Beiträge von Ullie

    Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

    Wobei es mich eh wundert, dass Fußgänger ihre Rechte nicht noch nachhaltiger einfordern. Das Verfahren in Bremen kann ja nur der Anfang gewesen sein.

    Die Bremer Geschichte mit den zugeparkten Gehwegen droht darauf hinauszulaufen, dass Mindest-Restbreiten für Gehwege zum Standard werden. Wo es jetzt noch breitere Gehwege gibt, werden die weiter von Parkmarkierungen für Autos eingeengt, bis zu einer festgelegten Mindest-Restbreite.

    Wo diese Mindestrestbreite aber nicht existiert, wird es heißen: Man könne doch nicht von heute auf morgen den Autofahrer*innen das Parken da verbieten, wo es sich bereits seit Jahren so "eingeschliffen" hat, ohne dass es groß Mecker gab.

    Fußgänger haben zudem eine noch weniger finanzstarke Wirtschaftsbranche auf ihrer Seite wie Fahrradfahrende. Wenn die deutsche Autoindustrie via ihrer Helfershelfer, wie dem ADAC (ca. 22 Millionen Mitglieder) "Freie Fahrt für freie Bürger" fordert, hat das eine andere Durchschlagskraft als wenn die deutsche Schuhindustrie über den Verein fuss ev (ca. 1200 Mitglieder bundesweit) "Breitere Fußwege für mehr Fußgängerfreiheit" fordern würde.X(

    Was an der Straße auch interessant ist, ist dass sie, wenn ich mich recht erinnere, zu großen Teilen, wenn nicht sogar komplett, mit durchgezoger Mittellinie daherkommt.

    Stimmt, es gibt nur wenige kurze Abschnitte mit unterbrochener Mittelleitlinie, aber es gibt unterschiedliche Straßenbreiten. Zum Teil längere Abschnitte mit 10,00 m Breite, da wäre dann ein Überholen eines langsam fahrenden Zweirades (Fahrrad, Mofa) trotz durchgezogener Mittelleitlinie möglich. Ansonsten ist es natürlich auch möglich, mit Fahrrad oder Mofa mal kurz anzuhalten, um eine Autoschlange vorbeiziehen zu lassen.

    Die Pfalz gehörte ja mal zu Bayern. Keine Ahnung, ob es daran liegt? ;)

    EOS_24-0602.jpg

    Solche Extra-Erläuterungen, was es mit Verkehrsschildern auf sich hat, gibt es aber nicht nur an Fahrradfahrer*innen gerichtet:

    Und wo ist der Radweg, der nicht zugeparkt werden darf?

    https://maps.app.goo.gl/7irHgNZcj9j4Lxys5?g_st=ac

    Hier dürfte ein "Radfahrer absteigen" für Ortsfremde tatsächlich mal Wirkung entfalten. Aufgrund der Platzverhältnisse würde ich allerdings eher auf der Fahrbahn schieben... Wobei, dann kann ich auch auf der Fahrbahn fahren. Nur der Übergang von Radweg auf die Fahrbahn ist nicht so flüssig.

    Interessante Ausschilderung. Ich bin die sehr lange Essener Straße (L441) mit streetview bis Kettwig vor der Brücke gefahren. Da beginnt, allerdings auf der anderen Seite als bei deiner Streetview-Aufnahme ein Weg neben der Straße, der allerdings als Fußweg ausgeschildert ist:[Zeichen 239]

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    Fährt man von dort aus in die Richtung der von dir verlinkten streetview-Aufnahme, dann kommet man an diese Stelle, in einer Haarnadelkurve der Fußweg auf die gegenüberliegende Straßenseite wechselt:

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    Fährt man noch ein paar wenige Meter weiter und blickt zurück, dann sieht man das rechts [Zeichen 240]mit dem Zusatz [Zusatzzeichen 1012-31]. Links ist der Fußweg, der in Kettwig vor der Brücke begann, ebenfalls als Fußweg ausgeschildert.:

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    Mehrere Kilometer kommt erst mal keine weitere Ausschilderung, die noch einmal bestätigt, dass es sich um einen Fußweg handelt. Bestimmt haben sich einige Fahrradfahrer*innen schon gefragt, ob das Fußwegschild überhaupt noch aktuell ist, oder ob es sich vielleicht um einen linksseitigen Angebotsfahrradweg für zwei Fahrt-Richtungen handelt.

    Immerhin ist es so, dass der Weg ja ganz eindeutig für den Fahrradverkehr in Gegenrichtung verpflichtend vorgeschrieben ist. Nur an der von dir verlinkten Stelle ausgerechnet dort wo die Leitplanke ist und das Haus dicht an der Straße steht, da ist es für rund 50 m kein Fahrradweg, sondern reiner Fußweg. :/

    Das wird auch von der anderen Seite, also der Fußwegseite aus noch mal mit einem entsprechenden Fußwegschild [Zeichen 239] betont. Allerdings zeigt das Design, dass das Schild schon mehr als 30 Jahre dort stehen muss. 1992 lief das Design mit den naturalistisch gezeichneten Figuren aus. Seitdem gibt es die abstrakt gezeichneten Figuren.

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    Gleich noch zwei Bilder und vier Fragen hinterher:

    Das Wohnmobil auf dem Bild und auch das auf dem Bild im vorigen Beitrag hat jeweils eine am Heck befestigte Parkwarntafel. Laut StVO §17 Abs (4) gilt: "Auf der Fahrbahn haltende Fahrzeuge, ausgenommen Personenkraftwagen, mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 t und Anhänger sind innerhalb geschlossener Ortschaften stets mit eigener Lichtquelle zu beleuchten oder durch andere zugelassene lichttechnische Einrichtungen kenntlich zu machen."

    Dürfen diese Parkwarntafeln auch für Fahrzeuge mit niedrigerem zul. Gesamtgewicht benutzt werden?

    Ist es so, dass manche Wohnmobilbesitzer solche Parkwarntafel auch dann benutzen, wenn sie Fahrzeuge haben, die weniger als 3,5 t wiegen?

    Kommt es häufiger vor, dass Wohnmobile mit mehr als 3,5 t Gesamtgewicht ohne Parkwarntafel parken?

    Wie kann man erkennen, ob ein Wohnmobil die 3,5-t-Grenze überschreitet, muss das irgendwo am Fahrzeug ablesbar angegeben sein?

    Noch ein Beispiel dafür, dass Wohnmobile (und Wohnwagen) sehr schnell den Verkehr gefährden, wenn sie am Fahrbahnrand geparkt werden:

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    Die Heesestraße mündet hier auf die Stephanusstraße. Die Heesestraße ist Einbahnstraße entgegengesetzt der Fotografier-Richtung. Der Fahrradverkehr darf die Heesestraße auch gegen die Fahrtrichtung benutzen. Aber woher soll ein*e Fahrradfahrer*in wissen, dass an der Einmündung nicht rechts vor links gilt, sondern dass "Vorfahrt gewähren" [Zeichen 205]gilt?

    Das entsprechende Schild für den Fahrradverkehr jedenfalls ist von dem parkenden Wohnmobil verdeckt und erst zu sehen, wenn man schon fast mitten auf der Kreuzung steht und sich nach hinten umdreht:

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    Umfrage: Ist das Verbot von Compact richtig?

    Im Forum wurde es ja schon einmal an anderer Stelle sehr heiß diskutiert. Aber auch in der Öffentlichkeit ist die Diskussion noch nicht ganz abgekühlt. Und hier ist eine Umfrage dazu:

    Ja, sagt Judith Bauer: "Zunächst einmal, weil damit seitenweise rassistischer Hass, antisemitische Hetze und Verschwörungsgeschichten verschwunden sind. Vor allem aber, weil Rechtsextremen gezeigt wurde, dass demokratische Institutionen sich gegen sie wehren.

    Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/menschen-meinu…compact-richtig des Internetauftritts von Publik-Forum

    Nein sagt Constantin Wißmann: "Die Meinungs- und Pressefreiheit gehört zu den Grundrechten, und sie gilt auch für schreckliche Meinungen. Erlaubt ist alles, was nicht verboten ist. Und was verboten ist, ist gesetzlich geregelt, dazu gehört Verleumdung, Beleidigung und Volksverhetzung. Selbst wenn einzelne Beiträge aus Compact darunter fallen sollten, dürfte es juristisch kaum möglich sein, gleich die ganze Zeitschrift zu verbieten.

    Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/menschen-meinu…compact-richtig des Internetauftritts von Publik-Forum

    "Wagenknecht-Partei könnte bei Wahlberechtigten ankommen
    Dass eine Partei mit Wagenknechts Positionen in der Parteienlandschaft Erfolg haben könnte, hält Höhne durchaus für denkbar, gerade in Ostdeutschland." Das findet der Politologe Dr. Benjamin Höhne. Er ist Politikwissenschaftler an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. In FR vom 26.10.23, damals war die Partei BSW noch gar kein Gegenstand der Umfrage. https://www.tagesschau.de/inland/innenpo…lition-100.html

    Innerhalb von wenigen Monaten hat die AfD ein paar Federn lassen müssen, mit denen sich jetzt die Partei BSW schmückt. Die anderen Parteien haben den Umfragen zufolge anders bals die AfD wenige bis gar keine Wähler an die neue Partei BSW verloren.

    Und wie stehen die anderen Parteien zur neuen Partei BSW?

    "CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann schließt Koalitionen seiner Partei mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf Landesebene nicht grundsätzlich aus. "Ob die CDU in den Ländern mit dem BSW koaliert, muss vor Ort entschieden werden", sagte Linnemann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir haben einen Parteitagsbeschluss, weder mit der AfD noch mit der Linken zusammenzuarbeiten."" in tagesschau vom 29.7.2024 https://www.tagesschau.de/inland/innenpo…lition-100.html

    Die Linken sind der CDU also zu links. Die zumindest aus ihrer eigenen Sicht einzige wirkliche Linke, Sarah Wagenknecht, bzw. ihre Partei, ist der CDU als Koalitionspartnerin lieber. Sei's drum, mit Ausschließeritis kriegt man die Kuh voraussichtlich nicht vom Eis.

    Das ist jetzt schon wieder über 5 Jahre her, aber es wird immer noch darüber gesprochen, bzw. geschrieben:

    Zum Beispiel in der taz vom 30.12.23, da war es ziemlich genau 5 Jahre her:

    "Schlechtes Vorbild: In Hannover vollführt die SPD die Verkehrswende rückwärts und schafft die Fahrradstraßen ab

    (...)

    Glaubt man den Sozialdemokraten, sind nämlich immer diese Grünen selbst schuld. Weil sie zu schnell, zu viel wollen. „Man muss die Leute mitnehmen“ ist die neue SPD-Chiffre für „Verkehrswende gern, aber bitte nur da, wo es keinem wehtut.“ Das ist ein Konzept, dass vor allem in eng bebauten Innenstadtteilen natürlich schnell an Grenzen stößt. Wie jetzt im Fall der Südstadt. Hier hatte die Stadt die Fahrradstraßen eigentlich verbessern wollen. Oder aus ihrer Sicht: verbessern müssen.

    Das hat ein längere, etwas gewundene Vorgeschichte. In einem ganz anderen Stadtteil, dem Zooviertel, hatte ein pensionierter Richter gegen die Fahrradstraße vor seinem Haus geklagt. Er fand die überflüssig, sogar gefährlich. Tatsächlich gab ihm das Verwaltungsgericht Hannover zunächst recht. Doch die Stadt reagierte nicht wie erhofft. Statt die Fahrradstraße aufzuheben, strich man Parkplätze, um die Sicherheit zu erhöhen.

    Dagegen klagte der Mann erneut. Und das Gericht gab ihm wieder recht: Die Stadt hatte nicht genug getan, ob die Situation für Radfahrer tatsächlich zu verbessern. Dafür – und das ist der Twist dieser Geschichte – müssten noch viel radikalere Maßnahmen angeordnet werden. In der Folge wurde das Parken am Straßenrand untersagt und der Durchgangsverkehr eingeschränkt.

    Die Maßstäbe, die das Verwaltungsgericht im Hinblick auf diese eine Fahrradstraße angewandt hatte, nahm die Stadtverwaltung nun als Grundlage dafür, alle weiteren Fahrradstraßen zu überprüfen. Vor allem die Fahrbahnbreite ist dabei ein heikler Punkt. Die, hatte das Gericht geurteilt, müsste eigentlich mindestens vier Meter betragen – denn nur so könnten Radfahrer nebeneinander fahren, auch wenn Gegenverkehr kommt.

    In der Südstadt bedeutet das: Es müssten an etlichen Stellen Parkplätze geopfert werden. Um die Fahrbahnbreite zu erhöhen, Kreuzungsbereiche abzusichern, Platz für Fahrradbügel zu schaffen. Heikel in einem Stadtteil, in dem um jeden Parkplatz erbittert gestritten wird. Mit diesen Plänen finden SPD, CDU und FDP dann auch prompt, ist die Stadtverwaltung meilenweit über das Ziel hinaus geschossen."

    Der ganze Artikel: https://taz.de/%215979695/

    "Schlechtes Vorbild" findet die taz, was die SPD gerade in Hannover treibt, oder besser hintertreibt. Warum die SPD so gar nix mehr mit Verkehrswende zu tun haben möchte, darüber berichtet sehr treffend Nadine Conti in der taz-Wochenendausgabe vom 30. 12. 2023:

    "In Hannover vollführt die SPD die Verkehrswende rückwärts und schafft die Fahrradstraßen ab (...) Glaubt man den Sozialdemokraten, sind nämlich immer diese Grünen selbst schuld. Weil sie zu schnell, zu viel wollen. „Man muss die Leute mitnehmen“ ist die neue SPD-Chiffre für „Verkehrswende gern, aber bitte nur da, wo es keinem wehtut.“ Das ist ein Konzept, dass vor allem in eng bebauten Innenstadtteilen natürlich schnell an Grenzen stößt."

    Hier ist der ganze Artikel: https://taz.de/%215979695/

    Habe mir gerade auf wahlrecht.de die Sonntagsfrage-Prognosen für die bevorstehenden Landtagswahlen im September 2024 angesehen. 8| Gewählt wird in Sachsen und Thüringen, jeweils am 1. September 2024 und in Brandenburg am 22. September 2024, Quelle: https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/

    Institut
    (Datum)
    CDU/CSUSPDGRÜNEFDPLINKEAfDBSWSonstige
    BrandenburgINSA
    (16.07.24)
    18 %19 %7 %3 %5 %24 %17 %BVB/FW 4 %
    Son 3 %
    SachsenInfratest dimap
    (20.06.24)
    29 %7 %7 %3 %30 %15 %9 %
    ThüringenINSA
    (26.06.24)
    22 %7 %4 %2 %14 %29 %20 %2 %

    Ist es Zeit für neuen Bündnisse, die bisher beispiellos sind, um zu verhindern, dass wir von einer Regierungskoalition mit Beteiligung einer rechtsradikalen Partei regiert werden?

    Ist die Partei BSW Teil des Problems oder Teil der Problem-Lösung? Europawahlplakat der Partei BSW:

    Über "Krieg und Frieden" wird nicht von einem Landtag entschieden.

    Dass die Partei, die die bayrische Regierung stellt, keinen einzigen Menschen im Bundestag hätte, wäre genauso absurd.

    So weit wäre es niemals gekommen. Die CSU hätte einfach nur von vornherein eine Wählergemeinschaft mit der CDU gründen müssen, sodass noch unmissverständlicher klar ist, dass die beiden Parteien CDU und CSU eigentlich eine Partei ist, nämlich eine Volkspartei. Das Pendant in Österreich nennt sich schließlich auch einfach nur Volkspartei.

    Dann hätte die CSU nicht mehr diese ganzen Tricksereien und dieses ewige Geplänkel machen können, bei dem sie manchmal so tut, als sei sie eine eigene Partei unabhängig von der CDU und ein anderes Mal so tut, als sei sie dieselbe Partei wie die CDU.

    In der Vergangenheit lief das dann oft so, dass die CSU mit rechtspopulistischen Sprüchen auftrumpfte und das dann hinterher als bayrische Biergartenkultur verharmloste. Aber diese Rolle tritt die CSU eh zunehmend an Aiwangers FW ab. Da können sie doch auch gleich mit der CDU eine gemeinsame Partei gründen, die CDSU!

    Eine solche CDSU (oder eine Wählergemeinschaft) hätte auch nach dem neuen Wahlrecht (auch wenn es nicht vom BVG beanstandet worden wäre) überhaupt keine Probleme gehabt, bundesweit die 5%-Hürde zu knacken.

    Die Verfassungswidrigkeit der Ampel-Wahlreform war mit Händen zu greifen.

    Da war gar nichts mit "Händen zu greifen". Das BVG hat die Rückkehr zur alten Grundmandatregel eingefordert, zugleich aber darauf hingewiesen, dass die 5%-Hürde verkleinert werden soll. Deshalb ist jetzt eine 3%-Hürde im Gespräch. Wer weiß, vielleicht war das sogar Absicht, damit durch die Hintertür das Wahlrecht noch mal aktualisiert werden kann, um der FDP die Blamage zu ersparen, bei der nächsten Wahl an der 5%-Hürde zu scheitern?

    Das hat man mit jedem Wahlrecht. Es gibt immer irgendwen, für den es tatsächlich nicht gut passt.

    Die gekippte Grundmandatsregel ist wesentlich.

    Ob die Grundmandatsregel nun gekippt wurde oder nicht interessiert die Mehrheit der Menschen nicht wirklich, denn es betrifft ja nur die wenigen Wähler einer kleinen Partei, die vielleicht durch die Grundmandatsregel ( 3 gewonnene Wahlkreise) ihre Abgeordnete in den Bundestag senden kann. So wie es jetzt steht, kann es passieren, dass Die Linke bei der nächsten Bundestagswahl erneut 4,9 % erzielt, aber es nicht schafft, 3 Wahlkreise zu gewinnen. Dann kann die Linke nur die zwei oder einen oder gar keinen Abgeordneten entsenden, die einen Wahlkreis gewonnen haben. So sieht's aus. Und diese Gefahr ist sehr real. Aber es interessiert eben nur sehr wenige Menschen, bundesweit ca. 4,9 % der Menschen, die zur Wahl gehen.

    Die CSU dagegen tönt jetzt sonst wie stolz herum, dass sie mit ihrer Klage gegen das Wahlgesetz der Ampel eine "Klatsche" verabreicht habe. (Eine "Klatsche" verabreichen, das ist dann wohl die Verherrlichung von Kinder mit Gewalt erziehen und Gewaltverharmlosung.) Tatsächlich stinkt es der CSU (und der CDU) gewaltig, dass sie jetzt nicht mehr so viele Abgeordnete entsenden kann, wie bei vergangenen Wahlen. Dieser sehr wesentliche Teil des Wahlgesetzes der Ampelkoalition wurde nämlich bestätigt vom BVG!

    Tatsächlich war die CSU nie wirklich vom Wegfall der Grundmandatsklausel in ihrer Existenz bedroht. Die CSU hätte einfach mit der CDU eine Wählergemeinschaft gegründet und diese CDU-CSU-Wählergemeinschaft, schafft in jedem Fall die 5%-Hürde.

    Eine gute Einordnung des Urteils findet man bei der taz vom 30.7.024:

    Wahlrecht-Urteil vom Verfassungsgericht: Abspeckkur mit Korrekturbedarf
    Dass im Bundestag künftig rund einhundert Abgeordnete weniger sitzen, ist ein großer Verdienst der Ampel. Reformbedarf bleibt beim Wahlrecht dennoch.
    taz.de

    Darin heißt es: "Kaum war das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Wahlrechtsreform öffentlich, riefen CSU-Chef Markus Söder und andere Politiker der Union lautstark: „Schon wieder eine Klatsche für die Ampel!“ Das aber stimmt nur zum Teil – und auch nur zu einem kleinen. Im Kern hat Karlsruhe die Reform, die die Ampelfraktionen im März 2023 im Bundestag beschlossen haben, bestätigt. Und das ist gut so."

    Lass den Söder einfach schwätzen, aber lass dich von seinem Geschwätz nicht beeindrucken!:)

    Die Mehrheit der Menschen interessiert viel mehr, dass der nächste Bundestag kein "künstlich aufgeblähter" Bundestag sein wird. Und das haben die Bürger der Ampel zu verdanken, auch wenn Söder und Co versuchen diese großartige Leistung der Ampelkoalition, die sie (die CSU und die CSU, besonders aber die CSU) in der Regierung nie vollbracht, sondern stets verhindert haben, kleinzureden!

    Der ganze Thread ist von mir. War das nicht offensichtlich? Die Quellen sind in den Abbildungen oder im Text genannt.

    Na ja, der andere Forenname ist ja nun ungefähr das Gegenteil von "Oma". Da habe ich nicht geschaltet. Danke für den Hinweis.

    Quintessenz: der oberflächliche Zeitungsleser (und wer wäre das nicht) nimmt von dem ganzen Sermon nur die Message "Fahrbahn = Selbstmord" mit, fertig ist die nächste Umdrehung im Teufelskreis aus nichtangeborener Fahrbahnangst und Fahrbahnmeidung.

    Ich schätze das anders ein: Der oberflächliche autofahrende Zeitungsleser, der den Artikel im Internet liest, grinst, wenn er den Link anklickt und sagt sich, "diese Fahrradfahrer*innen sollen sich mal nicht so anstellen, man sieht doch: Die fahren sich gegenseitig die Köppe ein."

    Fahrradfahrer*innen werden den Artikel eher nicht oberflächlich lesen, und fühlen sich bei dem, was sie lesen in ihren Alltagssorgen bestätigt. Das hat nicht zuletzt auch ganz viel damit zu tun, dass man auf dem Fahrrad nicht in einer Hochsicherheitskabine unterwegs ist.

    Trotzdem ist es natürlich richtig und wichtig, dass du darauf hinweist, dass die Gleichung "Fahrbahn=Selbstmord" nicht stimmt!

    Weil es für die Diskussion zum Thema Radwegbenutzungspflicht interessant sein kann:

    Ich habe diese Statistiken im Internet entdeckt:

    Unfallstatistik
    Dieser Thread soll als Plattform für die Sammlung von beliebigen Daten nationaler und internationaler Herkunft aus dem Bereich Unfallstatistik dienen. Zum…
    www.rennrad-news.de

    Th(oma)s hat davon eine benutzt in seinem Beitrag weiter oben.

    Der Link führt zu einem Rennradforum. Leider habe ich nicht herausgefunden, wo die Statistiken eigentlich abgerufen werden können.

    Mal ein schönes aktuelles Beispiel wie dieses Animpfen mit dem Auto-von-hinten-Virus so abläuft:

    https://www.fr.de/frankfurt/fahr…k-93214711.html

    Ich finde, das ist eher ein Beispiel dafür, wie die vom Autoverkehr ausgehenden Unfallgefahren und Benachteiligungen des Fahrradverkehrs banalisiert werden. Denn in dem Artikel heißt es einfach mal so mittendrin: „Allerdings gab es erst kürzlich einen tödlichen Verkehrsunfall zwischen zwei Radfahrern im Stadtwald.“ Und dazu der Link zum Anklicken, der zu diesem Unfallereignis ohne Autofahrerbeteiligung hinlenkt, bei dem zwei Fahrradfahrer zusammengestoßen sind, wovon einer leider tödlich gestürzt ist.

    Den Artikel habe ich mir dann mal angeguckt und festgestellt, dass dort ein "Symbolbild" zu sehen ist, auf dem eine irgendwie geartete Radspurmarkierung mit einem Fahrradpiktogramm zu sehen ist, an dem ein Auto vorbeifährt. Es ist das Bild, das auch der Link anzeigt zu dem anderen Artikel, den Th(oma)s kommentiert hat.

    https://www.fnp.de/assets/images/34/946/34946299-an-einer-kreuzung-in-der-frankfurter-innenstadt-faehrt-ein-auto-an-einem-radweg-vorbei-symbolbild-20CYtCnWPH70.jpg

    Das Bild passt wiederum überhaupt nicht zu dem beschriebenen Unfall von zwei Fahrradfahrern im Stadtwald, sodass ich fast befürchte, wir überinterpretieren hier mehr schlecht als recht gemachte Zeitungsberichterstattung.