Neuer Sachstand:
Dunkle Wolken ballen sich über der Dornröschenbrücke zusammen:


Das Geländer im Vordergrund gehört zur deutlich schmaleren Justus-Garten-Brücke, eine der beiden sehr wichtigen und hochfrequentierten Fußgänger*innen- und Fahrradfahrer*innen-Brücken zwischen Linden Nord (links im Bild) und Nordstadt (rechts im Bild).
"2025 sollte der Neubau der maroden Dornröschenbrücke zwischen Linden-Nord und der Nordstadt in Hannover fertiggestellt werden. Seit 2024 steht fest, dass dieser Zeitplan nicht zu halten ist. Weil die Kosten aus dem Ruder liefen, stoppte die Stadt das Projekt im vergangenen Sommer. Mittlerweile ist auch der Versuch gescheitert, den bereits beschlossenen Entwurf in den geplanten Kostenrahmen von maximal 12 Millionen Euro zu bringen. Die Stadt muss noch einmal ganz neu planen – und die Politik erneut darüber abstimmen."
HAZ vom 26.5.25
Oder hier: https://archive.ph/j21Ld#selection-1103.1-1103.83
Einen weitereren Bericht mit einem Interview mit Daniel Gardemin vom Rat der Stadt Hannover und mit Kommentaren findet man auf punkt-linden.de:
In dem HAZ-Artikel und dem punkt-linden.de-Artikel wird auf eine andere Brückenplanung hingewiesen, die mit den Planungen für die Dornröschenbrücke und die Justus-Garten-Brücke in engem Zusammenhang steht:
"Statt Behelfsbau neue Brücke am Strandleben?
Auch die von der Politik bei einer längeren Sperrung der wichtigen Verbindung geforderte temporäre Behelfsbrücke wird nicht kommen. Die dafür in den Haushalt eingestellten 1,5 Millionen Euro reichen nicht. Das Geld will die Stadt stattdessen für den Bau einer neuen, dauerhaften Brücke am Strandleben verwenden. Dort fließen die Leine - nach ihrer Schleife am Landtag vorbei - und die Ihme wieder zusammen."
Dieser Absatz lässt aufhorchen: Macht es tatsächlich Sinn, an der beschriebenen Stelle eine weitere Fahrradbrücke zu bauen? Soll das den Fahrradfahrer*innen als Trostpflaster verabreicht werden, ohne dass es viel bringt für den Fahrradverkehr?
Ich musste selbst erst mal genau nachschauen. Es folgt eine Einladung zur Mitfahrt bei Mapillary:
Die Mapillary-Fahrerin fährt am Ihmeufer und kommt vom Betriebshof Glocksee:
Mapillary
Die Justus-Garten-Brücke lässt die Fahrerin links liegen und biegt kurz danach rechts ab:
Mapillary
Mapillary
Hier entfernt sich der Fahrradweg vom Fluss., rechts ist der Betriebshof Glocksee, links ein Ruderklub:
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Am Grundstücksende heißt es links abbiegen, um auf der Brücke beim Sportzentrum die Leine zu überqueren, die hier aus der Innenstadt kommt, um etwa 200 m weiter mit der Ihme zusammenzufließen.
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Hier geht es über die Leinebrücke beim Sportzentrum. Die Betonhalbkugeln rechts und links wurden aufgestellt, um die Brücken-Fahrbahn auf eine Fahrspur zu verengen, denn auch diese Brücke ist nicht mehr voll belastungsfähig. Noch ist die Brücke am Sportzentrum aber für den allgemeinen Fahrzeugverkehr freigegeben.
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Jetzt geht es ca. 70 m unter der geständerten Hochstraße Bremer Damm hindurch:
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Danach geht es wieder ins Grüne:
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Circa weitere 100 m weiter kommt dieser Querweg, der nach links zu einem Bootsanleger führt, der nahe der Stelle verankert ist, an der die Leine und die Ihme zusammenfließen:
Mapillary
Jetzt fährt die Mapillary Fahrerin weiter auf dem Radweg in Richtung Dornröschenbrücke. Links ist der Fußweg zu sehen und noch weiter links kann man die Leine sehen.
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Hier ist links die Auffahrt zur Dornröschenbrücke. Radverkehr der an dieser Stelle von rechts kommt, kommt aus Richtung Nordstadt. Der Radverkehr von links kommt aus Linden Nord.
Mapillary
Selbst vielen Menschen, die schon jahrelang in Hannover leben, fällt es schwer, den Überblick zu behalten bei der Frage, wo ist die Leine und wo ist die Ihme und welcher Fluss fließt in welchen Fluss.
Deshalb diese Karte, auf der die Mapillary-Route in oranger Farbe dargestellt ist. Außerdem ist in die Karte die geplante neue Rad- und Fußweg-Brücke über die Leine eingezeichnet. Und es ist in roter Farbe eine von verschiedenen Routenprogrammen vorgeschlagene Route eingezeichnet, die nach meiner Beobachtung von den meisten Menschen genutzt wird: Die rote Route führt zunächst über die sehr schmale Justus-Garten-Brücke und dann am Lindener Ufer entlang zur Dornröschenbrücke und über diese hinweg auf die Nordstädter Seite.
Die Gesamtroute auf der Karte führt vom Theater an der Glocksee zum Biergarten Dornröschen:

Die violett eingezeichnete Route ist deutlich kürzer und wäre vermutlich sehr viel angenehmer zu fahren als die gelbe oder rote Route, doch dazu müsste erst mal die in dem HAZ-Artikel angekündigte Brücke gebaut werden.
Dieses Foto wurde aufgenommen von der Nordstädter Seite aus, mit dem Sportzentrum im Rücken und dem kleinen Weg zum Leine-Anleger, der im Vordergrund zu sehen ist. Im Hintergrund, auf der anderen Flussseite, ist die Strand-Gaststätte Strandleben zu sehen. Ungefähr hier würde vermutlich der Brückenbau erfolgen.

Die neu geplante Brücke am Strandleben würde eine Entlastung für die Justus-Garten-Brücke und die Dornröschen-Brücke bringen und könnte einem Teil der Fahrradfahrer*innen als Ersatz dienen, solange die Dornröschenbrücke wegen Neubau nicht zur Verfügung steht. Zumindest für die Fahrradfahrer*innen, die wie auf der Karte eingezeichnet vom neu gestalteten Ihmeufer an der Glocksee aus in Richtung Dornröschen-Biergarten und weiter fahren.