"Wer in Hannovers Stadtteilen außerhalb der City sein Fahrzeug im Halteverbot abstellt, hat gute Chancen, nicht erwischt zu werden. Die Stadt schickt in alle Stadtbezirke außerhalb von Mitte lediglich 15 Mitarbeitende auf Kontrollgänge."


Der Stadtteil Linden-Limmer entwickelt sich zum Wohnwagendauer-Abstellplatz. Die Populisten der Autoparteien machen jedoch die "roten und grünen Spinner" für die angebliche Parkplatznot verantwortlich.
Wohnwagen im Stadtbezirk Linden-Limmer und in Ricklingen
Oft stehen Wohnwagen wochenlang an ein und derselben Stelle, obwohl Anhänger ohne Zugfahrzeug "nicht länger als zwei Wochen auf einem Parkplatz stehen dürfen."
https://archive.ph/refgi#selection-1483.0-1489.247
Es wird selten so detailliert Auskunft gegeben, wie es um die Kontrolle des Falschparkens bestellt ist, wie in dem verlinkten HAZ-Artikel. Als Bürger wird man dagegen oft bei einer Anfrage mit der Aussage abgespeist, dass ausreichend Kontrollen stattfänden. Die aus dem Artikel zitierte Aussage bestätigt jedoch meine Befürchtungen, dass dem nicht so ist. In Hannovers 13 Stadtbezirken wohnen jeweils rund 40 Tausend Einwohner. Kontrolliert wird aber fast ausschließlich im Stadtteil Mitte, wo 66 % der Mitarbeiter*innen des Verkehrsaußendienstes eingesetzt werden, sodass in den anderen 12 Stadtteilen im Durchschnitt jeweils nur ein bis höchstens zwei Mitarbeiter*innen ihren Dienst tun. Denn in dem Artikel heißt es:
"Die Mehrzahl der 45 Angestellten im Außendienst kontrolliert das Parken im Stadtbezirk Mitte – weil dort die meisten Verstöße passieren. Diese Zahlen nannte die Stadt Hannover auf eine Anfrage der SPD im Bezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode." (ebenda)
Aber die Stadt Hannover will das jetzt ändern:
"Seit Kurzem bekommt der Verkehrsaußendienst der Stadt allerdings Verstärkung von sogenannten Ordnungsbotschaftern und - botschafterinnen. Diese setzt die Stadt zunächst in Döhren-Wülfel, Südstadt-Bult, Bothfeld-Vahrenheide und Vahrenwald-List ein. (ebenda)
Was machen die "Ordnungsbotschafter*innen?
"Aufgabe der Botschafter ist es, Anregungen und Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern etwa zu Problemen wegen Lärm oder Müll auf den Straßen oder in Parks aufzunehmen. Zugleich sollen sie bei ihren Rundgängen aber auch parkende Autos kontrollieren – das hatte die Stadt bislang nicht so deutlich mitgeteilt. „Ziel ist, jedem Stadtbezirk einen Ordnungsbotschafter oder eine -botschafterin fest zuzuordnen“, so die Verwaltung." (ebenda)
Es ist bezeichnend, dass dieser wirklich winzige Tropfen, der eigentlich auf dem glühend heißen Eisen Falschparken sofort verdampft, für andere anscheinend ein Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Meine Einschätzung: (Achtung Ironieschalter an
):
Ganz toll statt einer Ordnungskraft kontrollieren nun zwei Ordnungskräfte pro Stadtteil (Ausnahme Mitte, da kontrollieren mindestens 30 Ordnungskräfte) das Falschparken: Aber die zweite Ordnungskraft, die in den anderen Stadteilen jeweils dazu kommt, kontrolliert das Falschparken nur so ein bisschen nebenher, wenn noch etwas Zeit übrig bleibt. Denn die eigentliche Aufgabe der Ordnungsbotschafter*in ist es, nach überfüllten Mülleimern zu fahnden.