Beiträge von Ullie

    Doch, kann schon sein nach diesen Bildern:

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/154636/5861939

    Es gibt ja noch den Teil der Brücke, der aktuell a weng durchhängt und der noch einstürzen könnte, da auf der linken Seite

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…br%C3%BCcke.jpg

    Von der Seite kommend sieht man wohl erst einen 1 m Spalt, der auch dem Geländer fehlt im ersten Bild der anderen Seite, ohne dass es dort schon abwärts geht ... Wobei das in der Wikipedia links und den anderen Bildern die Neustädter Seite sein müsste, aber vielleicht fehlt ja auch auf der anderen Seite 'n Meter ...

    Es ist ja der Brückenteil mit dem Straßenbahnverkehr eingestürzt. Und die Brücke ist aus den 70ern, also noch zu DDR-Zeiten gebaut worden.

    Damals fuhren dort Straßenbahnen vom Typ T4D von Tatra mit einem Leergewicht von 17 t

    Tatra T4
    strassenbahn.fandom.com

    Seit 1995 fahren in Dresden Gelenktriebwagen NGT6DD von DWA/Siemens mit einem Leergewicht von 34,5 t

    Seit ca. 2000 fahren in Dresden Straßenbahnen vom Typ NGT D8DD von Bombardier. Die haben ein Leergewicht von 39,3 t

    Ob beim Bau der Brücke die mehr als doppelt so hohen Gewichte der modernen Straßenbahnen mit eingeplant waren? Möglicherweise ist hier eine Einsturzursache zu finden?

    Fragen zu E-Bikes fehlen im ADFC Fahrradklima-Test:

    Ich habe dazu folgendes in den Kasten für frei formulierte Bemerkungen am Ende des Tests geschrieben:

    Es wird im ganzen Test nicht nach Pedelecs oder E-Bikes gefragt. Es gibt aktuell die Forderung, dass Speed-Pedelecs (bis 45 km/h) auch Radwege befahren können sollen. Das lehne ich strikt ab!
    Ich empfinde die erlaubten 25 km/h für normale Pedelecs für die meisten Radwege als viel zu schnell.
    Mir fehlt folgendes Ankreuz-Statement:
    Pedelec-Fahrenden (Pedelecs bis 25 km/h) soll es erlaubt sein, auch dann die Fahrbahn zu benutzen, wenn ein benutzungspflichtiger Fahrradweg vorhanden ist. Speed Pedelecs dürfen ohnehin nicht den Fahrradweg benutzen. Und das ist auch gut so.

    Man bräuchte einen Verband, der sich auch intern an die Mitglieder wendet und solches Wissen vermittelt, anstatt diffuse Ängste zu schüren.

    Dazu bräuchte man aber auch die richtigen Mitglieder. Ich befürchte, die Erwartungshaltung vieler Fahrradfahrenden an einen Fahrradfahrer*innenverein ist nicht allzu hoch. Für viele Detailfragen zu Fahrradinfrastruktur-Entwicklungen interessieren sich nur wenige besonders Engagierte.

    Wer zum Beispiel gerne "richtigen" Fahrradsport betreibt, der wird eher Mitglied in einem Radsportverein. Nicht unbedingt im ADFC. Die Bandbreite beim ADFC reicht von Verkehrsrecht und Infrastruktur-Freaks (die sind allerdings eher selten) über Menschen, die Alltagsrad-Nutzer sind, jedoch ohne sportliche Ambitionen, bis hin zu Fahrradtouren-Liebhaber.

    Ganz am Anfang wird beim ADFC-Fahrradklimatest die Frage gestellt:

    Da könnte oder müsste man eigentlich auch mehr differenzieren. Was ist zum Beispiel mit Radfahrer*innen, die auch Strecken um die 10 km täglich zur Arbeit mit dem Fahrrad fahren? Im Gegensatz dazu stehen vielleicht diejenigen, die 1 bis 2 km zum Einkaufen fahren, aber mit dem ÖPNV zur Arbeit. Aber kommt man bei stärkerer Differenzierung noch zu einer aussagekräftigen Auswertung?

    Woher stammt eigentlich die ominöse 4 m Empfehlung? Werden anderswo nur Fahrradeinbahnstraßen ausgewiesen? Weil bei Begegnungsverkehr wäre ja nicht viel mit Nebeneinanderfahren.

    "Fahrbahnbreiten von mind. 4,00 m + 0,75 m pro beparkter Seite müssen eingehalten werden, damit Radfahrende tatsächlich nebeneinander fahren oder sich überholen können. (Rn. 62-64)" So beschrieben auf der Internetseite Fahrradstadt Braunschweig unter Bezugnahme auf ein Gerichts-Urteil zu einer Fahrradstraße in Hannover.

    Ein Urteil als Argumentationshilfe: "Wo Fahrradstraße drauf steht, muss auch Fahrradstraße drin sein." – Initiative Fahrradstadt Braunschweig
    In einem wegweisenden Urteil zu Fahrradstraßen stärkt das Verwaltungsgericht Hannover das Konzept von “echten” Fahrradstraßen. Im August 2021 urteilte das…
    www.fahrradstadt-braunschweig.de

    Vermutlich gibt es in jeder Stadt Straßen, wo es weniger entspannt ist, auf der Fahrbahn zu fahren und wo es häufiger dazu kommt, dass man bedrängt oder gemaßregelt wird, während es hunderte andere Straßen gibt, wo es auch für zart besaitete Radfahrer überhaupt kein Problem gibt.

    Die Kritik kann ich einerseits teilen, andererseits habe ich aber auch Verständnis dafür, dass auf die eigentlich notwendige Differenzierung verzichtet wird.

    Bei diesen beiden Fragen, die direkt untereinander stehen, wird meines Erachtens auch zu wenig differenziert:

    Radfahrstreifen werden von Fahrradfahrern sehr unterschiedlich beurteilt. Die einen finden sie gut, die anderen lehnen sie ab und fordern stattdessen Hochbordradwege, wo sie vermeintlich "geschützt" von einer Reihe parkender Autos entlangfahren können.

    Wer von vornherein Radfahrstreifen ablehnt, ist mitunter so voreingenommen, dass er das nicht würdigt, wenn die "sicher" angelegt sind. Und der ist möglicherweise selbst dann nicht glücklich, wenn es "geschützte" Radfahrstreifen sind.

    Und wer Hochbordradwege schlimm findet, der findet sie vielleicht auch dann schlimm, wenn an Kreuzungen durch ein Verschwenken zur Fahrbahn hin gewährleistet ist, dass Fahrradfahrer*innen von abbiegenden PKWs rechtzeitig erkannt werden.

    Zum Beispiel hier am Jahnplatz in Hannover: https://www.google.com/maps/@52.39432…SoASAFQAw%3D%3D noch besser wäre es freilich die Litfaßsäule abzubauen.

    Oder hier n der Grahnstraße: https://www.google.com/maps/@52.39783…SoASAFQAw%3D%3D

    Es ist ja doch manchmal ein heftiger "Glaubenskrieg", der um die Frage tobt, ob Radfahrstreifen auf der Fahrbahn oder Hochbordradwege sicherer sind, oder als sicherer empfunden werden.

    Was mir ganz fehlt in der Umfrage, ist die folgende Frage:

    Ich finde es gut, dass in meiner Stadt in vielen Straßen Wahlfreiheit herrscht, ob ich einen Angebots-Hochbord-Fahrradweg befahre oder auf der Fahrbahn fahre.

    Als Kontra-Punkt könnte die Aussage stehen:

    Die Radverkehrsinfrastruktur ist in meiner Stadt sehr verwirrend, weil ich als Fahrradfahrer*in in vielen Straßen nicht eindeutig weiß, ob ich auf der Fahrbahn oder auf dem Hochbord-Angebotsradweg fahren soll.

    Allerdings würde eine solche Abfrage vielerorts schon daran scheitern, dass die Befragten, das zu wenig kennen oder gar nicht richtig wahrnehmen.

    Und natürlich gibt es auch die Straßen, auf denen man entspannt auf der Fahrbahn mit den Autos zügig und sicher fahren kann. Fehlende Differenzierung: Zu jeder Tagesszeit? Auch in der Rush-hour? Tempolimit bei wieviel km?

    "Nur Note [hier Zahl zwischen 3,5 und 4 ,5 eintragen]! - Radfahrer stellen [hier Name von Stadt eintragen] vernichtendes Zeugnis aus." Hauptkritikpunkte: zu wenig Radwege, es mangelt an Radwegen und es gibt keine Radwege.

    Gewinner bei den Städten >500k Einwohner ist Bremen, Sieger bei >200k wird Münster. Den Sonderpreis "ländlicher Raum" erhält Diefeld, weil hier für 10 Millionen ein linker Radweg vom Fußballplatz zum Friedhof angelegt wurde.

    Folgt mir für weitere Prophezeiungen, Euer Nostradamus

    Am Fahrrad-Klimatest des ADFC können sich alle beteiligen, unabhängig davon, ob sie Mitglieder beim ADFC sind oder nicht. In Bezug auf mehrere hier geäußerte Befürchtungen ist möglicherweise die Antwort auf Frage "Sicherheit beim Radfahren interessant:

    Wer die Fahrbahn in seiner Kommune als wenig stressig empfindet wird hier vermutlich links seinen Punkt machen, ich habe ihn rechts gemacht. Wobei da immer das Problem der Differenzierung im Raum steht. Für manche ist es so, dass sie am liebsten auch noch in jeder noch so gut Tempo-überwachten 30er-Zone sich breite Radwege wünscht. Für viele andere ist der Mischverkehr in Tempo-30-Zonen ganz selbstverständlich.

    Diese Frage fand ich problematisch:

    Was mir vorschwebt ist eine autofreie Welt. Und in Hannover könnte man sehr gut schon einmal mit einer autofreien Stadt anfangen. Dann gäbe es auch keine Konflikte zwischen dem Radverkehr und dem Autoverkehr. Aber so war die Frage wohl nicht gemeint. Deshalb habe ich keine Antwort angekreuzt.

    Was mir an dem Fragebogen gefehlt hat, lässt sich so beschreiben:

    Ich wünsche mir eine autofreie Stadt. Leider ist in dem Fragebogen so ganz und gar kein Ansatz erkennbar, dass das eine wünschenswerte, tatsächlich realisierbare und ganz phantastische Perspektive nicht nur für Hannover sondern überall in Deutschland, auch auf dem Land ist.
    Bitte fragt beim nächsten mal unbedingt auch nach der Motivation fürs Fahrradfahren.
    Und stellt auch die Frage, ob der Fragebogen-Beantworter ganz oder vorwiegend im Umweltverbund mobil ist. Außerdem fände ich es spannend, nachzufragen, ob jemand das Flugzeug grundsätzlich oder zumindest teilweise als Verkehrsmittel ablehnt und das völlig unverantwortlich hohe Verkehrsaufkommen (Autos und Flugzeuge) als problematisch empfindet.
    Außerdem wichtig: Weil es fast überall in den Kommunen möglich ist, kostenlos sein Auto am Straßenrand abzustellen, fehlt oft der Platz für gute Fahrradwege, für mehr Bäume und Grünflächen und breitere und sichere Fußwege. Auch danach sollte gefragt werden.

    Was unterscheidet das "Maaßen-Bündnis" (Werteunion) vom Wagenknecht-Bündnis (BSW)? - Beim Wahlergebnis schneidet das BSW in Thüringen und Sachsen so ab, wie es Maaßen für seine eigene Partei prognostiziert hatte:

    Eine noch größere Wahlschlappe erlebte die Partei des früheren, nach rechtsaußen abgedrifteten Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen, die Werteunion: Gerade mal 0,6 Prozent holte sie in Thüringen, nur 0,3 Prozent in Sachsen. Damit erhält die erst zu Jahresbeginn gegründete Partei nicht mal die staatliche Wahlkampfkostenrückerstattung. Auch Maaßen hatte im Wahlkampf gegen „ungezügelte Migration“, „Messermorde“ oder die „Brandmauer gegenüber Andersdenkenden“ gewettert – und von einem Wählerpotential von angeblichen 15 Prozent gesprochen.

    Kennt hoffentlich jeder?

    https://11foot8.com/

    Der hatte das zuerst ganz richtiggemacht, durch das starke Bremsen hat sich der LKW vorne abgesenkt, aber der Fahrer hätte rechtzeitig wieder Gas geben müssen, sodass sich das Fahrzeug dann hinten absenkt.8) (Nicht ganz ernst gemeint.)

    Das schon: Ein alter Kanalschiffer berichtete mir, dass bei niedrigen Brücken, bei denen es eng wird, der Schiffer rechtzeitig abbremst, um die Bugwelle weglaufen zu lassen, dadurch kommt das Schiff insgesamt schon etwas tiefer. Dann rechtzeitig volle Fahrt voraus, damit der höchste Teil des Schiffes in der Regel das Ruderhaus, das nahe am Heck ist, zusammen mit dem Heck durch die Beschleunigung sich etwas nach unten absenkt, weil sich vorne am Bug eine neue Bugwelle aufbaut.

    Aber:

    Wer weiß es besser? Hat der Seemannsgarn gesponnen oder zu tief in die Buddel voll Rum geguckt?

    Eleganter ist natürlich ein versenkbares Ruderhaus:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    https://www.faz.net/aktuell/politi…t-19961144.html

    Hatten schon lange keine Abwrackprämie mehr :/

    Bitte, littlet, sei vorsichtig mit solchen Gedankenspielereien. Man meint, da säße ein Geist im Gebüsch, der solche Gedanken als Wünsche auffasst und umgehend wahr werden lässt:

    "Die Bundesregierung will den Absatz von Elektroautos mit Steuer-Erleichterungen ankurbeln."

    Tagesschau vom 4.9.24

    Bundesregierung will E-Autos als Dienstwagen steuerlich fördern
    Die Bundesregierung will den Absatz von Elektroautos mit Steuererleichterungen ankurbeln. Denn seit der Umweltbonus vor einem Jahr auslief, ging die Zahl der…
    www.tagesschau.de

    Wahrscheinlicher ist allerdings, dass es mit den bei VW angedrohten Werksschließungen einen Zusammenhang gibt.

    Immerhin in einer symbolischen Sache kommt Hannover bereits seit Jahrzehnten den Bedürfnissen von Frauen stärker entgegen als andere Städte:

    1992 hatte die damalige Frauenbeauftragte der Stadt Hannover, Ursula Müller, durchgesetzt, dass alle Fahrradpiktogramme auf Hannovers Straßen weiblich sein sollen. Und daran wird bis heute, also seit mehr als drei Jahrzehnten, eisern festgehalten. Und das ist gut so!

    Hier ein Artikel der Neuen Presse Hannover vom 9.5.2019

    Geschlechtergerechtigkeit: Deshalb gibt es keine Herrenräder auf Hannovers Straßen
    Das ist eine absolute Seltenheit: In Hannover wird vor dem Aufbringen der Fahrrad-Piktrogramme das Oberrohr entfernt – aus Gründen der…
    www.neuepresse.de

    "Wie vor wenigen Monaten die Gender-Debatte sorgte auch diese Entscheidung vor 27 Jahren übrigens für bundesweiten Spott. Sogar Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert machte sich lustig darüber, was in Hannover so alles wichtig ist. Und wohl auch wichtig bleibt." Da hatte sich also damals Ulrich Wickert als einer von den "alten weißen Männern" geoutet. Hätte ich jetzt gar nicht unbedingt von ihm gedacht.

    Vielen Dank DMHH und krapotke für die sachdienlichen und konstruktiven Hinweise.

    Ich muss mir das in Gänze noch mal in Ruhe anschauen habe aber bereits jetzt den Eindruck gewonnen, dass es im Großen und Ganzen ganz gut umformuliert wurde.

    Einen Hinweis von DMHH will ich nicht gelten lassen:

    du schreibst von Falschparken. Aber im Beispiel 2 ist ja offensichtlich Falschhalten das Problem. :)

    Auf der offiziellen Internetseite hannover.de gibt es diesen Button, um sich zu dem Online-Formular duchzuklicken. Der Button ist direkt unter der Überschrift "Anzeigen von Parkverstößen" platziert.

    Es scheint kein Problem zu sein, in diesen Begriff "Parkverstöße" auch die "Halteverstöße" mit reinzunehmen.

    Anzeigen von Parkverstößen | Stadt Hannover

    Deshalb werde ich auch an diesem Wortteil Parkverstoß festhalten für den von mir geänderten Button mit der Überschrift Parkverstoß-Hinweis. Und ich finde es auch richtiger nur die Einzahl zu benutzen, weil es tatsächlich so ist, dass mit dem Online-Formular immer nur auf ein einziges Auto hingewiesen werden kann. Und es ist eben ein Hinweis und keine Anzeige. Die Anzeige kann nur der Fachbereich Öffentliche Ordnung machen.

    Gibt es eigentlich einen eigenen Fachbegriff und/oder umgangssprachlichen Begriff für einen "Halteverstoß"? Meines Wissens nicht.

    Die anderen Hinweise schaue ich mir noch an. Vielen Dank dafür.

    Fehler zu suchen (und zu finden) ist wesentlicher Teil meiner beruflichen Tätigkeit. So gesehen macht das dann hier den Kohl auch nicht mehr fett.

    Aber was machen wir dann mit dem Ergebnis? Schickst du das als Vorschlag an die Stelle in Hannover?8)

    Hier ein Alternativtext, der leichter verständlich ist und der präzise deutlich macht, dass nicht der*die Hinweisgeber*in die Anzeige macht, sondern der Fachbereich Öffentliche Ordnung:

    Und den werde ich auch so oder so ähnlich als Vorschlag an die Stadt Hannover senden. Korrekturvorschläge willkommen. Ein bisschen schade ist, dass der Fachbereich Öffentliche Ordnung nicht mehr so wie früher Ordnungsamt heißt, der Begriff war etwas griffiger. In dem Text ist nicht gegendert, da müsste wohl noch eine Erläuterung dazu im Sinne, dass es ein Text in einfacher Sprache ist.

    Vorschlag: formulier du doch mal einen Text. Dann gucken wir mal drüber und kritteln dran herum

    :)

    Ich arbeite dran, vielen Dank für das Angebot zum Korrekturlesen. Komme auf das Angebot zurück. Das ist jetzt ernst gemeint im Gegensatz zu meiner Antwort an Schwachzocker. Aber war es denn von dir ernst gemeint? Immer diese missverständlichen Emojis. Man sollte sie vielleicht doch wirklich nur dann einsetzen, wenn es um Ironie geht.

    Nach der Bundestagswahl 2021 war klar, es reicht nicht für Rot-Rot-Grün. Selbst wenn das jemand von den Dreien gewollt hätte. Vielleicht war der Grund, dass von vornherein die rot-grüne Ausschließeritis dafür eine Ursache war, dass nicht mehr Menschen zur Wahl gegangen waren und die Rot-Rot-Grün gewählt hätten, wenn im Wahlkampf diese Option beworben worden wäre. In einem Interview mit der taz stellt der Interviewer gegenüber der ehemaligen hessischen SPD-Vorsitzenden Ypsilanti fest: "Aber diese Gegenkampagne (gegen Rot-Rot-Grün) kam ja nicht nur aus der Presse, Kritik gab es auch aus der Führungsriege Ihrer Partei. Woher kommt die Abneigung innerhalb der SPD gegen die Linke?"

    Darauf antwortet Ypsilanti, der aufgrund des Widerstandes aus den eigenen Reihen oder wegen gekauften Abgeordneten in Hessen 2008 eine Rot-Rot-Grün-Koalition misslang: "Die Linkspartei hat einfach eine schlechte Performance hingelegt in den vergangenen Jahren. Sie hat innerparteilich große Schwierigkeiten. Man nimmt ihr nicht ab, dass sie regierungsfähig ist in diesem Zustand. Viele Linke-Wähler sind bei dieser Wahl zurück zur SPD gewandert, weil es ihnen nicht gelungen ist, diese Menschen an sich zu binden."

    Und was erleben wir jetzt in Thüringen und Sachsen? 16 Jahre nach der vergebenen historischen Chance für Rot-Rot-Grün in Hessen (also für ein Rot-Rot-Grün-Bündnis in einem ehemals westdeutschen Flächenbundesland), ist die SPD gezwungen, in Thüringen und Sachsen eine Brombeerkoalition einzugehen und mit den Teilen der Linkspartei zu koalieren, die im Besonderen einst ein Grund waren, nicht mit den Linken zusammen eine Regierungskoalition zu bilden. Die Not kennt kein Gebot. Es wird derzeit gerne so getan, als koste es die CDU Überwindung, mit dem Wagenknecht-Bündnis zusammenzuarbeiten. Wie es in der SPD dazu aussieht, steht zurzeit nicht im medialen Fokus.

    Aber das kann sich in zwei Wochen ändern, wenn die Wahlergebnisse in Brandenburg feststehen:

    Umfrageergebnisse für Brandenburgwahl am 22. Sep. 24 vom 6. Aug. 24 auf wahlrecht.de:

    Sonntagsfrage zur Landtagswahl 2024 in Brandenburg
    Übersicht über aktuelle und frühere Wahlumfragen zur Landtagswahl in Brandenburg
    www.wahlrecht.de
    CDUSPDGRÜNEFDPLINKEAfDBVB/FWBSWSon.
    19 %20 %5 %2 %5 %24 %4 %17 %4 %

    Zur Erinnerung: In Sachsen reichten zwei mit der Direktwahlstimme gewonnenen Wahlkreise der Partei Die Linke, um entsprechend dem Wahlergebnis in den Landtag einzuziehen. (Grundmandatsklausel)

    Die Grünen hätten davon ebenfalls profitiert, kamen aber dann in Sachsen doch noch auf ein Ergebnis knapp über 5 %.

    In Brandenburg reicht bereits ein gewonnener Wahlkreis für eine Partei aus, um über die Grundmandatsklausel in den Landtag einzuziehen (sic!) https://www.mdr.de/nachrichten/de…tml#brandenburg

    Link zum taz-Interview: https://taz.de/Andrea-Ypsilan…sse/%215805109/

    Dieses "Traditionelle" ist bei der SPD unter Schröder abhandengekommen. Hartz IV war eine angedrohte Massenenteignung der arbeitenden Bevölkerung.

    Es war übrigens die PDS zusammen mit den Gewerkschaften NGG und ver.di, die sich für den Mindestlohn stark gemacht haben, als die SPD noch dagegen war. Irgendwann konnte die SPD nicht mehr anders, als tatsächlich die Hand pro Mindeslohn zu heben. Seitdem schwadroniert diese Partei "Wir haben den Mindestlohn durchgesetzt!"

    Es war auch die SPD, die sich lange Zeit sehr schwer damit tat (und auch heute noch tun sich viele in der SPD sehr schwer damit), überhaupt die PDS > Linkspartei > Die Linke als möglichen Bündnispartner und Koalitionspartner zu akzeptieren. (Beispiel Hessen, wo 2008 SPD-Mitglieder ihre Landesvorsitzende boykottierten, weil Andrea Ypsilanti eine Koalition mit der Partei Die Linke anstrebte.)

    Dazu ein im Hinblick auf die aktuell möglichen Koalitions-Konstellationen in Thüringen und Sachsen interessantes Interview mit Ypsilanti in der taz vom 4.10.21:

    Andrea Ypsilanti über Linksbündnisse: „Die SPD hat Angst gehabt“
    Andrea Ypsilanti arbeitet seit Jahren für Rot-Rot-Grün. Auch nach der Bundestagswahl hält die SPD-Politikerin die Debatte um linke Mehrheiten für notwendig.
    taz.de

    Schröders antisoziale Politik war letztlich für ihn erfolgreich, weil es ihm gelang, seine Politik so darzustellen, dass es besser sei, eine "Massenenteignung der arbeitenden Bevölkerung" (habe ich jetzt mal bei dir so abgeschrieben, weil es die Sache wirklich gut trifft) durchzusetzen, als Massenarbeitslosigkeit und damit Weimarer Verhältnisse entstehen zu lassen, in denen dann Kommunisten an die Macht kämen und die Enteignung der Kapitalisten durchsetzen.