Beiträge von Ullie

    Du hast es leider nicht verstanden. nicht der Verwaltungsaufwand ist das Problem, sondern die Verhältnismäßigkeit.

    Nicht alte Autofahrer sind das Problem, sondern junge.

    Die schlimmsten und gefährlichsten von den jungen Autofahrer*innen könnte man doch gut mit regelmäßigen Drogentests aus dem Verkehr ziehen. 0-Promille-Grenze bei Alkohol fürs Autofahren einführen und gleichzeitig auf Marihuana testen, bei entsprechendem 0,0 Nanogramm THC je Milliliter als Grenzwert.

    Da kannst du sehen: Auch viele Gefährder*innen unter den jungen Autofahrer*innen sind dann kein Problem mehr. Und für diejenigen, die durch zu schnelles Fahren auffallen: Führerschein weg, wird zurzeit sowieso viel zu selten von Gebrauch gemacht. Da müssten deutliche Verschärfungen her.

    Autobahn-Vollsperrung wegen Sonnenaufgang-Bewunderer

    Mapillary

    Was so passieren kann, wenn du hier (siehe Mapillary-Link) mit dem Fahrrad lang fährst oder zu Fuß gehst und stehen bleibst, um dir den Sonnenaufgang anzusehen:

    "Weil auch die Beamten nicht ahnen konnten, dass der Mann nur den Himmel beobachten wollte, wurde die A352 vorsichtshalber voll gesperrt – und das mitten im morgendlichen Berufsverkehr. Außerdem fuhren mehrere Streifenwagen mit insgesamt acht Polizisten zur Brücke, um nach dem 62-Jährigen zu sehen. Erst im Gespräch kam heraus, was den Mann ausgerechnet auf die Brücke verschlagen hatte. Nach einer halben Stunde konnte die A352 wieder freigegeben werden.
    Doch hat der Mann mit dem Gang auf die Brücke etwas Verbotenes getan? Nein, sagt Polizeisprecher Marcus Schmieder. „Es ist keine Ordnungswidrigkeit, dort zu stehen“, so Schmieder. Und das, obwohl kein Fußweg auf die Brücke führt und er zwischen Leitplanke und Brüstung stand und sich so offenbar verdächtig gemacht hat."

    Hier der Link zum HAZ-Artikel: https://archive.ph/4Zmdl#selection-2291.0-2301.319

    "Mann beobachtet Sonnenaufgang und löst Polizeieinsatz aus: Muss er dafür zahlen?" HAZ vom 21.10.24

    Weil in dem Artikel davon die Rede ist, dass kein Fahrradweg oder Fußweg dorthin führt, wo der Mann gestanden hat, ist es wahrscheinlich, dass er auf der anderen Seite gestanden hat, als auf der West-Seite, wo der Radweg- und Fußweg ist. Auf der anderen Seite, auf der Ostseite, wo kein Radweg und Fußweg ist, hätte er denn auch freien Blick gegen Osten gehabt hätte. Dazu hat er möglicherweise die Fahrbahn überquert oder er ist über die Böschung dahin gelangt.

    Das Problem ist, dass das ein gigantischer Verwaltungsaufwand ist, der möglicherweise in keinem Verhältnis zum angestrebten Erfolg steht.

    Moment, mso beschreibt den "Verwaltungsaufwand" so:

    Ich darf mittlerweile alle zwei Jahre beim Flugmediziner antanzen, um mein Tauglichkeitszeugnis zu verlängern. Das ist im Grunde das, was ich als Gesundheitstest verstehen würde: Sehtest, Hörtest, EKG und noch ein paar andere Untersuchungen für insgesamt ca. 150€.

    Da sehe ich keinen großen "Verwaltungsaufwand". Ich sehe auch kein Problem darin, dass die Kosten für den von mso beschriebenen Gesundheits-Check von den Autofahrer*innen bestritten werden müssen. Schließlich sind sie es ja, die durch ihr Mobilitätsverhalten Gefahren heraufbeschwören. Wenn jemand im Auftrag seines Arbeitgebers Auto fährt, dann muss er für die Kosten aufkommen, auch darin sehe ich kein Problem.

    Tatsächlich habe ich geplant, die Bahnfahrten im nächsten Jahr mit einem vernünftigen Fahrradkoffer zu bestreiten. Nur: Falls ich mit diesem Fahrradkoffer dann auch überall anecke, sei es beim Einsteigen oder beim Bahnpersonal, reserviere ich mir lieber für die andere Seite des Zuges noch einen Fahrradstellplatz. Ich bin auch ganz schmerzbefreit, den im Zweifelsfall leer herumfahren zu lassen nach den ganzen Erfahrungen aus diesem Jahr.

    Habe schon mal eine ausgewachsene Matratze (2,00 x 1,00 m) im ICE transportiert. Nettes Bahnbegleitpersonal hat alle Augen und Hühneraugen zugedrückt und mich gewähren lassen, mit der Aufforderung, damit nicht noch mal anzukommen.

    Diese Forderung hört man immer wieder, aber wie stellt ihr euch so einen Gesundheitstest vor? Ich darf mittlerweile alle zwei Jahre beim Flugmediziner antanzen, um mein Tauglichkeitszeugnis zu verlängern. Das ist im Grunde das, was ich als Gesundheitstest verstehen würde: Sehtest, Hörtest, EKG und noch ein paar andere Untersuchungen für insgesamt ca. 150€. Ab einem Alter von 60 bis 70 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit dramatisch, da durchzufallen. Der Grund sind aber Krankheiten wie Diabetes, Herzprobleme oder die dadurch notwendige Medikamenteneinnahme.

    Wo genau ist jetzt das Problem? Es ist doch völlig in Ordnung, wenn zunehmend mehr Menschen im fortgeschrittenen Alter aufgrund der genannten Erkrankungen als nicht mehr Führerschein-qualifiziert eingestuft und so dem Autoverkehr entzogen werden.

    Bei dem Artikel weiß man nicht so recht, wann er polemisch sein will oder ironisch und ob das mit eingeplant ist, dass viele, den Artikel als eine totale Vernichtungskritik an jeglichen Maßnahmen für eine Verkehrswende lesen, ohne auf die Idee zu kommen, dass auch einige Ironie in dem Artikel drin stecken könnte. Zum Beispiel diese Aussage: "Viele Wähler wünschen sich einen flugzeugfreien Himmel, fleischlose Kantinen und eben autofreie Innenstädte, doch sobald die erforderlichen Mehrheiten beisammen sind, will mit der Umsetzung niemand mehr etwas zu tun haben." Leider sind keine Ansatzpunkte erkennbar, wie es zu wirklich nachhaltigen Verkehrswende-Lösungen kommen kann. Vielmehr wird der Eindruck erweckt, dass es besser sei, gar nicht erst irgendwelche Versuche zu starten, irgendetwas zu verändern, weil solche Versuche ohnehin zum Scheitern verurteilt sind.

    Und leider machen die Verantwortungsträger in Politik und Wirtschaft immer wieder vor, dass es geradezu lächerlich sei, Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz ernst zu nehmen: "Um unter anderem den deutschen Herstellern das Erreichen der CO 2 -Flottengrenzwerte möglich zu machen, fordern wir die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, die damals geltende abrupte Absenkung des Grenzwertes durch eine flexible Absenkung – das sogenannte Flat-Curve-Modell – zu ersetzen."

    „Die CO₂-Flottenziele der EU müssen modifiziert werden“ FAZ vom 13.10.24 https://archive.ph/Bn1Dw#selection-2905.0-2905.55

    Das Ziel, mit einem Antriebswechsel von Verbrennermotoren zu Elektromotoren einen Beitrag zur Verkehrwende leisten, ist ohnehin schon absurd, besonders im Hinblick auf die tonnenschweren E-SUV's wird das jedem augenfällig. "2.695 Kilogramm bringt der Audi e-tron S auf die Waage, wenn in seinem Innenraum niemand zusätzlich ruht." https://www.carwow.de/audi/e-tron-s/technische-daten#gref

    Und wenn dann Autofahrer*innen so ein Fahrzeug auch noch ins absolute Halteverbot abstellen:

    Es bestehen zahlreiche Möglichkeiten, die Raserei auf den Straßen durch regulative, technische und straßengestalterische Möglichkeiten einzuschränken und damit Unfälle zu reduzieren, aber es wird davon kein Gebrauch gemacht.

    Generell Tempo 30 max. innerorts, Tempo 60 max. auf Landstraßen, Tempo 80 max. auf Autobahnen, das sind alles drei Maßnahmen, die unterstützt durch vorhandene technische Möglichkeiten so umgesetzt werden könnten, dass die Unfallgefahren drastisch reduziert würden.

    Und niemand erleidet dadurch einen nennenswerten Nachteil. Einige Schnellfahrer*innen vielleicht, die in den verkehrsarmen Zeiten die breiten Straßen nutzen, um die erlaubten Tempüo 100 zu fahren, die sie in der rush-hour nicht erreichen, weil dann die Straßen verstopft sind. Und einige Raser, die sich ohnehin jetzt schon nicht an Tempolimits halten, die wird es vielleicht in Zukunft noch ein bisschen härter treffen. Da wäre Mitleid nicht angebracht.

    Aber es passiert nichts in Sachen mehr Verkehrssicherheit, wenn dazu die maximal fahrbaren Höchstgeschwindigkeiten reduziert werden müssten. Das ist nicht dasselbe wie eine Verlängerung der durchschnittlichen Reisezeiten. Die würden sich vermutlich sogar durch niedrigere und kontrollierte Tempolimits noch deutlich verbessern. Aber gefördert wird nicht ein besserer Verkehrsfluss, sondern das "Recht" auf Rasen. In Wirklichkeit ein Unrecht für das die Unfallopfer einen hohen Blutzoll zahlen.

    Das ist die Stelle auf Googls-streetview, die dem Zeitungsfoto mit dem Sebnitzer und dem Bad Schandauer Bürgermeister entspricht, in dem von Autogenix verlinkten Artikel:

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    Hier zum Vergleich das Zeitungsbild:

    https://media.tag24.de/951x634/6/0/60y79x8ucjqaccpsl2zpazn6xq3mlp5y.jpg

    Hier ist eine Bushaltestelle auf der Strecke. Hoffentlich wurde die in dem Artikel angekündigte Temporeduzierung an kurvigen Stellen bereits hier angewendet, so dass dort jetzt wenigstens Tempo 50 statt 70 gilt. Ich sehe übrigens nicht, was dagegen spricht auf der ganzen Strecke Tempo 60 anzuordnen und an den besonders knifligen Stellen, wie hier im Bereich der Bushaltestelle Tempo 30 anzuordnen:

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    Überraschung!

    Wenn man Leuten nix beibringt, haben sie keine Ahnung:

    https://www.velototal.de/2024/10/15/for…ensl%C3%BCcken/

    Nein überraschend ist diese Studie nicht. Angenehm überrascht hat mich der hohe Anteil von Fahradfahrenden, die wissen, dass diese Kombi [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] ein Angebot darstellt, den Bürgersteig zu benutzen, aber eben keine Verpflichtung. Es "... wissen nahezu alle Befragten, dass sie den Gehweg als Fahrradfahrende mitbenutzen dürfen – aber nicht müssen – ".

    Bei dieser Feststellung wäre es interessant, welche Gruppe von Fahrradffahrer*innen über dieses spezielle Wissen verfügt: "Dagegen wissen nur 32 Prozent, dass sie als Radfahrende auf Fahrradstraßen maximal 30 km/h fahren dürfen." Es sind nur relativ wenige Fahrradfahrer*innen, die mit einem Tempo größer als 20 bis 25 km/h unterwegs sind. Nach meiner Einschätzung deutlich weniger als 32 %. Wenn diese kleine Gruppe, die schneller als 20-25 km/h mit dem Rad fahren, zu den Fahrrahrenden gehört, die wissen, dass sie in Fahrradstraßen maximal 30 km/h fahren dürfen, dann reicht das eigentlich aus.

    Nein.

    Wenn du damit zum Ausdruck bringen willst, dass der Bau von Fahrradwegen genau so ein unsinniger Beitrag für eine Verkehrswende sei, wie die Entwicklung von Flugtaxis, dann wird es aber schwer, damit eine größere Anzahl Menschen so anzusprechen, dass sie verstehen, was du damit würdest aussagen wollen.

    Genau! Denn Radwege nutzen wenigstens den BMW-Fahrern!!!111elf

    Ich weiß ja, dass dir viele Radwege ein Greuel sind. Aber du kannst dir sicher sein: Nicht jeder, der statt Flugtaxis Fahrradwege-Bau fordert, ist deshalb ein BMW-Fahrer!

    Ich halte diese Aussage, "lieber Radwegebau statt Flugtaxis fördern" bzw., die Bedingungen für den Radverkehr sollen durch den Bau von Fahrradwegen verbessert werden, erst mal für richtig und unterstützenswert. Und in einer Leserbrief-Spalte hat die Forderung seine Berechtigung und ist in dem Sinn zu verstehen, dass jemand Verbesserungen für den Radverkehr fordert.

    Trotzdem gibt es natürlich auch Fahrradwegebau, bei dem es gar nicht darum, den Fahrradverkehr zu fördern, sondern statt dessen den Autoverkehr zu beschleunigen. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

    In einem Kommentar von Sepp Glützl zu dem verlinkten SZ-Artikel heißt es:
    "Für welches Problem wäre denn dieses Flugtaxi jetzt die Lösung? Wieviel Promille der Bevölkerung werden das nutzen können?
    Lieber Hr. Söder, ich als Bayer fühle mich nicht benachteiligt wenn dieses Reichenspielzeug nicht unterstützt wird. Lieber für das Geld ein paar Radwege zügig bauen bitte.!"

    Kürzlich (8.10.2024) berichtete die HAZ, dass an mehreren Kreuzungen in Hannover die Ampeln neu geschaltet wurden, um die Verkehrssicherheit insbesondere für den Fuß- und Radverkehr zu verbessern:

    "Wenn Autos und Lkw an großen Ampelkreuzungen nach rechts abbiegen, während gleichzeitig Menschen auf dem Rad und zu Fuß dort Grünphase haben und die Fahrbahn queren, wird es gefährlich. Diese Kombination hat immer wieder schwere und teils tödliche Unfälle provoziert. Auf Vorschlag der Unfallkommission hat die Stadtverwaltung jetzt mehrere Kreuzungen umgebaut.
    Die Grünphasen sind dort jetzt entzerrt."

    "Mittlerweile sind an fünf Kreuzungen im Innenstadtbereich die Ampelphasen für Rechtsabbieger geändert worden:
    •Aegidientorplatz: vom Friedrichswall in die Hildesheimer Straße
    •Braunschweiger Platz: stadtauswärts in den Bischofsholer Damm
    •Friederikenplatz: von Waterlooplatz/Leibnizufer kommend in die Culemannstraße
    •Friedrichswall: vom Aegi in die Osterstraße
    •Celler Straße: aus der List in den Cityring/Hamburger Allee"

    •Aegidientorplatz: vom Friedrichswall in die Hildesheimer Straße

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de


    •Braunschweiger Platz: stadtauswärts in den Bischofsholer Damm

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de


    •Friederikenplatz: von Waterlooplatz/Leibnizufer kommend in die Culemannstraße

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    •Friedrichswall: vom Aegi in die Osterstraße

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    •Celler Straße: aus der List in den Cityring/Hamburger Allee

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    Wollen wir mal raten, welches Symbol wohl in der Streuscheibe einer Furt ausschließlich vorhanden wäre, wenn es denn dort eine Lichtzeichenanlagen gäbe?

    Es gibt keine Ampeln auf der Strecke in Hellenthal.

    An dieser Stelle kann man auf dem streetview-Foto besonders deutlich sehen, dass der Fußweg an der Hauptdurchgangsstraße durch Hellenthal nicht geeignet ist für einen gemeinsame Nutzung durch Fuß- und Fahrradverkehr. Der Weg ist gerade mal 1,00 bis 1,20 breit an dieser Stelle und auch an vielen anderen Stellen:

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    Was ist eigentlich von solchen "Löungen" oder sollte man besser sagen "Scheinlösungen" zu halten?

    Gesehen in Hellenthal in der Eifel:

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    Der Bürgersteig ist mit einem Bodenpiktogramm markiert, das den Eindruck erweckt, es soll auf dem Gehweg Fußverkehr und Radverkehr gemeinsam stattfinden. Die entsprechende Ausschilderung aber ist nicht eingerichtet worden: [Zeichen 240] Und ist vermutlich auch nicht möglich, weil der Fußweg dafür zu schmal ist.

    Siehe zum Beispiel hier, ein Stück weiter:

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    Die findet man ja nicht nur in Gemeinderäten, sondern vor allem beim ADFC und in anderen obskuren Vereinen. :evil: Ich bin ja auch der Meinung, dass die Ideologie, den Kfz-Verkehr grundsätzlich vom Radverkehr zu trennen, 1:1 der Verkehrspolitik der NSDAP entspricht; mache mich damit aber stets noch unbeliebter, als ich es eh schon bin.

    Der ADFC ist kein obskurer Verein!

    Die Trennug der verschiedenen Verkehrsarten ist so wenig typisch für den Nationalsozialismus wie zum Beispiel die Entwicklung des Fernsehens. Vielmehr gab es unabhängig von den in den verschiedenen Industriestaaten vorherrschenden Staatsformen und politischen Ideologien eine länderübergreifende Übereinstimmung darüber, dass dem KFZ allein die Zukunft gehört und ihm alles untergeordnet werden muss.

    Auch das Fernsehen wurde nicht nur in Deutschland entwickelt!

    In einem anderen Forum hat jemand für diesen Link einen eigenen Faden aufgemacht mit den Subjekt Das e-Bike war gestern, jetzt kommt die e-Wanderhose, da dachte ich zunächst an "Neues vom Postillion", aber ist wohl doch ernst gemeint ... Und teurer als 'n Pedelec ...

    Wenn jemand aufgrund einer Verletzung oder Behinderung vor der Entscheidung steht, ob er eine solche e-Wanderhose benutzt oder einen Rollstuhl oder je nach Situation mal das eine und mal das andere, um möglichst umfänglich weiter am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen zu können, dann kann ich es gut verstehen, dass er sich für die e-Hose entscheidet.

    Andererseits macht das Bild den Eindruck, als ginge es darum, mit elektrischer Unterstützung Höchstleistungen zu erbringen, da sehe ich eine Missbrauchsgefahr einer einseitig auf Höchstleistungen fixierten Gesellschaft.

    Du meinst, weil Radfahrer ansonsten auch ohne Radfreigabe auf dem Gehweg fahren würden? Somit ist das Gehwegradeln in Schrittgeschwindigkeit für diese Radfahrer dann zumindest legalisiert?

    Das ist diese ganz und gar einseitige moralinsaure ideologisch verbohrte Rhethorik, mit der manche Fahradfahrer*innen sich über die Realitäten hinwegsetzen und dabei nicht davor zurückschrecken ihre natürlichen Bundesgenossen (nämlich andere begeisterte Fahrradfahr*innen) in die Pfanne zu hauen. :(

    Halte ich nichts von. Ganz absurd finde ich es, wenn das dann noch so formuliert wird, als seien Fahradfahrrer*innen technisch gar nicht in der Lage Schrittgeschwindigkeit zu fahren, oder als sei es komplet weltfremd, von Fahrradfahrer*innen zu erwarten, dass sie die Verkehrsregeln kennen und einhalten. Da tun ausgerechnet manche Fahrradfahrer*innen so, als würden andere Fahrradfahrer*innen aus Unkenntnis oder Ignoranz, sich grundsätzlich darüber hinwegsetzen, dass mit dem Fahrrad nicht auf Gehwegen gefahren werden darf. Oder das die meisten Fahrradfahrer*innen, nicht wüssten, dass bei Fußwegen, die für den Radverkehr freigegeben sind gilt:

    "3. Ist durch Zusatzzeichen die Benutzung eines gemeinsamen Geh- und Radwegs für eine andere Verkehrsart erlaubt, muss diese auf den Fußgänger- und Radverkehr Rücksicht nehmen. Erforderlichenfalls muss der Fahrverkehr die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr anpassen."

    (Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), Anlage 2 (zu § 41 Absatz 1), Vorschriftzeichen, Abschnitt 5 Sonderwege, laufende Nummer 19) https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/anlage_2.html

    Statt sich detailliert mit der Thematik zu beschäftigen und in diese Richtung Aufklärungsarbeit zu leisten, wird bisweilen von manche aktiven Radfahrer*innen so getan, als sei es grundsätzlich immer so, dass eine vollkommen dem Autoverkehr hörige Verkehrverwaltung die Fahrradfahrer*innen in der Form knechtet, dass dafür ungeeignete Fußwege für den Radverkehr freigeben werden, um dem Autoverkehr freie Bahn zu verschaffen. Das ist deshalb schlimm, weil diese pauschale Betrachtung nicht zutrifft, und mit einer solchen "Kriegserklärung" gegenüber der Verkehrsverwaltung der Gesprächsfaden abgeschnitten wird. Genau so unangebracht ist es, wenn Fahradfahrer*innen, die grundsätzlich jede Form dieses Angebotes [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] verachten, das genau so von allen andere Fahrradfahrer*innen erwarten. Das ist gewissermaßen ein Aufruf zum "Bildersturm", bei dem aber längst nicht alle Fahrradfahrer*innen mitmachen wollen.

    Schlimm ist natürlich auch, dass es zahlreiche Beispiele dafür gibt, dass Fußwege für den Fahrradverkehr freigegeben werden, obwohl sie dafür ungeeignet sind und es keine Notwendigkeit oder wichtigen Grund dafür gibt. In diesem Forum werden zahlreiche Beispiele genannt. In diesem Thread sollen Beispiele gezeigt werden, dass die gute und richtige Forderung Fußwege nicht für den Fahrradverkewhr freizugeben, sich nicht immer verwirklichen lässt und auch nicht zwangsläufig immer verwirklicht werden muss.

    In dem Beispiel Wülfeler Straße Garkenburgstraße ist klar, dass die allermeisten Fahrradfahrer*innen nicht die Fahrbahn benutzen werden in dem hier dargestellten Bereich:

    Wülfeler Str. · Hannover
    Hannover
    www.google.de

    Das streetview-Bild zeigt, dass der Fahrradverkehr eigentlich dazu verpflichtet ist, die Seite zu wechseln und den Zweirichtungsfahrradweg auf der in Fahrtrichtung gesehen linken Straßenseite zu benutzen.

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.de

    Man könnte so argumentieren, dass es bedeutungslos sei, dass auf der rechten Seite [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] angeordnet ist. Man könnte so argumentieren, dass die Anordnung [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] gar nicht hätte erfolgen dürfen.

    Die Verkehrsverwaltung wiederum geht von einer so breiten und stark vom Autoverkehr auf mehreren Spuren befahrenen Straße aus, dass es gerechtfertigt ist, in Fahrtrichtung rechts zusätzlich zu dem einseitigen Zweirichtungsfahrradweg ein weiteres Angebot für den Fahrradvewrkehr zu schaffen, nämlich [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] .

    Ich hoffe es wurde deutlich, dass deine Frage,

    Du meinst, weil Radfahrer ansonsten auch ohne Radfreigabe auf dem Gehweg fahren würden? Somit ist das Gehwegradeln in Schrittgeschwindigkeit für diese Radfahrer dann zumindest legalisiert?

    in der Diskussion nicht weiter hilft. Ob Fahrradfahrer da weiter auf dem Gehweg fahren würden, wenn da das Zusatzschild "Radverkehr frei" abgehängt würde, oder ordnungsgemäß auf der anderen Seite den Zweirichtungs-Fahrradweg benutzen würden, kann man vermutlich erst beantworten, wenn das geschähe. Wünschenswert aus Radfahrer*innensicht wäre eine Fahrbahn auf der deutlich weniger Autoverkehr und ein stärker temporeduzierter Autoverkehr stattfände und die deshalb zum Fahrradfahren einlädt.

    Vorstellbar wäre auch beidseitig ein breiter Einrichtungs-Radfahrstreifen oder Hochbordradweg und die Möglichkeit, die jeweils andere Straßenseite ohne Wartezein oder mit nur geringer Wartezeit sicher zu erreichen. Das sollte aber nicht in der Form verwirklicht werden, dass der Straßenquerschnitt nach außen hin zunimmt, sondern nach innen hin die Autofahrspuren abnehmen.

    Was viele Fahrradfahrerinnen verärgert ist der uneinheitliche Flickenteppich, der viele Radverkehrsanlagen entwertet.

    Zum Beispiel hier im Stadtbezirk Kirchrode-Bemerode-Wülferode.

    Sieht ja zumindest auf dem ersten Blick auf der rechten Seite ganz gut aus:

    https://www.google.de/maps/@52.3381867,9.8151158,3a,75y,254.75h,67.25t/data=!3m7!1e1!3m5!1s508JSmfX6LjND9KP_WLiAw!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fcb_client%3Dmaps_sv.tactile%26w%3D900%26h%3D600%26pitch%3D22.750194792352644%26panoid%3D508JSmfX6LjND9KP_WLiAw%26yaw%3D254.75295709210275!7i16384!8i8192?hl=de&coh=205410&entry=ttu&g_ep=EgoyMDI0MDkyMy4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D

    Nur ein paar Meter weiter wird der Radfahrstreifen unterbrochen, denn es beginnt eine Bushaltestelle:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de

    Dort wo die Bushaltestelle endet beginnt der Radfahrstreifen wieder. Diese Art der Radstreifen-Unterbrechung im Bushaltestellenbereich ist noch relativ selten, und wer das sieht,denkt zuerst mal was soll das denn, warum hört da einfach der Radstreifen auf.

    An der Stelle auf dem Foto gibt es dann aber auch gleich den nächsten Wechsel, nämlich auf den Hochbordradweg. Der hat zwar kein Blauschild [Zeichen 241-30], aber die Radwegefurtmarkierung ist für die allermeisten Fahrradfahrerinnen ein eindeutiges Indiz, dass es auf dem Hochbordradweg weiter geht.

    Möglich ist es aber auch, mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn zu fahren, was nach meiner Beobachtung eher selten vorkommt. Tempo 50, relativ viel Autoverkehr. Noch ca. 300 m weiter endet der Hochbordradweg und der Fußweg wird für den Fahrradverkehr freigegeben:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de

    Das kann man jetzt ganz doof finden (ich finde es selbst auch doof), dass dieser Fußweg für den Fahrradverkehr freigegeben ist. Aber so lange es keinen wirklich guten durchgehenden Radfahrstreifen oder Hochbordradweg gibt, ist das immer noch besser, als wenn der Fußweg keine Radverkehrfreigabe hat.