Beiträge von Ullie

    Du musst Dich nicht ertappt fühlen.

    Ich weiß wirklich nicht, woher immer diese Anspruchshaltung kommt, dass die Verkehrsteilnahme ein Wellnessurlaub sein muss. Das ist der Straßenverkehr nun einmal nicht, das war er nie und das wird er auch nicht werden.

    Der Straßenverkehr ist ganz bestimmt kein "Wellnessurlaub" für Kinder ab 8 Jahren. Die dürfen bereits auf der Fahrbahn fahren!

    Das was sich auf den Fahrbahnen mitunter abspielt ist vielfach keine für den Fahrradverkehr geeignete Verkehrsinfrastruktur, selbst für geübte Achtjährige nicht und auch für Radfahrer*innen, die aus dem Kindesalter raus sind nicht.

    Wenn ich versuche Autofahrern den Gedanken näher zu bringen, dass sie auf der Fahrbahn mit achtjährigen Verkehrsteilnehmer*innen rechnen müssen, die ebenfalls ein Recht darauf haben, die Fahrbahn zu benutzen, dann erzeugt das häufig großen Missmut und Kopfschütteln, bis hin zu den Eltern gehört das Sorgerecht entzogen.

    Allerdings wissen die allermeisten Autofahrer auch, dass zu Recht "der Stärkere" eine höhere Verantwortung trägt, und dass vor Gericht heute nicht mehr automatisch der Autofahrer schuldfrei gesprochen wird, wenn er mit einem Fahrradfahrer oder Fußgänger kollidiert. Und glücklicherweise tun viele Autofahrer einiges, um Unfälle zu vermeiden. Niedrigere Tempolimits akzeptieren, ein automatisches Geschwindigkeits-Management akzeptieren, das würden sicher einige Autofahrer machen. Lobbyverbände wie der ADAC jedoch lehnen solche Maßnahmen vehement ab. Und Geschwindigkeitskontrollen werden selbst von seriösen Zeitungen gerne als Abzockerei verteufelt, mit der die Kommune angeblich ihre Schatulle füllt.

    Woher übrigens immer diese Anspruchshaltung kommt, dass die Verkehrsteilnahme ein Wellnessurlaub sein muss, dass kann dir vielleicht dieses Bild beantworten:

    https://www.nexible.at/blog/wp-conten…en-1200x675.jpg

    Hm, frage mich grade, wann ich zuletzt ein Schild: "Fahrbahn nicht verkehrssicher. Bitte Autos ab hier schieben" gesehen habe.

    "Auf zwei Straßen gilt wegen der massiven Fahrbahnschäden eine Tempo-10-Begrenzung - deshalb sollen die Strecken auf Wunsch der Politiker vorrangig saniert werden." Och, es gibt auch immer wieder mal Warnschilder an Fahrbahnen mit Autoverkehr mit dem Hinweiß "Straßenschäden" zum Beispiel an der Wilkenburger Straße: https://www.haz.de/var/storage/im…ser_article.jpg Foto aus der HAZ vom 15.2.2010

    Hier der Link zum ganzen Artikel: https://www.haz.de/Umland/Hemming…n-Frostschaeden

    Aber die Schäden an der Landstraße nach Wilkenburg sind längst behoben, während man den Angebotradweg einfach gesperrt hat. Saßen wohl Entscheider an den Hebeln, die sich gesagt haben: Ist ja nur ein Angebotsradweg, da braucht man nichts für tun. Im Prinzip stimme ich dem sogar zu. Aber was zu tun ist: Das ganze muss vernünftig kommuniziert werden und es muss was dafür getan werden, dass dann auch tatsächlich Tempo 30 eingehalten wird auf der Fahrbahn, wenn der Angebotsradweg nicht mehr benutzt werden soll. Und es müsste der Angebotsradweg zurückgebaut werden. Entweder in dem man ihm den Grünstreifen zuschlägt. Die Bäume wird's freuen. Oder indem man den Fußweg verbreitert. Und wenn man das tut und der Platz dann dafür reicht, und das mit den Bürgern abgestimmt hat, dann kann man auch drüber reden, den verbreiterten Fußweg für den Radverkehr freizugeben.

    Mann kann es natürlich auch so machen:

    Ist dann eben nicht gut kommuniziert.

    Und darauf kommt es immer mehr an, dass das was die Verkehrsverwaltung tut, gut kommuniziert wird.

    Wobei auch fehlende gefühlte Sicherheit = Unsicherheit ist. Man darf das nicht herunterspielen, aber gefühlte Sicherheit darf natürlich nicht zu Lasten objektiver Sicherheit gehen, die sich in sinkenden Unfallzahlen messen lässt. Leider tut der ADFC genau das. Anstatt sich dafür einzusetzen, dass das was zu weniger Unfällen führt, sich auch sicherer anfühlt, geht man genau den umgekehrten Weg und schürt noch Ängste.

    Dabei kommt dann allzu oft ein wirklich gefährlicher Murks heraus, der damit begründet wird, man müsse auch unsicheren Radfahrern ein Angebot machen. Da könnte ich immer einen Schreikrampf bekommen: Warum muss man ausgerechnet unsicheren Radfahrern eine gefährliche Infrastruktur anbieten? Nur, damit sie sich wohlgefühlt haben, bevor sie vom abbiegenden LKW überrollt wurden? Der ADFC verhält sich damit genauso zynisch wie die Autolobby: Für ein vermeintlich höheres Ziel werden Verkehrstote billigend in Kauf genommen.

    Du sprichst da einerseits ein Problem an, dass tatsächlich besteht: Es gibt mehr und wenigere sichere Radfahrer*innen. Bereits Kinder dürfen das Verkehrsmittel Fahrrad benutzen. Und Kinder, auch Kinder unter acht Jahren (sic!) dürfen das Fahrrad bereits auf einem baulich von der Fahrbahn getrennten Radweg benutzen: "Kinder bis zum Alter von acht Jahren fahren auf dem Gehweg oder auf baulich von der Fahrbahn getrennten Radwegen." https://www.adfc.de/artikel/rechtl…weg%20begleiten. Das gilt auch für einen reinen Angebotsradweg.

    Unter anderem deshalb ärgert es mich, dass immer wieder von "erwachsenen" Radfahrern die Forderung erhoben wird, das "Gehwegradeln" ganz zu verbieten. Obwohl es nirgends erlaubt ist, auf einem reinen "Gehweg" zu radeln. Dazu muss der Gehweg nämlich erst mal als Gehweg mit dem Zusatz Radfahrer frei ausgeschildert sein.

    Ich falle auch nicht mehr rein auf die ewig gleiche Leier von den bei Abbiegeunfällen getöteten Radfahrern, weil es in vielen Fällen keine befriedigende Alternative ist, einfach nur auf die Möglichkeit zu verweisen, auf der Fahrbahn zu radeln. (Das ist auch dann nicht immer eine befriedigende Alternative, wenn es erlaubt ist, zum Beispiel weil ein ehemals verpflichtender Hochbordradweg zum Angebotsradweg umgewandelt wurde. Daraus entsteht mitunter sogar ein neues Problem, nämlich dass dort nicht mehr investiert wird, sondern einfach nur noch gesperrt.)

    Trotzdem gibt es natürlich auch eine Menge Fälle, in denen ehemals angelegte Hochbordradwege nur angelegt wurden, um den Radverkehr von der Fahrbahn zu vertreiben, oder aus einem falsch verstandenen Sicherheitsgefühl, oder weil man mit Symbolpolitik beeindrucken wollte.

    Wer jedoch mit Brachialgewalt FahrradfahrerInnen zu ihrem "Glück" zwingen will, dem kann es auch leicht passieren, dass er dabei über's Ziel hinausschießt:

    Der Büntheweg in Hannover Kirchrode war 2008 noch eine Tempo 50 Straße mit einem Radweg, der allerdings 2008 schon nicht mehr als verpflichtender Radweg beschildert war. Siehe googlestreetview von 2008:

    https://www.google.com/maps/@52.35479…!7i13312!8i6656

    Genau an der Stelle, die auf dem streetview-Bild zu sehen ist, haben Baumwurzeln den Radweg angehoben und zur Berg- und Talbahn gemacht. Da sah die Stadtverwaltung sich veranlasst, mehr zu tun als nur die üblichen Schilder [Zeichen 101]mit dem Zusatz Radwegschäden aufzustellen:

    Im Büntheweg gibt es jetzt einen Angebotsradweg, der zumindest an dieser Stelle brutalst möglich zunächst von der Natur und dann zusätzlich durch die Verkehrsbehörde unbenutzbar gemacht wurde. Kann man als Verkehrsbehörde so machen, wenn man darauf erpicht ist, maximales Kopfschütteln zu erzeugen oder Punkte bei Fahrbahnradler und Co zu sammeln.

    Vermutlich begründet die Behörde ihr Vorgehen mit Gefahrenabwehr. Obwohl sie damit natürlich auch neue Gefahren schafft, nämlich für sehr junge Radfahrer, die sich an den Baken empfindlich den Kopf stoßen könnten.

    Hier kommt meines Erachtens "gefährlicher Murks" dabei heraus, wenn man versucht den Leuten das Benutzen eines Hochbordradwegs abzugewöhnen.

    Heute ist übrigens, wie man auf dem Foto sehen kann, der Büntheweg ebenfalls Tempo-30-Zone. Ob das schon der Fall war, als die Sperrbaken aufgestellt wurden, weiß ich nicht.

    Meines Erachtens ist es übrigens durchaus gefahrlos möglich, auf dem Büntheweg die Fahrbahn zu benutzen. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass manche Autofahrer ihr fahrerisches Können und ihre Reaktionsvermögen überschätzen, denn viele fahren dort schneller als 30 km/h.

    Wenn man das Problem (zu schnelle Autofahrer) besser in den Griff bekommt, dann kann man gerne einen breiteren Gehweg anlegen oder den Grünstreifen verbreitern. Das würde dann auch dem Baum gefallen!

    "Ab zehn Jahren müssen sie (radfahrende Kinder) Radweg oder Fahrbahn nutzen." https://www.adfc.de/artikel/rechtl…weg%20begleiten.

    Mit 10 Jahren kann man meines Erachtens noch kein so sicherer Radfahrer, bzw. Verkehrsteilnehmer sein, wie zum Beispiel ein 18-Jähriger, der eine Fahrschule und Führerscheinprüfung durchlaufen hat.

    Ich plädiere deshalb entschieden für eine Wahlfreiheit. Es darf nicht sein, dass Verkehrsbehörden den Radverkehr immer und überall auf Hochbordradwege zwingen. Und es darf nicht sein, dass Verkehrsbehörden immer und überall eine zusätzliche Alternative zum Radfahren auf der Fahrbahn grundsätzlich ablehnen.

    Herrje.... Das Wort "Haltelinie" kommt im gesamten §37 StVO überhaupt nicht vor. Woher kommt eigentlich dieser Unsinn, zu glauben, man müsse an einer roten Ampel nicht anhalten, wenn keine Haltelinie da ist?

    "An einer Bedarfsampel, die zu Fuß Gehenden das Queren der Straße erleichtern soll, ist Rot. Fahrbahnradfahrende halten natürlich, weil dort die Fahrbahnampel rot hat. Auf dem Hochbordradweg stellt sich die Frage, wo sich die Ampel befindet und ob eine Haltelinie vorhanden ist. (...) Verkehrszeichen stehen regelmäßig rechts des betreffenden Straßenteils. Steht die Ampel links des Radweges und ist keine Haltelinie vorhanden, ist es empfehlenswert, dennoch zu halten. Ist eine Haltelinie vorhanden, muss gehalten werden." Internetseite des ADFC Rendsburg

    http://adfc-rd.de/index.php?opti…lick&Itemid=135

    Da die Polizei in Hannover sehr viel dafür tut, dass nicht der Eindruck entsteht, sie sei den Fahrradfahrern besonders wohlgesonnen, werden immer wieder einmal auch in der Marienstraße Verkehskontrollen mit Schwerpunkt Radfahrerkontrolle durchgeführt, bei denen das Vorbeifahren an einer rot leuchtenden Ampel, die links vom Radweg steht, jedoch nicht geahndet wird.

    radverkehrsforum.de/attachment/14090/

    Die reinen Fußgänger-Bedarfsampeln in der Marienstraße sind ohne Haltelinie für den Radverkehr. Nur am Ende der Marienstraße, kurz vor der Tankstelle, gibt es eine Bedarfs-Ampel, die links vom Radweg steht und die eine Haltelinie hat. Ich vermute deshalb, weil es gleichzeitig auch eine Bedarfsampel für den kreuzenden Radverkehr ist.

    radverkehrsforum.de/attachment/14091/

    Ich fürchte, das Problem ist, das die Meisten, egal wie du die Frage formulierst, die "gefühlte Sicherheit" als Grundlage zur Beantwortung einer Frage nach Sicherheit nehmen werden.

    Ich glaube nicht, dass es so sehr um "gefühlte Sicherheit" geht. Nach Gesprächen mit einigen Radlern vermute ich vielmehr, dass viele schon wissen, dass der Hochbordradweg nicht sicher ist. Insbesondere hier in Hannover, wo es mehrere schwere Abbiegeunfälle gab. Ich denke im Vordergrund steht das Verlangen nach einem möglichst bequemen Radfahren ohne sich mit anderen Verkehrsteilnehmern beschäftigen zu müssen. Der Radfahrer will seine Route für sich und sie mit keinem anderen teilen müssen. Geht mir übrigens auch oft so und ich muss mir dann schon jedesmal bewusst machen, dass man da leicht in eine gefährliche Wahrnehmungs-Delle fällt. Und das Fahren auf der Fahrbahn schließlich auch seine Reize hat.

    Besonders erschwerend kommt dazu, dass es in Hannover auch viele autoferne Radwege in Grünflächen oder dem Stadtwald Eilenriede gibt. Da fährt man dann schon in einem anderen Modus als im übrigen Stadtverkehr, wo man dann hofft auf einem Hochbordradweg den beschaulichen "Wald- und Wiesenmodus" beibehalten zu können.

    Wir Menschen tun uns schwer, sehr seltene Ereignisse richtig einzuschätzen. Dazu fehlt einfach die Datenbasis. Deswegen ziehen wir Ersatzdaten heran, Fastunfälle und so. Das kann man sehr gut an Frage 17 erkennen. Die Positionen, auf der Fahrbahn sicher zu fahren und bedrängt zu werden, widersprechen sich nicht (Ich würde die beiden äußeren Punkte auswählen). Aber der Bauch zieht die unangenehmen Situationen herum, um der Fahrbahn den Stempel gefährlich zu verpassen.

    Und genau auf dieser Schiene arbeitet der ADFC. Er versucht ein Gefühl mit Fakten gleichzusetzen und das vorsätzlich, um möglichst viele Radwege zu bekommen. Dass das unter dem Strich Menschleben kostet, ...

    Die Frage 17 hat als Gegenpole:

    17. In meiner Stadt ... kann man auf der Fahrbahn gemeinsam mit den Autos zügig und sicher Rad fahren. <<< << < > >> >>> ...wird man auf der Fahrbahn bedrängt und behindert.

    Ich glaube nicht, dass der ADFC mit dieser Frage beabsichtigt den Leuten, die an der Umfrage teilnehmen zu suggerieren, dass sie möglichst weit bei "...wird man auf der Fahrbahn bedrängt und behindert.", ihr Kreuz machen sollen.

    Problematischer finde ich, dass die Frage zu allgemein gehalten ist.

    Zum Beispiel wäre ich komplett angenervt davon, wenn ich in Hannover mit dem Fahrrad auf der Marienstraße auf der Fahrbahn fahren müsste. Dort fahre ich auf einem Hochbordradweg, leider an den Kreuzungen und Einmündungen nicht überall gut gesichert. Aber auch wenn man an den Kreuzungen und Einmündungen höllisch aufpassen muss wegen Abbieger, ist es besser dort zu fahren als im Autoverkehrsstau festzustecken. Außerdem ist es an mehreren Fußgängerüberwegen mit Ampeln möglich auf dem Hochbordradweg auch bei Rot weiter zu fahren (ganz legal, weil keine Haltelinie), wenn kein Fußgänger dadurch behindert oder gefährdet wird. Diese Fußgängerampeln werden ebenso wie die Ampeln an Kreuzungen zentral für die ganze recht lange Straße so gesteuert, dass sie optimal auf den Autoverkehr ausgerichtet sind. (Nennt sich "Pulk-Schaltung") Das ist noch ein Grund mehr, den Hochbord zu bevorzugen. Und obendrauf kommt noch: Auf der Fahrbahn gilt Tempo 50. In den Verkehrsspitzen wird das i.D.R. nicht erreicht. Aber es reizt immer wieder Autofahrer, stark zu beschleunigen, besonders wenn mal eine größere Lücke in der Autoschlange sich auftut.

    https://www.google.com/maps/@52.36944…!7i13312!8i6656 googlestreetview-Link zum Anklicken und virtuellen Probefahren.

    Dagegen gibt es in Hannover aber auch zahlreiche Tempo 30 Wohnstraßen mit sehr wenig Autoverkehr, wo man gut mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn fahren kann. Man dürfte dort auch gar nicht hochbord fahren weil es keinen Hochbordradweg gibt und die Bürgersteige nicht für den Radverkehr freigegeben sind.

    Aber für so viel Differenzierung ist möglicherweise kein Platz in der Umfrage. Oder man müsste dazu eine ganz eigene durchführen. Übrigens wurde 2018 diese Frage zum Fahren auf der Fahrbahn nicht bemerkenswert negativ beantwortet im Vergleich zu anderen Fragen.

    https://fahrradklima-test.adfc.de/fileadmin/BV/F…t_A3_190404.pdf

    Und ich denke nicht, dass viele Radfahrer auf so eine Frage "reinfallen".

    Was hältst du von folgender Fragestellung für den Fahrradklimatest:

    In meiner Stadt werden auch viel zu schmale Radwege und Radfahrstreifen immer noch als benutzungspflichtig ausgewiesen, ebenso werden Radwege, die im Mündungsbereich von Kreuzungen und im Bereich von Einfahrten hochbord geführt werden als benutzungspflichtig ausgewiesen, obwohl das die Radfahrenden gefährdet. (Abbiegeunfälle) <<<<<<<<< >>>>>>>>> In meiner Stadt hat man im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten überall die Radwegebenutzungspflicht dort aufgehoben, wo Radwege ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln und damit zur Gefährdung der Radfahrer beitragen.

    Das Thema ist recht komplex. Aber mit dieser Fragestellung doch im wesentlichen erfasst. Zumindest wäre das ein Einstieg. Es wäre wirklich gut, diese Problematik auch im Rahmen des Fahrradklimatestes zu erfassen.

    Klar kann man sich über den Fahrrad-Klimatest (und den ADFC) lustig machen, aber es ist keinesfalls so, dass die Radfahrer*innen, die am Fahrradklimatest teilnehmen, alle nur unkritische Konsumenten einer Fahrrad-Infrastruktur wären, die einzig dem Ziel dient, dem Autoverkehr die Fahrbahn nicht streitig zu machen.

    Kann man eben alles so oder so sehen:

    Nimm mal Frage 16:

    "16. In meiner Stadt ... sind Radwege und Radfahrstreifen so angelegt, dass auch junge und ältere Menschen sicher Rad fahren können. <<< << < > >> >>> ...kann man auf Radwegen und Radfahrstreifen nicht sicher fahren."
    (Zitat aus dem Fahrradklimatest)

    Wenn Radfahrstreifen und Radwege grundsätzlich immer nur schlecht wären dann müsste das irgendwann daran erkennbar sein, dass in Städten in denen ganz viele Radwege und Radfahrstreifen angelegt wurden, diese Frage sehr deutlich mehrheitlich so beantwortet würde, dass die angelegten Radwege und Radfahrstreifen eben keine gute Fahrradinfrastruktur darstellen, also alle ankreuzen: "In meiner Stadt ... kann man auf Radwegen und Radfahrstreifen nicht sicher fahren."

    Was ich vermisse ist eine Frage die lautet:

    Stimmen Sie dem eher zu oder eher nicht zu:

    Frage NN: In meiner Stadt wird viel zu wenig unternommen, um den Autoverkehr drastisch zu reduzieren <<<<<< >>>>>> In meiner Stadt gibt es kaum noch Autoverkehr, weil durch entsprechende Maßnahmen der Stadtverwaltung die Stadt erfolgreich vom Autoverkehr entlastet werden konnte.

    Was würdest du / was würdet ihr denn für Fragen anfügen wollen?

    "Der Bund will die Einrichtung von Tempo-30-Zonen erleichtern. In Hannovers Stadtgebiet könnten die ersten sehr bald entstehen. Denn die rot-grüne Ratsmehrheit fordert schon seit knapp vier Jahren ein generelles Tempo 30 vor Schulen und Kindergärten."

    HAZ vom 20.2.2016, https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…Tempo-30-gelten

    "Aktuell gibt es in Hannover rund 500 Einrichtungen, wie Kindergärten, -tagesstätten, -krippen, -horten, allgemeinbildenden Schulen, Förderschulen für geistig oder körperlich behinderte Menschen sowie Alten- und Pflegeheime oder Krankenhäuser, die in Tempo 30-Zonen liegen. An 130 weiteren Einrichtungen (66 Kitas, 32 Schulen, 27 Alten- und Pflegeeinrichtungen, fünf Krankenhäusern) können künftig ebenfalls Temporeduzierungen angeordnet werden."

    hannover.de vom 20.9.2017 https://www.hannover.de/Service/Presse…mpo-30-Bereiche

    "Auf mehr als 250 Straßenabschnitten in Hannover könnte bald Tempo 30 gelten, an 27 Stellen allein in der Innenstadt. Die FDP befürchtet, dass damit durch die Hintertür flächendeckend Tempo 30 eingeführt wird - eine alte Forderung der Grünen." HAZ vom 31.3.2017 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…-30-in-Hannover

    "Die Hannoveraner müssen künftig auf vielen neuen Straßenabschnitten vom Gas gehen. An 130 Standorten von Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und Altenheimen richtet die Stadtverwaltung Tempo-30-Zonen ein. 750 Einrichtungen hat die Stadt insgesamt überprüft. Auch auf Hauptstraßen wie Podbielskistraße, Wunstorfer Straße und Walderseestraße werden Autofahrer abschnittsweise Tempo 30 fahren müssen. Die ersten Schilder sind schon montiert." ADFC vom 23.9.2017 https://adfc-hannover.de/geplante-tempo…en-in-hannover/

    "Im Herbst hat die Stadt Hannover vor Kitas, Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen Tempo-30-Zonen eingerichtet. Sowohl Verwaltung als auch Polizei berichten, Autofahrer halten sich ans neue Limit. Überprüft wird in den Bereichen allerdings nicht." HAZ vom 3.3.2018 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…-Tempo-30-Zonen

    Fast eine Erfolgsstory könnte man sagen. Bis auf den letzten Punkt, denn ich habe nicht den Eindruck, dass sich Autofahrer sonderlich groß drum scheren, ob auf einem Streckenabschnitt Tempo 30 angeordnet ist oder nicht. Aber ich habe auch keine Daten mit denen ich den positiven Eindruck, den die Polizei hat, widerlegen könnte.

    Warum ich das so ausführlich berichte?

    In der Straße gibt es einen Kindergarten, eine Grundschule, eine Hauptschule, den Hintereingang zu einem Gymnasium und in einer Seitenstraße befindet sich ein Altenheim. Mehr besonders schützenswerter Fußgängerverkehr auf einem Fleck geht kaum noch. Da fehlt eigentlich zusätzlich nur noch eine Behinderteneinrichtung oder ein Krankenhaus. Morgens und Mittags zu Schulbeginn und -Ende ist auf den Gehwegen richtig viel los. Das sind die Zeiten, zu denen auch die meisten Radfahrer unterwegs sind.

    Eigentlich müsste doch das, was in Hannover durchgeführt wurde, auch in Stade durchgeführt worden sein. Könnten nicht die Elternvertretungen der betroffenen Schulen und Kindergärten mal vorsprechen und öffentlichkeitswirksam auf die Versäumnisse der Stadtverwaltung aufmerksam machen? Deshalb die vielen Quellen zu dem Vorgang in Hannover.

    Und das dann noch verknüpft mit der Forderung den Radverkehr nicht auf dem Bürgersteig zuzulassen, verknüpft mit einem Konzept, das zuverlässig verhindert, dass Elterntaxis auf der Fahrbahn halten und so den Radverkehr auf der Fahrbahn unattraktiv machen.

    "Gesichtsvisiere können als Mund-Nasen-Schutz verwendet werden.

    Ein Gesichtsvisier ist aus durchsichtigem Hart-Material und deckt Mund-Nasen-Augen-Kinnpartie von vorne und jeweils seitlich ab und bietet eine gute Barriere vor Speichel und Nasensekret."

    Quelle: Österreichisches Sozialministerium

    https://www.sozialministerium.at/Informationen-…tung-(MNS).html

    Ich sehe da kein "Schwarz".

    Ja es gibt deutsche Bundesländer, die das anders sehen. Deshalb kann man wohl zu Recht von einem "Graubereich" sprechen. Jedoch angesichts der zahlreichen Varianten von Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff gibt es dort ebenfalls einen nicht unerheblichen Graubereich. Und so weit ich das sehe, hat es noch kein Bundesland geschafft, verbindliche Vorgaben betreff der Mindestqualität für Stoffmasken festzulegen.

    Von irgendwem immer... Ich stell mir gerade vor, was los wäre, wenn in einer solchen Verkehrssituation die Polizei tatsächlich mal die Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehweg überwachen würde...

    "Die kleinen Diebe hängt man die großen lässt man laufen." (Volksweisheit)

    Bevor noch jemand schreibt, dass das doch bestimmt eine tolle Idee sei, den Gehweg für Radfahrer freizugeben, hier ein paar aktuelle Bilder vom Gehweg auf der rechten Seite stadtauswärts.

     

    Hier möchte man also allen Ernstes das Radfahren erlauben mit [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10]

    Es ist mir schon klar, dass du das als Plädoyer dafür schreibst, keinen Radverkehr auf dem Fußweg zu erlauben. Aber man könnte es auch als Plädoyer dafür verstehen, die Bürgersteige so zu verbreitern und deren Führung so zu verbessern, dass ein einigermaßen gefahrloses Mitbenutzen des Bürgersteiges für langsam fahrenden Radverkehr möglich ist. Zumal die Bürgersteige vermutlich nur von wenigen FußgängerInnen benutzt werden. Vermutlich sind es deutlich weniger FußgängerInnen, die die Straße (damit meine ich Fahrbahn+Fußweg) benutzen als AutofahrerInnen?

    Besonders bei den Bildern, die ich von deinem Beitrag übernommen habe im Zitat, ist die extrem umständliche Fußwegführung augenfällig. Und ein Wegfall der abgebildeten Autoparkplätze würde an dieser Stelle einen sehr breiten Fußweg ermöglichen. Und der könnte dann auch für den Radverkehr freigegeben werden. Das ist natürlich sehr genau im Einzelfall zu überprüfen. Und es ist zu sehen was an anderen stellen geht. Trotzdem wage ich mich hier aus der Deckung: Einfach anzuordnen, dass der Radverkehr jetzt gefälligst auf der Fahrbahn stattzufinden habe, ist jedenfalls keine gute Lösung. Zumal unklar ist, wie sich das Verkehrsaufkommen weiter entwickelt. Nimmt der Autoverkehr weiter zu, wovon leider auszugehen ist, dann wird es auf der Fahrbahn immer enger, immer mehr parkende Autos verengen dann zunehmend die Fahrbahnen und Gehwege. Und dem Radverkehr wäre das "Schlupfloch", langsam Radfahren auf dem Gehweg außerdem noch versperrt.

    Ich halte das dort aber auch bei Tempo 50 für unproblematisch. Gerade, weil die Fahrbahn so schmal ist, können Radfahrer definitiv nur überholt werden, wenn kein Gegenverkehr kommt. Knappes Vorbeidrängeln mit größeren Geschwindigkeitsdifferenzen ist also ausgeschlossen. Die Straße ist bis auf zwei Kurven auch schnurgerade und gut einsehbar.

    Geschrei wird es trotzdem geben... :)

    Ich sage an der Stelle nicht Geschrei wird es "trotzdem" geben, sondern es wird Geschrei geben. Die spannende Frage ist, wer sich letztendlich durchsetzen wird. Viele AutofahrerInnen werden fluchen, weil sie den Radverkehr als Verkehrshindernis wahrnehmen, der sie daran hindert, die 50 km/h zu fahren, die sie als ihr zugesichertes Grundrecht missverstehen.

    Und viele RadfahrerInnen werden fluchen, weil sie sich von Autofahrern bedrängt fühlen und auch von vielen Autofahrern tatsächlich bedrängt werden.

    Und was wird sein, wenn sich die Autofahrer durchsetzen. Und nicht so wie du es erwartest, brav mit Abstand hinter den RadfahrerInnen herfahren und auf riskante Überholvorgänge verzichten? Und andere Autofahrer auf der Fahrbahn falsch parken oder die Paketdienste auf der Fahrbahn halten und so RadfahrerInnen zu Vorbeifahrmanövern zwingen. Wirst du dann hergehen und sagen, die Radfahrerinnen sind ja selbst schuld, wenn sie sich nicht trauen auf der Fahrbahn zu fahren?

    Adsches Vorschlag, die Schrittgeschwindigkeit der RadfahrerInnen auf dem Gehweg zu überwachen, halte ich für eine Vorstoß in die falsche Richtung, zumal vermutlich nur sehr wenig Fußverkehr auf den Bürgersteigen stattfindet. Und es gibt durchaus unterschiedliche Rechtsauffassungen dazu, ob Radfahrer auch dann Schrittgeschwindigkeit auf einem für den Radverkehr frei gegebenen Bürgersteig fahren müssen, wenn gar kein Fußgänger in der Nähe ist, der gefährdet werden könnte.

    Mit einer pauschalen Geschwindigkeitskontrolle wäre es also nicht getan.

    Vielmehr wäre es interessant, ob denn der Autoverkehr wenigstens die Tempo 50km/h maximal einhält, die auf der Fahrbahn erlaubt sind.

    Hier ein kleiner Appetitmacher, ein youtube-Video, mit dem für den ADFC-Fahrradklimatest 2020 geworben wird.

    Es können auch Nicht-ADFC-Mitglieder mitmachen!

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    Ich zitiere aus der oben verlinkten Mitteilungsvorlage: -> https://sessionnet.krz.de/stade/bi/vo0050.asp?__kvonr=2382

    In dem Protokoll heißt es:

    "Um hervorzuheben, dass Radfahrer jetzt auf der Fahrbahn fahren dürfen, sollen auf der Fahrbahn Fahrradpiktogramme aufgebracht werden. Der Verkehr wird nach Umsetzung der Maßnahmen beobachtet und es wird geprüft, ob ggf. eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h in Betracht gezogen werden muss."

    Soll das jetzt heißen, es gibt dann ein Tempo-30-Limit, wenn alle Radfahrer auf dem Bürgersteig fahren, oder wenn alle auf der Fahrbahn fahren?

    Ich halte dass für die falsche Herangehensweise. Mit Tempo-30-Limit würden mehr Radfahrer auf die Fahrbahn wechseln! Jetzt sagen sich vielleicht einige: Bitte, wenn's kein Tempo 30 gibt, dann fahre ich weiter auf dem Bürgersteig.

    Deshalb ist die Antwort auf die oben gestellte Frage interessant.

    Unter dem Strich werden damit zwar zwei absolut inakzeptable Benutzungspflichten aufgehoben, aber ein Signal einer grundlegenden Wende bleibt aus. Es wird weiterhin darauf geachtet, dass die Maßnahmen auf keinen Fall zu Lasten des Autoverkehrs gehen.

    Wurde denn darüber gesprochen, die Mittelleitlinie aufzuheben? Es gibt Stellen in Hannover an denen das Aufheben der Mittelleitlinie zu einer Entschleunigung des Fahrzeugverkehrs beigetragen hat.

    Diese Maßnahme tut außerdem niemandem "weh". Weshalb sie in der Regel ohne großen Widerspruch hervorzurufen beschlossen und umgesetzt werden kann. Es muss halt nur jemand den Vorschlag einbringen.

    Bei einem Plexiglasschuld gibt es einen wesentlich größeren Graubereich. Denn man kann die Dinger oft recht stufenlos zwischen senkrecht und waagerecht verstellen.

    Gerade ist mir eine Dame begegnet, bei der Teil so hoch war, dass der Luftstrom aus dem Mund nur noch marginal abgelenkt wurde. Das wird dann schwer zu kontrollieren und gibt noch mehr Diskussionen.

    Bei Masken gibt es diesen Graubereich fast nicht.

    Diesen "Graubereich gibt es vor allem bei sogenannten "Alltagsmasken":

    "Viele Ramschmasken im Verkauf

    Aerosol-Forscher: «Die meisten Stoffmasken filtern schlecht»

    Das Angebot an Stoffmasken ist riesig – ebenso gross sind die Qualitätsunterschiede."

    Schweizer Radio und Fernsehen , SRF vom 28.8.2020

    https://www.srf.ch/news/schweiz/v…iltern-schlecht

    Ein Kunststoffglas-Visier hilft nicht viel, wenn man es hockgeklappt trägt. Aber auch beim Maskentragen passieren Fehler. Und Bartträger haben noch ein zusätzliches Dichtigkeitsproblem.

    Zumindest das in dem SRF-Bericht kritisierte mangelhafte Rückhaltevermögen von Materialien der "Ramschmasken-Klasse" gibt es beim Kunststoffglas-Visier so nicht.

    Warum wollen Sie eigentlich die Verantwortung unbedingt anderen aufdrücken?

    Selbst von Kindern wird gerade erwartet eine Maske mit in die Schule zu nehmen. Da wird man als Erwachsener doch schaffen eine dabei zu haben bzw. wenn nicht, sich entsprechend zu Verhalten. In der Regel kann man Masken inzwischen in Supermärkten und im Handel etc ohne Probleme, käuflich im Eingangbereich erwerben. Man kann sogar andere Passanten fragen, ob sie eine Ersatzmaske haben, die sie verschenken, leihen, verkaufen wollen.

    Wenn Geschäfte Masken bereit halten, einige machen das ja, dann ist das ein positives Signal, das viel bewirken kann. Wenn ich jedoch hergehe und den Leuten sage, "das wird man ja wohl schaffen, eine Maske dabei zu haben" (und wenn nicht, dann setzt's was) dann ist das ein ganz und gar negatives Signal. Leider kann das auch viel bewirken, viel Schlechtes nämlich. Und der Sache tut es ganz und gar nicht gut. Leider läuft es in vielen Geschäften nicht so: Wir wünschen uns von dir, dass du bei uns einkaufst. Und deshalb sorgen wir dafür, dass du ein unbeschwertes Einkaufsvergnügen hast. Und dazu gehört in Corona-Zeiten auch, dass wir eine Mund-Nasen-Bedeckung zur Verfügung stellen. Meinetwegen für einen kleinen Obulus.

    Stattdessen herrscht eine Stimmung, in der sich die Kunden auch noch gegenseitig anraunzen, wenn die Maske nicht "richtig" sitzt, und für gewöhnliche Schutzmasken gab es rasante Preissteigerungen.

    Im ÖPNV ist das eine Katastrophe eine solche Herangehensweise mit möglichst drakonischen Strafen die Menschen dazu bringen zu wollen, eine Schutzmaske zu tragen. Da fühlen sich viele Autofahrer schon jetzt wieder einmal mehr bestätigt, dass der ÖPNV keine Mobilitätsalternative ist, sondern eine Servicewüste mit harten Sitten.

    Wenn ich also darauf aufmerksam mache, dass es möglicherweise klüger vom Gesetzgeber ist, den Geschäften, in denen die Menschen einkaufen sollen (Das sollen sie doch, oder wollen Sie vielleicht, dass alle nur noch über's Internet bestellen und die Waren vor die Haustür gelegt werden?), vorzuschreiben, dass diese Geschäfte verpflichtet sind, den notwendigen MNS zum Selbstkostenpreis am Eingang bereit zu stellen, dann unterstellen Sie mir, ich wollte meine Mitmenschen mit Corona dahinmeucheln?

    Oder geht es Ihnen darum, dass ich darauf hinwies, dass ein Kunststoffglas-Visier eine weitere Option zur Nichtverbreitung von Corvid 19 darstellt? Möglicherweise nicht genau so wirksam wie eine FFP3-Maske, möglicherweise aber ein besserer Schutz als ein hochgekrempelter Pullover-Rollkragen?

    Der Präsident der Region Hannover, Hauke Jagau, wurde heute so in der HAZ zitiert: "Hannovers Regionspräsident Hauke Jagau fordert, Fußballstadien und Discos mit Einschränkungen wieder zu öffnen. In der Corona-Krise müsse mehr Eigenverantwortung und weniger Staatsvorgabe gelten." Ich vermute er hat recht. Auch wenn mir der Gedanke nicht so gut gefällt, dass sich die Fans wieder in Fußballstadien versammeln. Aber Jagau fordert an dieser Stelle auch ganz deutlich und unmissverständlich notwendige Einschränkungen.

    Um nochmal auf das Thema Bahnfahren zu kommen: Ein Bahnreisender (Fernzug) mit dem ich kürzlich darüber sprach, der berichtete mir, dass es inzwischen üblich sei, dass die Menschen wieder etwas essen im Fernzug und dazu auch die Mund-Nasen-Bedeckung abnehmen. Das werde vom Zugpersonal toleriert.
    Zumindest so lange nicht David Scott ihr Zugbegleiter ist?

    Was genau befürchten Sie? Dass jetzt haufenweise die Menschen ihre Mund-Nasen-Schutz-Stoffmaske wegwerfen und sich stattdessen ein Kunststoffglas-Visier holen, weil sie damit die große Freiheit erleben?

    Unwahrscheinlich, viele benutzen schon alleine deshalb lieber ein Stofftuch, weil es einfacher zu transportieren ist. (Man muss es nur in eine saubere Plastiktüte packen und in die Jacken- oder Hosentasche stecken.) Einige nehmen auch deshalb lieber eine Stoffmaske, weil die billiger ist.

    Dort wo es richtig eng wird gehe ich nicht hin. Und wenn mal ein Bus sehr voll ist, dann warte ich halt auf den nächsten oder fahre (je nach Möglichkeit) von vornherein zu Zeiten, wenn wenig Verkehr ist. So wie hier einzelne das Thema anpacken, ist da nichts von der von Jagau geforderten "Eigenverantwortung" zu merken. Dafür ganz viel von "Staatsvorgabe".

    PS: Nehmen Sie ihre originalverpackte Mund-Nasenschutz-Stoffmaske lieber und spenden Sie das gute Stück ihrem nächsten Supermarkt mit der Vorgebe, dass der Supermarkt die Maske an den ersten Kunden weitergibt, der seine Maske vergessen hatte, einzustecken. Fahrbahnradler würde das bestimmt erfreuen, wenn er davon ggf. Gebrauch machen könnte. Ich würde mich auch freuen.

    Also mir ist neulich auch passiert, dass ich ohne Maske losgeradelt bin und es erst beim Absteigen vor dem Baumarkt bemerkt habe. Die hatten freundlicherweise eine zum Verkauf. Hätten sie keine gehabt, wäre ich nicht im Traum auf die Idee gekommen, die als Saftladen oder so zu bezeichnen, denn den Fehler habe ich gemacht.

    Dass der Fehler im System liegen könnte, darf man in seine Überlegungen ruhig mit einbeziehen. In Fragen der Benutzungspflicht von Hochbord-Radwegen bist du ja zum Beispiel auch deutlich weniger zimperlich.