hieß es."

    Zahl der Opfer moderner Sklaverei laut Bericht stark gestiegen
    Dem Global Slavery Index zufolge werden weltweit deutlich mehr Menschen ausgebeutet als noch vor fünf Jahren. Verantwortlich seien auch Industrienationen: Sie…
    www.tagesschau.de

    Und um mal den Vergleich zum E-Auto zu ziehen:

    Es ist nicht wirklich relevant, ob die Menschen bei Verkehrsunfälle durch Verbrenner-Autos getötet werden oder durch E-Autos.

    "Im September 1899 wurde der New Yorker Henry Bliss zum ersten bekannten Verkehrsopfer in der Geschichte Amerikas. Zum Verhängnis wurde ihm ausgerechnet ein leises Elektro-Taxi..."

    Der Spiegel vom 18.10.2012

    Historische Verkehrsunfälle
    Im September 1899 wurde der New Yorker Henry Bliss zum ersten bekannten Verkehrsopfer in der Geschichte Amerikas. Zum Verhängnis wurde ihm ausgerechnet ein…
    www.spiegel.de

    Ich frag mich, für wenn produziert Lingen denn überhaupt?

    "Werden in Lingen bald russische AKW-Brennstäbe produziert?

    Stand: 31.03.2023

    Macht Frankreich mit Russland gemeinsame Sache in Lingen? Die französische Firma Framatome und ein russisches Unternehmen wollen im Emsland Brennstäbe für alte Atomkraftwerke russischer Bauart produzieren."

    Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/ni…,lingen994.html <X

    Hatte vor ein paar Monaten mit Franzosen gesprochen, die sich über den deutschen Atomausstieg wunderten. Treffe ich die mal wieder, frage ich nur noch: "Welcher Atomausstieg?"

    In dem von Yeti verlinkten Artikel steht, dass 2000 Fahrzeuge wegen "Verrückten Fahrens" den Besitzern enteignet wurden, um sie zu versteigern.

    Das wirft Fragen auf:

    Sind 2000 viele oder wenige Fälle von "verrücktem Fahren"?

    Gibt es eine hohe Dunkelziffer, bzw. welche Vermutungen gibt es bezüglich der Häufigkeit des Deliktes?

    Warum wandern die Autos, mit denen ganz offensichtlich lebensgefährliche Gefährdungen verübt wurden, nicht einfach in die Schrottpresse?

    Macht sich der Staat nicht mitschuldig an solchen Delikten, wenn er es zulässt, dass die Fahrzeuge wieder in Umlauf kommen?

    Warum werden solche Fahrzeuge nicht wie zum Beispiel Schusswaffen behandelt, die bei Kriminellen Taten konfisziert werden?

    "Vernichtung von Waffen: Waffen oder Gegenstände im Sinne dieses Erlasses, die in das Eigentum des Landes übergegangen sind, werden grundsätzlich nicht veräußert, sondern vernichtet." Verwaltungsvorschrift Brandenburg https://bravors.brandenburg.de/verwaltungsvor…#:~:text=Waffen

    Warum werden überhaupt Fahrzeuge für den Straßenverkehr zugelassen, mit denen es möglich ist, die geltenden Höchstgeschwindigkeiten zu übertreten, dazu noch in so eklatanter Form? Der gegenwärtige Stand der Technik ermöglicht es, Fahrzeuge so zu konstruieren, dass es nicht möglich ist, Geschwindigkeitsübertretungen damit zu begehen!

    "Urantransporte nach Lingen genehmigt: Russisches Uran bleibt willkommen

    Atomkraftgegnern zufolge wurden 40 neue Uranlieferungen an die Brennelementefabrik Lingen genehmigt. Sie kommen vom russischen Konzern Rosatom."

    Urantransporte nach Lingen genehmigt: Russisches Uran bleibt willkommen
    Atomkraftgegnern zufolge wurden 40 neue Uranlieferungen an die Brennelementefabrik Lingen genehmigt. Sie kommen vom russischen Konzern Rosatom.
    taz.de

    Wie kann das sein? Wie wenig glaubwürdig ist es, wenn immer wieder versucht wird, die Unterstützungsbereitschaft für den Verteidigungskrieg der Ukrainer in Deutschland hoch zu halten, während gleichzeitig Russlands Atomgeschäfte mit deutschen Unternehmen ungestört weiterlaufen.

    Soll so versucht werden, der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen? Einer AfD, die fordert, die Boykotte gegen Russland zu beenden. So nach dem, Motto: Ihr von der AfD redet davon, Russland nicht zu boykottieren. Wir von der Regierung antworten: "Welche Boykotte?"

    Hier paar Thesen. Hab ich nicht recherchiert, deshalb gerne richtigstellen:

    * Die Akku-Technologie ist erst richtig in Schwung gekommen, seit es SmartPhones gibt. Das ist heutzutage eine hochkomplizierte Technik, damals wurden vermutlich Blei-Akkus verwendet.

    Die Energiedichte von Blei-Säure-Batterien liegt bei 80-100 Wh/Liter, während Li-Ionen-Batterien mehr als 250 Wh/Liter haben. Quelle:

    https://microtexindia.com/de/lithium-ion…2FLiter%20haben.

    Ich denke, dass ist kein so exorbitant riesengroßer Unterschied. Die höhere Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien könnte durchaus wettgemacht werden, wenn es klare Vorgaben bei der Nutzung von Privat-PKW gäbe. Zum Beispiel maximal 2t (besser noch lediglich 1,5 t) zulässiges Gesamtgewicht, maximale Beschleunigungskraft von 2 m pro Sekunde² /besser noch 1,5 m pro Sekunde²) und maximale Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, die aber ausschließlich auf Autobahnen gefahren werden dürfen. Das würde für einige Autonutzer eine mehr oder weniger geringfügige Verlängerungen der Fahrtzeit bedeuten. Aber es würde auch den ÖPNV mit Bussen und Bahnen wettbewerbsfähig machen, sodass sich langfristig die Fahrtzeiten wieder verkürzen.

    Aktuell wiegen Kompakt bis Mittelklasse-E-Autos leer im Durchschnitt ca. 1600 kg. Sie haben aber in der Regel ein hohes Beschleunigungsvermögen und ermöglichen hohe Höchstgeschwindigkeiten und selbst bei rabiater Fahrweise sind immer noch Distanzen von deutlich über 100 km ohne Aufladen möglich. Es sollte wohl möglich sein, leichtere Fahrzeuge zu bauen, die auch mit einem Blei-Akku betrieben werden können, wenn entsprechende Limitierungen eingebaut sind, die hohe Akkukapazitäten unnötig machen.

    E-Fahrzeuge haben heute ein Beschleunigungsvermögen von deutlich, zum Teil sehr deutlich über 2 m pro Sekunde². Ist das wirklich nötig?
    Die von mir geforderte maximale Leistungsfähigkeit entspricht wohl bei vielen gängigen Elektroautos in den Klassen Kompaktwagen bis Mittelklassewagen, dem, was diese Fahrzeuge im Spar-Fahrmodus an Leistung abgeben. Hohe Geschwindigkeiten und starke Beschleunigungen sind dann ausgeschlossen.

    Na und? Es gibt kein Recht auf Fahrt-Spaß oder darauf beim Beschleunigen in die Rückenlehne gedrückt zu werden, zumindest nicht auf öffentlichen Straßen. Wer so was braucht, der kann das auf einer privat betriebenen, nicht öffentlichen Rennstrecke ausleben.

    * Elektrische Energie zum Laden der Akkus muss vorhanden sein. Viele KFZ = hoher Energiebedarf. Das macht erst wirklich Sinn, seit es die Erneuerbaren gibt. 1918 gab's nicht mal Kernkraftwerke.

    * Dezentrale Lade-Infrastruktur ist nötig. 1918 war das Stromnetz wohl noch viel viel weniger ausgebaut. Z. B. hatten die meisten Haushalte noch kein Stromanschluss.

    "Ein Western-Windrad, Texasrad, auch Western-Windmühle (englisch westernmill), Amerikanische(s) Windrad/-mühle oder kurz Westernrad genannt, ist ein auf einem Gittermast montiertes, vielflügeliges Windrad mit einer Fahne zur Windrichtungsnachführung. Diese in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Nordamerika entwickelte Windradbauart wurde und wird überwiegend als Pumpwerks­antrieb (Windpumpe, englisch windpump) zur Be- und Entwässerung, später auch zur Stromerzeugung verwendet."

    aus: Wikipedia Hervorhebung von mir.

    Diese Western-Windmühlen waren also durchaus geeignet, auch in abgelegenen ländlichen Räumen Strom zu produzieren.

    "So wurden vor Ausbau der flächendeckenden Elektrizitätsversorgung durch die Überlandzentrale in den 1920er Jahren vor allem auf größeren Höfen in den Marschen an der Westküste Schleswig-Holsteins hunderte sogenannte „Texasräder“ aufgestellt, um die Betriebe mit Strom zu versorgen."

    ebenda

    * Fehlendes Bewusstsein und falsche Prioritätensetzung was externe Kosten wie Umwelt, Gesundheit, etc. angeht.

    Viele Menschen meinen, Umwelt- und Naturschutz seien sehr moderne Entwicklungen und seine Entstehung auf den Beginn der 1970er-Jahre.

    Das ist falsch. "Der Historiker Joachim Radkau datiert den Beginn der Umweltbewegung im heutigen Sinne auf die Debatte um die Holznot um 1800. Die Ängste vor der Holznot, einer Versorgungskrise beim Rohstoff Holz, kamen parallel zum „Naturkult“ der Wald-Romantik zu Zeiten der Aufklärung auf.

    Radkau selbst unterstellt der Umweltbewegung eine gewisse Geschichtsblindheit und ein ausgeprägtes Desinteresse an den Wurzeln und Vorgängern im eigenen Kulturraum. Für die heutige europäische Umweltszene sei die amerikanische Naturschutzbewegung, die weit bis ins neunzehnte Jahrhundert zurückreicht, die eigentliche Vorläuferin. Die Idee, besondere Naturlandschaften als schützenswert zu betrachten, kam mit William Wordsworth und George Catlin bereits 1810 bzw. 1832 auf. 1864 wurde auf Betreiben John Muirs das erste Schutzgebiet definiert – im heutigen Yosemite-Nationalpark in Kalifornien."

    aus: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Umweltbewegung

    Es ist ja nun keineswegs so, dass diese frühen Naturschutzbewegungen immer erfolgreich waren. Das ist aktuell nicht anders. Viele Menschen haben zwar verstanden, dass sie keinen Raubbau an der Natur betreiben dürfen. So viel Erfolg haben die Naturschutzbewegungen dann schon. Es ist nicht das fehlende Natur und Klimaschutz-Bewusstsein, das dazu beigetragen hat, dass immer mehr Menschen immer größere und schwerere und leistungsstärkere Autos fahren. Vielmehr nehmen viele Menschen die damit einhergehenden Umweltschäden billigend dafür in Kauf, weil ihnen andere Dinge wichtiger sind, also falsche Prioritätensetzung. Die richtige Prioritätensetzung allerdings könnte durchaus dazu beitragen, noch mehr Schäden an Umwelt und Klima zumindest zu verlangsamen.

    Eine entsprechende Prioritätensetzung aber wird von einflussreichen Lobbygruppen hintertrieben. Und viele Menschen lassen sich nur allzu gerne einreden, die Grünen seien eine "Verbotspartei", die niemals nie in Bayern an die Regierung kommen wird. Diese Propaganda-Kampagne wirkt leider auch in anderen Ländern.

    Meine Gegen-Thesen sind immerhin mit einigen Textstellen belegt.

    Ich behaupte mal, dass alle genannten Punkte viel schneller weiterentwickelt worden wären, wenn sich der Elektroantrieb durchgesetzt hätte. Möglicherweise war die damals verfügbare Akkutechnologie der größte Grund, der den Verbrennerantrieb technisch überlegen machte.

    Ansonsten hätte man anstatt einem flächendeckenden Netz von Tankstellen auch eine flächendeckende Ladeinfrastruktur aufbauen können.

    Die damals (1890er Jahre bis 1930er Jahre) verfügbare Akkutechnologie erlaubte freilich nicht die hohen Beschleunigungswerte und Reichweiten über 200 km trotz einer extrem unwirtschaftlichen Autonutzung mit "Spaß am Beschleunigen". ("Ich will Spaß, ich will Spaß, ich geb Gas, ich geb Gas.")

    Die Option, mit einem Auto mit ein bis keinmal Nachtanken von Hamburg nach München zu fahren, ist nicht allein dem Verbrennermotor zu "verdanken". Vielmehr braucht es dafür zuerst eine Autobahn, die eine hohe Fahrgeschwindigkeit ermöglicht.

    Und diese Autobahnen wurden gebaut, während der Ausbau des Eisenbahnnetzes nicht stattfand. Oder sogar Eisenbahnlinien abgebaut wurden. Die Mineralöl-Firmen und Autoproduzenten konnten sich mit ihren Lobbyisten in der Politik durchsetzen.

    Mit der Eisenbahn konnte man schon früh auf elektrifizierten Bahn-Strecken große Entfernungen zurücklegen. Elektrisch angetrieben, ohne Zwischenhalt. Warum also die Möglichkeit schaffen und daran festhalten, mit umweltbelastenden Autos große Entfernungen mit hohen Geschwindigkeiten zurückzulegen?

    Hätten sich die Eisenbahnbauer durchgesetzt, dann hätte auch die damalige Akkutechnologie ausgereicht, weil es dann ja keine Autobahnen gäbe, für die man Verbrenner-Autos gebraucht hätte. Auf den autofreien Nordseeinseln kann man immer wieder Elektro-Fahrzeuge beobachten, die mit Blei-Akkus betrieben werden und große schwere Anhänger vom Hafen zu den Einzelhandels-Läden ziehen.

    Übrigens hat sich auch der klassische Blei-Akku hinsichtlich seiner Energiedichte deutlich verbessert. Ich wage hier mal die These, dass moderne Blei-Akkus für moderne PKW ausreichend sind, wenn dem unaufhörlichen Wettbewerb um noch bessere Beschleunigungswerte, Höchstgeschwindigkeiten und immer mehr Zusatzausstattungen klare Grenzen gesetzt würden. Zum Beispiel so:

    Ein PKW für Privatnutzung darf nur noch maximal 2 t* wiegen und maximal 80 km schnell fahren. Die maximale Beschleunigungsleistung darf 2 m Sekunde²* nicht überschreiten. (Das bedeutet von 0 auf 50 in ca. 7 Sek.)

    "Bleiakkumulatoren zeichnen sich durch ihren hohen Grad an Wiederverwertbarkeit aus. Mithilfe des 2009 eingeführten Pfandsystems für Starterbatterien werden in Deutschland beinahe 100 Prozent der Bleiakkumulatoren gesammelt und wiederverwertet.[22] Recycling-Blei kann nahezu ohne Qualitätsverlust beliebig oft zurückgewonnen werden."

    Diese Gewichtsgrenze von 2 t sollte gelten für Fahrzeuge mit Bleiakkus. Fahrzeuge mit nicht recyclebaren Batterien, die eine höhere Energiedichte aufweisen, dürfen ein entsprechend niedrigeres Gesamtgewicht nicht überschreiten. (Mindestens so lange, wie die Recyclebarkeit nicht gewährleistet ist.)

    Wenn die FDP glaubt, mit ihrem Hinweis auf "Technologieoffenheit" E-Fuels für PKW's und Heizungen propagieren zu müssen, dann muss dem mal was seriös Erreichbares entgegengesetzt werden. Auch wenn der eine oder andere "Freie-Markt-Anhänger" glauben könnte, der "Freie Markt" würde durch die von mir vorgeschlagenen Vorgaben beschnitten. Es gibt auch jetzt schon zahlreiche Höchstgrenzen. Das Schlimme: Die meisten sind nicht ausreichend streng, sodass Verkehrssicherheit, Umwelt und Klima leiden. Und der Freie Markt wird nicht wirklich aufgehoben, vielmehr ist es Zeit für eine neue Grenzziehung im Interesse von Gesundheit und Klima.

    * eventuell auch 1,5 t Höchstgewicht und 1,5 m pro Sekunde² maximale Beschleunigungsleistung.

    Nicht aus dem Autobereich, sondern aus dem Trambereich die dazu passende Story:

    In Karlsruhe hat es nach der Pferdebahnzeit anfangs 1900-03 kurze Zeit Akkutrams gegeben, weil die TH, an deren Laboren mit Messgeräten vorbeigefahren werden sollte, keine Oberleitung vor der Tür haben wollte.

    Die Akkutrams haben sich aber nicht bewährt, weil die Akkus unter den Sitzen mit ihrer Säure die langen Röcke der Damen beschädigten ...

    Auch in Hannover gab es in den Anfangsjahren der "Elektrischen" Akku-Triebwagen. Zum Teil wurden die Batterien unter den Sitzbänken drapiert, mit den von dir benannten Nachteilen für die damals übliche Damenbekleidung. Zum Teil wurden aber auch Anhänger-Akkuwagen benutzt.

    Grund: Die Bürger in der Innenstadt von Hannover wollten keine Fahrdrähte in ihren Straßen, weil sie die als störend empfanden.

    "Vom Königsworther Platz nach Herrenhausen führte die erste Strecke, auf der seit 1893 die Straßenbahn elektrisch fuhr. Viele Hannoveraner und vor allem die Politiker standen den Oberleitungen skeptisch gegenüber. Der damalige Direktor der Aktien-Gesellschaft Straßenbahn Hannover konnte aber den Oberleitungsbetrieb durchsetzen – zumindest außerhalb der Innenstadt. In der Stadt fuhren bis 1903 nur Straßenbahnen im Akkubetrieb."

    https://www.uestra.de/fileadmin/Material/Unternehmen/Publikationen/Historie_Broschuere_2013_web.pdf

    Auf Wikipedia gibt es weitere Beispiele für Akku-Triebwagen, auch für Straßenbahnen:

    Ullie Könnte es nicht auch sein, dass die damals zur Verfügung stehende Technologie und Infrastruktur nicht geeignet war für eine große Anzahl an Elektro-KFZ, und der Verbrenner auf den Gebieten enorme Vorteile hatte?

    (...)

    Ich vertraue hier auf den Markt, dass der den Verbrenner verdrängt. Auch wenn Leute wie Lindner aus welchen Gründen auch immer versuchen sich dagegen zu stemmen.

    Ich will gerne noch zu einem späteren Zeitpunkt auf die von dir genannten einzelnen Punkte eingehen.

    Aber zunächst will ich versuchen, dein "Vertrauen in den Markt" mit dem Hinweis auf diesen ZDF-Beitrag zu erschüttern:

    Handelskriege im Spiegel der Geschichte
    Seit Donald Trump im Januar 2017 zum Präsidenten vereidigt wurde, geistert der fast vergessene Begriff vom "Handelskrieg" wieder durch die Medien.
    www.zdf.de

    Der Titel "Wirtschaftskriege" erweckt den Eindruck, es ginge hier um etwas anderes als Lobbyismus. Aber das ist nicht so. Der ZDF-Filmbeitrag zeigt auf, dass Lobbyismus Handel und Produktion in einem hohen Maß prägen und dass es dabei Gewinner und Verlierer gibt, während gleichzeitig so getan wird, als gäbe es einen "Freien Markt", der mit scheinbar unbegrenzten "Selbstheilungskräften" ausgestattet sei. Lobbyismus ist eine Form von Handelskrieg.

    Verbrennermotoren haben eine Riesenlobby.

    Nur so war es möglich, den Verbrennermotor als Antrieb für Fahrzeuge durchzusetzen:

    Das folgende Zitat ist aus einem Bericht über eine Ausstellung von Elektro-Auto-Oldtimern, die zurzeit im aufhof in Hannover stattfindet. Der aufhof ist das für Kulturangebote zwischengenutzte ehemalige Kaufhofgebäude gegenüber der Marktkirche in der Altstadt von Hannover.

    E-Paper

    "Solche Elektroautos waren bis etwa 1918 beliebter als Verbrenner. Sie galten als vergleichsweise einfach in der Handhabung. Mit Reichweiten von bis zu 100 Kilometern waren sie vor allem als Stadtwagen en vogue. Siemens baute um 1898 sogar Elektrobusse. „Und in London fuhren vor dem Ersten Weltkrieg massenhaft Taxis mit elektrischem Antrieb“, sagt Prof. Uwe Groth, Landesvorsitzender vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der die Ausstellung mit organisiert hat. „Erst die Lobbyarbeit der amerikanischen Mineralölkonzerne sorgte dafür, dass der Verbrennungsmotor sich durchsetzte.“

    Die Technikgeschichte erscheint retrospektiv oft wie eine lange Gerade, die stracks auf den gegenwärtigen Stand der Dinge zuläuft. Dabei ist ihr Weg reich an Verzweigungen, Sackgassen – und gesäumt von menschengemachten Leitplanken. Mit einem Dutzend Autos und Zweirädern erinnert die Ausstellung im aufhof daran, dass Elektromobilität eine längere Tradition hat als oft vermutet – und dass Hannover dabei eine besondere Rolle spielte."

    Niemand darf sich darüber wundern, dass mit Macht versucht wird, am Verbrennermotor festzuhalten, indem sogenannte E-Fuels als "Überlebenstechnologie" angepriesen werden.