Beiträge von Ullie

    Diese schweren Unfälle, bei denen Pedelecfahrer sterben, die von Feldwegen kommen und unvorsichtig und wegen des Zusatzantriebes sehr rasant auf Landstraßen auffahren, sind auf einer autofreien Insel nicht möglich, weil dort keine Autos auf Landstraßen mit Tempo 100 dahinbrausen. Deshalb müsste es doch so sein, dass schwere Pedelecunfälle mit tödlichem Ausgang auf autofreien Inseln seltener vorkommen.

    Beim Anfahren aus einem Feldweg ist ein Fahrradnutzer bedeutend schwerfälliger als ein Pedelecfahrer. Dass wir trotzdem so viele Pedelecopfer haben, liegt nur daran, dass heute dank Pedelec eben viel mehr Menschen aus Feldwegen kommend die schnell befahrene Landstrasse kreuzen (siehe erstens…).

    Ich vermute, dass das Vorhandensein von schnellem Fahrzeugverkehr die Gefahr tödlicher Unfälle steigert.

    An der Stelle könnte man einwenden, dass auf der Autobahn besonders schnell gefahren wird, aber trotzdem nur relativ wenige Unfälle passieren.

    Das rührt jedoch vor allem daher, dass die Verkehrsinfrastruktur auf der Autobahn dahingehend optimiert ist, dass dort schnell gefahren wird.

    Übertragen auf das Fahren mit Pedelecs:

    Sind Pedelecs im Verkehr unterwegs, in dem auch Autoverkehr herrscht, dann ist die Unfallgefahr vergleichsweise hoch, wenn man als Vergleichsgröße den Pedelecverkehr auf einer autofreien Insel heranzieht.

    Das Tempo, das sehr viele Menschen mit Leichtigkeit mit einem Pedelec erreichen können und auch tatsächlich fahren, also ca. 25 km/h, begünstigt die Unfallgefahr. Es entspricht nicht mehr dem auf "natürlicher" Weise von der großen Mehrzahl der Menschen durch Fahrradnutzung erreichbare Tempo von ca. 15 km/h.

    Ich schreibe, dass Pedelec der Anlass dafür sind, dass heute sehr viel mehr Menschen Fahrradausflüge abseits der bebauten Gebiete unternehmen als noch vor zehn, zwölf Jahren (wodurch sie dann auch mehr fatale Vorfahrtkonflikte haben können). Das hat weniger mit der Geschwindigkeit zu tun als mit der Tatsache, dass der Motor den Wenigfahrern die Sorge nimmt, wegen Erschöpfung irgendwo in der Pampa zusammenzubrechen.

    Beim Autofahren hat allerdings eine umgekehrte Entwicklung stattgefunden. Trotzdem heute deutlich mehr Kilometer mit dem Auto zurückgelegt werden als zu Beginn der Massenmotorisierung mit Autos. Und trotzdem heute deutlich höhere Geschwindigkeiten gefahren und weitere Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden. Die Unfälle sind weniger geworden bezogen auf die Kilometerleistung und die tödlichen Unfälle sind auch in absoluten Zahlen zurückgegangen.

    Allerdings sind die Autos auch deutlich sicherer geworden und die im Vergleich zu früher um viele Klassen bessere Autoverkehrsinfrastruktur ermöglicht es, gefahrlos höhere Geschwindigkeiten zu fahren. Diese beiden Faktoren werden beim Pedelec nicht die Bedeutung erlangen wie beim Auto, vermute ich.

    Interessant wäre es eine Entwicklung der Unfallzahlen zu verfolgen in Bereichen, die nicht vom Autoverkehr betroffen sind, zum Beispiel auf autofreien Urlaubsinseln wie Langeoog. Hat dort der Pedelec-Boom ebenfalls zu höheren Unfallzahlen und mehr getöteten Fahrradfahrer*innen/Pedelecfahrer*innen geführt? (Bereinigt um den Faktor zunehmende Pedelec-Nutzung)

    "Außer der Klingel gehören noch zwei voneinander unabhängige Bremsen, eine Beleuchtung mit weißem Frontscheinwerfer und rotem Rücklicht, sowie Reflektoren vorne und hinten, an den Speichen und an den Pedalen zur Ausstattung eines verkehrssicheren Rades. Lichter, Reflektoren und Klingel fehlen bei einem neuen Fahrrad meist noch – und müssen vor dem ersten Einsatz dazugekauft und angebracht werden." (Hervorhebung von mir) https://web.de/magazine/auto/…kennen-41217454 aufgerufen am 21.8.2025

    Ist das tatsächlich so? Vielleicht trifft diese Aussage zu beim Kauf eines Rennrades oder Mountainbikes? Aber die Fahrräder, die ich bisher gekauft habe, waren stets in vollem Umfang verkehrssicher.

    Auf der zitierten Internetseite waren allerdings bei sehr vielen Absätzen Korrekturhinweise. (Abgerufen am 21.8.25) Warten die darauf, dass die Nutzer der Seite den Artikel korrigieren? Können die nicht selbstständig recherchieren?

    Speichenreflektoren sind nicht notwendig, wenn die Reifen einen Reflektorstreifen haben:

    "Die Längsseiten eines Fahrrades müssen nach jeder Seite mit
    1.
    ringförmig zusammenhängenden retroreflektierenden weißen Streifen an den Reifen oder Felgen oder in den Speichen des Vorderrades und des Hinterrades oder
    2.
    Speichen an jedem Rad, alle Speichen entweder vollständig weiß retroreflektierend oder mit Speichenhülsen an jeder Speiche, oder
    3.
    mindestens zwei um 180 Grad versetzt angebrachten, nach der Seite wirkenden gelben Speichenrückstrahlern an den Speichen des Vorderrades und des Hinterrades
    kenntlich gemacht sein." aus: StVZO % 67 Absatz 5

    § 67 StVZO - Einzelnorm

    Weil die Kontrolleure nicht so weit laufen müssen.

    Weil es oft "Nicht-Anwohner" trifft, da ist der Shitstorm sehr viel geringer.

    In der Innenstadt gibt es vielleicht weniger einen "Anwohner-Shitstorm", dafür gibt es aber den "Geschäftsleute-Shitstorm": "Jetzt also allgemein höhere Parkgebühren: 4,80 Euro statt 2,60 Euro pro Stunde könnte das Parken in der Innenstadt in Zukunft kosten, spekuliert die HAZ. Das wäre ein Anstieg um 85 Prozent. Alarm, Alarm, ruft Martin Prenzler, der Geschäftsführer der City-Gemeinschaft und befürchtet einen „Standortnachteil“." (Hinweis: Die City-Gemeinschaft ist die Interessensvertretung der Geschäftsleute)

    taz vom 20.8.2025 https://taz.de/Arbeitspapier-durchgestochen/%216108321/

    Ich vermute die intensiveren Kontrollen in der Innenstadt haben einen anderen Grund:

    Auch ein Martin Prenzler weiß, dass es ohne hohe Parkgebühren und ohne ausreichend Kontrollen deutlich weniger autofahrende Kunden in der Innenstadt gäbe, denn die vorhandene und streng kontrollierte Parkbewirtschaftung dient ja vor allem dazu, dass eine Fluktuation entsteht, so dass einkaufswillige Kunden überhaupt die Chance haben, einen Parkplatz zu finden.

    Trotzdem lässt er keine Gelegenheit aus, den Autofahrern nach dem Mund zu reden. Die Geschäftsleute wollen ihre "Lieblingskunden" bei Laune halten und das sind in ihren Augen die autofahrenden Kunden, von denen sie vermuten, dass sie mehr Geld in der Tasche haben, als ein "armer Schlucker", der mit dem ÖPNV in die Stadt fährt oder mit dem Fahrrad.

    Und auch in vielen Stadtteilen ist bereits ein Punkt erreicht, wo Anwohnerparken in Verbindung mit strengen Kontrollen auf hohe Akzeptanz stößt. Anwohnerparken trägt dazu bei, dass die vorhandenden Parkflächen "sich vermehren". Zum Beispiel, weil Ortsfremde nicht mehr im Stadtteil für lau parken können.

    Aber wird dann tatsächlich z. B. ein Anwohnerparken eingeführt oder wird das Parken teurer und/oder Kontrollen verstärkt, dann gibt's erst mal "Mecker". Besonders laut von den rechten Populisten und auch gemäßigte Parteien zieren sich dann nicht von "Wegelagerei" und "Raubrittertum" zu schwadronieren. Verlogene Mischpoke.:rolleyes:

    Ich habe es nicht nachgerechnet. Aber deine Rechnung ist möglicherweise auch zu kurz gegriffen.

    Müsste man z.B. die Zahl der Fahrspuren mit einbeziehen und statt von Autobahnkilometern die Autobahnfahrspurkilometer zum Vergleich heranziehen?

    Und wie ist es mit den autobahnähnlich ausgebauten Bundestraßen, und anderen Kraftfahrtstraßen? Es gibt jedenfalls in Deutschland neben den Autobahn-Fahrbahnen noch einige andere Fahrbahnen auf denen das Tempolimit höher ist als 100 km/h und die vergleichbar sind mit Autobahnen.

    Es heißt "Kraftfahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von mindestens 60 km/h".

    Wenn man das "Kraft" weglässt und die 60 km/h auf alle Fahrzeuge anwendet, dürfte jedes Fahrrad dort fahren und nicht nur fitte Velomobilisten. Ich wüsste jedenfalls nicht, dass die Höchstgeschwindigkeit meiner Fahrräder bauartbedingt auf unter 60 km/h begrenzt ist.

    Du könntest ja hier mit dem Training anfangen, auf der Kraftfahrtstraße (wir haben in Hannover einige davon) darfst du ohnehin nur max. 50 Km/h fahren.8)

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.com

    Ullie du solltest nicht vergessen , das die Niederlande auch das dichteste Autobahnnetz in Europa haben

    Das sieht zum Beispiel die FR in einem Artikel vom 1.7.2024 anders:

    "Deutschland verfügt über das dichteste Autobahnnetz Europas. Trotzdem will der Bund 850 Kilometer neue Autobahnen bauen und die Bundestraßen um 2000 Kilometer erweitern, während gleichzeitig Geld für die Erneuerung der auf Verschleiß gefahrenen vorhandenen Verkehrswege und den Ausbau der Bahn fehlt."

    aus FR vom 1.7.2024: Volker Wissings Autobahn-Wahn

    Und auf den niederländischen Autobahnen gilt zumindest tagsüber Tempo 100 km/h Maximalgeschwindigkeit!

    Aber dass wird von den Rechtspopulisten um Geert Wilders gar nicht gern gesehen:

    "Die Niederlande machen einen Rückzieher beim Tempolimit: Unter anderem auf der A7 zwischen dem niederländischen Winschoten und der deutschen Grenze dürfen Autofahrer künftig wieder schneller fahren. Wie das Verkehrsministerium Den Haag mitteilt, wird auf dem kurzen Abschnitt das Tempolimit tagsüber von 100 auf 130 Stundenkilometer angehoben. (...)
    Die Maßnahme geht maßgeblich auf die rechtspopulistische Partei für die Freiheit (PVV) zurück, die seit letztem Sommer Teil der niederländischen Regierungskoalition ist und den Verkehrsminister stellt."

    aus: NDR vom 15.4.2025 https://www.ndr.de/nachrichten/ni…polimit382.html

    Fazit: Das was in Deutschland die generelle Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen ist, das ist in den Niederlanden die Höchstgeschwindigkeit tagsüber auf Autobahnen. Ich sage nicht dass ich das alles toll finde! Meines Erachtens führen niedrige Tempolimits letztlich dazu, dass die vorhandenen Straßen in ihrer Kapazität gesteigert werden.

    Außerdem könnte man sich die Frage stellen, ob die Rechtspopulisten in Deutschland auf die Regierungen der letzten Jahrzehnte stets einen so großen Einfluss hatten, dass es ihnen immer wieder gelungen ist, ein niedriges Tempolimit auf Autobahnen zu verhindern.

    Vermutlich würde das dichte deutsche Autobahnnetz durch ein generelles niedriges Tempolimit von z.B. 80 km/h in seiner Kapazität um rund 30 bis 50 % gesteigert werden können. Aber anstatt diese ganz einfache und kostengünstige Maßnahme durchzusetzen, wird auf vielen Autobahnabschnitten die Anzahl der Fahrspuren erhöht. Eine Kapazitätssteigerung der Autoverkehrsinfrastruktur ist so oder so nicht wünschenswert, deshalb müsste mit einem niedrigen Tempolimit auf Autobahnen und Landstraßen gleichzeitig ein Rückbau der Autoverkehrsinfrastruktur einhergehen. Z.B. Rückbau von Fahrspuren. Und ob das gelingen würde?

    Aber: Niedrige Tempolimits sind wenigstens ein Zeichen dafür, dass es kein Recht auf unbegrenzt schnelle Raserei gibt! Und ein niedriges Tempolimit auf Autobahnen von z. B. Tempo 80 km/h und auf Landstraßen von z.B. 60 km/h könnte die Unfallgefahr senken.

    Dass wir trotzdem so viele Pedelecopfer haben, liegt nur daran, dass heute dank Pedelec eben viel mehr Menschen aus Feldwegen kommend die schnell befahrene Landstrasse kreuzen (siehe erstens…).

    Ist das jetzt nicht Opfer-Täter Umkehr? Du schreibst ja quasi, die schnellen Pedelecs seien die Ursache für zunehmende Unfälle. Ich sehe das anders, die schnell befahrenen Landstraßen sind die Ursache. Schon im Vor-Pedelec-Zeitalter war es so, dass besonders talwärts führende Fahrradwege und Feldwege Fahrradfahrer*innen es ermöglicht haben, mühelos Geschwindigkeiten von 25 km/h zu erreichen. Und leider haben nicht alle, immer und überall die notwendige Vorsicht walten lassen beim Kreuzen einer Landstraße.

    Für eine*n PKW-Fahrer*in ist es aber leichter auf ein entsprechendes Fehlverhalten zu reagieren, wenn das Fahrzeug 60 statt 100 fährt. Bedauerlicherweise gilt in Deutschland ein generelles Tempolimit von Tempo 100 auf allen Landstraßen, während zum Beispiel in den Niederlanden gilt: "Das Tempolimit außerorts ist 80 km/h. In vielen ländlichen Gebieten mit Bebauung gilt oft ein Tempolimit von 60 km/h."

    Straßensystem in den Niederlanden – Wikipedia

    Und in den Niederlanden gibt es viele ländliche Gegenden mit Bebauung.

    Jedoch auch ohne Bebauung gibt es gute Gründe, ein generelles Tempolimit von 60 km/h auf allen Landstraßen einzuführen, auch in Deutschland! Nicht zuletzt wäre das eine Maßnahme zur Förderung des ÖPNVs und des Fahrradverkehrs.

    …und auch mit und ohne Motor nicht gefährlich.

    Ab welchem Tempo würdest du denn davon sprechen, dass die Geschwindigkeit gefährlich ist?

    Ich frage unter anderem deshalb nach, weil in der HannoRad (=ADFC-Hannover-Zeitung) 2024-3 ein Artikel erschien, in dem ein S-Pedelec-Fahrer schrieb: "Der mögliche Beitrag [für eine erfolgreiche Verkehrswende] kann viel höher sein als der heute tatsächliche, weil die derzeitige Bedingung des reinen Straßenbetriebs und des Radwegenutzungsverbots alle Nachteile potenziert und das S-Pedelec unattraktiv macht."

    https://www.hannorad.de/wp-content/uploads/2024/10/HannoRad-2024-3-1.pdf

    Das hört sich sehr nach einer Forderung an, Fahrradwege für S-Pedelecs freizugeben. Und das halte ich für keine gute Idee.

    Deiner Aussage, Geschwindigkeiten über 25 km/h seien nicht gefährlich, kann ich nicht zustimmen. Klar, der S-Pedelec-Fahrer, der gerne den Fahrradweg nutzen will und sich dort ausgegrenzt fühlt, der wird es gerne hören.

    In Gesprächen stelle ich aber immer wieder fest, dass viele Menschen, die mit dem "Bio-Bike" fahren, bereits von den normalen Pedelecs, die auf vielen Fahrradwegen unterwegs sind, reichlich genervt sind. Besonders das höhere Tempo ist der Auslöser. Viele Alltags-Fahrradfahrer*innen fahren nicht schneller als ca. 15 km/h, das ist selbst auf untermaßigen Fahrradwegen mit nur mäßig glatter Oberfläche ein einigermaßen gefahrloses Tempo, während auf solchen Wegen ein Tempo von 25 km/h oder gar 45 km/h anders zu beurteilen ist.

    Abgesehen davon sind 25 km/h auch ohne Motor nicht ungewöhnlich.

    Ich hatte ja geschrieben:

    Zitat: "Pedelecs unterstützen Radler elektrisch bis 25 Stundenkilometer. Retter warnen: Das ist schnell genug für einen lebensgefährlichen Unfall. Helme müssten daher Vorschrift werden."

    Mein Eindruck ist: Viele Pedelecs sind nicht ordnungsgemäß konfiguriert. Sie Unterstützen nicht nur bis 25 km/h sondern darüber hinaus, so dass sie eigentlich helmpflichtig sind.

    Aber statt diese Manipulationen zu stoppen und entsprechend manipulierte Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen, wird eine Helmpflicht für Pedelec-Nutzer gefordert.

    Soll ich deinen Hinweis so verstehen, dass die Verkehrsbehörden großzügig darüber hinwegsehen sollen, dass zahlreiche Pedelecs so manipuliert sind, dass sie einem Speed-Pedelec näher sind als einem ordnungsgemäß konfigurierten Pedelec?

    Wenn es so ist, dass eine Tretunterstützung bis 25 km/h ein Tempo ist, bei dem das Tragen eines Helms erzwungen werden sollte. Warum wird dann nur die Helmtragepflicht thematisiert, nicht aber die Möglichkeit, die Tretunterstützung auf zum Beispiel 20 km/h zu limitieren?

    Oder besteht da die Befürchtung, die Verkehrsbehörden seien mit der Kontrolle überfordert? Die denken sich halt, es ist leichter, bei allen Verkehrsteilnehmern, die auf zwei Räder fahren, das Helmtragen zu kontrollieren, anstatt die Manipulationen an Pedelecs zu verhindern. Ich fürchte allerdings, diese Rechnung geht nicht auf. Wenn der motorunterstützten Raserei keine Grenzen gesetzt werden, dann gibt es auch beim "Fahrrad" immer mehr Tote.

    Lokalpolitik :)

    du willst doch nicht als der Entscheider in Verruf geraten, der arme, von der Parkplatznot gebeutelte alleinerziehende Krankenschwestern im Schichtdienst ein Knöllchen verpassen lässt. Dann lieber "Ordnung" durchsetzen, die irgendwie jeder gut findet: Mülleimer, Unrat.

    Wir leben in einer Zeit, in der sich Verantwortliche nicht mehr trauen, Wahrheiten zu sagen, weils shitstorms gibt und "unverständnis aus Prinzip" gibt. Aber Hauptsache der Nuhr stellt sich hin und faselt was von "Zensur"...

    Meine Stoßrichtung ist eine andere: In der Innenstadt wird ja den Zahlen zufolge deutlich intensiver kontrolliert als in den Stadtteilen. Was ist der Grund dafür?

    Zitat: "Pedelecs unterstützen Radler elektrisch bis 25 Stundenkilometer. Retter warnen: Das ist schnell genug für einen lebensgefährlichen Unfall. Helme müssten daher Vorschrift werden."

    Mein Eindruck ist: Viele Pedelecs sind nicht ordnungsgemäß konfiguriert. Sie Unterstützen nicht nur bis 25 km/h sondern darüber hinaus, so dass sie eigentlich helmpflichtig sind.

    Aber statt diese Manipulationen zu stoppen und entsprechend manipulierte Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen, wird eine Helmpflicht für Pedelec-Nutzer gefordert.

    Es wundert mich außerdem, dass das tempo von 25 km/h als so gefährlich bezeichnet wird, dass daraus eine Helmpflicht abgeleitet wird. Es wird aber nicht als Alternative vorgeschlagen, dass Tempo für die Tretunterstützung auf ein niedrigeres Tempo zu reduzieren.

    Ich sprach bereits zweimal mit Fahrern von Post-Dreirädern, die sagten mir, ihre Fahrzeuge hätten nur eine Tretunterstützung bis 20 km/h. (Einer sagte er habe das mit einer Navi-App im Handy überprüft.) Wenn sich "Gesundheitsexperten" wegen des angeblich hohen Tempos von 25 km/h durch die Tretunterstützung Gedanken über eine Helmpflicht machen, dann sollten sie zumindest in Erwägung ziehen das Tempo der Tretunterstützung einzuschränken. Andernfalls wecken Sie den Verdacht, dass sie alle Fahrradfahrer*innen durch die Hintertür zum Helmtragen zwingen wollen.

    warum gibt man dummen Anwohnern die Gelegenheit, ihre blöden Ansichten in die Zeitung zu wuchten? "weniger Sicht war besser". Tempolimit von 15! Radfahrer selbst schuld!

    bah.

    Kurios: In dem Artikel wird erwähnt, dass die Querparkplätze Schuld sind an der Unfallgefahr. Aber es wird nicht etwa ein Umbau zu Längsparkplätzen gefordert, sondern stattdessen sollen die Fahrradfahrer ausgebremst werden.X/

    "Doch nicht nur beim Passieren der Kreuzungsbereiche käme es laut Georg Perzl immer wieder zu brenzligen Situationen und Beinaheunfällen, sondern „insbesondere am Beginn der Fahrradstraße, wo der kombinierte Fuß- und Radweg vom Holderstöckle her führend über eine Kurve in die Semmelweisstraße mündet“, weiß er.
    Autos, die an der Stelle rückwärts ausparken möchten, bräuchten entweder einen Einweiser oder aber eine gehörige Portion Glück, um hier keine Radler unsanft aus dem Sattel zu holen."

    Nach schwerem Unfall: Ist diese Kreuzung zu gefährlich?
    Auf der Fahrradstraße ist ein Zwölfjähriger von einem Auto angefahren und schwer verletzt worden. Die Stadt denkt nun über weitere Maßnahmen zur…
    www.schwaebische.de

    Der schreckliche Unfall hat sich dem Bericht und dem Foto von der Unfallstelle zufolge an dieser Stelle ereignet:

    Hier der Link zum HAZ-Bericht:

    Unfall zwischen Lkw und Pedelec im Norden Hannovers: Radfahrer stirbt bei Zusammenstoß
    Im Norden Hannovers hat es einen schweren Unfall gegeben. Ein Lkw hat beim Abbiegen einen Radfahrer erfasst. Die Langenforther Straße in Sahlkamp…
    www.haz.de

    https://archive.ph/AePPY

    Zitat: "Zur möglichen Unfallursache gibt es momentan noch keine Informationen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Feuerwehrsprecher Schlott appelliert an Verkehrsteilnehmende, dass Kreuzungsbereiche umsichtig überquert werden sollten. „Insbesondere rechtsabbiegende Fahrzeuge können andere Verkehrsteilnehmende im toten Winkel leicht übersehen.“"

    Umsichtig den Kreuzungsbereich überqueren bedeutet mindestens den rechten Hauptspiegel, den rechten Weitwinkelspiegel, den Rampenspiegel und den Frontspiegel zu beachten. Darüber hinaus haben viele LKW einen Abbiegeassistenten. Darüber wird leider nichts berichtet. Hatte der Unfall-LKW einen Abbiegeassistenten. Handelt es sich um einen Abbiegeassistenten, der nur warnt, oder einer, der auch automatisch bremst?

    Gibt es eine Auswertung des Fahrtenschreibers? Hatte der LKW darüber hinaus eine "Blackbox", wie es z. B. bei vielen Linienbussen üblich ist? Die Blackbox, bzw. der Unfalldatenschreiber ... "kann in Kraftfahrzeuge (PKW, LKW, Busse, Krafträder, Straßenbahnen und Sonderkraftfahrzeuge) auf freiwilliger Basis eingebaut werden, um über die Vorgänge bei einem Unfall genauere Erkenntnisse zu erhalten."

    Das streetview-Bild ist von Aug23, die Radweg-Furt ist bereits rot markiert. Hannover arbeitet daran, alle Radwegfurten rot zu markieren. In diesem Fall hat die Rotmarkierung leider nicht dazu beigetragen, den Unfall zu verhindern.

    Nicht ganz ..

    Wird quasi komplett abgerissen (glaub nur der Keller der Bergstation wird wiederverwendet), da Fahrweg total runtergerockt, Technik abgenutzt, nicht barrierefrei und unwirtschaftlich, und wird dann neu aufgebaut und bei der Gelegenheit ENDLICH nach unten zur Tramhaltestelle verlängert, barrierefrei, mehr oder weniger automatischer Betrieb (aus der Leitzentrale ferngesteuert), dadurch wirtschaftlicher und daher deutlich ausgeweitete Betriebszeiten und in den normalen Tarif integriert.

    Also quasi rundum erneuert. Jetzt tut es mir schon ein bisschen leid, dass ich nicht schon früher Karlsruhe mir intensiver angeschaut habe. Aber es gibt ja noch Bilder:

    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/1745300917027%2Cturmbergbahn-karlsruhe-durlach-letzter-tag-100~_v-16x7@2dL_-594eb175bf96444e7f86c89c3d9f78feed295e4a.jpg

    aus: https://www.swr.de/swraktuell/bad…eb-ein-100.html

    "Wer in die Innenstadt Hannovers fährt und am Straßenrand parken will, soll demnächst sehr viel mehr Geld in den Parkscheinautomaten stecken müssen. Bisher kostet eine Stunde Parkzeit innerhalb des Cityrings 2,60 Euro, künftig sollen es 4,80 Euro sein – ein Anstieg um 84 Prozent. Das geht aus einem internen Entwurf der Stadtverwaltung hervor, der dieser Redaktion vorliegt."

    Preis-Schock in Hannover: Parken soll in der City um mehr als 80 Prozent teurer werden
    Die Stadt Hannover will die Parkgebühren kräftig anheben und Mehreinnahmen in Millionenhöhe erzielen. In der Innenstadt sollen die Gebühren um 84 Prozent…
    www.haz.de

    https://archive.ph/0ucws

    Den Stier bei den Hörnern packen. So macht es den Anschein. Fakt ist allerdings, dass das Parken gar nicht teurer wird, sondern lediglich das Parken am Straßenrand. In den Parkhäusern bleibt das Parken nach wie vor billig. Durch das Verteuern der Parkgebühren für Stellplätze am Straßenrand werden jedoch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

    1. Die Anzahl der Parkplätze schrumpft. Tatsächlich gibt es ein Überangebot an Parkplätzen, wenn man ehrlich ist und die vielen freien Parkplätze in den zahlreichen Parkhäusern der Innenstadt mit in die Betrachtung einbezieht.

    2. Der Parksuchverkehr wird reduziert. Diejenigen Autofahrer*innen, denen das Parken im Straßenraum zu teuer wäre bei einem Anstieg der Parkgebühren, würden auf die weiterhin billigen Parkhaus-Plätze zugreifen und nicht mehr Runde um Runde drehen, um doch noch irgendwo draußen einen Parkplatz zu finden.

    Ich habe das ohnehin noch nie verstanden, warum Menschen davor zurückschrecken, ihr Auto im Parkhaus abzustellen. Es ist ja durchaus nicht so, dass sie auf der Suche nach einem Parkplatz im Straßenraum genau vor der Tür ihres Lieblingsgeschäftes einen Parkplatz ergattern. Aber anscheinend ist hierbei der Wunsch der Vater des Gedankens.

    Eigentlich missfällt mir dieses halbherzige Vorgehen gegen den Autowahnsinn.

    In Hannovers Innenstadt kann man sehr gut mit Bus und Bahn fahren. Aber auch mit dem Fahrrad. Das sagen sogar viele Autofahrer*innen. In vielen Stadtteilen ist es auch unter Autobesitzenden üblich, im Umweltverbund von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr die Innenstadt zu besuchen und das Auto stehenzulassen, wo es gerade steht. Nicht unbedingt aufgrund umweltethischer Überzeugungen, sondern ganz einfach aus Angst, den guten Parkplatz zu verlieren, auf dem das Auto gerade steht.

    Was eigentlich not tut, ist die Zahl der Parkplätze für Privat-KFZ im öffentlichen Straßenraum auf null zu reduzieren und die Parkhäuser nach und nach zu schließen und umzunutzen. Gleichzeitig muss eine ÖPNV-Offensive im ländlichen Raum starten, die mit einem Rückbau der Autoverkehrs-Infrastruktur verknüpft ist.

    sobald in Deutschland eine Seilbahn als ÖPNV-Maßnahme gefordert wird, darf man sicher davon ausgehen, dass es sich um ein Feigenblatt handelt. Oder um den bildlichen Knochen, den man den steunenden Hunden vorwirft, damit sie beschäftigt sind.

    wenns ein Stück weit "zukunftsorientier" sein soll, schlägt man ersatzweise "Magnetschwebebahn" vor.

    Keine dieser Lösungen hat es innerhalb Deutschlands jemals zu einer Realisierung geschafft. Weil keine der Feigenblattknochen den Ansprüchen und Erwartungen hinreichend genügt. Über so eine "Lösung" auch nur weiter zu diskutieren, nimmt Kapazitäten von den begründeten Forderungen nach Erweiterungen des Bestandsnetzes.

    Dann kommt da eben eine Brücke hin. Oder zwei Brücken. Oder drei. Oder eine Überführung über bestehende Bahngleise. Das ist Hannover. Nicht Venedig oder Machu Pichu. Brücke hin, fertig. Radweg daneben und schon haben die fahrradaffinen Wasserstädter auch etwas davon und nicht mehr nur Halbinsellage.

    Da sehe ich aber große Unterschiede zwischen Seilbahn und Magnetschwebebahn.

    Und dass Deutschland bislang keine Luftseilbahn als ÖPNV-Transportmittel hat, bedeutet nicht, dass es keinen Sinn macht, eine solche aufzubauen.

    Die Radweganbindung der Wasserstadt ist eigentlich gegeben. Ich schreibe "eigentlich", weil es zum Teil über Betriebswege am Kanal entlanggeht. Und da wird es schwierig ausreichend breite und asphaltierte Wege hinzubekommen, weil das nicht den Vorstellungen des dafür zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes entspricht. Aber das alles wäre wohl Stoff für einen eigenen Thread. Oder ist es umgekehrt und wir brauchen einen eigenen Thread für die Seilbahn?

    Mapillary

    Auf dieser Mapillary-Tour von 2022 siehst du rechts Häuser der Wasserstadt in Bau, die inzwischen bezogen sind.

    Genau das ist das Problem. Warum? Eine zweite Bahndammunterführung ein Stück weiter (die alte müsste wegen der Höhe auch tiefer gelegt und eig. auch verbreitert werden) und eine eigene Brücke (wenn die alte eh nix taugt) sollten doch wirklich nicht das Problem sein ... Selbstverwirklichung mit einer Seilbahn scheint wichtiger als brauchbarer ÖV zu sein ...

    Bevor eine Seilbahn gebaut würde, würde sehr genau gerechnet werden, ob sich das tatsächlich lohnt. Ich denke nicht, dass da "pure Selbstverwirklicher" eine Chance hätten. Ich sehe eher ein anderes Hindernis: Ich befürchte viele ÖPNV-Nutzer sind nicht genügend schwindelfrei, besonders in der norddeutschen Tiefebene. Aber so ein Problem hat in anderer Form, nämlich in Form von "Platzangst" (eigentlich Klaustrophobie oder Höhlenangst), auch die U-Bahn. Und trotzdem werden U-Bahnen gebaut.

    Die vorhandene Unterführung der Wunstorfer Landstraße muss für eine Straßenbahn nicht sehr viel tiefer gelegt werden, wenn überhaupt. Dort hängt eine Höhenbegrenzung von 4,0 m:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.com

    Die Unterführung am Bahnhof, wo auch die Straßenbahn durchfährt, scheint niedriger zu sein. Dort hängt eine Höhenbegrenzung von 3,6 m: