Beiträge von Ullie

    Nicht nur der Radverkehr wird dann empfindlich benachteiligt, wenn die Automassen sich durch die Straßen wälzen und dann auch noch Baustellen dazu kommen. In Hannover ist es heute schon zum zweiten mal so, dass auf einer neu gebauten Stadtbahnstrecke der Stadtbahnverkehr umgeleitet wird, wenn Baustellen in Kombination mit massenhaftem Autoverkehr das Verkehrsgeschehen zum Erliegen bringen.

    Zunächst mal die Radfahrersicht: Hier muss sich der Radfahrer erst mal durchtrauen, die meisten fahren freiwillig Umwege.

    Zwar gilt Tempo 30, aber gnadenlos verfolgt von Autos, denen es nicht schnell genug gehen kann und gleichzeitig die tückischen Straßenbahnschienen im Blick. Nach rechts und links keine Ausweichmöglichkeit. Die Bürgersteige nur für Fußgänger freigegeben. Aus gutem Grund, weil baustellenbedingt ebenfalls auf ein Minimum reduziert. Ort: Hannover Münzstraße

    ÖPNV-Fahrgästen geht es auch nicht besser: Heute am "Brückentag" wurden die Stadtbahnen über eine unterirdische Strecke, die rund ein Drittel länger ist, Richtung Hauptbahnhof umgeleitet. Zahlreiche Stadtbahnfahrgäste warteten vergeblich an den gewohnten Haltestellen auf die Bahnen. Folgende Gründe wurden in der HAZ-Berichterstattung genannt: "

    Grund für die Verzögerungen: Zu viele Einkäufer waren am Brückentag mit dem eigenen Auto in die City gefahren und verstopften die Straßen. Zudem machte der Üstra die Baustelle in der Goethestraße zu schaffen. „Dort müssen die Autos derzeit auf unseren Schienen fahren, so dass die Stadtbahnen nicht mehr durch kamen“, sagt Iwannek." http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…ieder-im-Tunnel Besser wäre freilich, wenn Iwannek, der Üstra Pressesprecher etwas zum fehlenden Verkehrsmengen-Management der Stadt gesagt hätte. Es kann ja wohl nicht angehen, dass diejenigen, die die Verkehrsbehinderungen verursachen auch noch damit belohnt werden, dass sie ihre gewohnten Wege fahren können, während alle anderen Verkehrsteilnehmer zu Umwegen gezwungen werden.

    So was kommt von so was!

    Das Ihmezentrum ist ein Konstrukt, das Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre geschaffen wurde. Es steht auf dem größten zusammenhängenden Betonfundament Deutschlands. Schon seit mehreren Jahren sind die Gewerbeflächen für den Einzelhandel verwaist. Diese Gewerbeflächen für den Einzelhandel liegen in einer Plus-1-Ebene, so dass sie schon zu den Zeiten als dort der Einzelhandel noch prosperierte mit dem Fahrrad nicht oder nur sehr beschwerlich zugänglich waren.

    Ob man das als Planungsfehler bezeichnen sollte? Zur Zeit der Entstehung des Ihme-Zentrums spielte der Radverkehr eine derart untergeodrdnete und nebensächliche Rolle, dass man es den Planern schwer zum Vorwurf machen kann, dass sie schlicht nicht im Auge hatten, dass es für Menschen attraktiv sein könnte, mit dem Fahrrad bis vor die Geschäftstüre zu fahren.

    Die Kunden des Ihmezentrums, so ganz offensichtlich der Plan, sollten entweder aus dem Ihmezentrum selbst kommen. Die 860 Wohnungen sind nach wie vor fast vollständig von rund 2400 Bewohnern bewohnt. Oder die Kunden sollten mit dem Auto anreisen (1700 Tiefgaragen-Stellplätze) oder unterirdisch mit der U-Bahn. Immerhin gab es Planungen für zwei U-Bahn-Stationen von zwei verschiedenen U-Bahn-Linien unter dem Ihmezentrum, die allerdings nie verwirklicht wurden.

    In welcher Form der Fahrradverkehr berücksichtigt wurde kann man an den zahlreichen "Verbot für Radverkehr"-Schildern [Zeichen 254] noch heute sehen:

    Und dieses Radverkehrs-Verbot ist mit verantwortlich für den Niedergang der Gewerbeflächen im Ihmezentrum. Hier ein Bild, das den heutigen Zustand der einst prosperierenden Ladenzeile des Ihme-Zentrums dokumentiert:

    Das Verkehrsschild ist jedenfalls neueren Datums, bis 1992 sah laut Wikipedia das Verkehrsschild "Verbot für Radverkehr" jedenfalls noch ein bisschen anders aus. Das Fahrrad hatte einen Scheinwerfer eingezeichnet. Ob die zahlreichen Schilder "Verbot für Radverkehr" von Anfang an angebracht waren oder die heute dort hängenden ältere erstzten, bzw. wann genau die älteren oder die heutigen "Verbot für Radverkehr"-Schilder aufgehängt wurden, kann ich nicht sagen.

    Das Zusatzschild, "Radfahrer absteigen" [Zusatzzeichen 1012-32]deutet möglicherweise darauf hin, dass Radfahrer durchaus erwünscht waren als Kunden, aber eben nicht als Kunden, die radelnderweise vorfahren. Zum Radfahren war auch in den Zeiten, als die Ladenstraße noch stark besucht war, zu wenig Platz.

    Die aktuellen Planungen sehen eine Wiederbelebung des Ihmezentrums mit Einzelhandel in der Erdgeschossebene vor. Die einstige Ladenzeile soll begrünt werden und als Hof- und Parkfläche dienen.

    Für alle, die neugierig geworden sind, wie es mit dem Ihmezentrum weitergehen soll, folgender Veranstaltungshinweis:

    "Anlässlich des bundesweiten Tages der Städtebauförderung lädt die Landeshauptstadt Hannover (LHH) herzlich zur Infoveranstaltung „Revitalisierung des Ihme-Zentrums – Projekte und Visionen“ am Sonnabend (5. Mai) am Ihmeufer auf Höhe der Ida-Arenhold-Brücke ein.

    Beginn ist um 13.30 Uhr. Ab 14 Uhr gibt es unter anderem Führungen durch das Ihme-Zentrum, eine kleine Bauzaunausstellung zum Thema „Ihme-Zentrum gestern, heute, morgen und übermorgen“, Live-Musik und die Gelegenheit zum Gespräch. Es sprechen Oberbürgermeister Stefan Schostok sowie Sascha Hettrich für den Gewerbeeigentümer Intown und Torsten Jaskulski als Verwalter für die Eigentümerversammlung. Die Veranstaltung endet gegen 15 Uhr." https://www.focus.de/regional/hanno…id_8829111.html


    Dabei wird es sicher auch Neuigkeiten zur geplanten Aufwertung der weiter oben bereits gezeigten Radwege-Durchfahrt durch das Ihme-Zentrum geben. Es ist wichtig deutlich zu machen, dass eine Revitalisierung des Ihme-Zentrums nur mit dem Radverkehr möglich sein wird, niemals aber mit Planungen, die gegen den Radverkehr gerichtet sind!

    Treffpunkt ist die Ida-Ahrenholz-Brücke über die zahlreiche Fußgänger und Radfahrer ihren Weg von der Calenberger Neustadt über den Fluss Ihme und durch das Ihme-Zentrum ihren Weg nach Linden-Mitte wählen, natürlich auch in umgekehrter Richtung.

    Hier ein Bild von der Ida-Ahrenholzbrücke, aufgenommen von der Calenberger-Neustadt-Seite aus. Und ein zweites Bild, mit einem Hinweis auf die Stelle mit der Einfahrt zur bislang nur provisorisch hergerichteten Radwege-Durchfahrt.

                           

    Meine Position habe ich der Redakteurin per E-Mail mitgeteilt ...

    Super geschrieben, nur so geht's geduldig dicke Bretter bohren! Und gerne bei Gelegenheit den direkten Kontakt mit der Presse suchen oder auch mit Entscheidungsträgern. Und natürlich selbst aktiv Entscheidungsträger werden, aber das klappt aus verschiedenen Gründen nicht immer, da ist geduldiges Schreiben auch eine sehr gute Alternative.

    Meiner Beobachtung nach haben die Regelverstöße durch Radfahrer mit Beginn der warmen Jahreszeit wieder deutlich zugenommen. Während mir im Winter nur vergleichsweise wenige Radfahrer auf der falschen Straßenseite entgegen kommen, ist es an jedem warmen Frühlingstag ein Vielfaches davon. Manchmal fahren hier mehr Radfahrer auf der falschen als auf der rechten Seite. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass die Radfahrer, die sich am wenigsten an die Verkehrsregeln halten, eigentlich die meiste Zeit Autofahrer sind.

    Klischee: Junge Frau, ca. Mitte 20, unterwegs auf dem linksseitigen Gehweg mit einem Hollandrad, 0,5 bar Luftdruck auf den Reifen, Kabel am Vorderlicht vor 7 Jahren abgerissen und seitdem nicht wieder angeklemmt. 8)

    Warum meinst du, dass diese "Gut-Wetter-Radler" die meiste Zeit Autofahrer seien?

    Viele Radfahrer sind einfach mit der Komplexität der für Radfahrer geltenden Regelungen überfordert. Die fahren dann ihren ganz eigenen Stil, besonders dann, wenn sie eben nicht regelmäßig das Fahrrad benutzen, sondern zum Beispiel im Winter und bei schlechtem Wetter den ÖPNV benutzen. Diese Radfahrer sind dann oft auch genervt davon, dass es Radwegeführungen gibt, wo sie mal die Straße benutzen sollen mal mit einem Schutzstreifen mal ohne oder oder mit einem Radfahrstreifen. Dann ist der Bürgersteig mal für die Benutzung freigegeben und mal wieder nicht. Da sagen sich einige, das ist mir alles viel zu kompliziert, ich fahr so wie ich es für richtig und sicher halte. Und das ist nicht unbedingt immer identisch damit, was die Experten für sicher halten. (Jetzt mal völlig unabhängig davon betrachtet, was denn tatsächlich sicher ist und für wen). Diese ständige Diskussion über die optimale Radwegeführung verunsichert und befördert beliebiges Verhalten.

    Also zumindest dem zitierten Teil stimme ich voll zu:

    Überzeugte Radfahrer gehen gerne in den Nahkampf und verteidigen ihre Rechte auf der Fahrbahn. War auch mal so drau. Es hatte schon was, sich gegen die ganzen Gemeinheiten der Autofahrer zur Wehr zu setzen. Ganz im Sinne der guten Sache.

    Inzwischen bin ich überzeugt, dass dieser Weg eine Sackgasse ist. Denn diese Infrastruktur auf der Fahrbahn ist für viele untauglich. Meinen Kindern oder Eltern würde ich diese Art der Fortbewegung jedenfalls nicht empfehlen. Sogar dann, wenn eines fernen Tages die ganzen Falschparker von den Radfahr- und Schutzstreifen verschwunden sind.

    Dein Beitrag erinnert mich an die Mobilitäts-Debatte oberiridscher ÖPNV versus unterirdischer ÖPNV.

    Da gibt es die einen, die sagen nur unterirdischer ÖPNV mit U-Bahnen und/oder weitere vom übrigen Verkehr komplett getrennte oberirdische eigene Strecken ist guter ÖPNV, weil nur so Behinderungen durch den MIV ausgeschlossen werden können, die stets zu Gefährdungen und zu Verzögerungen führen. Das geht dann so weit, dass ein Unfall, bei dem ein Autofahrer in eine Bushaltestelle fährt und Menschen verletzt oder gar tötet als Beleg dafür genommen wird, das oberirdischer ÖPNV nichts taugt.

    Die Gegenthese lautet: Oberirdischer ÖPNV ist guter ÖPNV, weil er das Stadtbild positiv prägt. Und weil er dem immer noch viel zu sehr dominierenden Verkehrsträger Auto den Raum streitig macht. Außerdem verkürzt oberirdischer ÖPNV die Strecken von und zu den Haltestellen, weil keine tief gelegenen U-Bahn-Stationen (oder hoch gelegene Hochbahnstationen) aufgesucht werden müssen.

    Ich selbst neige eher zur zweiten Position. Auch dann wenn es um Radverkehrswege geht. Denn die Befürworter einer Verkehrsarten-Trennung gehen mitunter so weit, dass sie nur noch Radverkehr in Grünanlagen zulassen wollen. Und ich beobachte verdächtig häufig, dass die Forderung nach getrennten Verkehrswegen dann erhoben werden, wenn klar ist, dass der dafür notwendige Raum entweder gar nicht zur Verfügung steht oder aber politisch nicht durchgesetzt werden kann, dass zum Beispiel Parkplätze oder Fahrspuren aufgegeben werden, um einen guten getrennten Radweg anzulegen. Dann führt eine Fixierung auf getrennte Radwege zu einem dauerhaften Stillstand jedweder Weiterentwicklung. Frei nach dem Motto: Wenn irgendwann mal weniger Autos unterwegs sein werden, dann können wir auch mal darüber nachdenken, einige Parkplätze aufzugeben, um dafür einen breiten Hochbordradweg oder getrennten Radweg anzulegen.

    Und derweil nimmt die Autoflut immer weiter zu.

    Meistens werden beim Rückbau eines Hochboardradweges, die Flächen einfach neu versiegelt dem Gehweg oder einem Parkstreifen zugeschlagen. Hier bei mir in der Straße hat die Stadt eine sehr schöne dritte Möglichkeit genutzt. Die Entsiegelung der Fläche und das Neuanpflanzen einer ganzen Baumreihe. :thumbup:

    Die Fahrradständer, die rechts im Bild zu sehen sind, bleiben die erhalten? Und möchtest du nicht mal ein Foto von den Fahrradständern im Fahrrandständer-Thread veröffentlichen? Die sehen ganz interessant aus, auf jeden Fall aufwendiger gestaltet als diese Null-Acht-Fünfzehn-Bügel. Aber vielleicht kann Malte das ja auch machen, der wollte ja mal vor Ort vorbeischauen.

    Grünstreifen statt Pflaster finde ich gut. Allerdings stellt sich die Frage, was dafür getan wird, dass der Autoverkehr weniger wird in der Straße. Wie breit ist denn die Fahrbahn. Könnte man das umstrittene Querparken nicht wieder zurücknehmen? Und Abschnitte in die Straße einbauen, die den Autoverkehr bremsen? Zum Beispiel gepflasterte Querungshilfen.

    So entsteht doch bei vielen Radlern der Eindruck, die haben uns jetzt unseren Radweg weggenommen. Und jetzt müssen wir uns mit den Autos rumärgern, von denen viele zu schnell fahren. Hier ein Beispiel aus Hannover für eine gepflasterte Querungshilfe:

    Dirk Lau, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Hamburg, hofft auf den Erhalt dieser Regelung: „Die Baustellenumgehung zeigt, dass auch auf einer Hauptstraße wie der Fruchtallee genug Platz ist, um den Radverkehr attraktiv und sicher zu führen, ohne dass der Autoverkehr oder das Geschäftsleben zusammenbrechen. Wir würden es begrüßen, wenn diese Straßenaufteilung auch nach Ende der Baustelle so bliebe.“ – Quelle: https://www.mopo.de/30063236 ©2018 Zitat aus dem zweiten von Fahrbahnradler verlinkten Artikel.

    Mal schauen ob der ADFC mit seiner Forderung Erfolg hat. Oder ob sich einmal mehr die Autolobby durchsetzt. Wie heißt es so treffend in dem Film: Die Autofahrer denken nicht für andere mit, sondern nur an sich selbst. (Minute 4:13) Siehe Link zum Film "Wiener Mut: Vorrang für Bus und Bahn - Das Erste"

    Das habe ich jetzt gar nicht gewusst, dass Radfahrer so sehr darauf bedacht sind, sich an die Verkehrsregeln zu halten und andere Radfahrer freundlicherweise auch noch auf ihre Vergehen hinzuweisen. Donnerwetter...!!!

    Das ist mit neulich auch passiert, und zwar als ich einen Fußweg, der für Radfahrer in beide Richtungen mit dem Zusatzschild [Zusatzzeichen 1022-10] freigegeben ist, nicht benutzte und stattdessen auf der Fahrbahn mit den Autos weiter fuhr, da brüllte mich ein Radfahrer vom Fußweg aus an, ich solle doch gefälligst den "Radweg" benutzen. Leider kam der mir entgegen, er fuhr also sozusagen auf der falschen Straßenseite, da der Fußweg in beide Richtungen freigegeben war für Radler. So hatte ich keine Chance einen kleinen Plausch über Radwegebenutzungspflicht etc. zu beginnen. Denn da war der schon wieder weg.

    Wie lange gilt noch mal gleich die Regel, dass Fußwege, die mit dem Zusatzschild [Zusatzzeichen 1022-10] für Radfahrer freigegeben sind, nicht benutzungspflichtig sind?

    "Eine Wende brachte erst die StVO-Novelle vom 07.08.1997." Internetseite "Radwegehass" http://www.frank-bokelmann.de/Radweg.htm

    Ich hab die o-bike-Räder bislang noch nicht ausprobiert, aber euer Sitztest hat mich veranlasst, dass auch mal "auszusitzen". Bei mir klappte es mit dem Schnellspanner die richtige Sitzhöhe einzustellen. Für Zweimeter-Menschen mit langen Beinen dürfte es allerdings knapp werden. Allerdings stellt sich da auch die Frage was technisch machbar ist, schließlich gibt es auch Menschen mit kurzen Beinen. Und möglicherweise haben die o-bike-Verleiher auch an Familienausflügen mit Kindern gedacht? Stange maximqal rein und maximal raus, da gibt es sicher bauarttechnisch bedingte Grenzen in beider Richtungen. Das würde ich jetzt mal nicht überbewerten.

    Bremse vorne? Na ja. Die Gefahr unfreiwillig über den Lenker abzusteigen ist wohl nicht gegeben (Um das mal positiv zu formulieren). Eine merkbare Verzögerungswirkung gibt es, aber das habe ich nicht in Fahrt ausprobiert. Und an den Einstellungen rumfuzmmeln, das wollte ich dann doch lieber nicht ausprobieren, obwohl es so aussah. als sei da was möglich. Übrigens auch bei der Sattelneigung, aber in beiden Fällen wohl nur mit Werkzeug (vermutlich dürfte Standard-Werkzeug ausreichen).

    Die vielen Kilo auf Fahrt zu bringen ist vermutlich kraftaufwendig, aber immerhin gibt es in Hannover kaum Berge.

    Das ist typisch Bauhaus, da geht Design vor Funktion.

    Klingt ketzerisch, aber man schaue sich nur als Beispiel mal das ikonische eigentliche Bauhaus (Hauptgebäude) an: Vorgehängte Glasfassade, akustische Kopplung durch alle Stockwerke, im Sommer Treibhaus, im Winter nicht zu heizen. Sieht alles total toll und modern aus, ist aber unpraktisch bis obenhin. Oder die Wohnhäuser des Bauhauses (nicht die Meisterhäuser): Es hat seinen Grund, dass kein einziges dieser Häuschen im Original erhalten blieben ist -- alles am Wohnbedarf vorbei konzipiert.

    Gut, genug der Architekturkritik, die böser klingt als sie gemeint ist: Eigentlich bin ich nämlich ein Fan der Bauhaus-Ästhetik. Nur wohnen möchte ich in solchen (Original-)Bauhaus-Gebäuden nicht.

    Also bei der Führung durch die Reihenhauszeilen in Dessau Törten sagte man uns, dass das Haus auf dem Foto noch weitgehend orignal erhalten ist (bzw. wieder hergestellt wurde).

    Und hier ein Foto von Haus Anton:

    Auf diesem Video erfährst du mehr über das Haus Anton:

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    Eigentlich heißt es ja beim Bauhaus-Stil "form follows function", also die Form ergibt sich aus der Funktion. Vermutlichist der springende Punkt, den die Bauhaus-Architektinnen und Architekten entdeckten, dass es da eine Wechselbeziehung geben kann. Und Gestalterinnen und Gestalter nicht gezwungen sind, die jeweils gerade modisch aktuellen Verzierungen und Dekors auf die Gestaltungsobjekte aufzudrucken, anzugbringen usw. sondern dass gelungene Gestaltung auch dann funktionieren kann, wenn man sich streng auf die Funktion konzentriert und aus dieser Perspektive heraus die Form entwickelt.

    Ob das allerdings bei dem folgenden Objekt gelungen ist, dass sich die Form aus der Funktion heraus ergibt? So ähnliche Fahrradständer hatten wir weiter oben schon mal, die runden "Riesentauchsieder" hier ist dann mal ein eckiger "Riesentauchsieder". Eine Sache ist ganz klar, das sind Felgenkiller und deshalb missglückte Objekte in Sachen Funktion. Aber auch wenn man den Aspekt mal außen vorlässt (vielleicht hatte der Gestalter die Stabilität von Fahradfelgen und Speichen ganz einfach überschätzt), also auch abgesehen davon finde ich nicht, dass aus der Funktion heraus sich diese Form ergibt.

    Das trifft dann schon eher bei den Rillen im Boden zu (allerdings auch hier abgesehen von dem Aspekt, dass es ein "Felgenkiller" ist). Das ist nochmal der Fahrradständer, den ich weiter oben schon mal zeigte.



    Aber wo ist denn nun der echt gut designte, weil aus der Funktion heraus entwickelte Fahrradständer, bei dem auch der Aspekt "kein Felgenkiller" beachtet wurde? Vielleicht der hier (fotografiert in Wörlitz)? Allerdings sind die nachteilig aufgestellt, weil man nur von der einen Seite gut rankommt, wenn man von der anderen Seite einstellen will, was ja ausdrücklich vorgesehen ist, dann muss man sein Rad über die Grünfläche schieben (zumindest bei den beiden hinteren).

    Nun ist BILD sicherlich keine besonders zuverlässige Quelle, okay, aber auch hier wird mal wieder suggeriert, dass die ganze Fahrverbotsproblematik darauf basiere, dass die Schadstoffe direkt am Auspuff gemessen würden: Verkehrsminister lassen Stickoxid-Messstellen überprüfen

    In dem Artikel heißt es: "Die Verkehrsminister nehmen damit einen Vorstoß von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (43, CSU) auf."

    Da hat sich im Vergleich zu Dobrindts unseligen Zeiten nichts geändert. Das Verkehrsressort wird wohl vor allem deshalb an die CSU vergeben, weil es dort zum normalen Umgangston gehört rechtspopulistische Sprücheklopferei zu liefern.

    Vielleicht ist auch einfach unsere Grundannahme falsch?

    Ich ging bislang davon aus, dass bei schönerem Wetter mehr Leute mit dem Rad unterwegs sind. Die meisten der „Umsteiger“ stammen, das habe ich ja auch erstmal feststellen müssen, vorrangig aus dem ÖPNV, verhältnismäßig wenige steigen offenbar vom Auto aufs Rad um, weil die Sonne so schön scheint.

    Mit dieser Annahme kann ich aber nicht erklären, was momentan auf den Straßen los ist. Es ist ja unglaublich voll, deutlich voller als im Winter, während gleichzeitig der Radverkehrsanteil in den letzten beiden Wochen durch die Decke gegangen ist. Das kann nicht nur daran liegen, dass vielleicht die Oster- oder Frühjahrsferien vorbei sind, das muss auch noch andere Gründe haben.

    Was wäre zum Beispiel, wenn im Sommer viele Menschen plötzlich nicht in die Bahn, sondern ins eigene Auto stiegen, um nach der Arbeit noch mal einen kleinen Ausflug zu machen, um womöglich beim Baumarkt Sommermöbel für die Terrasse oder den Balkon zu kaufen, oder, soll’s ja auch geben, das Auto brauchen, um im Kofferraum die Joggingschuhe zu transportieren? Das erklärt meines Erachtens zwar immer noch nicht diesen ständigen Stau auf allen möglichen Straßen, aber… weiß nicht.

    Was meint ihr dazu?

    Im Winter hatte ich mal nach einem Tag mit frischem Schneefall und Glätte die Zeitung gelesen in der nach solchen Tagen ja gerne vom Glätte-Chaos, vielen Unfällen usw. zu lesen ist. An dem Tag aber lies mir das keine Ruhe, so dass ich die Unfallstatistik bemühte und überrascht feststellte, dass nicht mehr Unfälle als im Durchschnitt, sondern sogar weniger Unfälle stattgefunden hatten. Obwohl man beim Lesen der Zeitung meinen konnte, es sei ein ganz schlimmer Unfälle-Tag gewesen. Unfälle mit schweren Personenschäden und Todesfällen waren sogar nocheinmal deutlich seltener.

    Deine ruhige Berichterstattung über das Autofahrer-Sommertag-Chaos find' ich gut. Bitte öfter! Vielleicht gelingt mir auch mal so was.

    Tja was mein ich dazu: Wenn das Wetter schön ist, dann wollen die Leute raus und wer sonst mit dem Auto raus will, der macht das auch an so einem Tag. Und das schöne Wetter verleitet zum Rasen. Deshalb weniger schwere Unfälle an Schlechtwetter-Tagen.

    Übrigens: Kürzlich war ja Streik bei den hannoverschen Verkehrsbetrieben. Die Leute, die ich an dem Tag auf dem Fahrrad ansprach (es waren deutlich mehr als sonst mit dem Rad unteregs) waren alle ÖPNV-Nutzer (also von denen die nicht sowieso immer mit dem Rad fahren sondern nur an dem Streiktag Rad gefahren sind).

    Kein einziger Autofahrer darunter. Dabei war doch klar, dass es auf der Straße so richtig voll werden würde. Bei Autofahrern darf man nicht mit Vernunft rechnen. Der österreichische Verkehrswissenschaftler formuliert es so: "Laut Knoflacher denken Autofahrer aber nicht für andere mit, sondern nur an sich selbst."

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    ARD-Beitrag: Wiener Mut: Vorrang für Bus und Bahn, Minute 4:10

    Dieses Bild aus dem Rasterelektronenmikroskop ist aus meiner Doktorarbeit, es zeigt eine der beschriebenen sauerstoffradikal-bildenden Fresszellen beim Aufsammeln der umliegenden Staubkörner.

    dsrzicpgvszkfzvtv.jpg

    Wenn ich's recht verstanden habe, dann ist die Tätigkeit dieser Fresszellen eigentlich wünschenswert, aber führt zu einem enormen Problem, wenn diese "Fresszellen" nicht erfolgreich tätig sein können, weil die Partikel sich nicht von diesen "Fresszellen" beseitigen lassen.

    Aber welche Partikel sind es, die diese Fresszellen nicht beseitigen können? Sind es die Partikel, die durch Abgase entstehen, oder solche die durch das Abnutzen der Bremsbeläge entstehen, oder solche, die durch den Reifenabrieb entstehen?

    Oder sind es ganz und gar andere Partikel, die nicht durch Autofahrerei hervorgerufen werden, aber durch die Autofahrerei immer wieder aufgewirbelt und in der Luft verteilt werden? Dann würde ja das von Explosiv vorgeschlagene Abspritzen der Straßen mit dem Wasserwagen möglicheweise eine gute Gegenmaßnahme darstellen?

    Der entscheidende Punkt ist in der Tat dieses "in der Lunge festsetzen". Genauer die Frage, ob ein Staubkörnchen sich direkt oder ggf. unter Mitwirkung der Alveolarmakrophagen (=Fresszellen auf der Lungenschleimhaut) zügig auflösen lässt oder nicht. (Mineral-)Partikel, bei denen das misslingt, führen zu einem Teufelskreis aus Fressen, enzymatischer Sauerstoffradikal-Bildung durch die Fresszellen, Zelltod, Entzündungsreaktion und dadurch Anlocken weiterer Fresszellen. Die gebildeten Sauerstoffradikale sind gewebsschädigend (=erhöhte Zellteilungsrate für "Reparaturen") und mutagen (=erhöhte Wahrscheinlichkeit für cancerogene Modifikationen bei Zellteilungen). Dies gilt um so mehr, je höher der Anteil an Übergangsmetall-Kationen (z.B. Eisen) in den inhalierten Körnchen ist, weil diese Ionen chemisch die Ausbeute an den im Zoo der Sauerstoffradikale ganz besonders schädlichen Hydroxylradikalen steigern.

    Ruß-Staub aus unvollständiger Verbrennung enthält viele aromatische Kohlenwasserstoffe. Diese Stoffe sind als solche meist noch relativ harmlos, können aber nach Auflösung der Partikel (v.a. in der körpereigenen "Müllverbrennungsanlage" Leber) zu erbgutschädigenden Produkten gegiftet werden, die sich auch außerhalb der Lunge bemerkbar machen. Die erste erkannte Berufskrankheit war Hodenkrebs bei britischen Schornsteinfegern vor über 200 Jahren.

    Das Ammoniumnitrat aus den ominösen landwirtschaftlichen Sekundärstäuben aber zerfällt beim Kontakt mit Wasser sofort in Ionen, die auch im Stoffwechsel selbst in nennenswerter Menge entstehen. Ebenso ungefährlich sind (solange man keine Allergie dagegen hat) die aus grundsätzlich verdaulichen Eiweißen bestehenden Pflanzenpollen. Selbst der schwarze Kohlenstoff-Anteil in der Steinkohle ist noch ziemlich ungefährlich; die Staublunge der Bergleute entsteht durch die Verunreinigung der Kohle mit unlöslichen Quarzkörnchen.

    Kannst du deinen Beitrag mal runterbrechen auf die Frage, die sich stellt, wenn wir annehmen, dass Verbrennermotoren in PKW's und LKW's durch Elektromotoren ersetzt werden?

    Was mich ärgert ist die derzeitige Kampagne für E-Mobilität mit der der Eindruck erweckt wird, wenn erst mal alle Fahrzeuge mit Elektromotoren fahren, dann haben wir keine Probleme mehr mit der Luftreinhaltung in den Innenstädten und an den dicht bebauten Einfallsstraßen.

    Stützt nun dein Beitrag diese Einschätzung, weil du ja auf die besondere Gefährlichkeit von Feinstaubteilchen hinweist, die bei Verbrennungsprozessen entstehen. Dass heißt ist die Luftreinhaltung tatsächlich kein Problem mehr, wenn alle jetzigen Fahrzeuge und die leider erwartbare Zunahme an Fahrzeugen rein elektrisch unterwegs sind?

    Oder werden wir bei einem solchen Szenario weiterhin mit erheblichen Problemen bei der Luftreinhaltung zu tun haben, weil nämlich die Feinstaubemissionen aus Bremsklötzestaub und Reifenabrieb weiterhin in einem erheblichen Maße die Luft verunreinigen werden? Schließlich weist du in deinem Beitrag auf die besondere Gefährlichkeit von "(Mineral-)partikel" hin. Mit den "(Mineral-)partikel" sind doch vermutlich Feinstaub-Anteile gemeint, die nicht aus der Verbrennung stammen? Meine Befürchtung: Die schöne neue Elektrofahrzeugwelt wird mit noch sehr viel mehr PS unterwegs sein, weil ja Verbrennungsmotor-bedingte Grenzen (max. CO2-Ausstoß) die Motorisierung nicht mehr bremsen wird. Und mit noch mehr PS unterwegs sein bedeutet noch mehr Reifenabrieb auch bei Bremsvorgänegen, auch dann, wenn ein E-Motor durch die Rekuperation einen Bremsvorgang stärker unterstützt als ein Verbrennermotor durch die sog. "Motorbremse".

    Die vielen zusätzlichen Kilogramm der vielen Privat-PKW mit den vielen zusätzlichen PS, die der E-Motor möglich macht und von der die Verbraucher beim Autokauf und beim Fahren Gebrauch machen werden, die werden die möglichen Vorteile der E-Motoren bei der Luftreinhaltung komplett auffressen. (Mal ganz abgesehen von der Frage, wie der Strom produziert wird, den die vielen E-Autos dann mal tanken sollen. Denn an der Stelle sagen sich ja viele, mir doch wurscht, wenn in irgendso einem Kohlekraftwerk weit abgelegen in der "Pampa" Abgase in die Luft genblasen werden.)

    Ergänzung: Hier noch ein Bild von der "schönen neuen E-Auto-Welt" auf der ein Thesla Modell S zu sehen ist, der an einer städtischen Stromtankstelle in Hannover kostenlos Strom tankt. So ein Thesla S hat laut Wikipedia eine Spitzenleistung von bis zu 396 kW, das sind 538 PS. Leergewicht: 2,1 Tonnen. Für das was ein solches Fahrzeug an beschleunigungsbedingten, bremsbedingten und sonstwie bedingten Feinstaub erzeugt, gibt es meines Wissens keine Grenzwerte. Und selbst wenn es die gäbe, dann müsste man auch gleich nach dem Prüfverfahren fragen, mit der diese Werte ermittelt werden. Mit solchen Strom-Autos jedenfalls werden unsere Städte nicht sauberer.

    Für eine ausgiebige Recherche zur genauen Verteilung auf Reifen-, Bremsen- und Straßenabrieb hatte ich keine Zeit, aber das kannst du ja auch selber machen. Diese drei Quellen aber machen den größten Teil des verkehrsbedingten Feinstaubs (PM10) aus: Rund 85 Prozent der Feinstaubbelastung entstehen dadurch sowie durch die Aufwirbelung der Staubschicht auf den Fahrbahnen, nur der Rest kommt aus den Auspuffen (Quelle).

    Hab mir den Artikel, den du verlinkt hast, grad mal grob durchgelesen. Demnach ist der reine Bremsbeläge-Staubanteil 1/5 von dem, was die Räder durch Beschleunigen, Bremsen, normalen Lauf, Querbeschleunigen in Kurven und Aufwirbelungen hervorrufen.

    Dass auch die Bremsbeläge einen nenneswert hohen Anteil für die Feinstaub-Belastung erzeugen, hatte ich noch nicht gehört. Ist das denn wirklich nennenswert hoch im Vergleich zum Reifenabrieb? Bloß weil beim E-Auto die Bremsbeläge länger halten, sagt das ja noch nichts darüber aus, wie viel Feinstaub im Verhältnis zum Reifenabrieb durch den Bremsbelag-Abrieb erzeugt wird.

    Danke für die Antworten. Und als kleines Dankeschön noch ein Fahrradständer aus Dessau. Oder besser eine Fahrradständer-Bank. Zumindest vermute ich, dass das Gebilde sowohl als Bank als auch als Fahrradständer benutzt werden soll. Die Sitzoberfläche, die so ein bisschen zerkratzt aussieht, ist übrigens in Wirklichkeit so gemustert (Bild 2).

     

    Weil es das Thema wenigstens ein bisschen tangiert möchte ich kurz einwerfen, dass gerade in Wohngebieten der Großteil des Drecks aus Kaminen muckeliger Wohnzimmeröfen stammt.

    Die Leute haben’s gern romantisch am Kaminfeuer, haben aber leider keine Ahnung, wie man einen Ofen ordentlich betreibt, kippen noch ihre Abfälle mit dazu und das alles verbrennt dann unter niedrigen Temperaturen unter der Freisetzung giftiger Stoffe — da kommt offenbar sogar die Dioxin-Problematik wieder durch den Schornstein hervorgekrochen.

    Es gibt gerade bei offenen Kaminen einen hohen Emissionswert. So weit richtig. Aber: So wie du das Argument hier vor trägst erinnert mich das sehr an Diskussionen mit Leuten, die versuchen die Autoabgas-Emission klein zu reden mit dem Verweis auf andere Emissionsquellen.

    Dem widersprechen jedoch eindeutig die strengen Regelungen für das Befeuern von offenen Kaminen, die nur an wenigen Tagen im Monat in Betrieb genommen werden dürfen. Und auch für andere Brennstätten gibt es strenge Regelungen hinsichtlich der Abgaswerte. Mehr zum Thema hier:

    T-onlie Seite vom 24.11.16: "Offener Kamin darf nur "gelegentlich" genutzt werden"

    http://www.t-online.de/heim-garten/en…tzt-werden.html

    In dem Artikel wird auch darauf hingewiesen, dass Beschwerden von Nachbarn dazu führen, dass der Schornsteinfeger sich in Bewegung setzt und der durch Aufklärung in der Regel dazu beiträgt, dass geltende Regeln eingehalten werden.

    Da sollten sich die Bewohner Blankeneeses doch besser schon mal auf den Besuch des Schornsteinfegers einstellen!

    Bremsen dagegen erzeugt ebenfalls Feinstaub und ist mit Elektromotor weniger erforderlich. Stichwort Motorbremse bzw. Rekuperation.

    Dem möchte ich widersprechen. Denn es ist doch schließlich gleichgültig ob die Bremskraft durch den Widerstand eines Elektromotors erzeugt wird, der zur Rekuperation benutzt wird, oder ob es die "Motorbremse" beim klassischen Verbrenner ist, oder ob es sich um konventionelle Bremsen handelt. Denn die modernen PKW sind doch inzwischen durch die Bank mit Antiblockiersystemen ausgestattet, so dass es letztlich egal ist, wie die Bremskraft erzeugt wird. Beim Bremsen entsteht so oder so mehr Abrieb, egal wie gebremst wird. Höchstens bei einer klassischen Vollbremsung mit blockierenden Rädern dürfte der Feinstaubanteil noch mal deutlich höher sein. Aber das war selbst früher nicht oft der Fall, dass wer eine Vollbremsung mit blockierenden Rädern machte, auch als es noch keine Antiblockiersysteme gab.

    Mit deinem Einwurf sehe ich meine These nicht widerlegt, dass alleine durch die zunehmende Motorleistung und das zunehmende Gewicht der Fahrzeuge der Feinstaub zunehmen wird. Denn vernünftiger fahren werden die Autofahrer mit mehr Gewicht und mehr PS nicht. Das ist überhaupt das Problem bei Verbrauchsberechnungen und Emissionsberechnungen. Auch wenn keine "Schummel-Software" im Spiel ist. Diese Berechnungen sind so zusammengebastelt, dass ein "vernünftiges" Fahrverhalten zu Grunde gelegt wird. Nur ein "vernünftiges" Fahrverhalten ist kein reakistisches Fahrverhalten.