Diese schweren Unfälle, bei denen Pedelecfahrer sterben, die von Feldwegen kommen und unvorsichtig und wegen des Zusatzantriebes sehr rasant auf Landstraßen auffahren, sind auf einer autofreien Insel nicht möglich, weil dort keine Autos auf Landstraßen mit Tempo 100 dahinbrausen. Deshalb müsste es doch so sein, dass schwere Pedelecunfälle mit tödlichem Ausgang auf autofreien Inseln seltener vorkommen.
Beim Anfahren aus einem Feldweg ist ein Fahrradnutzer bedeutend schwerfälliger als ein Pedelecfahrer. Dass wir trotzdem so viele Pedelecopfer haben, liegt nur daran, dass heute dank Pedelec eben viel mehr Menschen aus Feldwegen kommend die schnell befahrene Landstrasse kreuzen (siehe erstens…).
Ich vermute, dass das Vorhandensein von schnellem Fahrzeugverkehr die Gefahr tödlicher Unfälle steigert.
An der Stelle könnte man einwenden, dass auf der Autobahn besonders schnell gefahren wird, aber trotzdem nur relativ wenige Unfälle passieren.
Das rührt jedoch vor allem daher, dass die Verkehrsinfrastruktur auf der Autobahn dahingehend optimiert ist, dass dort schnell gefahren wird.
Übertragen auf das Fahren mit Pedelecs:
Sind Pedelecs im Verkehr unterwegs, in dem auch Autoverkehr herrscht, dann ist die Unfallgefahr vergleichsweise hoch, wenn man als Vergleichsgröße den Pedelecverkehr auf einer autofreien Insel heranzieht.
Das Tempo, das sehr viele Menschen mit Leichtigkeit mit einem Pedelec erreichen können und auch tatsächlich fahren, also ca. 25 km/h, begünstigt die Unfallgefahr. Es entspricht nicht mehr dem auf "natürlicher" Weise von der großen Mehrzahl der Menschen durch Fahrradnutzung erreichbare Tempo von ca. 15 km/h.