Beiträge von Ullie

    Sollte eine Corona-App Pflicht sein? Ein Team von Wissenschaftlern arbeitet derzeit an der Entwicklung einer App für Smartphones. Damit könnte man Corona-Infizierte schneller ausfindig machen und Infektionsketten unterbrechen. Soll diese App für alle verpflichtend sein?

    Das Ergebnis:

    9 x Ja, freiwillig bringt die App nichts!

    55 x Nein, das geht schon praktisch nicht!

    insgesamt abgegebene Stimmen: 64

    Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/menschen-meinu…pp-pflicht-sein des Internetauftritts von Publik-Forum

    Der Artikel auf der Publik-Forum Internetseite ist vom 27.4.2020.

    Die Umfrage ist inzwischen abgeschlossen.

    Im Flugzeug oder im ICE ist das aber schwierig, das Fenster zu öffnen :)

    Dass die Klimaanlage im Flugzeug aufgrund der Luftführung eher als unproblematisch anzusehen ist, hat David Scott oben mit dem Link richtig gestellt

    Ja im ICE ist es genau wie im Flugzeug nicht möglich, dass Fenster zu öffnen.
    Aber im Flugzeug sieht das jeder sofort ein, dass es nicht möglich ist, dass Fenster zu öffnen.

    Im Schienennahverkehr dagegen, aber selbst auch im Schienenfernverkehr gibt es viele Fahrgäste, die meinen, es sei ohnehin Quatsch, dass es Klimaanlagen gäbe, früher habe es in den Eisenbahnwagen Fenster gegeben, die sich öffnen ließen und sowieso sei früher alles besser gewesen.

    Und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es ein echter Kraftakt ist, gegen solche "Scheißhausparolen" anzureden.

    Das fängt schon damit an, dass mit den höheren Geschwindigkeiten, die Züge heute fahren, ein Öffnen der Fenster nicht mehr möglich ist. Aber kaum hast du das ausgesprochen, wird dir entgegengehalten, die Bahn komme doch sowieso immer zu spät, das mit den hohen Geschwindigkeiten könne also gar nicht zutreffen.

    Ich sage dir: Eine Pudding an die Wand zu nageln ist ein Kinderspiel im Vergleich dazu, einen Eisenbahnfahrgast mit technischen Innovationen im Eisenbahnwesen vertraut zu machen.

    Lese dir mal diesen Bericht durch, in dem beschrieben wird, wie es einst war mit dem "Airbus der 20er-Jahre" zu reisen: "Nachdem nun die Passagiere in der engen - aber gemütlichen - Kabine Platz genommen haben, ihr Handgepäck (einen Unterflurfrachtraum wie in modernen Jets gibt es bei der Ju 52 nicht) in den Netzen über ihren Sitzen verstaut haben, und die Einstiegstüre geschlossen wurde, beginnt die mitreisende Flugbegleiterin über die Sicherheitsvorschriften und - damals noch viel wichtiger als heute - über den korrekten Gebrauch der Spucktüten zu informieren. Da man bei der Ju 52 die Fenster tlw. öffnen kann, werden die Passagiere auch darüber informiert, dass es nicht die „feine englische Art“ sei, die benutzten Spucktüten einfach aus dem Fenster zu werfen und gebeten, diese doch nach der Landung fachgerecht zu entsorgen." https://www.austrianwings.info/2009/02/ein-flug-in-der-tante-ju/

    Die Ju 52 hatte übrigens eine Reisegeschwindigkeit von 150 bis 180 km/h. Und die JU 52 flog im Sichtflug, Reisehöhe ca. 1500 Meter.

    Erstaunlich ist allerdings. Auch heute noch gibt es zahlreiche Menschen, die viel Geld zu zahlen bereit sind, um mit einem so alten Flugzeug fliegen zu können, obwohl es in jüngster Zeit gefährliche Unfälle gab.

    Da fahre ich doch lieber historische Eisenbahnen. Dabei ist mir übrigens aufgefallen: Wenn du das Fenster aufmachst und Pech hast, dann wehen dir die Qualmwolken der Lokomotive ins Abteil.

    Luftfluss nur von oben nach unten,vergleichbar mit einem OP Saal:

    https://www.aerotelegraph.com/warum-man-sich…-anstecken-kann

    Vielen Dank, David Scott, für deinen Link.

    Was ich sehr bezeichnend finde:

    Auch im Flugzeug gibt es die Vorbehalte der Passagiere gegen Klimaanlagen, genau wie in öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber im Flugzeug käme keiner auf die Idee, dass man ja auch zur Luftverbesserung die Fenster öffnen könnte. Darum sind die Luftfahrtgesellschaften so wie es der von dir verlinkte Artikel zeigt, sehr daran interessiert, die einwandfreie Funktion ihrer Anlagen herauszustellen.

    Und daran sollten eigentlich auch die Nahverkehrsunternehmen interessiert sein. Aber dort ist das Thema schwerer vermittelbar. Denn wenn es angesprochen wird, habe ich häufig erlebt, dass ganz schnell sich Diskussionsteilnehmer zu Wort melden, die sämtlich Bemühungen um gute und ausreichend dimensionierte Klimaanlagen sofort beiseite schieben mit Argumenten wie, die fallen doch sowieso ständig aus, die seien doch dann sowieso immer falsch eingestellt oder das seien reine Energiefresser.

    Wenn du gute und ausreichend dimensionierte Klimaanlagen im ÖPNV zum Standard machen willst, dann wirst du das vermutlich gegen den Willen vieler Fahrgäste durchsetzen müssen. Und jede Panne wird mit Argusaugen verfolgt und zum typischen "ÖPNV-Totalversagen" hochgespielt.

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

    Leider weiß ich nicht, wie sehr man solchen Aussagen wie denen in dem von dir verlinkten Artikel, über die besonders hohe Qualität der Klimaanlagen in Flugzeugen, vertrauen kann und wie effektiv das Kontrollwesen in diesem Bereich ausgestattet ist. Auch weiß ich nicht, ob in Omnibussen und Straßenbahnen, oder Nah- und Fernverkehrszügen mehr oder weniger streng kontrolliert wird als in Flugzeugen.

    Leider weiß ich aus eigener Anschauung, dass es in Zügen (dann aber meistens nur in einzelnen Wagen), zu Ausfällen der Klimaanlage kommen kann , was ja auch Malte schon beschrieben hat. Ob es auch in Flugzeugen zu Ausfällen- oder Teilausfällen kommen kann, weiß ich leider nicht.

    Mein Gefühl ist: In Bezug auf den ÖPNV wird über Klimaanlagen mehr in der Form gesprochen und berichtet, dass es ein Glücksfall sei, wenn sie mal funktioniert. Aber dann auch oft in der Form, dass das im Grunde genommen nicht weiter schlimm sei, weil es sich beim öffentlichen Personen Nah- und Fernverkehr ohnehin um eine Arme-Leute-Transportmittel handele.

    Bei Flugzeugen wird da wertschätzender berichtet, was man auch an dem von dir verlinkten Artikel erkennen kann.

    Und noch ein kleiner Seitenhieb in Richtung Radfahrerschaft: Es gibt einige Radfahrer*innen, wie viele es letztlich sind, das ist vermutlich schwer zu erfassen, die sich immer wieder sehr abfällig über den ÖPNV äußern. Und genau diese Gefahr sehe ich in der aktuellen Situation einmal mehr gegeben. Deshalb möchte ich alle bitten sehr genau abzuwägen bei der Frage, welche Vorteile Radfahren gegenüber dem ÖPNV hat. Zur Zeit ist es Frühling, der Sommer kommt mit Macht und Appelle, das Fahrrad aus dem Keller zu holen, kommen gut an.

    Die meisten ÖPNV-Nutzer aber, die in der kalten Jahreszeit häufiger den ÖPNV nutzen, haben aber ohnehin schon, das Fahrrad rausgeholt. Aber es kommt irgendwann auch wieder der Winter, möglicherweise eine zweite Infektionswelle und dann ist es wenig hilfreich, wenn der ÖPNV möglicherweise zu Unrecht als gefährliche Infektionsquelle gebrandmarkt wird. Zumal zuverlässige Erkenntnisse dazu bislang ausstehen.

    So eine ordentliche Lüftungs- und / oder Klimaanlage verteilt die Tröpfchen dann sicherlich gleichmäßig im gesamten Flugzeug / Waggon.

    Entschuldige, dass ich das so deutlich sage, aber die Behauptung eine Klimaanlage würde alles nur noch schlimmer machen, ist wirklich Unfug und gehört ganz tief in die Mottenkiste. Tatsächlich habe ich das Thema Klimaanlage in Bussen und Bahnen in Hannover bei verschiedenen Gelegenheiten schon öffentlich angesprochen . Leider ist es mir aber immer wieder passiert, dass andere Bus- und Bahn-Fahrgäste mir widersprochen haben, mit der Behauptung, eine Klimaanlage sei eine Virenschleuder, oder man bekäme dann einen steifen Nacken. Oder, und das fand ich dann ganz schlimm, eine Klimaanlage sei doch Energieverschwendung. Vertreter der Verkehrsunternehmen berufen sich gerne darauf, dass in Stadtbussen eine Klimaanlage nicht funktionieren könne, weil die Türen so oft öffneten. Kleiner Trost in Corona-Zeiten: Das häufige Öffnen der Türen sorgt dann hoffentlich auch für viel frische Luft in den Fahrzeugen.

    Letztlich ist auch dieses Argument, die Klimaanlage funktioniere nicht, wenn die Türen häufig öffneten, nur ein vorgeschobenes Argument. Tatsächlich scheuen die Nahverkehrsunternehmen die Kosten, weil eine solche Klimaanlage leistungsstärker sein muss und deshalb teurer wird als eine normale Klimaanlage.


    Viel frische Luft in den Fahrzeugen, das geht auch ohne Klima-Anlage, wenn es möglich ist, die Fenster zu öffnen. An den Fahrzeugen in Hannover sind die Fenster sowohl in der Stadtbahn als auch in den Bussen so angebracht, dass es nicht möglich ist, einen maximalen Durchzug zu erreichen. Direkt gegenüber liegen keine Fenster, die sich öffnen lassen. Man kann die Fenster Abschnittsweise entweder auf der ein oder auf der anderen Seite öffnen. So wird ein sehr starker Durchzug, der unangenehm werden könnte, verhindert.

    Trotzdem ist es so: Wenn du versuchst im Omnibus oder der Straßenbahn ein Fenster zu öffnen, dann tust du gut daran, vorher andere Fahrgäste schonend darauf vorzubereiten. Sonst ruft dir unweigerlich jemand zu: "Lass gefälligst das Fenster zu!" oder Ähnliches. Besser ist es zunächst das Vorhaben anzusprechen, so wie ich es weiter oben schon beschrieben habe. Und in der aktuellen Situation hilft bestimmt auch ein Hinweis darauf, dass die Viren-Belastung effektiv vermindert wird, wenn die Fenster geöffnet sind.

    Das ist eine der Gegendarstellungen, die man sich merken muss, um den Verschwörungserzähler*innen den Wind aus den Segeln zu nehmen. In dem von Malte verlinkten WDR-Beitrag wird über die Maßnahmen in der belgischen Hauptstadt Brüssel gesprochen, die jetzt in der Corona-Phase umgesetzt wurden, um mehr Platz zu schaffen für das Social-Distancing und die bei vielen Brüsselern gut ankommen. Viele Straßen in der Innenstadt wurden für den Autoverkehr gesperrt, um mehr Platz zu schaffen für den Fuß- und Radverkehr.

    In Minute 5:50 von 18:59 wird darüber berichtet, dass die Befürworter des Autoverkehrs jetzt befürchten, dass noch mehr Menschen in Brüssels Innenstadt strömen als ohnehin schon und der ohnehin schon chaotische Verkehr dadurch noch chaotischer werden würde.

    Dabei sind die Autoverkehr-Befürworter ansonsten eher darauf aus, das Zerrbild der "toten Innenstadt" zu zeichnen. Umweltschützern und Befürwortern einer autofreien Innenstadt wird unterstellt, sie würden den Geschäften die Kundschaft vergraulen, weil die nun mal überwiegend mit dem Auto komme. Und wenn keiner mehr mit dem Auto in die Innenstadt fahren kann, dann würde gar keiner mehr kommen und die Innenstadt würde veröden.

    Dass das Gegenteil der Fall ist, zeigt Brüssel. Und prompt ist es den Autoverkehrbefürwortern plötzlich ein Zuviel an Menschenandrang.

    Und auch den Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen kann man entgegenhalten, dass diese Maßnahmen keineswegs zum totalen gesellschaftlichen Stillstand führen, sondern im Gegenteil in manchen Bereichen längst überfällige Entwicklungen anstoßen, wie zum Beispiel mehr Platz für Fuß- und Radverkehr.

    Was mir allerdings tatsächlich noch Sorgen macht, ist die von verschiedenen Seiten abgegebene Prognose, dass der ÖPNV wegen der Corona-Infektionsgefahr nachhaltig an Ansehen verlieren werde und viele vom ÖPNV auf das Auto umsteigen werden.

    So berichtet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt über die Ergebnisse einer eigenen Umfrage: "Der privat genutzte PKW weist gegenüber anderen Verkehrsmitteln aktuell einen deutlichen Wohlfühlfaktor auf. Fast alle Befragten gaben an, sich im Auto wohler oder genauso wohl zu fühlen wie vor der Krise. Das ist bei keinem anderen Verkehrsmittel der Fall. Zu den großen Verlierern gehören alle öffentlichen Verkehrsmittel. Ob Nahverkehr, Fernverkehr, Carsharing oder Flugzeug: Die Nutzung bricht ein, gleichzeitig fühlen sich die Menschen deutlich unwohler bei der Nutzung oder bei der Vorstellung, sie zu nutzen. Je häufiger sie den öffentlichen Nahverkehr im normalen Alltag nutzen, desto größter das Unwohlsein in der aktuellen Situation. Rund ein Drittel der Befragten aus Haushalten ohne eigenen PKW (in Deutschland etwas mehr als 20 Prozent) vermissen derzeit das Auto als Verkehrsmittel. Sechs Prozent der Haushalte ohne eigenen PKW geben an, aufgrund der Verbreitung des Coronavirus über die Anschaffung eines Pkw nachzudenken. Generell erwägen neun Prozent aller Befragten den Kauf eines Fahrrads oder Elektrofahrrads."

    https://www.dlr.de/content/de/art…mobilitaet.html

    Was allerdings auch deutlich wird: Es denken mehr Haushalte über den Erwerb eines Fahrrades oder Elektrofahrrades nach als über die Anschaffung eines Autos!

    Hier ein Bild aus 2018 von einem rund 40 Jahre alten Straßenbahnfahrzeug aus Brüssel im regulären Alltagsbetrieb:

    Die Langlebigkeit und damit Nachhaltigkeit von Straßenbahnfahrzeugen wird nur von wenigen Verkehrsmitteln übertroffen! Alleine dieses einzige Fahrzeug hat bereits mehrere Millionen Menschen transportiert!

    Und dieses Straßenbahnfahrzeug (siehe unten) hatte bereits seit rund 25 Jahren seinen Dienst in Hannover versehen, als die sogenannte "spanische Grippe" in Europa wütete. Heute fährt es allerdings nur noch als Oldtimer bei Sonderfahrten.

    Naja, vorausgesetzt man hält sich im Bundesrat an diese Regelung und Länder wie Baden-Württemberg besinnen sich nicht doch noch kurzfristig auf ihre so genannte Schlüsselindustrie.

    Das ist das Kuriose an der Diskussion. Härtere Strafen für Raser werden von manchen Parteien abgelehnt mit der Begründung, das schade der Autoindustrie. Im Umkehrschluss bedeutet das: Die Autoindustrie und ihre Fürsprecher erwarten von der Bevölkerung, darunter auch vielen regelkonformen Autofahrern, sie mögen doch bitte die Übertretungen gefährlicher Raser widerspruchslos hinnehmen.

    Dabei ist diese ganze Diskussion ja nun wirklich nicht neu. Siehe dazu diesen Film von Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre, als es in Deutschland gerade mal rund 8 Millionen KFZ gab. https://www.kba.de/DE/Statistik/F…_zeitreihe.html

    Etwa die Hälfte davon waren PKW's.

    Die junge Frau in dem Auto wird wegen einer Geschwindigkeitsübertretung von der Polizei gestoppt.

    "Ich bin doch nicht etwa zu schnell gefahren?"

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    Der Film zeigt, dass es dicke Bretter sind, die da gebohrt werden müssen.

    Um nochmal Yetis Beitrag zu den gewalttätig werdenden Verschwörungserzählern aufzugreifen:

    Der mdr vom 7.5.2020 schreibt dazu: "Die Mischung von diversen Strömung, die sich in ihrem Glauben an die vermeintliche Verschwörung hinter der Pandemie einig sind, birgt eine große Gefahr, warnt Experte Dittrich: "Es ist dann ein bisschen wie eine Sekte." Es entstehe eine Art kollektiver Wahn, in dem man sich gegenseitig bestärke. "Man sieht deutlich, dass bei diesen ganzen Corona-Rebellen und Widerständlern auf dem Telegram-Messenger, dass dort die Rechtfertigung für Gewalt steigt", sagt Dittrich. Immer Menschen äußerten dort: Wir müssen jetzt Gewalt anwenden."

    https://www.mdr.de/nachrichten/po…gefahr-100.html

    Und der mdr-Beitrag nennt weitgehend dieselben Gruppierungen wie Yeti: "Impfgegner, Rechtsextreme, Esoteriker und Reichsbürger". Und der Beitrag weist wie Yeti auf die steigende Gewaltbereitschaft hin. Die Versuchung für diese unterschiedlichen Gruppen ist groß, sich aneinander anzunähern, um einen gemeinsamen vermeintlichen Gegner in die Flucht zu schlagen, notfalls auch gewaltsam.

    Um so wichtiger ist es, mit Gegenerzählungen den Machenschaften der Verschwörungserzählern das "Wasser abzugraben". Und dazu eignen sich immer wieder auch Hinweise auf historische Ereignisse. Die spanische Grippe beispielsweise und wie diese Pandemie zu ihrem Namen kam. Bisweilen kennt die Phantasie keine Grenzen und das ist per sé auch erst mal ganz gut so. Trotzdem oder gerade deswegen ist es wichtig immer wieder phantasievolle Gedankengänge zu erden und mit der Wirklichkeit zu vergleichen, nicht nur mit der Wirklichkeit die gerade stattfindet, sondern auch mit einer Wirklichkeit die bereits stattgefunden hat. Im Gespräch mit Verschwörungserzählern kann das jedenfalls helfen, ein einigermaßen vernünftiges Gespräch zu führen.

    Aktuell geht es ja um Opferzahlen, möglicherweise übertriebene Vorbeugemaßnahmen und Geheimhaltung von Fakten. Alles Dinge, die auch bei der spanischen Grippe vor rund 100 Jahren bereits Thema waren.

    Mal zur Abwechslung wieder etwas zum Thema Corona. Dass die Mischung aus Verschwörungstheoretikern, Impfgegnern, Reichsbürgern, Nazis, Radikal-Liberalen, Yogischen Fliegern und was-weiß-ich-noch-alles nicht nur zum Lachen ist, zeigen solche Fälle, wo Leute nicht nur die Einhaltung der geltenden Schutzbestimmungen missachten, sondern dabei auch gewalttätig werden.

    Auch für die von dir beschriebenen Gruppen gibt es Vorbilder in Bezug auf Smog-Alarm: Diesmal nicht aus einem Film sondern aus der Wirklichkeit vom 19.1.1985, die den Film eingeholt hatte.

    So wie heute manche Menschen ganz einfach nicht wahrhaben wollen, dass es eine Gefahr gibt, die vom neuen Corona-Virus ausgeht, wollten damals einige Zeitgenossen nicht wahrhaben, dass es eine Gefahr gibt, die von der Umweltverschmutzung ausgeht. Und das Phänomen hat sich leider nicht geändert, solche Kritiker an Umweltschutzmaßnahmen gibt es auch heute noch.

    Gibt es da eigentlich eine hohe Korrelation zwischen den von dir aufgezählten Gruppen von "Corona-Verschwörungserzählern" und denjenigen, die sich regelmäßig zu Wort melden, um Umweltschutzmaßnahmen mit ihren Verschwörungserzählungen zu konterkarieren?

    Hier die Filmszene aus einem Länderspiegel-Beitrag vom 19.1.1985:

    https://www.zdf.de/politik/laende…galarm-100.html

    Siehe Minute 1:10 von insgesamt 2:03 Minuten.

    Wenn Punkt 1 da wirklich wie Riester sein soll, beutet es dann, dass wirtschaftlich Schwächere nichts davon haben (oder sogar unter dem Strich drauf zahlen), weil ihnen diese Prämie woanders wieder abgezogen wird? :rolleyes:

    Es ist zu befürchten, dass dein Einwand zutrifft. Aber mir ist noch was anderes aufgefallen: In dem Vorschlag für die Mobilitäts-Prämie heißt es, dass sie auch für sogenannte Ridepoolingdienste aufgebraucht werden könnten. Die stellen allerdings keineswegs eine nachhaltige Form von Mobilität dar.

    Was immer wir heute an Korrelationen zwischen Schadstoffen und Lebenserwartung messen und für kausal gerechtfertigt halten können, dürfte seine Wurzel darin haben, dass die meisten Krankheits- und Todesfälle chronische Leiden sind und somit als Spätfolgen durch Aufenthalt über Jahrzehnte in der erst allmählich auf heutige Werte zurückgehenden Smogwolke bewertet werden müssen.

    Dem muss entgegen gehalten werden, dass du bei einer solchen Betrachtung die weltweite Gefährdungslage außer acht lässt. Der extrem hohe Grad an Industrialisierung in Westeuropa ist tatsächlich nicht mehr in dem Maße mit den Umweltgiften verknüpft, die in dem Film Smog von 1973 thematisiert werden. Was allerdings noch lange nicht bedeutet, dass die Stoffe, die heute unsere Atemluft belasten, harmlos wären.

    Aber mal abgesehen davon: Die meisten Menschen weltweit leben in einer Entwicklungsphase der Industrialisierung, die durchaus den Schilderungen in dem Film entsprechen, der 1970 im Ruhrgebiet spielt.

    Und selbst bei uns in Westeuropa hat der Corona-bedingt verminderte Autoverkehr und Luftverkehr deutlich eine positive Wirkung gezeigt in Bezug auf die Luftqualität. Wenn auch noch nicht hinreichend geklärt ist, wie deutlich.

    Dass die Schadstoffe-Mengen, die an einem einzelnen Auto-Auspuffrohr hinten raus kommen, heute niedriger ist, mag zutreffen (möglicherweise sind darunter aber auch gefährliche Schadstoffe, die früher nicht vorkamen), aber auf jeden Fall hat sich die Anzahl der zugelassenen KFZ verfielfacht:

    1970 waren es 16.783.227 KFZ in Deutschland

    2020 waren es 58.158.344 KFZ in Deutschland, also deutlich mehr als dreimal so viel.

    Das ist ziemlich sicher ein übler Anschlag ohne jeglichen Sinn und Verstand, der in dem von dir verlinkten Artikel beschrieben wird. Allerdings hatte ich an anderer Stelle schon mehrfach darauf verwiesen, dass es möglicherweise keine gute Idee ist, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Einkaufen oder im ÖPNV zu einer Verpflichtung zu machen. In dem Fall, in dem von dir verlinkten Bericht, habe ich allerdings den Eindruck, dass es die gewalttätigen Fahrgäste vor allem darauf abgesehen hatten, einen Streit vom Zaun zu brechen, um einen Grund zu haben, gewalttätig zu werden. So was geschieht leider auch immer wieder im Zusammenhang mit Fahrkarten-Kontrollen und bei anderen Gelegenheiten.

    Der Fall wirft aber auch ein Schlaglicht auf ein anderes Problem, das im Zusammenhang mit dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes besteht: Personen, denen es aus gesundheitlichen Gründen nicht zugemutet werden kann, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, müssen auch keinen tragen. Zwei junge, tatkräftig erscheinende Burschen erwecken vermutlich nicht den Eindruck, dass sie in Atemnot geraten könnten, wenn sie einen Mundschutz tragen.

    Allerdings fand ich es ein bisschen erschreckend, was ich zu hören bekam, als ich in einem Supermarkt nachfragte, ob meine Tante, die sich kaum noch aus dem Haus traut, weil sie Atem-Probleme hat und keinen Mundschutz tragen kann, denn gegebenenfalls auch ohne Mundschutz hier einkaufen könne:

    Als erstes kam die barsch formulierte Antwort, dass sie mit so einer Vorerkrankung sowieso besser jedes Ansteckungsrisiko meiden sollte.

    Auf Nachfrage, dass sie trotzdem gerne zumindest hin und wieder einmal eigene Besorgungen machen möchte, kam dann, dass ginge nicht, da müsse sie halt jemand anderes schicken.

    So leicht lasse ich mich nicht abwimmeln. Auf wiederholte Nachfrage, dass das nicht immer so ohne weiteres gewährleistet sei, dass sie jemanden habe, den sie schicken kann, kam die Antwort: Ohne ärztliches Attest ginge da gar nichts.

    So weit gehen die Bestimmungen zum Mund-Nase-Schutz-Tragen allerdings nicht meines Erachtens. Es gibt da durchaus einen gewissen Ermessensspielraum, der es in Einzelfällen ermöglicht, Personen von der Verpflichtung zu entbinden, wenn diese glaubhaft den entsprechenden Wunsch vortragen.

    Auch in dem von mir verlinkten Film "Smog" gibt es eine Szene, in dem der Mund-Nasen-Schutz thematisiert wird und zwar im 7. Teil gleich in der ersten Minute

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    Freilich geht es in dem Film nicht um den Schutz vor Viren, sondern um den Schutz vor giftigen Abgasen. Und in dem Film wird empfohlen die Masken anzufeuchten. Ab Minute 2:25 werden dann Passanten mit Masken gezeigt, so dass man den Eindruck hat, dass der heutige nordrheinwestfälische Ministerpräsident Laschet in den Film, der im Ruhrgebiet spielt, zuvor reingeschaut haben muss, als er bei einem offiziellen Termin mit halb heruntergezogener Maske auftrat.

    Ob nun die Maske wie 9im Film gegen Abgase schützen soll, oder wie aktuell gegen Viren, die von mir verlinkte Filmszene zeigt, die Masken sind ein Verkaufsschlager. Und das trifft ja nun auch auf die aktuelle Situation zu.

    Bild aus Hannovers Innenstadt, ab Mitte April 2020 gibt es dort dieses Geschäft.

    Du betrachtest die Schadstoffsituation und damit die Interpretation der dadurch bedingten gesundheitlichen Risiken viel zu sehr vom Jetzt und viel zu eng an dein Feindbild „Autoverkehr“ gebunden. Geh einfach mal gedanklich gut 50 Jahre zurück...

    Um das mit dem "gedanklich zurückgehen" mir zu erleichtern, habe ich mir "Smog - Der Film" von 1973 angesehen, das sind immerhin fast 50 Jahre. Der Film zeigt die Vorgänge rund um einen Smog-Alarm und beleuchtet die Reaktionen der Verursacher und der Betroffenen aus verschiedenen Perspektiven.

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    Aus heutiger Sicht und auf dem Hintergrund unserer Diskussion hier sehr kurios finde ich die Antwort eines Autofahrers, der von Reportern befragt wird, ob er es denn verantworten könne, in der aktuellen Situation (zu diesem Zeitpunkt wurde im Film die erste Smog-Warnstufe ausgerufen) noch mit dem Auto zu fahren: "Sie haben natürlich jetzt einen zusätzlichen Anteil an der Luftverschmutzung.", sagt der Reporter. Die lakonische Antwort des befragten Autofahrers: "Jaa - ich fahre Diesel, das ist nicht so tragisch."

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    Ebenfalls sehr interessant ist Minute 7:28 im 3. Teil des Films, in dem ein Fußballspiel gezeigt wird, bei dem sich ein Spieler an den Hals fasst und zu Boden stürzt. Der Spieler wird in die Kabine getragen und dort sagt ein Arzt, dass das Spiel eigentlich abgebrochen werden müsse. Die schlechte Luftqualität lässt keinen Hochleistungssport mehr zu. Der Arzt sagt, er könne die Gesundheits-Gefährdung nicht mehr verantworten.

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    Das erinnert jetzt doch sehr an die Entscheidung, an diesem Wochenende die Bundesligasaison fortzusetzen, eine Entscheidung, die von vielen Experten zum Teil scharf kritisiert wurde. Die Parallele: Anscheinenend gibt es Wichtigeres als menschliches Wohlergehen. Fußball gehört dazu. Auch der Rest des Films lohnt sich! Unter anderem geht es um Sauerstoffgeräte, eine weitere Parallele zum Corona-Infektionsgeschehen.

    Da es angeblich fast unmöglich sein soll, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen, müsste man doch eigentlich eher besorgt reagieren, wenn einem die Punkte nur so zuflögen. :/

    Ich finde deine Ausführungen nicht sonderlich überzeugend Th(oma)s. Im Kern behauptest du ja, NO2-Messungen seien irrelevant, da gemeinsam mit NO2 andere Schadstoffe auftreten, die sehr viel gefährlicher seien als NO2 und die unberücksichtigt bleiben.

    Aber du hast zumindest bislang noch nichts darüber geschrieben, welche Schadstoffe das sind, und was dafür getan werden muss, diese zu messen, dafür Grenzwerte festzulegen und entsprechende Kontrollen durchzuführen. Und wenn das alles käme, dann käme garantiert auch wieder wer und behauptet dann, das selbe von diesem Gefahrstoff, dass er nämlich eigentlich irrelevant sei und es gefährlichere gäbe usw.

    Zumindest habe ich jetzt eine interessante Information bei Wikipedia gefunden zu der Frage der NO2-Grenzwerte in den USA: "In den USA gilt nach der Vorgabe der für die nationalen Umweltstandards zuständigen Gesundheitsbehörde EPA seit 2010 ein zu den EU-Kriterien annähernd vergleichbarer 1-Stunden-Grenzwert (100 ppb bzw. 191 µg/m³), aber ein gut doppelt so hoher Grenzwert für das Jahresmittel wie in der EU (53 ppb bzw. 100 µg/m³)[31]. In Kalifornien und sechzehn weiteren US-Bundesstaaten hingegen beträgt der Grenzwert für das Jahresmittel nur 30 ppb bzw. 57 µg/m³." Der Jahresmittelwert für NO2 in der Umwelt ist in den USA also so, wie du es ja auch schon geschrieben hast, rund doppelt so hoch.

    Aber in dem Wikipedia-Artikel steht auch, dass in Kalifornien und 16 weiteren Staaten der Jahresmittel-Grenzwert nur geringfügig höher ist als in Europa.

    Wenn es tatsächlich so ist, dass außer NO2 noch andere Gefahrstoffe auftreten beim Autofahren, die noch gefährlicher sind, dann müsste doch erst recht sehr viel mehr getan werden, um die Autofahrerei zu reduzieren.

    Tatütata, das neue Streckenradar ist da!

    Eigentlich ist es ja schon ein bisschen länger da, das neue Streckenradar, aber wenn darüber berichtet wurde, dann stets in einem Kontext, der dieses sinnvolle Messinstrument für das Überschreiten von Tempolimits ganz grundsätzlich in Frage gestellt hat.

    Die Tonlage hat sich inzwischen geändert, wie man unter anderem an dem NDR-Bericht vom 14.05.2020 sehen kann: Streckenradar erwischt knapp 900 Temposünder https://www.ndr.de/nachrichten/ni…enradar144.html

    "Ein knappes halbes Jahr nach dem Neustart des bundesweit ersten Streckenradars "Section Control" wurden mithilfe der Anlage bereits zahlreiche Temposünder erwischt. Insgesamt habe es seit der Inbetriebnahme am 14. November 2019 bis einschließlich 3. Mai insgesamt 874 Anzeigen wegen zu schnellen Fahrens gegeben, hieß es aus dem niedersächsischen Innenministerium. Innenminister Boris Pistorius (SPD) zeigte sich zufrieden: Das Radar wirke sich positiv auf die Verkehrssicherheit aus, so der Minister."

    Mit teilweise bösartiger Polemik gewürzte Kritik an dem Tempomess-Anlage kam vor allem von der FDP, die zwischenzeitlich sogar mit Plakat-Aktionen auf sich und ihrer Kritik an der Tempomessung aufmerksam machte. "Ende 2018 ist eine Section-Control-Anlage auf der B6 zwischen Gleidingen und Laatzen und mit dreijähriger Verspätung in Betrieb gegangen. Die Einfahrtskamera zu Beginn der Messstrecke erfasst das Kennzeichen und das System speichert weitere fahrzeugbezogene Daten wie Fahrtrichtung, Ort und Zeit. Mithilfe der Ausfahrtskamera wird ermittelt, ob der Fahrer die zulässige Geschwindigkeit überschritten hat oder nicht." https://de.wikipedia.org/wiki/Abschnittskontrolle

    Die Rechts-Unsicherheiten sind inzwischen beigelegt. Es hatte mich ohnehin immer gewundert, dass mit der Behauptung, es würden durch eine solche Messmethode demokratische Grundrechte verletzt, die Gegner von Verkehrskontrollen das Projekt so lange torpedieren konnten. In anderen europäischen Ländern ist diese Form der Tempokontrolle bereits seit Jahren etabliert, so in der Schweiz, die ja häufig als Mutterland der Demokratie bezeichnet wird, schon ab 2011. "In der Schweiz wurde die erste Abschnittkontrolle im Januar 2011 nach einer 3-monatigen Testphase auf der A2 im Arisdorftunnel auf einer rund 1,5 Kilometer langen Strecke im Kanton Basel-Landschaft in Betrieb genommen. (ebenda)

    Zusammen mit den gestiegenen Strafen für zu schnelles Fahren kann die Messmethode möglicherweise dazu beitragen den bei manchen Autofahrern verbreiteten Gedanken auszuräumen, man müsse ja nur kurz vor der Tempokontrolle runtergehen vom Gaspedal. "Die Anlage an der Bundesstraße 6 bei Laatzen (Region Hannover) misst das Tempo nicht an einer einzelnen Stelle, sondern ermittelt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem gut zwei Kilometer langen Abschnitt." https://www.ndr.de/nachrichten/ni…enradar144.html

    Wenn das zutrifft worüber zum Beispiel Auto Motor Sport berichtet, "EU FORCIERT SPEEDLIMITER AB 2022, Die wichtigsten Antworten zur EU-Tempobremse", dann frage ich mich, ob das noch Sinn macht, über Strafen für Temposünder wahre Glaubenskriege zu führen: Die EU arbeitet daran, Neuwagen ab 2022 verpflichtend mit einem automatischen Speedlimiter auszurüsten.

    "Die Tempobremse soll die Unfallzahlen weiter senken. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum ISA-System.

    Bereits Ende Februar hat die Fachabteilung IMOC des Europäischen Parlaments einen Vorschlag verabschiedet, der vorsieht, alle Neuwagen ab 2022 mit sogenannten Intelligent Speed Assistance (ISA)-Systemen auszurüsten. Damit soll die Zahl der Verkehrstoten auf europäischen Straßen weiter sinken. ..."

    https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/isa-au…olimit-ab-2022/

    Sicherlich wird es noch eine reihe Altfälle geben, aber wenn erst mal eine nennenswerte Anzahl von Fahrzeugen entsprechend ausgerüstet ist, dann werden sich auch die Fahrer der Fahrzeuge anpassen, die keinen "Speed-Limiter" an Bord haben.

    Und dann wird auch ganz schnell die Akzeptanz für harte Strafen steigen für Autofahrer, die dann mit einem "Oldtimer" versuchen Höchstgeschwindigkeiten zu erzielen, ohne auf's Tempolimit zu achten.

    Die Verantwortungslosigkeit ist dann ja gleich doppelt sichtbar: Kein Speed-Limiter und keine weiteren Fahrtsicherheitsassistenten von denen in den nächsten Jahren immer mehr serienfertig bereitstehen und nach und nach verpflichtend werden.

    Zugegeben: Wer heute noch mit einem Hochrad am Straßenverkehr teilnimmt, der kann das möglicherweise legal tun, wenn er über Bremsen und mitgeführtes Licht verfügt. Auch ist es erlaubt mit Single-Speed-Rädern ohne Rücktritt zu fahren, wenn es mit zwei Bremsen ausgestattet ist. Aber die übergroße Mehrheit der Radfahrer*innen ist auf so genannten "Sicherheitsniederrädern" mit Freilauf und Rücktritt unterwegs, bzw. mit Freilauf und einer zweiten Handbremse. Und so werden auch in absehbarer Zukunft ganz überwiegend nur noch Autos mit vielen zusätzlichen Sicherheits-Assistenz-Systemen unterwegs sein.

    Und einen Speed-Limiter gibt es heute schon an jedem Pedelec, wenn es dabei auch nur um den zugeschalteten "elektrischen Rückenwind" geht. Aber die Tempogrenze ist beim Geradeausfahren deutlich spürbar, ich habe es jedenfalls noch nicht geschafft, über die Abschaltgrenze hinaus mit einem Pedelec eine längere Strecke schneller zu fahren, als die 25 km/h, bei der der Motor abschaltet.

    Kein Problem, es hat sich ja schnell geklärt. Ich hatte mich aber auch erst gewundert, ob ich vielleicht doch wieder in den ADAC eintreten solle :)

    Warum nicht? Vielleicht gelingt es dir ja, den Laden von innen zu zersetzen. Vielleicht war es auch etwas vorschnell, umgehend zu kündigen, du hättest ja auch erst mal probieren können, dem "Präsi" (ADAC-Präsident Hillebrand) ein klares Dementi abzuringen? Sozusagen als Voraussetzung für deinen Verbleib in dem Verein.

    Wie kommen denn die USA dazu, NO2 in der Außenluft für unbedenklich zu halten?

    Du hattest doch berichtet, dass NO2 so eine Art "Indikatorgas" darstellt. Das heißt, wo NO2 bei einer Verbrennung frei wird, da werden in der Regel auch an andere Gase frei, von denen einige deutlich giftiger sind als NO2.

    Das Ganze erinnert mich so ein bisschen an "Zeigerpflanzen", die dem kundigen Landwirt Informationen über die Bodenbeschaffenheit liefern. Zum Beispiel wachsen Heidekraut und Heidelbeere auf sauren Böden.

    Und NO2 ist bei diesem Vergleich ein Gas, das bei einer Verbrennung ensteht, bei der auch andere Gase frei werden, die sehr giftig sind. Bei denen es sich aber aus verschiedenen Gründen nicht lohnt, sie jeweils separat zu messen. (z. B. keine geeignete Messmethode oder zu umständliche Messmethode)