Beiträge von Ullie

    Warum wollen Sie eigentlich die Verantwortung unbedingt anderen aufdrücken?

    Selbst von Kindern wird gerade erwartet eine Maske mit in die Schule zu nehmen. Da wird man als Erwachsener doch schaffen eine dabei zu haben bzw. wenn nicht, sich entsprechend zu Verhalten. In der Regel kann man Masken inzwischen in Supermärkten und im Handel etc ohne Probleme, käuflich im Eingangbereich erwerben. Man kann sogar andere Passanten fragen, ob sie eine Ersatzmaske haben, die sie verschenken, leihen, verkaufen wollen.

    Wenn Geschäfte Masken bereit halten, einige machen das ja, dann ist das ein positives Signal, das viel bewirken kann. Wenn ich jedoch hergehe und den Leuten sage, "das wird man ja wohl schaffen, eine Maske dabei zu haben" (und wenn nicht, dann setzt's was) dann ist das ein ganz und gar negatives Signal. Leider kann das auch viel bewirken, viel Schlechtes nämlich. Und der Sache tut es ganz und gar nicht gut. Leider läuft es in vielen Geschäften nicht so: Wir wünschen uns von dir, dass du bei uns einkaufst. Und deshalb sorgen wir dafür, dass du ein unbeschwertes Einkaufsvergnügen hast. Und dazu gehört in Corona-Zeiten auch, dass wir eine Mund-Nasen-Bedeckung zur Verfügung stellen. Meinetwegen für einen kleinen Obulus.

    Stattdessen herrscht eine Stimmung, in der sich die Kunden auch noch gegenseitig anraunzen, wenn die Maske nicht "richtig" sitzt, und für gewöhnliche Schutzmasken gab es rasante Preissteigerungen.

    Im ÖPNV ist das eine Katastrophe eine solche Herangehensweise mit möglichst drakonischen Strafen die Menschen dazu bringen zu wollen, eine Schutzmaske zu tragen. Da fühlen sich viele Autofahrer schon jetzt wieder einmal mehr bestätigt, dass der ÖPNV keine Mobilitätsalternative ist, sondern eine Servicewüste mit harten Sitten.

    Wenn ich also darauf aufmerksam mache, dass es möglicherweise klüger vom Gesetzgeber ist, den Geschäften, in denen die Menschen einkaufen sollen (Das sollen sie doch, oder wollen Sie vielleicht, dass alle nur noch über's Internet bestellen und die Waren vor die Haustür gelegt werden?), vorzuschreiben, dass diese Geschäfte verpflichtet sind, den notwendigen MNS zum Selbstkostenpreis am Eingang bereit zu stellen, dann unterstellen Sie mir, ich wollte meine Mitmenschen mit Corona dahinmeucheln?

    Oder geht es Ihnen darum, dass ich darauf hinwies, dass ein Kunststoffglas-Visier eine weitere Option zur Nichtverbreitung von Corvid 19 darstellt? Möglicherweise nicht genau so wirksam wie eine FFP3-Maske, möglicherweise aber ein besserer Schutz als ein hochgekrempelter Pullover-Rollkragen?

    Der Präsident der Region Hannover, Hauke Jagau, wurde heute so in der HAZ zitiert: "Hannovers Regionspräsident Hauke Jagau fordert, Fußballstadien und Discos mit Einschränkungen wieder zu öffnen. In der Corona-Krise müsse mehr Eigenverantwortung und weniger Staatsvorgabe gelten." Ich vermute er hat recht. Auch wenn mir der Gedanke nicht so gut gefällt, dass sich die Fans wieder in Fußballstadien versammeln. Aber Jagau fordert an dieser Stelle auch ganz deutlich und unmissverständlich notwendige Einschränkungen.

    Um nochmal auf das Thema Bahnfahren zu kommen: Ein Bahnreisender (Fernzug) mit dem ich kürzlich darüber sprach, der berichtete mir, dass es inzwischen üblich sei, dass die Menschen wieder etwas essen im Fernzug und dazu auch die Mund-Nasen-Bedeckung abnehmen. Das werde vom Zugpersonal toleriert.
    Zumindest so lange nicht David Scott ihr Zugbegleiter ist?

    Was genau befürchten Sie? Dass jetzt haufenweise die Menschen ihre Mund-Nasen-Schutz-Stoffmaske wegwerfen und sich stattdessen ein Kunststoffglas-Visier holen, weil sie damit die große Freiheit erleben?

    Unwahrscheinlich, viele benutzen schon alleine deshalb lieber ein Stofftuch, weil es einfacher zu transportieren ist. (Man muss es nur in eine saubere Plastiktüte packen und in die Jacken- oder Hosentasche stecken.) Einige nehmen auch deshalb lieber eine Stoffmaske, weil die billiger ist.

    Dort wo es richtig eng wird gehe ich nicht hin. Und wenn mal ein Bus sehr voll ist, dann warte ich halt auf den nächsten oder fahre (je nach Möglichkeit) von vornherein zu Zeiten, wenn wenig Verkehr ist. So wie hier einzelne das Thema anpacken, ist da nichts von der von Jagau geforderten "Eigenverantwortung" zu merken. Dafür ganz viel von "Staatsvorgabe".

    PS: Nehmen Sie ihre originalverpackte Mund-Nasenschutz-Stoffmaske lieber und spenden Sie das gute Stück ihrem nächsten Supermarkt mit der Vorgebe, dass der Supermarkt die Maske an den ersten Kunden weitergibt, der seine Maske vergessen hatte, einzustecken. Fahrbahnradler würde das bestimmt erfreuen, wenn er davon ggf. Gebrauch machen könnte. Ich würde mich auch freuen.

    Also mir ist neulich auch passiert, dass ich ohne Maske losgeradelt bin und es erst beim Absteigen vor dem Baumarkt bemerkt habe. Die hatten freundlicherweise eine zum Verkauf. Hätten sie keine gehabt, wäre ich nicht im Traum auf die Idee gekommen, die als Saftladen oder so zu bezeichnen, denn den Fehler habe ich gemacht.

    Dass der Fehler im System liegen könnte, darf man in seine Überlegungen ruhig mit einbeziehen. In Fragen der Benutzungspflicht von Hochbord-Radwegen bist du ja zum Beispiel auch deutlich weniger zimperlich.

    Sie hatten fast 6 Monate Zeit eine Maske zu erwerben. Und nun schieben Sie die Schuld auf den Elektrofachmarkt?

    Mit einer Maske ist es nicht getan. Und es ist ärgerlich, gerade dann keine dabei zu haben, wenn man sie braucht. Deshalb ist es ein Service, den man erwarten darf in Corona-Zeiten, dass in einem großen Geschäft, dass tausende von Euro für Werbung ausgibt, auch Masken ausgegeben werden. Meinetwegen soll Saturn sein Logo drauf drucken. Ansonsten: Wie ich weiter oben schon sagte, wenn Saturn mir keine Maske zur Verfügung stellen kann, dann kaufe ich dort nicht ein. Beim Bahnfahren ist es schwieriger. Aber bei vielen ÖPNV-Verbindungen ist das Fahrrad eine gute Alternative. Oder erwarten Sie, dass die Leute dabei auch "Maske tragen"?

    Sie müssen beim Betreten von Saturn auch eine Hose tragen - und verlangen dafür keinen kleinen Schalter auf der Seite?

    Bei Saturn muss ich keine Hose tragen, ich kann auch einen Rock tragen oder ein Kleid.

    Die Strafen sind eindeutig noch nicht hoch genug. Ich habe versucht an Ihre Hilfsbereitschaft zu appellieren, der Gesetzgeber versucht es über Ihren Geldbeutel. Und sie wollen mich immer noch in Gefahr bringen. Unglaublich.

    Da hatte ich weiter oben schon was zu gesagt:

    Oder Söder hat halt ein anderes Verständnis davon, wie das Christentum gelebt werden soll: Für seine Maske hat jeder selbst vorzusorgen. Wer ohne erwischt wird, "der wird ans Kreuz geschlagen" (oder so ähnlich).

    Im Ernst: Es ist nicht unbedingt eine besonders clevere Idee, etwas mit drakonischen Strafen durchsetzen zu wollen, dass man anders sehr viel eleganter und nachhaltiger in Bewegung setzen kann. Wenn der Gesetzgeber es für richtig hält, allen Menschen vorzuschreiben, dass sie für's Einkaufen eine Mund-Nasen-Bedeckung auf eigene Rechnung besorgen sollen, dann kann er es auch den Geschäften zur Auflage machen, dass sie für ihre Kunden Mund-Nasen-Bedeckungen vorhalten. Schließlich wurden auch andere Vorschriften erlassen, die von den Geschäften erfüllt werden mussten.

    Mein Eindruck ist allerdings, dass da ein deutlich schlimmerer Schlendrian Einzug gehalten hat in vielen Geschäften als beim "Maskentragen".

    In einigen Supermärkten, bei denen ich einkaufe, ist es immer noch so, dass nur so viele einkaufen dürfen, wie Einkaufswagen bereitstehen. In anderen Supermärkten macht man sich damit keine Arbeit mehr. Als ich in einem Fall das Sicherheitspersonal darauf ansprach ob sie denn noch den Überblick hätten wieviele Menschen im Markt seien, und dass es da doch Besucher-Richtlinien gäbe, wurden die sehr schmallippig. Ich auch und bin umgekehrt.

    Ich befürchte, sehr lange Zeit wird auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nicht mehr in der Konsequenz erfolgen wie heute noch. Es stellt sich die Frage, ob drakonische Strafandrohungen die Phase des Tragens der Mund-Nasen-Bedeckung noch wesentlich verlängern können, oder ob drakonische Strafen das genaue Gegenteil bewirken. Und damit stellt sich die Frage ob möglicherweise elegantere Maßnahmen einen nachhaltigeren Erfolg zeigen. Zum Beispiel könnte man meinen bereits weiter oben gemachten Vorschlag (MNS-Ausgabe in den Geschäften) auch jetzt noch umsetzen mit der Begründung, dass inzwischen ausreichend Mund-Nasen-Bedeckungen produziert werden.

    Das Tragen einer eigenen Maske schützt Sie selbst kaum. Dieser Punkt ist inzwischen recht eindeutig nachgewiesen. Es geht beim Tragen wirklich einzig und alleine um den Schutz anderer. Und damit sind _alle_ Versuche einer Argumentation mit "aber es ist doch keiner da", "aber mir wird heiß unter der Maske", "aber ich kann nicht richtig Atmen" möglicherweise für den "Verweigerer" vorhanden, aber schlussendlich nur und alleine Unsolidarisch.

    Eine Forderung aufzustellen ist erst mal einfach. Das geforderte Umzusetzen ist schon deutlich weniger einfach. Und die gegenwärtige Stimmungsmache gegen "Verweigerer", wie Sie sie nennen, ist nach meinem Dafürhalten unverhältnismäßig.

    Die Strafen für sogenannte "Masken-Verweigerer" im ÖPNV zum Beispiel, übersteigen inzwischen in manchen Bundesländern die Strafen für's Schwarzfahren bei weitem:

    Baden-WürttembergBußgeldrahmen von 25 bis 250 Euro
    Bayern150 Euro
    Berlin50 bis 500 Euro Bußgeld
    Brandenburgkein Bußgeld
    Bremenbisher kein Bußgeld - Diskussion läuft
    Hamburgkein Bußgeld
    Hessen50 Euro bei wiederholten Verstößen
    Mecklenburg-Vorpommern25 Euro Bußgeld
    Niedersachsen150 Euro Bußgeld geplant
    Nordrhein-Westfalen150 Euro
    Rheinland-PfalzKommunen entscheiden über Bußgelder
    Saarlandkein Bußgeld
    Sachsenkein Bußgeld
    Sachsen-Anhaltkein Bußgeld
    Schleswig-HolsteinBußgeld geplant (Höhe unklar)

    Quelle: tagesschau vom 5.8.2020 (Meines Wissens hat man seit Anfang August vielerorts "nachgerüstet".)

    https://www.tagesschau.de/inland/maskenp…ssgeld-103.html

    Das Naheliegendste jedoch, nämlich den Menschen Masken anzubieten, die sie benutzen können geschieht nicht. Zumindest nicht überall.

    Einigermaßen postives Beispiel:

    Bei Obi in Hannover, im Baumarkt, gab es Masken nach Eigenaussage des Personals zum Selbstkostenpreis, am Eingang.

    Negatives Beispiel:

    Bei Saturn sah das schon anders aus. Wortwechsel: Frage: Warum bieten Sie Ihren Kunden keine Masken an? Sie bestehen doch darauf, dass sie getragen werden. Zumindest zum Selbstkostenpreis sollten Sie Masken anbieten.

    Anwort: Für seine Maske muss der Kunde selbst sorgen. Sie wollen doch hier einkaufen, dann müssen Sie auch eine Maske mitbringen.

    Mit dem Hinweis darauf, dass ich auch andernorts einkaufen kann und nicht darauf angewiesen bin, bei Saturn einzukaufen, habe ich den Laden wieder verlassen.

    Beim zentralen Üstra-Kundencenter hatte man auch keine Masken, die man den Kunden angeboten hätte. Man befürchte ein zu großes Gedränge, deshalb würden nur an den dezentralen ÖPNV-Kartenvorverkaufsstellen Masken zum Selbstkostenpreis angeboten.

    Nachdem ich inzwischen mehrere dezentrale Verkaufsstellen abgeklappert habe, komme ich zu dem Schluss, dass diese Aussage im zentralen Kundencenter nicht zutrifft.

    Der bayrische Ministerpräsident Söder macht ja gerne einen auf Vorzeigechrist, will ja sogar überall Kreuze aufhängen. Aber wenn es um die Verfolgung der Maskenverweigerer geht, da ist er ganz vorne mit dabei. (Siehe Liste oben.) Entschuldigung, vielleicht tue ich dem Söder Unrecht und er hat im Freistaat anders als der "Landesvater" bei mir in Niedersachsen dafür vorgesorgt, dass die ÖPNV-Unternehmen mit dazu beitragen, Masken an die Fahrgäste auszugeben (und sei es zum Selbstkostenpreis). In Bayern war ich schon lange nicht mehr. Man soll ja auch nicht so viel ins Ausland reisen jetzt.

    Oder Söder hat halt ein anderes Verständnis davon, wie das Christentum gelebt werden soll: Für seine Maske hat jeder selbst vorzusorgen. Wer ohne erwischt wird, "der wird ans Kreuz geschlagen" (oder so ähnlich).

    Das Kunststoffglas-Visier ist möglicherweise nicht in genau demselben Umfang wirkungsstark gegen die Virenverbreitung wie die sogenannte Alltagsmaske. Trotzdem ist es eine gute Alternative und kann dazu beitragen, dass die Anwendung von Schutzmaßnahmen besser von der Bevölkerung umgesetzt wird, als wenn man völlig einseitig nur auf die die sogenannte Alltags-Stoffmaske setzt. In der Summe kann sich das also sehr wohl sehr positiv auswirken. Zumal im konkreten Einzelfall ja auch noch solche "weiche" Kriterien wie Abstand halten oder Kontakte reduzieren usw. eine erhebliche Rolle spielen.

    Sie haben recht, ich habe an anderer Stelle von meinem kirchlichen Engagement gesprochen. Es ist doch sehr interessant zu lesen, dass Sie glauben, mir jetzt daraus einen argumentativen "Strick" drehen zu können.

    Das ist in etwa vergleichbar damit, dass manche glauben spätestens nach dem dritten Satz in einem Gespräch mit einem Muslim eine Erklärung dafür erhalten zu müssen, warum sich Terroristen auf den Islam berufen.

    Was Ihre Studien eben nicht berücksichtigen sind Argumente, die über den von ihnen sehr detailverliebt akkurat beschriebenen naturwissenschaftlich-technischen Vorgang hinausgehen.

    Eine Beschränkung auf den von Ihnen dargestellten Aspekt kann Leute dazu treiben, sich nur noch mit einer FFP3-Maske aus dem Haus zu wagen und sich dabei möglichst komplett in sich selbst zurückzuziehen. Dabei kann es dann dazu kommen, ganz naheliegende Schutzmaßnahmen keine Beachtung zu schenken. Gerade beim Omnibusfahren heißt das zum Beispiel Fenster öffnen. Das macht nicht der Fahrer, der kann nicht alle paar Stationen durch den Bus gehen und die Fenster öffnen, die manche Fahrgäste dann wieder schließen, wenn es ihnen zum Beispiel zu zugig wird. Dabei ist es eine immer wieder dringend empfohlene Maßnahme gut zu lüften. Aber es ist als Fahrgast möglich, andere Fahrgäste drauf anzusprechen und auch selbst tätig zu werden.

    Es gibt nicht nur den einen Weg zum "Seelenheil" und das bitteschön müssen sie ihren Mitmenschen schon zugestehen, dass sie diesen ernsthaft suchen. Ob sie nun eine Maske tragen oder ein Kunststoffglas-Visier.

    Andernfalls laufen Sie Gefahr, eine Verhaltensweise einzufordern, die auf eine völlige Separation der Menschen voneinander hinausliefe. In vielen Heimen für alte Menschen war das wochenlang bitterer Alltag. Inzwischen wird Aspekten wie sozialer Kontakt zu Angehörigen eine andere, eine tiefergehende Bedeutung zugemessen als anfangs.

    ... und vor einem GArten- und Landschaftsbaubetrieb sollte die Hecke immer tiptop sein? ;)

    ... vor der Bußgeldstelle niemand falsch parken (Grüße an die Bußgeldstelle in Hamburg von hier aus. Ist der Radfahrstreifen in der Pappelallee immer noch dauerhaft zugestellt und wird in Richtung W1 immer noch brav aufm Gehweg geparkt? :S)

    Okay ich gebe mich geschlagen.:(

    Mir fällt nur noch eins ein::/

    "Der Schuster trägt die schlechtesten Schuhe"

    übertragen:

    "Vor dem Haus des Fahrschul-Lehrers sind die meisten Schilder und Poller krumm und platt gefahren.":)

    Das tauchte auch in anderen Medien auf, allerdings verklausuliert mit dem Handy am Steuer: Handy am Steuer jetzt wieder legal?

    Da das Thema in den letzten vier Tagen schon wieder in der Versenkung verschwunden ist, scheint die Sorge bei den Verantwortlichen nicht allzu groß zu sein.

    In der von dir zitierten Quelle heißt es:

    "Der Streit um die Novelle der Straßenverkehrsordnung erreicht eine neue Eskalationsstufe. Nach Ansicht Baden-Württembergs könnten auch ältere Neufassungen der StVO ungültig sein - es gälte dann das Recht von 1970."

    Könnte es nicht auch die Regelung von 1973 sein?

    :saint:"Ab November 1973 durfte zudem auf Autobahnen nicht schneller als 100 Kilometer in der Stunde gefahren werden. Das sollte gelten, bis die Ölkrise überwunden war.":saint:

    https://www.fr.de/politik/tage-tempo-11279291.html

    Gut möglich, dass der "Parkplatz" auf Privatgrund liegt.

    Kann schon sein, leider ist das Schild verdeckt, das dort angebracht ist. Andererseits, auch wenn es Privatgrund sein sollte, und der Fahrschulwagen dort nicht im Parkverbot steht, ist es keine gute Werbung wenn vor dem Schaufenster einer Fahrschule ein Auto auf dem Bürgersteig steht.

    Unabhängig davon ist es in jedem Fall peinlich, dass vor einer Fahrschule krumm gefahrene Schilder und Poller rumstehen. Da wäre ich als Fahrschulbetreiber doch sehr dahinter her, dass die erneuert werden.

    Mag sein, dass die Kunststoffglas-Visiere nicht denselben hohen Ansteckungsschutz gewährleisten wie zum Beispiel eine FFP3-Maske.

    Andererseits gibt es keine festgelegten Standards für die sogenannten Alltagsmasken. Deshalb fällt letztlich ein zuverlässiger Vergleich sehr schwer.

    Auch bei den Kunststoffglas-Visieren gibt es unterschiedliche Ausführungen. Und sicher entscheidet auch die Trageweise über einen zuverlässigen Schutz. Genau wie bei den Alltagsmasken, wo man oft beobachten kann, dass die Nase freigelassen wird.

    Wenn jemand eine längere Zugfahrt macht und dabei häufig die Schutzmaske aus Stoff runterzieht, dann ist es vielleicht besser, gleich zu einem Kunststoffglas-Visier zu greifen, weil das dann ein wirksamerer Schutz ist.

    Ich befürchte solche Überlegungen fanden bei den Untersuchungen, die Sie zitiert haben, keine Berücksichtigung.

    Bei ihrem zweiten Link bin ich auf diese Seite gestoßen:

    https://www.upmc.com/media/news/090320-turer-ibu-aem Ist das dieselbe Quelle, die Sie angeführt haben? Ich hatte den Eindruck, dabei geht es gar nicht um Kunststoffglas-Visiere, sondern um Kunststoffglaskästen mit eingebauten Handschuhen, die Patienten beim Wechsel eines Beatmungsschlauches übergestülpt werden, um Ansteckungsgefahren zu minimieren.

    Was ebenfalls in den zitierten Untersuchungen keine Berücksichtigung fand, aber möglicherweise eine Rolle spielt, ist die Frage, ob bei Menschen mit einem Bart ein Kunststoffglas-Visier besser wirkt als eine sog. Alltagsmaske.

    Ich befürworte jedenfalls, dass zumindest einige Bundesländer das Kunststoffglas-Visier als Alternative zur Benutzung einer so genannten "Alltagsmaske" zulassen.

    So weit ich weiß sind übrigens die in dem ersten Bericht kritisierten FFP-Masken mit Ausatmen-Ventil in allen Bundesländern zugelassen, obwohl deren Wirksamkeit in der Studie ebenso angezweifelt wird, wie die Wirksamkeit der Kunststoffglas-Visiere.

    Und wo wir uns sicher beide einig sind: Eine Maske oder ein Kunststoffglas-Visier sind in jedem Fall ein besserer Ansteckungsschutz als keins von beiden.

    "Durch den nach außen gewölbten Spiegel direkt neben der Ampel soll der tote Winkel sichtbar gemacht werden. Die Spiegel machen das Sichtfeld weit. Lkw- und Busfahrer können vor dem Abbiegen sehen, wer neben ihnen geht oder fährt. 30 solcher Spiegel will die Stadt Göttingen in den kommenden Wochen an sechs gefährlichen Kreuzungen montieren lassen. Die Spiegel sollen zwei Jahre zur Probe hängen. Dann wird überprüft, ob die Zahl der schweren Fahrradunfälle tatsächlich gesunken ist und ob weitere Spiegel montiert werden sollen." Darüber berichtete der NDR am 9.4.2019 https://www.ndr.de/nachrichten/ni…dfahrer382.html

    Diese reißerische Art der Berichterstattung verschweigt lauttönend, dass LKW-Fahrer auch ohne Trixie-Spiegel bei korrekt eingestellten Rück-Spiegel keinen toten Winkel haben. Ob der Spiegel auch für PKW taugt? Bei den Stadtpanzern, die vermehrt das Stadtbild verschandeln durchaus vorstellbar. Die Sitzposition unterscheidet sich ja kaum noch von der eines LKW-Fahrers.

    Die zwei Jahre Probezeit des Göttinger Versuches wollte man in Hannover wohl nicht abwarten:

    "Mehr Sicherheit für Radfahrer: Spiegel sollen Unfälle beim Abbiegen verhindern

    Im Stadtgebiet von Hannover werden an insgesamt 100 gefährlichen Kreuzungen einfache Verkehrsspiegel angebracht. So sollen Fahrradfahrer vor unaufmerksamen Rechtsabbiegern geschützt werden."

    HAZ vom 5.9.2020 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…iegel-anbringen

    Fotos: Friedrichswall/Ecke Osterstraße:

    Wenn es so ausgeschildert ist, hast du mit Sicherheit recht. Wie sieht es aber z.B. mit entsprechenden Einrichtungen in "Tempo 30 Zonen" aus, oder mit Schulen die innerorts an Durchgangsstrassen liegen? Grundstücksgrenze gem. Flurkarte des Kasteramtes? Der Bereich der Einfriedung? Und wie erkennt der Ortsunkundige die Widmung des Geländes und damit die Chance hier einen qualifizierten Geschwindingkeitsverstoss begehen zu können?

    Es ist nicht auszuschließen, dass Scheuers Vorschlag, "Den Führerschein für einen Monat abgeben muss demnach nur, wer mit mindestens 21 Kilometern pro Stunde zu schnell vor Schulen und Kindergärten geblitzt wird." https://www.spiegel.de/auto/stvo-nove…21-dc8f25a963a5 ,so zu Stande kam:

    Scheuer hat überhaupt noch nicht mitbekommen, dass viele Kommunen seit einer entsprechenden Gesetzesänderung 2017 sehr emsig die Ausschilderung von sog. "Strecken-30" vor Schulen, Kindergärten, Altenheimen und vergleichbaren Einrichtungen vorangetrieben haben.

    "Künftig Tempo 30 vor Kitas und Schulen

    Der Bundesrat hat es beschlossen: Künftig wird es Standard sein, dass vor sozialen Einrichtungen nur noch 30 km/h gefahren werden darf. Nur in begründeten Einzelfällen können Straßenverkehrsämter von dieser Regelung abweichen." Märkische Allgemeine vom 17.3.2017 https://www.maz-online.de/Lokales/Teltow…tas-und-Schulen

    In Hannover jedenfalls wurden gegen den energischen Protest der FDP zahlreiche Tempo-30 Strecken an Hauptverkehrsstraßen ausgeschildert. Die FDP in Hannover wetterte dagegen: "Auf mehr als 250 Straßenabschnitten in Hannover könnte bald Tempo 30 gelten, an 27 Stellen allein in der Innenstadt. Die FDP befürchtet, dass damit durch die Hintertür flächendeckend Tempo 30 eingeführt wird ..." HAZ vom 31.3.2027 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…-30-in-Hannover

    Ich halte es für durchaus vorstellbar, dass bei einem Verkehrsminister mit Benzin im Blut wie Scheuer, solche Meldungen in der "Ignore-Liste" hängen bleiben. Und da haut er eben als "Kompromissvorschlag" raus:

    Nur wer vor Kitas 21 km/h pro Stunde schneller fährt als erlaubt, der muss den Lappen abgeben. Dabei geht er davon aus, dass vor den meisten Kitas, Schulen, Altenheimen usw. immer noch Tempo 50 gilt wie vor 2017. Und bis Tempo 71 innerorts ist für jemand mit Benzin im Blut doch mehr oder weniger normal, jedenfalls kein Grund den Führerschein abzugeben. Es sei denn das geschieht vor einer Kita und dann würde ein findiger Anwalt dahingehend plädieren, dass sein Mandant ja keine Ahnung davon hatte, dass da eine Kita sei, wo er mit mehr als 70 km/h dran vorbeibrauste, weil man das ja bei einer so hohen Geschwindigkeit nicht sehen könne. Und wenn er auf einen autofahrenden Richter trifft (die allermeisten Richter sind Autofahrer) ...

    Und seid bitte vorsichtigig mit dem Begriff "behindert". Es gibt vielfähltige Arten von Behinderung; "Beine defekt" ist nur einer.

    Das ist wahr. Es gibt zum Beispiel Menschen, die nicht lesen und schreiben können. Von denen können wiederum viele so gut Zahlen lesen, dass sie telefonieren können. Die rufen zum Beispiel ein Taxi per Telefon. Oder sie gehen zu der ihnen bekannten Stadtbahn oder Omnibushaltestelle und fahren los. Ich befürchte die Handy-App für den Fahrdienst Moia ist nicht so leicht zu bedienen. Aber vielleichjt täusche ich mich da auch? Hat das mal wer probiert?

    Muss ja nicht jedes Fahrzeug so ausgestattet sein, sondern vielleicht jedes Zehnte.

    Im ÖPNV muss jedes Fahrzeug so ausgestattet sein, dass es barrierefrei ist und jede Haltestelle! Und wenn das bei Moia anders sein kann, dann erkläre mir mal, wie das dann funktionieren soll mit den barrierefreien Fahrzeugen. Zeigt dir dann deine Moia-App an: Mit Moia-Standard-Fahrzeug Wartezeit 8 Minuten. Mit barrierefreiem Fahrzeug Wartezeit 30 Minuten. Und dann sagst du dir: "Scheiß auf mein lahmes Bein, ich werde das schon irgendwie schaffen da rein zu kommen?"

    Ja ich weiß, im ÖPNV ist nicht jedes Fahrzeug/jede Haltestelle barrierefrei, leider. Und bisweilen habe ich den Eindruck, dass dieser klare Vorteil des ÖPNV, der relativ leicht flächendeckend bewerkstelligt werden könnte, von den Verantwortlichen bewusst hinausgezögert wird, um einen Wettbewerbsvorteil des ÖPNV gegenüber dem Auto zu verhindern.

    Auf jeden Fall reicht es nicht nur jedes Zehnte Fahrzeug von Moia so auszustatten. Das ist eine Denke, wie in Hannover als man die U-Bahnstationen ohne Aufzüge baute, weil man Geld sparen wollte. Damals sagte man, die Behindertenverbände hätten doch ihre Fahrdienste, die von Zivis gefahren werden. Dass dafür zwei Tage Voranmeldung nötig waren und das dann trotzdem manchmal nicht klappte, das war den U-Bahnbauern egal.

    Hat eigentlich schon mal jemand einen MOIA mit mehr als einem Fahrgast gesehen? Ich nicht.

    Leider kann man durch die getönten Scheiben nicht reinschauen , nur bei Gegenlicht sieht man was. Aber ich habe tatsächlich schon mal aus einem Moia-Fahrzeug mehr als einen Fahrgast aussteigen sehen. Was ich dagegen noch nicht gesehen habe ist eine Statistik aus der die Auslastung hervorgeht.

    Die ÖPNV-Unternehmen geben so was heraus und Autofahrer zerreißen sich bisweilen mit Wonne ihr dummes Schandmaul darüber.

    Mir sagte mal ein Autofahrer, er habe gelesen, dass die Busse in Hannover nur zu 30% ausgelastet seien. Da sagte ich ihm, dass es in einem Bus rund 30 Sitzplätze und 70 Stehplätze gäbe. Und man doch froh sein könne, wenn nicht so viele Menschen stehen müssten. Währenddessen sind von den 5 Sitzplätzen in seinem PKW nur einer besetzt. Auslastung: 20%.

    Tatsächlich ist es so, dass die durchschnittliche Auslastung bei Bussen seit Jahren bei 20% liegt. Aber diese Zahl sagt fast gar nichts aus. Denn es kommt auf die Auslastung in den Spitzenzeiten an. Dann wenn die Straßen voll sind.

    Dann verstopfen die vielen Autos nämlich die Straßen, weil sie auch in den Spitzenzeiten nur zu 20% ausgelastet sind, meist sitzt nur der Fahrer drin. In den Bussen aber herrscht dichtes Gedränge und insbesondere Schulbusse sind oft über 100% ausgelastet und dürften eigentlich gar nicht erst von der Haltestelle abfahren.

    Trotzdem in den Verkehrsspitzen die Auslastung in den Bussen gegenüber dem Durchschnitt um 400% (sic!) zunimmt, wir kein einziger zusätzlicher Quadratmeter Verkehrsfläche benötigt.

    Zu Moia nur mal so viel: Moia-Fahrzeuge haben keine Stehplätze!:whistling:

    Auch wenn es hier jetzt vielleicht unpopulär ist: Ich finde es richtig, dass die Fahrzeuge nicht behindertengerecht sind. Das würde nämlich bedeuten, dass es einen Raum im Fahrzeug gibt (für den Rollstuhl), der auf den meisten Fahrten ungenutzt bleibt (unnötiger Verbrauch von Verkehrsfläche, unnötiger Energieverbrauch beim Fahren).

    Diesen Raum gibt es auch im Linienbus. Dort wird er allerdings sinnvoll genutzt. Die Fahrgäste auf Stehplätzen haben dann ganz einfach ein bisschen mehr Platz.

    Nein. Ich kann mir lediglich nicht vorstellen, dass das wirklich von der großen Mehrheit der Radfahrer so eingehalten wird.

    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang diesen Hinweis auf eine aktuelle Studie:

    NRVP-Forschungsvorhaben "Mit dem Rad zum Einkauf in die Innenstadt – Konflikte und Potenziale bei der Öffnung von Fußgängerzonen für den Radverkehr" nach – gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplanes (NRVP 2020) sowie vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) und von der Stadt Offenbach a.M.

    Quelle: https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nac…en-radverkehr-0

    In dem Bericht zu der Studie heißt es:

    "Verträglicher als vermutet

    So hat sich in der Studie gezeigt, dass problematische Ereignisse oder Verhaltensweisen nach einer Fußgängerzonenfreigabe nicht zunahmen. Auch eine Verringerung der Aufenthaltsqualität konnte in den empirischen Befragungen nicht nachgewiesen werden. Die Verträglichkeit des Miteinanders stieg mit der Fußgängerdichte sogar an. Hohe Fußgängerdichten sind demnach kein Ausschlusskriterium für eine Radverkehrsfreigabe in Fußgängerzonen. Zudem wiesen radfahrende Kunden einen höheren Jahresumsatz im Einzelhandel auf als Kfz-fahrende Kunden. Daher wird davon ausgegangen, dass auch der innerstädtische Einzelhandel von einer Fußgängerzonenfreigabe für den Radverkehr profitieren kann."

    https://repository.difu.de/jspui/handle/difu/256492

    Jetzt ist die Fußgängerzone Limmerstraße aufgrund der ÖPNV-Freigabe sicher noch mal ein besonderer Fall. Und die Freigabe für den Radverkehr liegt schon ca. 25 Jahre zurück, als die Fußgängerzone Limmerstraße noch gar nicht so groß war wie heute. Aber nach meinen jahrzehntelangen Beobachtungen kann ich den Absatz aus dem Bericht nur bestätigen. Dabei finde ich es jetzt nicht so schlimm, wenn nicht immer von allen Radfahrern stets nur Schrittgeschwindigkeit gefahren wird. Wenn weit und breit kein Fußgänger in Sicht ist und ich mich im Bereich zwischen den Gleisen befinde, dann gefährde ich niemanden, wenn ich da etwas schneller als Schrittgeschwindigkeit fahre. Und wenn wer mit dem Rad weiter außen fährt, dichter am "Fußgängerbereich", dann fährt der instinktiv langsamer. Dazu kommt, dass ja auch nirgends ein richtig breiter Radfahrstreifen zur Verfügung steht. Der graue Betonsteipflasterstreifen auf dem die meisten Radler unterwegs sind, misst ca. 1,60 m links davon sind die Schienen, da will keiner hinein ausweichen müssen, weil er in schneller Fahrt einem Fußgänger ausweichen muss.

    Bei Gelegenheit muss ich mir mal die Studie durchlesen. Mein Eindruck: Entscheidend für das gute Funktionieren einer Fußgängerzone mit Radverkehrfreigabe ist nicht, dass jeder Radfahrer zu jeder Tag- und Nachtzeit egal bei welcher Fußgängerdichte stets nur max. 5 km/h fährt. Zumal die wenigsten Radfahrer über einen entsprechenden Tempomesser verfügen.

    Deswegen fand ich ja auch dieses Schild so lustig, dass ich glaube ich schon mal weiter oben gesendet hatte:

    Eine Baustellenumfahrung und Ausschilderung, die inzwischen schon deutlich mehr als 1 Jahr so andauert.