Beiträge von Ullie

    • 3x Kollision mit bereits offenstehender Tür

    Das hört sich jetzt so an, als sei der Fahrradfahrer sehenden Auges in eine schon länger offenstehende Tür hineingefahren.

    Hat sich das tatsächlich so verhalten oder ist die Tür so spät geöffnet worden, dass der Fahrradfahrer nicht mehr ausreichend Zeit hatte, darauf zu reagieren?

    • 5x tödliche Verletzung erst durch das Abweisen nach links in den Fahrverkehr (alles auf Hauptstraßen)

    Was bedeutet "Abweisen nach links in den Fahrverkehr"?

    Sind damit Fälle gemeint, in denen ein Fahrradfahrer auf eine sich plötzlich öffnende Autotür durch Ausweichen nach links reagiert hat und dabei überfahren wurde von dem Fahrverkehr der links neben ihm fuhr und schneller fuhr als der Fahrradfahrer?

    Oder sind damit Fälle gemeint, in denen eine Autotür zu dem Zeitpunkt geöffnet wurde, als der Fahrradfahrer sich direkt neben der Autotür befand. Und dabei wurde dann der Fahrradfahrer quasi vom Autofahrer mithilfe der Autotür nach links in den Fahrverkehr geschoben, wo er überfahren wurde?

    Ich ziel nur darauf ab, jetzt Klagen ja Radfahrer und sind die Bösen, weil sie nicht mit den Fußgängern auf dem Gehweg verweilen wollen, dafür müssten sie sich ja nur etwas zusammenreißen und langsam machen.

    Aber für die Fußgänger-Perspektive würden die Leute vielleicht mehr Verständnis aufbringen, schließlich werden die in ihrem Territorium gefährdet und belästigt.

    Deshalb ist es sehr wichtig, dass Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen (und ÖPNV-Beteiligte und dazu zähle ich auch die Fahrgäste in Busse und Bahnen!) sich eng zusammenschließen und gemeinsame Forderungen stellen. Andernfalls wird es immer wieder vorkommen, dass die Autolobbyisten, die Legende von den bööööösen Fahrradfahrer*innen erfolgreich verbreiten und damit bei Fußgänger*innen punkten, die ohne groß Nachdenken der Autolobby Beifall klatschen.

    (Tausendmal erlebt, tausendmal gek... <X )

    Nachtrag: Ich fahre da übrigen immer außerhalb, und zwar komplett, also rechte Lenker-Außenkante ist nicht im Luftraum des Schmutzstreifens.

    Und ähnliche Abstände halte ich immer zu parkenden Fahrzeugen. Falls Fahrradstreifen in ähnlicher Nähe und Qualität, gibts z. B. in München 2x, fahr ich auch neben diesem.

    Das ist mir ein bisschen zu pauschal und würde auch bei mir nicht so gut funktionieren:

    Vermutlich bist du ein sehr schneller Fahrradfahrer. Ich fahre dagegen eher langsam und werde deshalb auch häufig von anderen Fahrradfahrern überholt. Fahre ich tatsächlich links von einem Fahrradschutzstreifen, der ausreichend breit angelegt wurde, dann würde ich sehr häufig von anderen Fahrradfahrern rechts überholt werden. Das ist mir schon passiert und deshalb fahre ich nicht mit einem so großen Seitenabstand zu parkenden Autos, sodass Überholer mich links überholen und nicht versuchen, mich rechts zu überholen. Bei vielen zu schmal angelegten Schutzstreifen fahre ich dann allerdings auch im Bereich der Strichlinie oder knapp außerhalb des Schutzstreifens. Aber noch so, dass schnellere Fahrradfahrer nicht versuchen mich rechts zu überholen.

    Abstand ist immer Luftraum zwischen den beiden äußersten Stellen eines Fahrzeugs, eines Gegenstandes. Was anderes macht keinen Sinn.

    Das Problem beim richtigen Abstand zu Fahrzeugen am Straßenrand ist allerdings mehrschichtig:

    Wenn ich damit rechnen muss, dass die Tür eines am Fahrbahnrand oder auf einem Parkstreifen parkenden Fahrzeuges plötzlich geöffnet wird und dann von der maximal möglichen Öffnungsbreite der Tür ausgehe, dann sollte der Abstand zum parkenden Fahrzeug mindestens so groß sein, wie die Tür in den Verkehrsraum hineinragt. Und zwar gemessen ab Karosserie, nicht ab Außenkante Außenspiegel. Denn der wird ja beim Öffnen der Autotür quasi nach vorne weggeklappt.

    1,50 m zwischen Karosserie-Außenkante und Fahrradlenker-Außenkante sollten okay sein. Weniger Abstand ist gefährlich. Kannst du konkret sagen, bei welchem Auto sich die Tür bis zu 1,30 m weit öffnet?

    Ich frage mich immer noch, wie ein Polizist die Auskunft geben kann, 70 cm Abstand reichten als Sicherheitsabstand aus.

    Vielleicht deshalb: Da geht es um ein Urteil zu einem Unfall, bei dem ein zu dicht vorbeifahrendes Fahrzeug mit einer geöffneten Autotür kollidiert:

    "Verstoß gegen Straßenverkehrsordnung

    Ein vom Gericht hinzugezogener Sachverständiger konnte zwar keine Angaben dazu machen, wie lange die Fahrertür vor der Kollision geöffnet worden war. Nach seinen Feststellungen wurde die Tür jedoch nicht nur ein wenig, sondern mindestens 70 bis 75 Zentimeter weit geöffnet.

    Nach Ansicht des Gerichts ist die Beklagte daher weit überwiegend für den Unfall verantwortlich. Denn sie hat gegen die ihr gemäß Paragraf 14 Absatz 1 StVO obliegende Verpflichtung verstoßen, nach welcher man sich beim Ein- oder Aussteigen so verhalten muss, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.

    Hätte die Beklagte vor dem Öffnen der Tür nämlich ausreichend nach hinten geschaut, so hätte sie das sich nähernde Fahrzeug des Klägers wahrnehmen und den Unfall verhindern können, so das Gericht.

    Mitverschulden

    Nach Ansicht des Ellwangener Amtsgerichts trifft den Kläger jedoch ein Mitverschulden. Der Sachverständige hatte nämlich ausgesagt, dass er durchaus hätte wahrnehmen können, dass auf dem Fahrersitz des am Straßenrand geparkten Fahrzeugs der Beklagten eine Person saß.

    Der Kläger musste daher damit rechnen, dass möglicherweise die Fahrertür geöffnet werden würde. Er hätte daher mit einem entsprechend großen Sicherheitsabstand an dem Fahrzeug vorbeifahren müssen. Da sich der Kläger nicht wie ein sogenannter Idealfahrer verhalten hat, muss er ein Viertel seines Schadens selber tragen. Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig."

    Augen auf beim Öffnen der Autotür

    Das heißt: Wenn du als Fahrradfahrer*in mit 70 - 75 cm Abstand an den am Straßenrand parkenden Fahrzeugen vorbeifährst und du durch genaue Beobachtung feststellst, dass da vielleicht jemand drin sitzt, der gleich die Tür öffnet, dann ist es okay, den Sicherheitsabstand auf mehr als 75 cm zu erhöhen. Fahre ich doch lieber gleich mit ausreichendem Abstand und sehe überall Personen in den Wagen hocken, die gleich die Tür öffnen werden.

    @ Th(oma)s Beim Vorbeifahren-Abstand Lenkerspanne berücksichtigen!

    Lenkerspanne an diesem Rad: 70 cm

    Ausgangspunkt war die Aussage von inzwischen schon zwei Polizisten, einer davon von der Fahrradstaffel Hannover, die sagten, dass ein Sicherheitsabstand von 70 cm ausreiche, um sicher an den am Straßenrand parkenden Autos vorbeizufahren.

    Da bin ich erst mal davon ausgegangen, dass der Polizist meinte, eine Autotür öffne sich ohnehin nicht weiter als maximal 70 cm. Deshalb habe ich in diese Richtung nachgehakt: "Ich befürchte Autotüren öffnen sich weiter, zum Teil deutlich weiter als 70 cm."

    Polizist: "Das kann sein, aber jeder Autofahrer weiß ja, dass er den rückwärtigen Verkehr beobachten muss und öffne sicherheitshalber die Autotür zunächst nur ganz wenig und schaue sich dann noch mal um, bevor er die Tür ganz öffnet."

    Darauf ich: "Wenn das so wäre, dann dürfte es ja eigentlich keine Dooring-Unfälle geben."

    Wir haben uns dann ein bisschen im Kreis gedreht, aber für die nächste Runde will ich gewappnet sein.

    Ich vermute, dass ein Außenspiegel etwa 20 cm aus der Karosserie herausragt.

    Aber auch das werde ich demnächst mal untersuchen.

    Eine geöffnete Tür, an einem VW-Crafter, ragt knapp einen Meter aus der Karosserie-Außenkante heraus. Das habe ich inzwischen nachgemessen. Siehe auch Skizze mit der Maßlinie.

    Deine Nachfrage geht in die Richtung, ob der Sicherheitsabstand zum parkenden Auto sich an der Lenker-Außenkante oder gemessen am Fahrrad-Reifen orientieren soll. Sehr guter Hinweis!

    Im Beispielfoto beträgt die Lenkerspanne 70 cm! Das heißt, nach beiden Seiten ragt das Fahrrad um ca. 35 cm über den Reifen hinaus.

    Würde man nun gemessen von Autokarosserie bis Reifen 70 cm Abstand einhalten und der Außenspiegel des Fahrzeuges ragt um 20 cm aus der Karosserie heraus, dann verbliebe ein Abstand von gerade mal:

    70 - 35 - 20 = 15 cm ! Das ist selbst schon bei geschlossener Autotür sehr knapp.

    Was hältst du von folgender "Faustformel":

    Stets 1,50 m Abstand zu parkenden Autos (gemessen Außenkante Fahrradlenker bis Außenkante Außenspiegel) halten, weniger ist potenziell ungesund. Außerdem beträgt 1,50 auch der Sicherheitsabstand beim Überholen.

    Wenn vom Fahrrad-Reifen zur Autokarosserie gemessen wird, dann sollte der Abstand 2,00 m betragen, weil ca. 50 cm für Lenker + Außenspiegel dazu kommen. Das würde dann auch taugen als "Faustformel" für den Sicherheitsabstand beim Überholen.

    Die Entwicklung der Fahrzeuggröße folgt ziemlich genau dem politischen Willen. Wobei ich bis heute nicht verstehe, warum das in der öffentlichen Diskussion nicht zerfetzt wird.

    Eine Erklärung könnte sein:

    Wer ein Auto haben will, der hat sich bereits damit versorgt. Um noch mehr Geld machen zu können, ist es wichtig, immer größere Autos zu verkaufen. Und so zu tun, als sei es ganz selbstverständlich, quasi ein "Muss" ein möglichst großes Auto zu fahren.

    Viel verwunderlicher finde ich ja, dass es überhaupt gelungen ist, den Menschen erfolgreich einzureden, dass es erstrebenswert ist, Auto zu fahren. Da haben die Menschen ganz ohne Auto viele Tausend Jahre mehr oder weniger gut leben können. Und auch bei der beginnenden Industrialisierung spielte das Auto erst einmal keine Rolle. Viel bedeutsamer war die Eisenbahn und in den Städten die Straßenbahn.

    Warum ist es anscheinend nicht möglich, mit ÖPNV-Transportmitteln Geld zu verdienen? Ein guter ÖPNV ermöglicht viel mehr Menschen Mobilität als Autos. Und bei Autos ist die Fehlentwicklung, nämlich hin zu immer größeren und schwereren Autos quasi schon in den Genen.

    Immerhin Mercedes produziert auch Omnibusse, ebenso wie die VW-Tochterfirma MAN. Aber gejammert wird von den Fahrzeugproduzenten besonders dann, wenn es um einen Absatzeinbruch bei großen Autos geht. Und die Politiker verteilen dann besonders großzügig Geschenke, wie zum Beispiel die Abwrackprämie.

    Warum ist es überhaupt erlaubt, Wohnwagen im öffentlichen Raum zu parken?

    Autos an sich nehmen schon eine Menge Platz weg. Und weil die Auto-Vernarrten immer größere Autos kaufen, werden die von den Herstellern mit immer größeren Autos großzügig versorgt.

    Eigentlich ist es schon bei Autos nicht einzusehen, warum die im öffentlichen Raum parken dürfen.

    Ebenfalls problematisch ist es, dass immer mehr Menschen meinen, sie brauchten unbedingt einen Wohnwagen und sie finden, es sei vollkommen Ordnung, seinen Wohnwagen im öffentlichen Verkehrsraum zu parken.

    Und dann wird auch gleich noch der Radweg eingeengt. Oder die Fahrbahn, wie die beiden Fotos zeigen.

    Gibt es Beispiele dafür, dass es Kommunen gelungen ist, das Abstellen von Wohnwagen (und Wohnmobilen) im öffentlichen Verkehrsraum erfolgreich zu untersagen? In Hannover wird es leider anscheinend einfach so hingenommen, selbst dann, wenn Wohnwagen Fahrbahnen und Radwege einengen.

    Die Göttinger Chaussee wird zurzeit mit einer Stadtbahntrasse ausgestattet, auf der bald die neue Linie 12 nach Hemmingen fahren soll.

    Kürzlich hatte ich einen kleinen Ausflug zur Baustelle unternommen und in diesem bereits fertig gestellten Teil diese Aufnahmen gemacht. Die erste Aufnahme ist stadtauswärts in Höhe Haus 164, die zweite stadteinwärts in Höhe Haus 213 aufgenommen.

    So wie hier ist über weite Strecken entlang der neuen Stadtbahntrasse der Fahrradweg als Angebotsradweg ausgeschildert. Die Breite ist 2,00 m inklusive rote Begrenzungslinie. Der grau gepflasterte Streifen misst 1,60 m.

    Es gibt in Hannover zahlreiche Angebotsradwege, die vor Inkrafttreten der bundesweiten Änderung der Benutzungspflicht-Regelung im Oktober 1998 einmal benutzungspflichtig gewesen sind. Üblicherweise sind die nicht ausgeschildert. Häufig sind sie schmaler als der hier gezeigte. Dass es sich um Fahrradwege handelt, erkennt man in der Regel an der Pflasterung oder einer weißen Linie.

    Dass auf einer so langen Strecke der neue Radweg ausdrücklich als nicht benutzungspflichtiger Fahrradweg ausgeschildert wurde, finde ich gut. Allerdings frage ich mich, ob man auf die Schilder [Zusatzzeichen 1022-10] nicht einfach hätte verzichten können. An vielen anderen Angebotsradwegen in Hannover stehen diese Schilder nicht. An anderen wiederum schon. Ergibt sich rechtlich einen Unterschied für den Fahrradverkehr, ob diese Schilder nun stehen oder nicht?

    Gerhart Danke für deinen Beitrag. Einen ähnlichen Eindruck habe ich auch.

    Allerdings habe ich es tatsächlich noch nicht erlebt, dass die Polizei Radfahrer*innen empfiehlt auf den Gehweg auszuweichen.

    Was ich schon erlebt habe ist, dass ein Polizist zu mir sagte, ich könne mich darauf verlassen, dass Autofahrer vorsichtig nur einen Spalt die Tür öffnen und erst schauen, bevor sie die Tür ganz öffnen.

    Und genau für solche Gesprächs-Situationen frage ich hier nach, wie weit eine Autotür sich in den Verkehrsraum öffnet.

    Ich vermute, dass auch bei Coupé-Modellen eine geöffnete Autotür sehr weit in den Verkehrsraum ragt.

    Eine schlagfertige Antwort wäre auch:
    Polizist empfiehlt: "70 cm Abstand zum parkenden Auto reichen aus als Sicherheitsabstand."

    Erwiderung: "Meinen Sie jetzt gemessen ab Außenkante Außenspiegel oder ab Karosserie?" ;)

    Eine der unsinnigsten Neuerungen nach der Einführung von Papierstrohhalmen. Noch nie so viel gekleckert beim Einschütten. Absolute Feigenblattpolitik.

    Das kann ich nur zum Teil bestätigen. Tatsächlich gibt es Hersteller, die bislang noch keine gute Lösung der an sie gestellten neuen Aufgabe entwickelt haben. Andererseits habe ich auch schon sehr brauchbare Lösungen gefunden, bei denen der Deckel auf 90° aufgeklappt so über der Ausgussöffnung stehen bleibt, dass es zu keiner Ablenkung des Ausguss-Strahls kommt.

    Und ich halte das nicht für eine Feigenblattpolitik. Man muss doch nicht immer alles gleich so negativ sehen. Freilich gibt es auch viele Menschen, die zum Beispiel Tetra-Packs grundsätzlich als Getränkeverpackung ablehnen und einzig auf die Glasflasche setzen, weil nur die optimal wieder benutzt werden kann. Oder Menschen, die in sogenannten Unverpackt-Läden einkaufen.

    Plastikfreie Läden: Hier kannst du verpackungsfrei einkaufen
    Alle verpackungsfreien Supermärkte in Deutschland – mit Karte.
    utopia.de

    Die kritisieren dann wiederum jene, die Tetra Paks einkaufen. Mag sein, es gibt auch Leute, die bezweifeln, dass die Glasflasche die sauberste Lösung ist.

    Aber Deckel mit Bändchen sind mehr als ein Feigenblatt. Dass es die ultimative Lösung in Sachen Nachhaltigkeit ist, hat wiederum niemand behauptet.

    Da ich aus Spanien von fast überall diese kleinen, von den Behörden aufgestellten Schilder "velocidad controlada por radar" kenne, kann ich nachvollziehen, warum die Behörden in Bayern keine Handhabe sehen.

    Aber könnten nicht der ADFC, der FUSS e.V. oder andere sich einfach so an diese und jene, also an möglichst viele Straßen stellen und sowas wie "Radar 30/50/70 (was immer da gilt) auch hier!" auf Schildern hochhalten?

    Denn offenbar bewirken solche Schilder (im Gegensatz zu den gelben Ortsschildern oder den runden mit Zahlen drauf), dass bestimmte Autofahrer sich an die Regeln halten ...

    Wen mal die komplette Langeweile packt, der kann auch gerne einfach mal ein paar Radiosender anrufen, die vor Blitzer an diesem oder jenem Standort warnen.

    "Hier findet ihr immer aktuell den Verkehr vom Harz bis ans Meer und die neusten Flitzer Blitzer aus Niedersachsen. Wenn ihr einen weiteren Stau oder Flitzer Blitzer gesehen habt, ruft gerne an, kostenlos: 0800 / 5295555."

    Flitzer Blitzer, Staus und Schulausfälle
    Hier findet ihr immer aktuell den Verkehr vom Harz bis ans Meer und die neusten Flitzer Blitzer aus Niedersachsen. Ihr seht etwas, das in der Liste fehlt? Dann…
    www.ffn.de

    Ich hatte da schon ein paarmal so ein Gefühl, dass an dieser oder jener Stelle Tempokontrollen durchgeführt werden. :saint: Selbstverständlich ist es mir eine Ehre, solchen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, indem ich gleich mal bei der Hotline anrufe. :saint: Kann ja nichts schaden. Und wenn mich mein Gefühl getäuscht haben sollte und da tatsächlich nur ein harmloses Bauarbeiterzelt oder Anhänger gestanden haben sollte, dann hat das ja keine weiter schlimmen Konsequenzen, als dass dann tatsächlich mal irgendwo nicht zu schnell gefahren wurde. :saint:

    Was den beiden Blitzer-Helden möglicherweise nicht bewusst ist:

    Die Bearbeitung der Blitzer-Meldungen kostet erheblich mehr Geld als das, was eingenommen wird an Bußgeldern. So gesehen unterstützen sie die von ihnen so sehr gehassten Behörden dabei, Geld zu sparen. Denn durch das Pappschild hochhalten fahren die Leute langsamer, ohne dass sie über die ohnehin nur begrenzt wirksame "Erziehungsmaßnahme" Bußgeld daran erinnert werden, dass es Tempolimits gibt. Derjenige, der ein Bußgeld zahlt, denkt ja meistens, dass er es ist, der da etwas bezahlt, in Wirklichkeit ist es so, dass die Einnahmen durch Tempokontrollen die Ausgaben nicht decken, sodass es letztlich der Steuerzahler ist, der zuzahlt.

    "Nur einspurig" als Argument für 30 ist aber der speziellen Situation Hamburgs geschuldet – in Lüneburg gibt es keine einzige echte vierspurige Straße (allerdings teils exzessiv lange Abbiegespuren). Abbiegespuren hat Klotzenmoor freilich nicht, aber eben gewaltige Breite (etwas, woran viele dieser Alleenstraßen leiden). Das die Straße ob des Umfeldes nur 30 sein sollte, will ich nicht widersprechen – aber wenn du da nur das Schild änderst, werden die Leute nicht langsamer fahren. Dafür muss man umbauen und eben vor allem die Breite runter.

    Zugegeben, die vielen mehrspurigen Straßen in Hamburg lassen bei einem Besucher schnell den Gedanken reifen, das alles was nur einspurig ist, eigentlich Tempo 30 max. sein müsste.

    Aber gegen die Aussage, dass wer Tempo 30 will, der muss auch dafür die Straßen umbauen, dagegen wehre ich mich.

    Das kann ja kein Mensch finanzieren oder eine solche Maßnahme der Temporeduktion verbunden mit Straßenumbauten dauert Jahrzehnte.

    Und ich sehe da auch objektiv keinen Grund.

    Um mal bei Hamburg zu bleiben: Auf eine der vielen anderen Straßen Hamburgs, von denen viele zweispurig sind, ist mir an einer Stelle ein Tempomessgerät aufgefallen, dass auch bei den Autofahrern gut bekannt sein muss.

    Viele Straßen Hamburgs sind so breit und so ausgebaut, dass darauf gerast wird und zwar deutlich schneller als 50 km/h. An der beschriebenen Stelle mit dem Tempo-Kontrollgerät war es extrem auffällig, dass die Autos rechtzeitig ihr Tempo reduzierten, mit vorgeschriebener Höchstgeschwindigkeit passierten und dann wieder Gas gegeben haben.

    Wenn man das nicht hinnehmen will, dass ständig und geradezu flächendeckend zu schnell gefahren wird, dann müssen die Tempokontrollen intensiviert werden und die Autofahrer dazu "bewegt" werden, ihre Navigationsgeräte so zu benutzen, dass Tempolimits eingehalten werden, anstatt sie so zu benutzen, dass Tempolimits nur an Tempokontrollstellen eingehalten werden.

    Auf keinen Fall dürfen Raser mit der Ausrede davon kommen, es sei ja ganz und gar nicht offensichtlich, dass nicht zu schnell gefahren werden dürfe. Und das gilt für Straßen auf denen Tempo 50 gilt und für Straßen, auf denen Tempo 30 gilt oder eine noch niedrigere Höchst-Geschwindigkeit angeordnet ist.

    Ich finde auch nicht, dass Straßen unter einer großen Breite leiden. Sie leiden viel mehr darunter, dass darauf zu schnell gefahren wird.

    Besonders auffällig ist das Problem bei Fahrradstraßen: Denn viele Fahrradstraßen sind dort eingerichtet worden, wo die Straßen sehr eng sind. Und in Hannover hat sich gezeigt, das diese Enge oft dazu führt, dass Fahrradfahrer nicht mehr nebeneinander fahren können, obwohl doch gerade das ein Plus in Fahrradstraßen ist, dass man als Fahrradfahrer nebeneinander fahren kann. Kommt aber Gegenverkehr in Form eines Autos oder auch von Fahrradfahrern, die ebenfalls nebeneinander fahren, wird es zu eng.

    Ist eine Fahrradstraße breit und ohne Hindernisse, dann wird vom Autoverkehr zu schnell gefahren. Und ist eine Fahrradstraße breit und ohne Autoverkehr (gibt es nur sehr selten, obwohl Autoverkehr in der Fahrradstraße eigentlich nur ausnahmsweise zugelassen werden soll), dann kommt sofort die Autolobby und reklamiert die Freiflächen für ihre immer größer werdenden Straßenpanzer.

    Warum soll langsamer Verkehr nur auf schmalen Straßen möglich sein?

    Pärchen biegt auf unsere neue Umweltspur, um dann nach 3-4 Metern schlagartig wieder auf den nebenliegenden Gehweg zu wechseln und sich dort durch die zu Fuß gehenden zu schlängeln. So sehr ist Fahrbahn manchmal Lava.

    Es ist nicht jeden*r Radfahrer*ins Sache, sich den Radfahrstreifen mit Omnibussen zu teilen.

    Besonders dann nicht, wenn sich auch noch Autos auf die Umweltspur "verirren":

    Ein Beispiel aus Wiesbaden, wo die Umweltspur als Radfahrstreifen ausgeschildert ist, der für den Omnibusverkehr freigegeben ist.

    Auf manchen Umweltspuren sind darüber hinaus sogar Taxis zugelassen. Und wenn ich mir dann noch eine Umweltspur auf einer mehrspurigen Straße vorstelle, auf der dann eine weitere Spur für den Autoverkehr existiert, dann frage ich mich schon, warum der Verkehrsraum nicht anders aufgeteilt werden kann, nämlich so, dass keine Autos fahren dürfen. :saint: Auf dem Foto aus Wiesbaden siehst du drei Fahrspuren für den Autoverkehr in der einen Richtung, in die ich fotografiert habe, und eine Umweltspur. Und diese Umweltspur teilen sich Fahrradverkehr und Omnibusverkehr.

    Klar ist das ein Vorteil gegenüber der zuvor gegebenen Situation. Da gab es vier Autospuren und die mussten vom Bus und Radverkehr mitgenutzt werden. Das heißt, man musste im Bus oder auf dem Rad zu vielen Tageszeiten mit im Stau stehen.

    Hast du ein Link zu mapillary oder googlemaps, wo du diese Situation mit dem Pärchen beobachtet hast?

    Ich will hier nicht das Fehlverhalten von Fahrradfahrer*innen schönreden, die sich auf den Gehweg "verirren". Aber es erfordert Fahrradfahrer*innen schon eine gehörige Portion Bereitschaft zum Umdenken ab, sich daran zu gewöhnen, die Radfahrspur mit dem Omnibusverkehr zu teilen. Und wenn dann noch Autos die Umweltspur blockieren, dann wird halt auf den Gehweg ausgewichen und das nächste Mal steigen viele gleich gar nicht mehr erst aufs Rad.

    Die Kritik am unerlaubten "Gehwegradeln" ist richtig, aber wenn es nicht gelingt und/oder zu wenig unternommen wird, die missbräuchliche Nutzung von Umweltspuren zu unterbinden, dann braucht man sich nicht wundern, dass es manche Fahrradfahrer*innen nicht so schlimm finden, unerlaubt auf den Gehweg auszuweichen.

    Breite (zu breite?) Fahrbahn, Mittellinie, Radweg vorhanden, Autos parken neben der Fahrbahn -> soweit eigentlich nichts, was gegen 50 spricht.

    Grundsätzlich halte ich es für möglich, dass auf allen Straßen innerorts Tempo 30 max. angeordnet wird. Zum Beispiel Mainz hat das so gemacht mit der Begründung Umweltschutz.

    In Stuttgart gilt auf vielen Hauptverkehrsstraßen (Foto Charlottenstraße) Tempo 40, ebenfalls wegen Umweltschutz.

    Das Problem:

    Ohne rigide Verkehrskontrollen werden solche Tempolimits oft übertreten.

    Dann wird gerne argumentiert, man müsse doch auch durch eine entsprechende Umgestaltung des Straßenraums deutlich machen, dass Tempo-30 gilt. Sonst dürfe man sich nicht wundern, wenn Tempo 50 gefahren wird.

    Das halte ich für absurd.

    Im Fall der Straße Klotzingmoor könnte man m. E. sofort Tempo 30 anordnen, ohne irgendwelche Umbauten vorzunehmen.

    Im Vergleich zu den zahlreichen vier und sechsspurigen Fahrbahnen in Hamburg ist alleine die Tatsache, dass die Straße Klotzingmoor nur einspurig je Richtung ist, Grund genug Tempo 30 anzuordnen. Außerdem dient sie augenscheinlich als Straße, auf die viele kleinere Wohnstraße münden, vor allem dazu, diesen Autoverkehr aus den Wohngebieten herauszuleiten (hineinzuleiten).

    Aber du hast natürlich recht mit deinem Einwand, dass solche Fragen immer in einem Konglomerat von wenn-dann Beziehungen verstrickt sind. Klar kann die Mittelstreifen-Strichlinie entfernt werden. Die ist vermutlich einem Konstrukt geschuldet, in dem die Straße Klotzingmoor als Hauptverkehrsstraße gilt, auf der grundsätzlich immer Mittelstreifen-Markierungen aufgebracht sein müssen.

    Oder nimm diesen Zebrastreifen auf der Straße Klotzingmoor:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    Sehr wahrscheinlich gilt auch in Hamburg eine Regelung, die vorsieht, dass auf Tempo-30-Straßen keine Zebrastreifen sein dürfen. Jede Wette, dass es viele Fans dieses Zebrastreifens gibt! Auch oder gerade unter den Fußgängern. Und die fänden es blöd, wenn der wegkäme, weil Tempo 30 auf der Straße Klotzingmoor gelten soll.

    Ein Grundübel bei der Beurteilung der Frage, welche maximalen Höchstgeschwindigkeiten gelten sollen, ist meines Erachtens: Es wird so getan, als sei man es dem Autofahrer schuldig, Straßen so zu gestalten, dass der Autofahrer das "Gefühl" hat, er dürfe nicht schneller als Tempo 30 fahren. Dem halte ich entgegen: Wozu haben Autos einen Tachometer? Wozu haben Navis die Funktion, auf das Überschreiten der geltenden Höchstgeschwindigkeiten hinzuweisen? Wozu haben moderne Fahrzeuge einen Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten (ISA), der so eingestellt werden kann, dass das Fahrzeug nicht schneller beschleunigt als die angeordneten Tempolimits es vorgeben? Nicht zuletzt: Wozu gibt es Tempolimit-Überwachungsanlagen, die man noch deutlich dichter aufstellen könnte?

    Aber selbst wenn Tempo 30 auf der Straße Klotzingmoor gilt. Ich habe die Straße nur am Wochenende gesehen. Wenn dort zu Hauptverkehrszeiten es zu Autoschlangen kommt, dann rechtfertigt auch das einen eigenen Fahrradweg, auf dem man am Auto-Stau mit dem Fahrrad vorbeifahren kann.

    Wenn eine Verkehrsverwaltung aber die Sache so anpackt, dass sie den Menschen erklärt, wenn wir Tempo 30 auf dieser oder jener Straße statt Tempo 50 anordnen, dann werden wir die noch vorhandenen Fahrradwege und vorhandenen Fußgängerüberwege komplett entfernen, dann ist das ein Freifahrtschein für Nicht-tätig-werden. Dann wird auch der noch vorhandene Hochbordfahrradweg den parkenden Autos und wuchernden Büschen überlassen. Ist ja "nur ein Angebotsradweg". Und rechten Populisten werden das ausnutzen: Die sagen dann, die Stadt lasse die Fahrradwege verlottern.

    Da liegt ja die Krux: Es gibt keine Konsistenz.

    In einer 30-Zone hat nichts was zu suchen, was den Eindruck vermittelt, es könnte ein Radweg sein – weil nämlich überall rechts-vor-links gilt und ein zügiges Vorankommen des Autoverkehrs ausdrücklich unerwünscht ist.

    In der Straße Klotzenmoor gilt Tempo 50, nicht Tempo 30!

    Allerdings ist es eine Straße, bei der ich aus dem Bauchgefühl heraus sagen würde, dass da gut Tempo 30 gelten könnte.

    Aber selbst mal angenommen, man würde sich in der Verkehrsverwaltung und der Politik darauf verständigen, dass für die Straße Klotzenmoor Tempo 30 max. gilt oder sie Teil einer Tempo-30-Zone wird:

    Der Aufschrei der Auto-Besessenen wäre so laut, dass bei Politik und Verwaltung die Schere im Kopf zuschnappt, so was auch nur anzudenken.

    Trotzdem da Tempo 50 gilt, wird von der Verkehrsverwaltung nichts getan, um die vorhanden Fahrradwege auch nur instand zu halten. Die Beschaffenheit der Fahrradwege ist so miserabel, dass man die Blauschilder, die es da mal gab, einfach deshalb entfernt hat, dass die Verwaltung die Fahrradfahrer*innen auf Nachfrage die Fahrbahn empfiehlt, und so jede Menge Ausgaben spart, die zur Pflege der Fahrradwege aufgewendet werden müssten. Zum Beispiel sieht man auf dieser Googlestreetview-Aufnahme, dass der Fahrradweg in der Straße Klotzenmoor im Winter nicht geräumt wird:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    Was die Konsistenz angeht:

    Es gibt leider nach meiner Beobachtung nur eine Form von Konsistenz: Den Fahrradverkehr (und ÖPNV und Fußverkehr) maximal benachteiligen und ihm nur minimal Raum geben. Den Wünschen der Radfahrer*innen (und ÖPNV und Fußverkehr-Teilnehmenden) hin und wieder mal ein bisschen entgegenkommen, um den Eindruck zu vermitteln, man kümmere sich auch um die Belange dieser Gruppe von Verkehrsteilnehmer*innen. Aber an der absoluten Vorherrschaft des Autoverkehrs nichts ändern.

    Also wird eine der beiden Regelungen gedehnt und geknotet um eine "Vorfahrtsstraße 30" zu erzeugen: In der 30-Zone "ausnahmsweise" doch eine Vorfahrt geschaffen oder die Straße (bei nominell weiter 50) so gebaut, dass jeder mit mehr als zwei Gehirnzellen 30 fährt ("Das beste Tempolimit ist die Angst des Autofahrers vor einer Beule"); samt Radfahrern als "rollenden Bremsschikanen" und geparkten Autos als stationären Hindernissen.

    Wer Auto fährt, hat (von wenigen Ausnahmen, für die der Einsatz eines Autos Sinn macht, z.B. Rettungswagen abgesehen) nicht mehr als zwei Gehirnzellen, sonst würde er kein Auto fahren. Oder er ist von der Autosucht befallen, was eine schlimme Krankheit ist, die weit verbreitet ist.

    Die hohe Zahl der Autosucht-Erkrankten und der große Einfluss der Dealer und Drogenproduzenten, die von dieser Suchterkrankung profitieren, trägt dazu bei, dass Verkehrsräume so gestaltet werden, dass möglichst viele Menschen möglichst ungebremst ihrer Sucht nachgehen können.

    Gibt es denn Beispiele dafür, dass Straßen so gebaut sind, dass der Autoverkehr nicht schneller als 30 fährt, obwohl dort Tempo 50 max. gilt?

    Ich kenne eher Straßen, in denen Tempo 30 gilt, aber trotzdem Tempo 50 gefahren wird.

    Unerscheide bitte zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz bzw. daraus folgend zwischen vernachlässigbarer kleiner und riesiger Wiederholungsgefahr.

    Wo hört die Fahrlässigkeit auf und fängt der Vorsatz, bzw. der bedingte Vorsatz an?

    These 1: Wer immer wieder ungestraft unachtsam die Autotür öffnet und dabei Menschen gefährdet, der rast auch mal mit 100 durch eine geschlossene Ortschaft und denkt sich, das wird schon gut gehen. Das ist kein guter Vorsatz.

    These 2: Bei einer Klimaprotestkundgebung dagegen besteht der Vorsatz darin, auf die Klimagefährdung aufmerksam zu machen, die von einem immer weiter zunehmenden Autoverkehr ausgeht. Und das ist erstmal ein sehr guter Vorsatz, der gar nicht bestraft gehört, sondern im Gegenteil: Klimaprotestkundgebungen bei denen der Straßenverkehr behindert wird, verdienen die volle Unterstützung der Polizei und der Ordnungskräfte.

    Kürzlich bin ich in einer 30er-Zone mit dem Fahrrad an einem Transporter vom Typ VW-Crafter vorbeigefahren. Der Fahrer öffnete ganz vorsichtig nur ein kleines bisschen die Tür, schaute sich dabei nach hinten um und schloss sie sogleich wieder, als er mich sah.

    Da blieb ich stehen, um mich für sein umsichtiges Verhalten zu bedanken und zu loben. Und um ihn darum zu bitten nachmessen zu dürfen, wie weit denn so eine geöffnete Autotür in den Verkehrsraum hineinragt. Weil ich oft ein Maßband dabei habe, war das kein Problem das nachzumessen. Und der Transporter-Fahrer war auch schon neugierig geworden. Ergebnis:

    Beim VW-Crafter ragt die geöffnete Autotür genau 96 cm in den Verkehrsraum hinein, gemessen ab der Karosserie.

    Weil es anscheinend nicht leicht ist, diese Maße eben mal so im Internet zu "ergoogeln", schlage ich diesen Thread als Sammelthread vor, um Maße zu ermitteln, wie weit bei verschiedenen Fahrzeugtypen die geöffnete Tür in den Verkehrsraum hineinragt. Jeweils ab Karosserie gemessen.

    Hintergrund: Mehrmals hatte ich auf Nachfrage bei der Polizei die Auskunft erhalten, ein Sicherheitsabstand von 70 cm zu parkenden Autos reiche für Fahrradfahrer aus. Das kommt mir aber deutlich zu wenig vor.

    Zoom mal im rechten Foto auf die Baumscheibe :rolleyes:

    wer fährt dort? niemand. und das, obwohl kein Auto drauf steht

    Da fährt niemand weil davor und dahinter der Radweg mit parkenden Autos zugestellt ist. Und weil im Herbst keiner das Laub entfernt hat, das sich am Rand der Baumscheibe ansammelt. Im Frühjahr wurzeln dann Pflanzen darin und nach und nach wächst der Radweg zu. Aber nicht deshalb weil der Fahrradverkehr jetzt die Fahrbahn benutzt, sondern weil der Fahrradverkehr mehr und mehr Richtung Gehweg ausweicht weil der ohnehin schon viel zu schmale Fahrradweg immer schmaler wird. Vor allem von parkenen Autos schmaler gemacht wird.

    hat die StVB sich dir gegenüber so geäußert?

    Sprich: ist dieser "sonstige Radweg" nun kein sonstiger Radweg mehr, sondern Teil der Parkplatzfläche?

    Ich habe noch mal auf google-street-view nachgesehen, und dabei dieses Bild gefunden, dass vom street-view-Auto an der Straße Klotzenmoor aufgenommen wurde in Höhe der Bushaltestelle kurz vor der Einmündung in die Borsteler Chaussee und nicht weit von dem Ort, wo ich meine Fotos aufgenommen habe.

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    Im Bereich der Bushaltestelle ist Fahrradfahren auf dem Fahrradweg angeordnet. Und es steht da ein Schild, dass Querparken anordnet. Aus dem geht aber nicht hervor, dass das Querparken auf dem Radweg erfolgen soll. Und für Autos, die keine Riesendickschiffe sind, ist eigentlich auch genug Platz auf dem Grünstreifen und dem Parkstreifen, der einmal zum Längsparken benutzt wurde.

    Das ist ein Problem, weil sich ja offensichtlich ein Teil der Radfahrer auch nicht wohlfühlt, wenn er auf dem Radweg unterwegs ist. Und das sind imho meistens Leute, die heute schon (viel) Radfahren

    Es spräche aber meiner Meinung nach nichts dagegen die Radwegpflicht generell aufzuheben, dann könnten alle nach Gusto fahren und die Gemeinden wären gezwungen deutlich bessere Radwege zu bauen, um die Radfahrer von der Fahrbahn zu locken.

    Ich sehe da vor allem die Gefahr, dass die Gemeinden darin die Chance sehen, nichts mehr für den Unterhalt von nicht benutzungspflichtigen Radwegen zu tun.

    Dabei will ich gar nicht in Abrede stellen, dass der eine oder andere Angebotsfahrradweg aufgegeben werden sollte, um Grünstreifen und/oder Fußwege zu verbreitern. Aber dann bitte immer in Verbindung mit einer klaren und schlüssigen Aufklärungskampagne und nicht einfach so nach Gusto. Oder so wie im Bünteweg in Hannover. Siehe Fotos!

    Weil es Wurzel-bedingte Unebenheiten im Angebotsfahrradweg gab, wurde der an den schlimmsten Stellen gesperrt.

    Und dass auch ja keiner sagen kann, dass auf diese Sperrung nicht hingewiesen wird, hat die Verkehrsverwaltung rund 400 m vorher einen entsprechenden Hinweis angebracht.

    Immerhin im Bünteweg gilt Tempo 30 und weil in der Regel Rechts vor Links gilt, wird auch meist nicht sehr viel schneller gefahren.

    Aber dann wurde die Strecke Umleitungsstrecke für eine Hauptverkehrsstraße.

    Immerhin galt weiter Tempo 30, aber Rechts vor Links wurde aufgehoben und prompt deutlich schneller gefahren als Tempo 30.

    Radfahrer müssen an der fotografierten Stelle mit der Sperrung auf die Fahrbahn wechseln oder absteigen und vorbeischieben. Das ist nicht die Radverkehrsinfrastruktur, die ich mir wünsche. Möglicherweise wollte die Verkehrsverwaltung damit ein Zeichen setzen: Es ist höchste Zeit, den Radverkehr auf die Fahrbahn zu verlegen und dafür den Grünstreifen zu verbreitern. Aber kommt dieser Appell an?

    Die Leute fahren auf allem, was aussieht, wie ein Radweg.

    Das klingt jetzt ein bisschen so, als würdest du das den Leuten vorwerfen.

    Dazu folgendes Beispiel aus Hamburg:

    Ich war zufällig dort, wegen einer Geburtstagsfeier in der nahegelegenen Kleingarten-Kolonie und habe dort unter anderem die beiden Aufnahmen gemacht.

    Die Straße heißt Klotzenmoor.

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    Ich war samstags um die Mittagszeit dort. Da war nicht viel Verkehr auf der Fahrbahn. Aber die Fahrradfahrer*innen, die mir begegnet sind, die fuhren auf dem Radweg oder direkt daneben auf dem Fußweg, wo sie mir als Fußgänger den Raum streitig machten. Sie fuhren allerdings wirklich sehr vorsichtig und langsam, sodass ich als Fußgänger nicht in Gefahr geriet.

    Ich will da auch keinen der Fahrradfahrer*innen einen Vorwurf machen.

    Dafür aber den Autofahrer*innen, die mit ihren Riesen-Dickschiffen quer zur Fahrbahn parken, dabei den Grünstreifen überparken und mit ihrem Auto den Fahrradweg ganz oder teilweise blockieren.

    Und die Verkehrsbehörden schauen dabei untätig zu.

    Der Fahrradweg ist nicht als benutzungspflichtig ausgeschildert.

    Aber es gibt viele Fahrradfahrer*innen, die ihn gerne benutzen. Deshalb sehe ich die Verkehrsbehörden in der Pflicht, diesen Angebotsradweg zu schützen, auch wenn er eigentlich zu schmal ist. Und auch wenn es erlaubt ist, dass Fahrradfahrer*innen die Fahrbahn benutzen. Das heiße ich ausdrücklich gut, dass Fahrradfahrer*innen die Fahrbahn benutzen dürfen. Aber es darf für die Verkehrsverwaltung keine Ausrede sein, den Angebotsradweg für wildes Parken "freizugeben".