So was kommt von so was!
Das Ihmezentrum ist ein Konstrukt, das Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre geschaffen wurde. Es steht auf dem größten zusammenhängenden Betonfundament Deutschlands. Schon seit mehreren Jahren sind die Gewerbeflächen für den Einzelhandel verwaist. Diese Gewerbeflächen für den Einzelhandel liegen in einer Plus-1-Ebene, so dass sie schon zu den Zeiten als dort der Einzelhandel noch prosperierte mit dem Fahrrad nicht oder nur sehr beschwerlich zugänglich waren.
Ob man das als Planungsfehler bezeichnen sollte? Zur Zeit der Entstehung des Ihme-Zentrums spielte der Radverkehr eine derart untergeodrdnete und nebensächliche Rolle, dass man es den Planern schwer zum Vorwurf machen kann, dass sie schlicht nicht im Auge hatten, dass es für Menschen attraktiv sein könnte, mit dem Fahrrad bis vor die Geschäftstüre zu fahren.
Die Kunden des Ihmezentrums, so ganz offensichtlich der Plan, sollten entweder aus dem Ihmezentrum selbst kommen. Die 860 Wohnungen sind nach wie vor fast vollständig von rund 2400 Bewohnern bewohnt. Oder die Kunden sollten mit dem Auto anreisen (1700 Tiefgaragen-Stellplätze) oder unterirdisch mit der U-Bahn. Immerhin gab es Planungen für zwei U-Bahn-Stationen von zwei verschiedenen U-Bahn-Linien unter dem Ihmezentrum, die allerdings nie verwirklicht wurden.
In welcher Form der Fahrradverkehr berücksichtigt wurde kann man an den zahlreichen "Verbot für Radverkehr"-Schildern
noch heute sehen:

Und dieses Radverkehrs-Verbot ist mit verantwortlich für den Niedergang der Gewerbeflächen im Ihmezentrum. Hier ein Bild, das den heutigen Zustand der einst prosperierenden Ladenzeile des Ihme-Zentrums dokumentiert:

Das Verkehrsschild ist jedenfalls neueren Datums, bis 1992 sah laut Wikipedia das Verkehrsschild "Verbot für Radverkehr" jedenfalls noch ein bisschen anders aus. Das Fahrrad hatte einen Scheinwerfer eingezeichnet. Ob die zahlreichen Schilder "Verbot für Radverkehr" von Anfang an angebracht waren oder die heute dort hängenden ältere erstzten, bzw. wann genau die älteren oder die heutigen "Verbot für Radverkehr"-Schilder aufgehängt wurden, kann ich nicht sagen.
Das Zusatzschild, "Radfahrer absteigen"
deutet möglicherweise darauf hin, dass Radfahrer durchaus erwünscht waren als Kunden, aber eben nicht als Kunden, die radelnderweise vorfahren. Zum Radfahren war auch in den Zeiten, als die Ladenstraße noch stark besucht war, zu wenig Platz.
Die aktuellen Planungen sehen eine Wiederbelebung des Ihmezentrums mit Einzelhandel in der Erdgeschossebene vor. Die einstige Ladenzeile soll begrünt werden und als Hof- und Parkfläche dienen.
Für alle, die neugierig geworden sind, wie es mit dem Ihmezentrum weitergehen soll, folgender Veranstaltungshinweis:
"Anlässlich des bundesweiten Tages der Städtebauförderung lädt die Landeshauptstadt Hannover (LHH) herzlich zur Infoveranstaltung „Revitalisierung des Ihme-Zentrums – Projekte und Visionen“ am Sonnabend (5. Mai) am Ihmeufer auf Höhe der Ida-Arenhold-Brücke ein.
Beginn ist um 13.30 Uhr. Ab 14 Uhr gibt es unter anderem Führungen durch das Ihme-Zentrum, eine kleine Bauzaunausstellung zum Thema „Ihme-Zentrum gestern, heute, morgen und übermorgen“, Live-Musik und die Gelegenheit zum Gespräch. Es sprechen Oberbürgermeister Stefan Schostok sowie Sascha Hettrich für den Gewerbeeigentümer Intown und Torsten Jaskulski als Verwalter für die Eigentümerversammlung. Die Veranstaltung endet gegen 15 Uhr." https://www.focus.de/regional/hanno…id_8829111.html
Dabei wird es sicher auch Neuigkeiten zur geplanten Aufwertung der weiter oben bereits gezeigten Radwege-Durchfahrt durch das Ihme-Zentrum geben. Es ist wichtig deutlich zu machen, dass eine Revitalisierung des Ihme-Zentrums nur mit dem Radverkehr möglich sein wird, niemals aber mit Planungen, die gegen den Radverkehr gerichtet sind!
Treffpunkt ist die Ida-Ahrenholz-Brücke über die zahlreiche Fußgänger und Radfahrer ihren Weg von der Calenberger Neustadt über den Fluss Ihme und durch das Ihme-Zentrum ihren Weg nach Linden-Mitte wählen, natürlich auch in umgekehrter Richtung.
Hier ein Bild von der Ida-Ahrenholzbrücke, aufgenommen von der Calenberger-Neustadt-Seite aus. Und ein zweites Bild, mit einem Hinweis auf die Stelle mit der Einfahrt zur bislang nur provisorisch hergerichteten Radwege-Durchfahrt.
