Beiträge von Ullie

    Haben die nur nicht richtig geguckt, oder war die Sehfähigkeit beeinträchtigt? Hast du dazu Zahlen, oder ist das Fehler solcher Zahlen für dich Beleg dafür, dass es keine Rolle spielt?

    Es sind ja inzwischen in vielen neuen Autos Kameras eingebaut. Mir ist nicht so ganz klar, welche Rolle die bei der Rekonstruktion eines Unfallgeschehens spielen.

    Wenn die Kamera etwas gesehen hat (und es wurde gespeichert und kann abgerufen werden), was der Fahrer eigentlich auch hätte sehen müssen, dann kann der doch nicht so ohne weiteres behaupten, er habe nichts gesehen.

    Gibt es dazu Statistiken?

    Dahegen spricht, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass das Risiko der Seniorenkohorte durch solche Ausreißer bedingt wäre. Angenommen, 10% der Senioren könnten nicht mehr gut sehen. Dann müsste zunächst klargestellt werden, ob die Quote der Sehschwachen unter den Unfallverursachern überhaupt signifikant über der Nullannahme 10% liegt. AFAICS gibt es sowas nicht.

    Was aber eben nicht als Begründung taugt: „gestern verursachte ein sehschwacher Senior einen Unfall. Kreuziget ihn!“

    Mir ist nicht so ganz klar, auf was du hinaus willst. Es mag ja sein, dass du Recht hast mit deinem Hinweis, "dass es keinen Beleg dafür gibt, dass das Risiko der Seniorenkohorte durch solche Ausreißer bedingt wäre." Aber wenn das zutrifft, wäre es dann nicht zielführend grundsätzlich für alle Altersstufen regelmäßige Tests anzuordnen, mit denen die Fahreignung überprüft wird?

    Stattdessen kann man bei deinen Beiträgen den Eindruck gewinnen, dass es für dich okay ist, dass man einmal den Führerschein macht und dann lebenslang keine weitere anlasslose Überprüfung der Fahreignung erfolgt. Aber vielleicht habe ich dich an dieser Stelle auch missverstanden?

    Wer ohne Brille nicht richtig sehen kann, bekommt in den Führerschein eingetragen, dass er nur mit Sehhilfe fahren darf. Auch ohne Brille würde nicht jeder einen Unfall bauen, aber es ist doch hoffentlich Konsens, dass man sehen können sollte, was um einen herum passiert, wenn man ein Kraftfahrzeug führt?

    Kürzlich sprach ich mit einem sehr stark sehbehinderten jungen Menschen darüber. Er sagte mir, dass er sehr gerne einmal selbstständig Auto fahren möchte. Aber er wisse natürlich, dass das aufgrund seiner Sehbehinderung nicht möglich sei. Er habe jedoch davon gehört und gelesen, dass es auch automatisch gesteuerte Autos gäbe, das wäre genau das richtige für ihn. Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann einmal Führerscheine, in denen drin stehen wird, dass der Besitzer nur mit autonom fahrenden Autos fahren darf?

    Es gibt ja auch heute schon entsprechend den Eintrag, dass ein Führerscheinbesitzer nur einen Automatik-Wagen fahren darf.

    "Kann ich den Führerschein der Klasse B mit Automatik machen?
    Ja. Es gibt die Möglichkeit, die Führerscheinausbildung nur mit einem Automatikfahrzeug zu absolvieren. Sie erhalten dann eine Fahrerlaubnis, welche auf das Führen von Kraftfahrzeugen mit Automatik beschränkt ist."

    Den Automatik-Führerschein auf Schaltwagen erweitern
    Wie verläuft die Ausbildung für den Automatik-Führerschein? Infos zu: Wann darf man mit einem Automatik-Führerschein auch Schaltwagen fahren? Hier!
    www.bussgeldkatalog.de

    Wie traurig die RS1-Story ist, illustriert auch der Vergleich zur Nordbahntrasse in Wuppertal. Dort gab es 2005 die aus der Bürgerschaft getragene Idee einen Radschnellweg quer durch die Stadt zu schaffen. 2006 - 2008 Organisation und Beschaffung von Mitteln. 2009 war Baubeginn. 2014 war die Trasse komplett fertig - und zwar inklusive Beleuchtung und mit geregeltem Winterdienst. Seitdem wurde noch die Schwarzbachtrasse nach Langerfeld hinzugenommen.

    Ich vermute, dass bei einer Trassenführung durch verschiedene "Hoheitsgebiete" es normal ist, dass es zu etlichen Verzögerungen kommt. Vermutlich ist das mit ein wichtiger Grund, dass es beim RS1 nicht vorangeht. Und möglicherweise war das bei der Wuppertaler Nordbahntrasse anders?

    In Hannover besteht beispielsweise ein ähnliches Problem, beim Ausbau eines Velorouten-Netzes.

    Und wenn dann noch Radverkehr-feindliche Parteien ihre Chance wittern, Stimmung zu machen, wird es schwer konsequent eine Velo-Route zu bauen. Diese Internetseite der CDU beispielsweise spricht Bände:

    CDU setzt sich nach Bürgerbeteiligung für Änderungen ein
    Die CDU-Ratsfraktion Hannover hat auf eigene Initiative eine Bürgerbeteiligung zur Veloroute 08 durch den Stadtbezirk Döhren-Wülfel durchgeführt. Die daraus…
    www.cdu-hannover.de

    "Eine mögliche Sperrung der Wiehbergstraße für den Kraftfahrzeugverkehr würde zu unnötigem Ausweichverkehr führen. (...)

    "Die Sperrung jeweils einer Fahrspur auf der Hildesheimer Straße ist abzulehnen, ..."

    "Schon jetzt melden sich Gewerbetreibende an der Hildesheimer Straße bei der CDU, da befürchtet wird, dass Kundschaft durch wegfallende Parkfläche ausbleiben wird."

    Das sind die typischen Versatzstücke mit denen Pläne für eine Veloroute vom politischen Gegner verzögert werden.

    Da eine Veloroute stets mehrere Stadtbezirke durchläuft und dort die politischen Mehrheiten unterschiedlich sind und manchmal auch einfach nur die Interessen verschiedener Stadtbezirke nicht zueinanderpassen kommt es an vielen Stellen zu Konfliktpunkten.

    IMO sind Tests unnötig, weil das Unfallrisiko als statistisches Phänomen keine für Einzelpersonen fassbare konkrete individuelle Korrelation besitzt.

    Würdest du das auch auf den Führerscheinerwerb beziehen? Das ist schließlich auch ein Test.

    Auf chip hatte ein Psychologe da einen ziemlich bissigen Kommentar zu abgegeben:

    https://www.chip.de/news/Testen-Sie-hier-ob-Sie-den-Fuehrerschein-heute-noch-schaffen-wuerden_184341584.html

    Hier ein Zitat daraus:

    "In einem provokativen Beitrag von Diplom-Psychologe Prof. Dr. Florian Becker, zuerst veröffentlicht auf unserem Partnerportal FOCUS Online, wird die besorgniserregende Tendenz unter deutschen Fahrschülern beleuchtet: Dass knapp 50 Prozent aller Prüflinge in der theoretischen Führerscheinprüfung durchfallen, ist für Becker ein klarer Beleg für eine abnehmende kognitive Leistungsfähigkeit und zunehmende "Verdummung" der Jugend. Becker kritisiert gängige Entschuldigungen für das Versagen, wie unzureichende Fahrschulbildung oder die Komplexität des Materials, und betont stattdessen die Bedeutung von Selbstdisziplin und die Fähigkeit, Lerninhalte eigenständig zu erarbeiten. Er sieht in den hohen Durchfallquoten nicht nur ein Problem der Fahrschulen, sondern ein Symptom weitreichender Bildungs- und Gesellschaftsprobleme."

    In verschiedenen Medien wird immer wieder gerne zur Wiederholung des Führerscheintests aufgerufen Zum Beispiel hier beim swr:

    "Führerschein-Quiz: Würdet ihr noch mal bestehen
    Mehr als 1.000 Fragen umfasst der amtliche Katalog der theoretischen Pkw-Führerschein-Prüfung. 30 davon werden jeweils für eine Prüfung ausgewählt, ein Mix aus schweren und leichteren Fragen. Aus der Anzahl der richtigen Fragen und der Wertungen der falschen Fragen wird dann das Ergebnis ermittelt. Wir haben zehn Fragen für euch, die in einer echten Prüfung gefragt werden könnten und im Alltag eines Autofahrers zur Anwendung kommen könnten. Seid ihr bereit?"

    Würdet ihr die Führerscheinprüfung bestehen? Testet euer Wissen – ohne Tricks 😎
    Aktuelle Zahlen des TÜV zeigen, dass viele bei der theoretischen Führerscheinprüfung durchfallen. Was, wenn ihr morgen nochmal zur Prüfung müsstet – würdet ihr…
    www.swr3.de

    Ich vermute, dass nicht nur die von dem oben zitierten Psychologen so scharf kritisierte junge Generation ihre Probleme hat, den Führerscheintest zu bestehen. Vermutlich würden auch viele Ältere scheitern. Und: Der Psychologe wagt es indes nicht die Folgerung daraus abzuleiten, dass dann eben die 50% Durchfaller ganz einfach keinen Führerschein bekommen, weil sie aus seiner Sicht unter "zunehmender Verdummung" leiden.

    Der verlinkte swr-Führerscheintest erscheint mir allerdings zu "unterkomplex", um zuverlässige Aussagen zur Fahreignung zu ermöglichen. Kannst ihn ja mal probieren. Bin neugierig, ob du meine Einschätzung bestätigst.

    Man erkennt gut, dass es dir vollkommen egal ist, dass die Tests keinen ausreichend guten prognostischen Wert haben, weil es dir nur darauf ankommt, dass die Zahl der bösen Autofahrer irgendwie sinkt.

    Das mit den "bösen" Autofahrern stammt von dir. Es geht mir darum, die Chancen aufzuzeigen, die eine Welt ohne Fixierung auf das "Verkehrssystem" MIV bietet. Was die Tests angeht: Es wird ja jeden Tag in allen möglichen Bereichen getestet. Es wird aber selten mit solcher Schärfe darüber diskutiert, ob es zulässig sei, dieses oder jenes durch Testen zu optimieren, wie es beim Führerschein im Alter der Fall ist.

    Warum wird dann ausgerechnet bei der aktiven Teilhabe am Autoverkehr so ein Bohei darum gemacht, wenn ein Test die Fahreignung gewährleisten soll? An dieser Stelle: Welchen Test würdest du denn empfehlen, um die Fahreignung zu überprüfen?

    Da gibt es ein Heer von Alten, die es ihr Leben lang als selbstverständlich erstrebenswert angesehen haben, einen möglichst schnellen Autoverkehr zu schaffen. Die haben sich selbst alle paar Jahre ein immer schnelleres, größeres, schwereres Fahrzeug für viel Geld gekauft. Und jetzt soll sich das alles als eine Art Lebenslüge erweisen? Weil die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt ist?

    Deshalb hatte ich geschrieben, dass möglicherweise selbstfahrende Autos dazu beitragen werden, der Diskussion um Fahreignungstests die Schärfe zu nehmen. Das Auto muss nicht in die Mottenkiste, sondern wird einfach auf "Autopilot" umgeschaltet.

    Das ist nicht das, was ich will. Mir ist ein gut ausgebauter ÖPNV sehr viel lieber, dazu eine Siedlungsstruktur, die Mobilität durch kurze Wege ermöglicht, die gut zu Fuß und/oder mit dem Bio-Bike bewältigt werden können. Aber eine Welt, in der MIV mit selbstfahrenden Autos stattfindet, ist eben auch eine mögliche Perspektive, auch wenn es nicht die ist, die ich bevorzugen würde. Vor allem auch deshalb, weil es einen sehr hohen Ressourcenverbrauch bedeuten würde.

    Hab den Spiegel-Artikel ums Autofahren im Alter gerade noch mal hier nachgelesen:

    https://archive.ph/jZgwA#selection-1683.87-1695.1

    Zitat: "Die Alten sorgen sich um ihre Freiheit. Ohne Führerschein würden viele einsamer und isolierter leben, wären abhängiger von anderen Menschen. Zugleich sind mehr Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr unterwegs. Und die verursachen anteilig besonders viele Unfälle. Da verwechseln manche Gas- und Bremspedal, krachen in Schaufenster oder sind als Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs."

    Kann man ja auch mal so sehen:

    :evil:"Die Alten" hatten es in der Hand einen ÖPNV aufzubauen, der ihnen auch im hohen Alter sichere Mobilität ermöglicht.

    Sie haben's vielerorts komplett vergeigt, weil ihnen die Raserei mit dem Auto wichtiger war.

    Jetzt sollen sie gefälligst nicht meckern, wenn man sie aussortiert aus der schönen neuen "Autowelt", die sie selbst mit verbrochen haben.:evil:

    Ein Checkup, der in seiner Wirkung nur einem Losverfahren gleichkommt, ist willkürliche Diskriminierung.

    Der Artikel widerspricht sich selber. Zuerst wird darauf verwiesen, dass die Länder, in denen es bereits Seniorencheckups gibt, keinen statistischen Nutzen sehen. Danach kommt aber gleich die als Tatsache dargestellte Behauptung, dass man künftige Unfallverursacher vorab doch sicher erkennen könnte (wenngleich mit zu viel Beifang von eigentlich noch fahrtüchtigen Personen; das Rechenbeispiel im Artikel spricht von Dutzenden unter Hundert Getesteten, die unnötig aussortiert würden…). Wenn dem so wäre, müssten sich jedenfalls aber längst deutliche positive statistische Effekte in den ausländischen Feldstudien gezeigt haben.

    Das Grundübel scheint mir zu sein, dass so getan wird, als gäbe es ein ganz selbstverständliches Recht auf individuelle Autonutzung. Vielleicht ändert sich die Problematik "Fahren im Alter" einmal, wenn selbstfahrende Autos selbstverständlich werden? Nicht, dass ich das für erstrebenswert hielte. Mir wäre ein gut ausgebauter ÖPNV sehr viel lieber. Aber wird es eine extrem individualistische Gesellschaft schaffen, sich zusammenzuraufen und ein solches Gemeinschaftswerk vollbringen, einen gut ausgebauten ÖPNV?

    Wenn ich beobachtete, mit wie viel Ausdauer darum gestritten wird, dass möglichst viele Menschen den Zugang zu den vierrädrigen motorisierten Mordwerkzeugen bekommen, habe ich Zweifel.

    Vielleicht entspannt sich die Diskussion um die Fahrtüchtigkeit älterer Menschen, wenn es die Option gibt, das Fahren dem Auto zu überlassen? Ist vielleicht realistischer darauf zu hoffen, als darauf zu hoffen, dass sich die Situation dadurch entspannt, dass es selbstverständlich wird, den ÖPNV (die Füße, das Fahrrad) zu benutzen, um mobil zu sein.

    Seit Mitte März ist die Durchwegung für Fußgäner*innen und Fahrradfahrer*innen durch das Ihmezentrum nun schon gesperrt.

    Die HAZ vom 25.5.2025 berichtet, dass das mindestens bis Juli auch weiterhin der Fall sein wird:

    Eine der beliebtesten Verbindungen zwischen Calenberger Neustadt und Linden-Mitte ist seit Monaten unterbrochen – und soll es auch weiterhin bleiben. Bauzäune versperren den Rad- und Fußweg durch das Ihme-Zentrum.
    Die Hausverwaltung hatte den Weg im März aus Sicherheitsgründen sperren lassen. Es waren Teile von der Decke abgebröckelt. Zudem hatte die städtische Bauordnung Sicherheitsbedenken. Ein Stahlträger muss feuerfest ummantelt werden.

    Ihme-Zentrum: Rad-Durchfahrt bleibt noch Monate gesperrt
    Seit März ist die beliebte Rad- und Fußwegverbindung durch das Ihme-Zentrum wegen Reparaturarbeiten und aus Sicherheitsgründen gesperrt. Und das soll auch noch…
    www.haz.de

    Der Artikel auf archive.today: https://archive.ph/7IAnV#selection-1495.0-1501.230

    Die Vorgaben für Pedelecs erlauben eine "Schiebehilfe", die allerdings bei 6 km/h abschaltet, wenn nicht getreten wird.

    Das bedeutet umgekehrt: Bis 6 km/h ist die "Schiebehilfe" erlaubt, ohne dass in die Pedale getreten werden muss.

    So ein Postfahrrad kann ganz schön schwer sein, sodass die Schiebehilfe entsprechend kräftig ausfallen dürfte. Und wenn derjenige, der schiebt, sich auf den Sattel schwingt, dann scheint das für das "Fahrrad" kein Problem zu sein.

    Das hat mir mal mit diesem Bike hier mal den Tag gerettet. Ich hatte mich an einem steilen Anstieg verschaltet und die Kette war gerissen. Den Anstieg habe ich das Gerät incl. Fahrgästen (zum Glück nicht allzu schwer) hochgeschoben. Die restlichen 5km zur Wohnung der Fahrgäste und den Rückweg zur Garage in der wir die Rikscha lagern, bin ich dann ohne Kette gefahren. Fake-pedalieren hat gereicht, mit Drehmomentmessung wäre da Taxi angesagt gewesen ;-).

    Bei dem von dir beschriebenen Personen-Transportfahrrad ist das ja eigentlich nicht so beabsichtigt, dass die Pedalumdrehungszahl die gefahrene Geschwindigkeit bestimmt, ohne dass eine direkte Antriebsleistung erbracht wird. Anders bei diesem Transportfahrrad:

    Wenn ich den Werbefilm dafür richtig verstanden habe, ist es genau so, wie von dir beschrieben: Die Pedalumdrehung hat eine rein steuernde Funktion. Es ist aber anscheinend möglich, das Treten etwas zu erschweren und so elektrische Leistung zu erzeugen, die entweder zusätzlich zur Batterieleistung dem Antrieb zugeführt wird, oder die Batterie auflädt.

    In diesem Werbefilm der Schweizer Firma Kyburz wird das Antriebssystem erläutert.

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    In dem Film wird das Antriebssystem "serieller Hybridantrieb" genannt. Der Vorteil: "Der Biowirkungsgrad zwischen Mensch und Antrieb kann optimal abgestimmt werden."

    Leider wird in dem Film nicht erläutert, ob beim Bremsen, bzw. beim Bergabfahren Rekuperation stattfindet. Ich bin mir aber sicher, dass das der Fall ist.

    Bei den größtenteils genutzten Bosch-Motoren nimmt die Tretunterstützung bereits bei Annäherung an das 25 km/h Limit ab. Und soweit ich weiß, ist die E-Unterstützung auch davon abhängig, wie stark man selbst in die Pedale tritt, da auch das Moment an den Pedalen gemessen wird. Das fühlt sich alles sehr natürlich an, geht nur leichter.

    Ich bin mal mit einem Lastenrad gefahren, das einen nachgerüsteten E-Antrieb hatte. Da gab es nur einen Drehzahlsensor, über den erkannt wurde, ob sich die Pedale drehen. Wenn man die Unterstützung auf höchste Stufe gestellt hat, hatte man quasi ein E-Mofa, das von alleine bis auf 25 km/h beschleunigt hat, wenn man einfach nur ohne jede Anstrengung die Pedale gedreht hat. Das hatte mit Fahrradfahren nichts mehr gemeinsam. Wenn man dann noch den Drehzahlsensor manipuliert (z.B. einen montiert, der für einen kleineren Rad-Durchmesser vorgesehen ist), dann beschleunigt so eine Karre auch von alleine auf 30km/h oder mehr. Alles höchst riskant.

    Bei den digitalen Kilometerzählern ist es ja so, dass der Nutzer selbst den Raddurchmesser oder den Radumfang einstellen muss, um eine genaue Messung zu ermöglichen.

    Bei der von dir beschriebenen Technik bei dem von dir gefahrenen Pedelec, ist das anders: Es ist nur möglich, ein bestimmtes Steuergerät zu kaufen, das dann für eine bestimmte Radgröße zugelassen ist und nicht für andere Radgrößen verwendet werden darf.

    Der Drehzahlsensor ist lediglich ein Element der Steuerungsanlage, der nichts anderes tut, als die vorbeihuschende Kurbel zu zählen. Das heißt, der Drehzahlsensor ist bei allen Steuergeräten gleich. Habe ich das richtig verstanden?

    Sind diese Steuerungsgeräte denn so beschaffen, dass sie vom Kunden selbst auf die jeweilige Radgröße eingestellt werden kann? Dann wäre es ja in der Tat sehr einfach, das Steuerungsgerät zu manipulieren. Das kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass so was regulär in einem Fahrradladen in Deutschland verkauft werden darf.

    Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es keine entsprechenden Vorschriften gibt, oder ob es daran liegt, dass diese umgegangen werden, aber eigentlich sollte es doch möglich sein, durch entsprechende gesetzlichen Regelungen zuverlässig zu verhindern, dass Manipulationen an Pedelecs nur mit erheblichem Aufwand möglich sind. Und Postsendungen nicht in Deutschland ausgeliefert werden dürfen, wenn der Waren-Inhalt geltende Anforderungen nicht erfüllt.

    Die Steuerung der Motorkraft bei einem Pedelec erfolgt die eigentlich ausschließlich über das am Lenkrad befestigte Steuer-Gerät? Dann müsste doch darauf besonders geachtet werden, dass keine manipulierten Steuergeräte verbaut werden. Und das Steuergerät könnte so gestaltet sein, dass es im Fahrrad fest verbaute Begrenzer gibt, die durch das Steuergerät nicht überlistet werden können und die nur mit Spezialwerkzeugen und möglicherweise gesichert durch Passwörter ausgeschaltet werden können.

    Vielleicht ist es ja in Polen zulässig.

    Ich befürchte so manche Manipulations-Möglichkeiten, die die Hersteller in bestimmte E-Bikes einbauen, sind nirgends zulässig. Und sie werden nur deshalb eingebaut, um einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Das Vorgehen erinnert an die Abgasreinigung-Abschaltvorrichtungen die PKW-Hersteller in PKW einbauen. Es ist legal, halblegal, illegal, bestimmte Abgasreinigungs-Abschaltvorrichtungen einzubauen, aber es wird rücksichtslos damit Geld gemacht.

    IMO nimmt das Austricksen der Zulassungsvorschriften in dem Maße zu, wie Pedelecs jetzt auch bei Personen unter 50 salonfähig werden. Gestern fuhr ich eine Weile auf der Fahrbahn hinter einem feisten Lastenrad-Pedelec auf dem Gehweg her. Ich mit GPS-gemessenen 28 km/h hatte Mühe am Lastenrad dranzubleiben, während dessen ca. 30-jährige Lenker ganz entspannt mit einer 20er-Kadenz über die Bodenwellen auf dem 60cm schmalen Handtuchweg hoppelte und zwischendrin auch immer mal wieder ein paar Tritte aussetzte.

    Ich finde es schwer zu beurteilen, ob die Antriebshilfe noch im erlaubten Bereich arbeitet, oder schon die vorgegebenen Limits überschritten sind. In dem von dir geschilderten Fall könnte es ja sein, dass deine Tempomessung noch 3 km/h Ungenauigkeit aufweist? Und die unterstützende Tretkraft auf einem sehr hohen Level eingestellt war und das Fahrrad unbeladen. Und vielleicht waren es wirklich nur sehr kurze Tret-Aussetzer? Ich habe selbst keine Möglichkeit zum Tempomessen beim Fahrradfahren. Dafür aber ähnliche Beobachtungen gemacht wie du. Die hielt ich allerdings anfangs für nicht ganz eindeutig. Nicht zuletzt, weil ich keine Tempomessung habe und 30 km/h mit meinem "Bio-Bike" höchstens sehr kurz durchhalten könnte. Aber das weiter oben geschilderte Erlebnis das ein mit zwei Personen besetztes Fahrrad ohne Treten flott eine rund 200 m Strecke zurücklegt, ist ganz eindeutig ein Hinweis auf Manipulation. Deshalb hatte ich dann auch das Thema begonnen.

    Schade, dass die Berichterstattung immer noch stark in Richtung, die armen Autofahrer*innen geht. In dem Text heißt es zum Beispiel:

    "Dann kamen Florian G. und Dirk L. Sie machen seit einigen Wochen Fotos von Gehwegparkern und melden sie über die Internetseite „weg.li“ an. Das Petz-Portal verfasst damit Anzeigen. Die Meldungen landen am Ende beim Polizeiverwaltungsamt in Straubing – das die Knöllchen verschickt."

    Richtig müsste es heißen:

    Falschparker in dem Stadtviertel versuchen Nachbarn anzuschwärzen, indem sie ihnen unterstellen, sie würden Parkverstöße aus niederen Beweggründen" anzeigen und dazu ein "Petzportal" benutzen. Mit "weg-li" kann man allerdings keine Anzeigen machen, sondern lediglich die Verkehrsbehörde auf einen Missstand hinweisen, zum Beispiel ein zugeparkter oder teilweise zugeparkter Bürgersteig. Ob die Mitarbeiter*innen der zuständigen Behörde diesen Hinweis nutzen, um mit Hilfe von Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen Abhilfe zu schaffen, ist alleine deren Entscheidung.

    Immerhin heißt es am Ende des Artikels:

    "Auf Anfrage macht ihnen die Sprecherin des Mobilitätsreferats wenig Hoffnung. „Die Anordnung von Parken auf dem Gehweg“ werde „restriktiv geprüft“. Man wolle eher den Raum für Fußgänger vergrößern.
    „Der Gehweg ist der für den Fußverkehr originär vorgesehene Mobilitäts- und Schutzraum und darf gerade in engen Straßenverhältnissen nicht unangemessen durch abgestellte Kfz einschränkt werden“, sagt die Sprecherin. „Durch die Beparkung ist häufig die Nutzung der Gehwege gar nicht mehr möglich, so dass Kinder, ältere Menschen und Personen, die Gehhilfen, Rollstühle oder auch Kinderwagen mit sich führen, auf die Fahrbahn ausweichen müssen.“"

    Was der Spruch dann allerdings soll?:/:

    "Klingt nicht nach einem schnellen Ende der Park-Panik..."

    Da hätte man ja auch schreiben können: "Fußgängerinnen und insbesondere Menschen, die auf eine Gehhilfe oder einen Rolli angewiesen sind, sowie Eltern mit Kinderwägen dürfen darauf hoffen, dass das ordnungswidrige Zuparken der Gehwege bald ein Ende haben wird."

    Wird spannend. Das wäre in D das erste autonom fahrende Auto in echten Verkehrsgeschehen. Bis jetzt ist so etwas ja nur in "gesichertem" Gelände unterwegs, also ohne andere Autos, Fahrradfahrer etc.

    Der NDR-Zeitzeichen-Sendung zur Folge war das erste selbstfahrende Auto Leonie immer mit einem Fahrer auf dem Fahrersitz unterwegs, der gegebenenfalls eingreifen konnte.

    Hier ist ein Bericht der TU Braunschweig von 2020: Rückblick: 10 Jahre "Leonie"

    Rückblick: 10 Jahre "Leonie"
    2010 nahm erstmals weltweit ein Fahrzeug selbstständig am Stadtverkehr teil - in Braunschweig!
    www.tu-braunschweig.de

    Und auch der autonom fahrende Linienbus, der noch diesen Monat in Burgdorf an den Start geht, ist mit einem Fahrer unterwegs, der ggf. eingreift.

    Vermutlich ist es einfacher und sicherer einen solchen Betrieb mit einem autonomen Fahrzeug zu bewerkstelligen, wenn das Fahrzeug wie ein Linienbus, immer wieder dieselbe Strecke fährt, so dass Problemstellen und der Umgang damit vom Steuersystem "erlernt" werden können.

    In dem NDR-Bericht heißt es: "Zunächst sollen sogenannte Messfahrten durchgeführt werden, damit der Bus die zukünftige Strecke und ihre Umgebung genauestens erfassen und ausmessen kann. Bei diesen Touren werde zur Beobachtung auch Personal mitfahren."

    Die Üstra schreibt: Albus hat "Deutschlandweit die erste Level-4-Erprobungsgenehmigung für einen großen Bus"

    Und laut t3n bedeutet autonomes Fahren auf Level 4:

    So sind Level-4-Fahrzeuge nur auf festen Strecken und zuvor genehmigten Betriebsbereichen gestattet. Zudem verpflichtet das Gesetz zu einer durchgehenden technischen Aufsicht durch einen Menschen, also etwa ein Robotaxi-Mitarbeiter in einem Überwachungsraum. Sie muss im Fall der Fälle eingreifen und das Fahrzeug anhalten oder freigeben können. Außerdem soll die Person bei Klärung der Fehlerursache helfen und somit auch dabei, die Haftung zu klären.

    Autonomes Fahren: Das bedeuten Level 0 bis 5
    Vom Fahrassistenten bis zum vollautomatisierten Fahren – wir erklären die Begriffe und welches Level wie viel Aufmerksamkeit von den Fahrern erfordert
    t3n.de

    Bei erfolgreichem Verlauf der Probephase könnte es also dazu kommen, dass kein Mitarbeiter mehr persönlich in dem Bus sitzt.

    So richtig "lustig" ist das eigentlich nicht:

    Hier in Letter, in der Region Hannover, wurde dieses Schild aufgestellt:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.com

    Aus gutem Grund wurde das Verkehrsschild Achtung Kinder 1992 erneuert:

    Alte Version (bis 1992)

    Neue Version (ab 1992)

    Gut möglich, dass das "selbstgebastelte" Verkehrsschild "Achtung Kinder", mit dem Radio ffn Publik-Relation-Werbung betreibt, mehr schadet als nützt. Denn so brav dargestellte Kinder könnten zu der Fehleinschätzung führen, dass bei Kindern nicht mit unerwartetem Verkehrsverhalten gerechnet werden müsse.

    Bei diesem Elektrofahrrad habe ich dann einfach mal nach dem Namen, "Hanevear", gegoogelt:

    Ein Ergebnis: "Das Hanevear Y20-Plus E-Bike überzeugt im Test mit starkem 250 Watt, 65 Nm Motor, großer Reichweite und vielseitiger Ausstattung. Der Aufbau ist unkompliziert, die Leistung beeindruckend. Besonders hervorzuheben sind die kraftvollen Bremsen und die einfache Faltbarkeit, was es ideal für den Transport im Wohnmobil macht. Es gibt jedoch einige Punkte, die es zu beachten gilt, wie der schwache Frontscheinwerfer und die optionale nicht StVZO-konforme Ausstattung mit Gashebel und Geschwindigkeitsentsperrung." (Hervorhebung von mir.)

    Hanevear Y20-Plus E-Bike im Test: Klapprad mit kleinen Schwächen › 🥇 Tests + Erfahrungen im Fahrrad Blog
    Ich bin das Hanevear Y20-Plus einige Wochen im Westerwald gefahren. Meine Erfahrung mit dem Klapprad in Alltagssituationen erläutert mein Testbericht
    fahrradblog.de

    In diesem NDR-Artikel über den bevorstehenden Betrieb des automatischen Linienbusses in Burgdorf ist eine Zeitzeichensendung vom 8. Oktober 2015 eingebaut, die an den 8. Oktober 2010 erinnert: "Das erste automatische Fahrzeug bewegt sich allein im Verkehr in Deutschland" (15 Min):

    Bus ohne Fahrer: In dieser Stadt ist bald ein selbstfahrender Linienbus unterwegs
    Noch in diesem Jahr soll in Burgdorf (Region Hannover) testweise ein voll automatisierter Linienbus fahren. Ein Pilotprojekt sieht vor, dass der Bus autonom im…
    www.ndr.de

    Auf der WDR-Internetseite ist die Sendung hier zu finden: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-586.html

    Das Fahrzeug heißt Leonie und die Stadt, in der Leonie an den Start ging, heißt Braunschweig. Das Wappentier der Stadt ist ein Löwe.