Eure Beiträge mkossmann und Th(oma)s zu diesem Unfall bei dem eine Fahrradfahrerin, bzw. eine Pedelecfahrerin auf dem Radweg fuhr und von einem Autofahrer totgefahren wurde, der aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkam, sind mir schleierhaft. Worauf wollt ihr hinaus?
In diesem Unfallbericht auf onetz vom 15.6.25 steht geschrieben: "Bei einem schweren Unfall hat ein Mann auf einer Landstraße bei Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) mit seinem Auto eine Fahrradfahrerin erfasst, bevor er mit dem Wagen gegen einen Hochspannungsmast prallte."
Das könnte zum Beispiel diese Stelle an der Kreisstraße 371 gewesen sein:
Wenn es dieser Stelle war, direkt an einer Bushaltstelle, dann hätte der Autofahrer dort maximal 70 km/h fahren dürfen. Das ist ca. 200 m zuvor angeordnet, und zwar aus beiden Richtungen kommend. Hier in Richtung Illerkirchberg gesehen:
Und hier aus Richtung Illerkirchberg kommend:
(Nachträgliche Ergänzung: mkossmann hat einen Presseportal-Artikel verlinkt, der genauer auf den Unfallort hinweist. Siehe unten!)
In dem Artikel steht: "Nach Angaben der Ermittler war ein 22 Jahre alter Autofahrer am Samstag zu schnell unterwegs."
In dem von mkossmann verlinkten Artikel steht: "Vermutlich aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit kam er in einem langgezogenen Kurvenbereich aus der Spur und verlor beim Gegensteuern die Kontrolle über den Pkw."
Ist es da nicht naheliegend, ein niedrigeres Tempolimit zu fordern, und zugleich effektive Maßnahmen, die die Einhaltung des Tempolimits weitgehend sicherstellen. (Zum Beispiel mehr Verkehrskontrollen oder ein Intelligenter verpflichtender Geschwindigkeitsassistent (ISA = Intelligent Speed Assitance). Der ist immerhin seit 2024 bei allen Neuwagen verbindlich vorgeschrieben, aber nur in der abgeschwächten Version, die es nach wie vor erlaubt, zu schnell zufahren.
Selbst wenn man der Ansicht ist, dass Fahrradwege, wie der an der Unfallstelle, keinen Sicherheitsgewinn bedeuten, so wäre es doch trotzdem naheliegend ein niedrigeres Tempolimit und Maßnahmen zu dessen Einhaltung zu fordern, um Fahrradfahrer*innen zu schützen.
Stattdessen kritisiert ihr, dass es einen gemeinsamen Fuß- und Fahrradweg gibt, der in dem Unfallbericht nicht ganz zutreffend Fahrradweg genannt wird: "In einer Kurve verlor er die Kontrolle über seinen Wagen, erfasste zunächst frontal die Pedelec-Fahrerin auf dem Radweg und danach das Betonfundament eines Hochspannungsmastes." Verlangt ihr ernsthaft danach, dass der vorhandene gemeinsame Fuß- und Radweg durch eine Ausschilderung mit
für den Fahrradverkehr unzugänglich gemacht wird, sodass der Fahrradverkehr auf der Landstraße mit Tempo 100 km/h maximale Höchstgeschwindigkeit stattfindet? Oder wünscht ihr euch darüber hinaus gehend, dass der Weg ganz verschwinden soll und auch der Fußverkehr auf der Fahrbahn stattfinden soll?
Und was soll diese ironische Anspielung auf den fiktiven ADFC-Sprecher bedeuten?
Ein ADFC-Sprecher sagte im Gespräch mit dieser Zeitung, dass der Radweg jetzt schleunigst kommen müsse und dass in Deutschland leider immer erst was passieren müsse, bevor sich etwas tut."
Was ist verkehrt daran, wenn dein fiktiver Sprecher des ADFC forderte, an einer Landstraße, mit Tempo 100 km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit, einen Fahrradweg anzulegen? Sollte er stattdessen ein Tempolimit von zum Beispiel 60 km/h fordern und effektive Maßnahmen zum Einhalten des Tempolimits? Was genau ist eure Kritik am ADFC?
Ich habe da durchaus Sympathie für deutlich niedrigere Tempolimits auf Landstraßen. Und gerne darf dann auf wenig vom Autoverkehr belasteten Strecken auf den Radwegebau verzichtet werden. Aber einfach nur pauschal zu sagen, Radwege seien "Mist" und noch mehr davon zu fordern, sei erst recht "Mist", das leuchtet mir nicht ein.