Beiträge von Ullie

    Dann können das 60 Jahre später natürlich nicht alle wissen.

    Auch 60 Jahre später hat sich nichts daran geändert, dass viele Verkehrsteilnehmer*innen am Steuer eines Fahrzeugs davon ausgehen, dass sie die eingebaute Vorfahrt gegenüber Fußgänger*innen auch am Zebrastreifen haben. Und die Zahl der potenziellen Märtyrer unter den Fußgänger*innen, die bereit sind mit maximalem Körpereinsatz Autofahrenden Paroli zu bieten, hält sich in Grenzen.

    So gesehen ist es eigentlich nicht groß verwunderlich, dass ähnliche Probleme bei der partiellen Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht bestehen. Ist ja auch gerade erst mal 26 Jahre her.

    Vermutlich trägt dazu bei, dass viele die Autoperspektive als Hauptverkehrsmittel haben (ob nun aktiv oder Mitfahrer/in) und damit eine gewisse Privilegienblindheit einhergeht. Schließlich ist es ja angenehm, wenn sich (fast) alles um die eigene freie Fahrt dreht. Daraus entwickelt sich dann so eine Selbstverständlichkeit und das nur der "Rest" Störfaktor ist, den man dementsprechend behandeln kann.

    Sieht ja bei den anderen auch nicht so viel besser aus, wenn ich dran denke, wie viele Fußgänger*innen sich bedanken, wenn sie am Zebrastreifen rüber"gelassen" werden oder in der Fußgängerzone aus dem Weg springen, wenn jemand wieder ein dringendes Anliegen und Warnblinker hat.

    Das ist ein zweischneidiges Problem: Ja, es gibt Fußgänger, die sich bedanken, wenn sie beim Fußweg "rüber gelassen" werden, obwohl sie dort, ganz klar geregelt, Vorrang haben. Allerdings ist es so gelaufen: "1964 wurde das Vorrangrecht für Fußgänger auf Zebrastreifen in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen. Aus Furcht, dies könnte den Autoverkehrsfluss negativ beeinflussen, gingen die Städte dazu über, Zebrastreifen abzubauen." Das heißt ältere Menschen kennen es durchaus noch so aus ihrer Jugend, dass man sich zurecht bedanken musste, wenn einem am Fußgängerüberweg Vorrang gewährt wurde. Und andere Fußgänger, die sich eher defensiv am Zebrastreifen verhalten, befürchten möglicherweise instinktiv dessen Existenz zu gefährden, wenn sie allzu forsch von ihrem Vorrangrecht Gebrauch machen.

    Quelle: https://www.fuss-ev.de/verein/vernetz…chland&catid=57

    Mir ist es übrigens schon häufiger passiert, dass in Hannover Fußgänger am Zebrastreifen mir Vorrang gewähren wollten, wenn ich mich auf der Fahrbahn mit dem Fahrrad, dem Zebrastreifen näherte. Auf Nachfrage erhielt ich dann die Auskunft, einen Autofahrer würden sie nicht durchwinken.

    Es gibt recht viele Menschen, die zwar Auto fahren, aber konsequent keine Autobahn benutzen. Zwar ist die Zahl der Unfälle auf Autobahnen geringer als auf Landstraßen, trotzdem werden Autobahnen von Autofahrer*innen gemieden, weil es ihnen dort zu hektisch zugeht und dort sehr hohe Geschwindigkeiten gefahren werden. Möglicherweise ist es sogar so, dass das nicht nur ein Gefühl ist, sondern dass die Unfallgefahr auf Autobahnen tatsächlich deutlich höher ist, als vielfach angenommen, wenn man nämlich die Verweildauer auf der Autobahn als statistische Grundlage benutzt anstatt der Kilometerleistung. Konkret: Wenn ich eine Stunde auf der Autobahn mit 180 km/h fahre, dann entsprechen diese 180 km einer Zeit von 3 Stunden Verweildauer auf der Landstraße und innerörtlichen Straßen, wo ich im Schnitt nur mit 60 km/h unterwegs bin.

    nunja, man müsste aber auch gar nicht so feingranuliert auflösen. Gibt ausreichend Haltverbotszonen, die sich über Straßenzüge erstrecken ohne Ausnahme.

    Man muss nicht immer die direkt die Lösung finden, die auf alle 1000 denkbaren Szenarien passt. :)

    Siehe zum Beispiel hier:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de

    Der gesamte aufgeplasterte Bereich ist Verkehrsberuhigter Bereich. Der ist ca. 40 m lang. Und 30 m breit.

    Selbst wenn nur ein innerer Bereich Parkverbotsfläche mit GPS-Überwachung wäre, dann würde das ausreichen, die meisten Falschparker abzuschrecken.

    Immerhin haben sich da wichtige Protagonisten in Deutschland selber lahmgelegt.

    Dank Gründung der Werteunion als Partei haben sich wenigsten einige freiwillig oder auch unfreiwillig aus der CDU entfernt und dürften damit deutlich an Einfluss verloren haben, überschätzt haben sie ihr Wählerpotential auch.

    Bei der EU-Wahl war die Werteunion nicht auf dem Stimmzettel.

    https://www.im.nrw/system/files/media/document/file/stimmzettel_muster.pdf

    Und wie sieht das bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 aus?

    Was ist mit Klimaliste und letzte Generation?

    Nicht immer stehen sie so schön in Reih und Glied:

    In Hannover sollen dieses Jahr noch erste Parkzonen für E-Tretroller eingerichtet werden, wie die HAZ vom 6.12.24 berichtete:

    In dem Artikel heißt es: "Zwar ist es theoretisch weiterhin möglich, die E-Scooter außerhalb der fest definierten Stellplätze zu platzieren. Allerdings wird es dort nicht zulässig sein, den Verleihvorgang zu beenden. Verstöße würden also teuer für die Nutzer."

    Das heißt, die Verleihfirmen werden verpflichtet, die Fahrzeuge so zu modifizieren, dass ein Ausschalten und Abstellen nur in den dafür vorgesehenen Parkzonen möglich ist. Es sollte doch wohl technisch möglich sein, ein entsprechendes System auf Autos zu übertragen?

    Zum Teil tagelang stehen nicht nur normale PKWs im absoluten Halteverbot, sondern sogar Wohnmobile:

    Nicht nur in "the land" macht man sich Gedanken, wie man mit E-Scooter-Falschparkern umgeht. In Hannover sollen dieses Jahr noch erste Parkzonen eingerichtet werden, wie die HAZ vom 6.12.24 berichtete:

    In dem Artikel heißt es: "Zwar ist es theoretisch weiterhin möglich, die E-Scooter außerhalb der fest definierten Stellplätze zu platzieren. Allerdings wird es dort nicht zulässig sein, den Verleihvorgang zu beenden. Verstöße würden also teuer für die Nutzer."

    Das heißt, die Verleihfirmen werden verpflichtet, die Fahrzeuge so zu modifizieren, dass ein Ausschalten und Abstellen nur in den dafür vorgesehenen Parkzonen möglich ist. Es sollte doch wohl technisch möglich sein, ein entsprechendes System auf Autos zu übertragen? 8)

    gibts im Tatbestandskatalog für einen Verstoß gegen "LAdezone" eigentlich einen Eintrag? :/

    Das habe ich noch nicht herausgefunden. Aber ich vermute ohnehin: Wirksamer als Punkte in Flensburg ist Abschleppen.

    "Karlsruher Regelung: Es wird grund­sätz­lich abgeschleppt, wenn während 30 Minuten kein Ladege­schäft beobachtet wird."

    Abschlepprichtlinien für die Verkehrsüberwachung
    Die Abschleppricht­li­nien informieren über die Ahndung von Verkehrs­ver­stö­ßen. Das unver­züg­li­che Abschlep­pen eines verbots­wid­rig geparkten Fahrzeugs…
    www.karlsruhe.de

    Schwachpunkt der Karlsruher Regelung: Wer soll bitteschön 30 Minuten lang das parkende Fahrzeug beobachten, um damit eindeutig den Beweis zu liefern, dass 30 Minuten lang kein Ladevorgang stattgefunden hat? Dieses Problem gibt es offenbar auch in Hannover. Nach meiner Beobachtung werden zahlreiche Ladezone-Parkplätze von parkenden Privat-PKW blockiert. Und zu selten dagegen effektiv vorgegangen. Eine mögliche Gegenmaßnahme könnte eine Kameraüberwachung sein. Die schaltet ein, wenn ein Fahrzeug in der Ladezone hält. Fährt das Fahrzeug rechtzeitig weiter, dann werden die Aufnahmen sofort gelöscht. Hält das Fahrzeug länger, dann werden die Daten zur Beweissicherung gespeichert. Eine Sofort-Auswertung mit einem entsprechenden Computerprogramm könnte weitere Aufnahmen eliminieren. Und die übrig bleiben, dienen der Beweissicherung und veranlassen, dass ein Abschleppunternehmen tätig wird. Möglicherweise müssten dazu die Ladezonen entsprechend gekennzeichnet werden: Kameraüberwachung in der Ladezone.

    Ich befürchte allerdings, dass besonders die Auto-affine FDP, aber auch die Christdemokraten eine entsprechende gesetzliche Grundlage für eine Kameraüberwachung bislang verweigert haben.

    Möglicherweise gibt es aber Beispiele dafür, dass von Falschparkern genervte Betriebe entsprechende Schilder und Kameraattrappen aufgehängt haben?

    Erst das Rätselraten, ob es überhaupt weitergeht mit dem Deutschlandticket und dann diese Nachricht:

    "Für viele ist es eine Horror-Vorstellung: Man öffnet die Banking-App und sieht Abbuchungen, die man selbst gar nicht vorgenommen hat. Doch genau das passierte Andreas Kaiser. Seinen Namen haben wir geändert. Monatelang hatte er über 50 Abbuchungen von Verkehrsbetrieben auf seinem Konto. Tausende Euro - der Betreff war jedes Mal der gleiche: Deutschlandticket. Die Abbuchungen kamen von Verkehrsbetrieben aus Hagen und Duisburg, dabei wohnt Andreas Kaiser in Bayern. Offenbar kauften Betrüger mit seinen Kontodaten Tickets. Der Schock war groß."

    Massiver Betrug beim Deutschlandticket, WDR vom 08.12.2024

    Massiver Betrug beim Deutschlandticket
    Betrüger machen Gewinn mit illegalen Deutschlandtickets. Nach WDR-Recherchen gab es mindestens 10.000 Betrugsfälle in NRW.
    www1.wdr.de

    Wie ist es euch ergangen mit dem Deutschlandticket hinsichtlich einer Verlängerung für Januar 2025! Ich hatte erwartet, dass mich das Nahverkehrsunternehmen meines Vertrauens zumindest per E-Mail anschreibt, um mich auf die Preiserhöhung auf 58 Euro hinzuweisen. Sind die dazu nicht verpflichtet? Stattdessen finde ich auf der Homepage lediglich einen Hinweis, dass ich bis 10.12.24 kündigen muss, oder andernfalls ab Januar 58 statt bisher 49 Euro pro Monat für das Deutschlandticket zahlen muss. Habe ich eine E-Mail übersehen oder ist das halt einfach so? Und ist das rechtens?

    Na ist jedenfalls besser, es wird automatisch verlängert, als automatisch gekündigt, denn sonst hätte es mir aus purer Vergesslichkeit passieren können, dass ich plötzlich ohne Deutschlandticket dagestanden hätte.

    Missglückte Baustellenausschilderung. Der Fuß und Radweg auf der gegenüberliegenden Seite ist gesperrt. Das mit dem Radfahrer frei Schild geht gar nicht, meines Erachtens:

    Habe das mal getauscht mit der Fußweg und Radfahrerseite, aber eine solche Kreation gibt es in Wirklichkeit nicht:

    Jetzt noch das Radfahrer frei weg:

    Aber weil es ja so ein Schild nicht gibt, besser so ausschildern. Das gibt es häufiger in Hannover an breiten Straßen mit einem Mittelstreifen oder Gleisbett für die Stadtbahn, wie hier in der Clausweitzstraße. Zum Beispiel am Friedrichswall hängt in Fahrtrichtung [Zeichen 241-30]und gegen die Fahrtrichtung hängt [Zeichen 237].

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Oder eine duale Lösung anbieten. Wenn der Fahrradweg nicht mit [Zeichen 237]ausgeschildert ist, sondern mit [Zusatzzeichen 1022-10], dann ist er nicht mehr benutzungspflichtig. Dann sollte er für die Gegenrichtung mit [Zusatzzeichen 1000-33]ausgeschildert werden. So kann aus einem benutzungspflichtigen Fahrradweg eine duale Radlösung gemacht werden:

    "Selbstzerstörung der FDP - Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn" titelt die taz vom 29.11.24 Aber wird es die FDP tatsächlich in der Wählergunst abstürzen lassen? https://taz.de/Selbstzerstoerung-der-FDP/%216049726/

    Zwei neuere Umfragen integriert!

    Spannend wird es, wenn in den nächsten Tagen das FDP-Desaster in den Köpfen der Wähler*innen ankommt und sich (vielleicht) auch auf die Sonntagsfrage auswirkt.

    Da tut sich nix. Man könnte meinen: Kanzler entlässt FDP-Minister, FDP beendet Ampelkoalition, Kanzler kündigt Vertrauensfrage an, FDP entlässt Spitzenpersonal, weil Koalitionsbruch-Szenarien im militaristischen Jargon öffentlich wurden, von denen niemand, niemals nie irgendjemand, irgendetwas gewusst haben will.

    Aber nix tut sich bei der Sonntagsfrage, es gibt nur minimale Veränderungen bei den Parteien in der Wählergunst:

    Sonntagsfrage – Infratest dimap (Wahlumfragen zur Bundestagswahl)
    Übersicht über aktuelle und frühere Ergebnisse von Wahlumfragen von Infratest dimap zur Bundestagswahl (Sonntagsfrage)
    www.wahlrecht.de

    Dieses neue Verkehrsschild habe ich letzte Woche erstmals in Hannover fotografiert:

    Gibt es das auch schon in anderen Städten und Ortschaften?

    "StVO Anlage 2, laufende Nummer 15.2, Zeichen 230

    Ge- oder Verbot
    1. Das Halten und Parken ist nur zum Be- und Entladen von Fahrzeugen zulässig.
    2. Das Be- und Entladen muss ohne Verzögerung durchgeführt werden.
    Erläuterung
    Die Länge des Ladebereichs wird durch das am Anfang der Strecke aufgestellte Zeichen mit einem zur Fahrbahn weisenden waagerechten weißen Pfeil und durch ein am Ende aufgestelltes Zeichen mit einem solchen von der Fahrbahn wegweisenden Pfeil oder durch Markierung gekennzeichnet."

    Artikel 1 57. StVRÄndV Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung Siebenundfünfzigste Verordnung zur

    Vielleicht gehören dann solche Halteverstöße bald der Vergangenheit an:

    Es ist an vielen Stellen so, dass das Falschparken von Lieferfahrzeugen daraus resultiert, dass keine freien Ladebereiche zur Verfügung stehen. Das gewöhnliche eingeschränkte Halteverbot, wo eigentlich die Chance bestünde, zum Einladen und Ausladen zu halten, ist oft zugeparkt von Dauerparkern. Wird das neue Schild wirksamer Falschparker abschrecken?

    Ich dachte, dass der Berliner Senat keine Parkplätze vernichten will. Und dann 300 Parkplätze auf einmal vernichten? :whistling:Das geht ja gar nicht.

    Für den Fall, dass einige hier in die Schweiz ziehen möchten, es scheint so, dass eine Velosteuer beschlossen wird.

    https://www.nzz.ch/zuerich/der-au…dern-ld.1851797

    Warum sollten Fahrradfahrer*innen über ihre normalen Steuerbeiträge hinaus in besonderer Weise die Fahrradverkehrsinfrastruktur finanzieren? Auf den vorhandenen Fahrbahnen ist mehr als genug Platz für den Fahrradverkehr. Und die vorhandene Fahrbahnen-Infrastruktur ist so grandios überdimensioniert, dass von den Kosteneinsparungen stets genug Geld da wäre, wenn der Autoverkehr endlich beendet wird, bis auf die Anwendung für sehr wenige dringend notwendige Aufgaben.

    Nein, im Gegenteil. In der Stader Verwaltung arbeiten Leute, die sich auch 27 Jahre nach Inkrafttreten der StVO-"Novelle" von 1997 mit Händen und Füßen dagegen sträuben, sich an die Regeln zu halten.

    Es gibt hier eine Fahrrad-Nervensäge, die seit Jahren darauf besteht, dass sich die Verwaltung an geltendes Recht hält. Außerdem hat man einen Verkehrsentwicklungsplan erstellen lassen und dem beauftragten Planungsbüro ist aufgefallen, dass hier viele Dinge im Argen liegen und verbessert werden müssen.

    Dann hat diese Fahrrad-Nervensäge also dazu angeregt, die Fahrradpiktogramme auf die Fahrbahn zu markieren? Ich finde das ist immerhin ein Anfang. Eine duale Lösung in dem Sinne, dass da noch mehr geht, zum Beispiel Tempolimit 30 und eine neue Pflasterung für die Fußwege, und zwar am besten nicht in Rot. Und dann natürlich eine Zurücknahme der Erlaubnis, mit dem Fahrrad den Fußwegzu benutzen. Denn mir scheint in Stade wird alles was rot gepflastert ist von den meisten Fahrradfahrerinnen als mögliche Fahrfläche angenommen. Mit einheitlich beige könnte dann aus einer temporären dualen Lösung eines Tages eine Gestaltung werden, die den Fahrradverkehr konsequenter als heute auf die Fahrbahn lenkt.

    https://www.modellbahn-exklusiv.de/images/product_images/popup_images/strassenpflaster-beige-mix_spurH0_1000px3.jpg

    Gelten auch Schilda-Forderungen?
    Mein Sohn macht demnächst ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung und die fordern natürlich mehr Sicherheit im Stadtviertel. Das soll erreicht werden, durch:

    • Mehr Zebrastreifen in 30er Zone!
    • Tempo 30-Schilda in 30er Zone!
    • (...)
    • Und last but not least: Mehr markierte Parkflächen. Äh, erhöht die Sicherheit. Oder so.

    Wie kommt diese Forderung nach mehr Zebrastreifen und mehr Tempo 30-Schildern in der Tempo-30-Zone zustande?

    Der eine Grund ist sicher Unkenntnis der gängigen Richtlinien und Regeln für Beschilderungen, wer in eine Tempo-30-Zone[Zeichen 274.1] hineinfährt, der darf erst dann wieder schneller als 30 fahren, wenn er sie wieder verlässt. [Zeichen 274.2]

    Zebrastreifen sind in einer Tempo-30-Zone nicht vorgesehen. Es ist allerdings möglich, Querungshilfen für den Fußverkehr herzustellen. Siehe zum Beispiel diese in einer Tempo-30-Zone:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Und es gibt an vielen Stellen in Tempo-30-Zonen Zebrastreifen mit Bestandsschutz. Und die werden in der Regel heiß geliebt und eisern verteidigt, wenn die Verkehrsverwaltung versucht, daran Hand anzulegen. Siehe zum Beispiel hier:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Und das ist deshalb so, weil sich leider nicht alle Fahrzeuglenker*innen in der Tempo-30-Zone so verhalten, dass Fußgänger*innen einen Zebrastreifen wie einen Fremdkörper betrachten, der nun wirklich nicht not tut, um sicher die andere Straßenseite zu erreichen und deshalb verzichtbar ist. Aus demselben Grund werden übrigens auch immer wieder Forderungen nach Tempomessungen in Tempo-30-Zonen laut! *(siehe unten)

    Und bedauerlicherweise wird auch immer wieder in Tempo-30-Zonen besonders von Lieferverkehrsfahrzeugen so geparkt, dass zusätzliche Verunsicherungen entstehen. Und zwar deshalb, weil reguläre Stellplätze für den Lieferverkehr fehlen. Deshalb werden in Wohngebieten zunehmend Lieferverkehr-Stellplätze markiert, sodass der Lieferverkehr nicht mehr auf Fußwege und Sichtachsen herumsteht.

    Ob man jetzt alle Parkplätze markieren sollte? Das wird bedauerlicherweise nicht so recht deutlich bei dem, was du schreibst. Aber vermutlich steckt der berechtigte Wunsch dahinter, so das Falschparken in sensiblen Bereichen einzudämmen. Wenn nur in ausdrücklich dafür markierten Bereichen geparkt wird, dann kann sich keiner mehr damit rausreden, er habe ja nicht gewusst, dass man hier oder da nicht zumindest halbseitig auf dem Fußweg parken darf. In engen Straßen, wo oft beidseitig der Fußweg durch Parker verkleinert wird, kann dann einseitig ein Halteverbot angeordnet werden und auf der gegenüberliegenden Seite durch Parkmarkierungen auf der Fahrbahn signalisiert werden, dass nur auf der Fahrbahn geparkt werden darf. Solche Parkmarkierungen machen durchaus Sinn! Und es sind keine "Schilda-Forderungen"!

    * "Tempo 30 - und kaum einer bremst. Für viele Hamburger Autofahrer dienen entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzungs-Schilder in Wohngebieten und verkehrsberuhigten Zonen offenbar lediglich als Empfehlung. Verstöße gegen das Tempolimit gelten - wenn überhaupt - als Kavaliersdelikt."

    Aus Hamburger Abendblatt: Tempo-30-Zonen: Politiker fordern Poller und Kontrollen

    Tempo-30-Zonen: Politiker fordern Poller und Kontrollen
    Die Hälfte der Autofahrer fährt deutlich zu schnell, ergab ein Abendblatt-Test. Für die Polizei stehen die Gebiete nicht auf der Prioritätenliste.
    www.abendblatt.de

    Dieses Bild wurde übrigens fünf Monate nach der Gehwegfreigabe und der Ankündigung der Stadt, die Bordsteinabsenkung "zeitnah" anzupassen, aufgenommen. Auf die Idee, die Gehwegfreigabe zurückzunehmen, was 15 Minuten gedauert hätte, um das Schild abzuschrauben, ist man aber nicht gekommen.

    Mein Eindruck ist: In Stade ist es (noch) üblich, dass der Fahrradverkehr in den meisten Fällen auf dem Hochbord stattfindet.

    Es scheint aber so, dass da Leute in der Verkehrsverwaltung arbeiten, die da einen Veränderungsbedarf sehen.

    Das ist doch vermutlich auch der Grund dafür, dass in einigen Straßen auf den Fahrbahnen weiße Fahrradpiktogramme markiert wurden.

    Wenn radikal von heute auf morgen alte Gewohnheiten über Bord geworfen werden sollen, dann halte ich das für keine kluge Strategie für die Eingewöhnung an das Fahrradfahren auf der Fahrbahn. Und es ist einfach so, dass in vielen Kommunen die entsprechende Gesetzesänderung zur Fahrradwege-Benutzungspflicht nur sehr zögerlich auf Akzeptanz gestoßen ist. Aber auch in Stade ist das doch schließlich angekommen, sonst hätte sich doch niemand die Arbeit gemacht, die weißen Fahrradpiktogramme auf die Fahrbahn zu markieren.

    Zielführend sind meines Erachtens Aufklärungskampagnen und zusätzliche Maßnahmen, die das Fahrradfahren auf der Fahrbahn begünstigen. Zum Beispiel Tempolimit 30 km/h. Selbst wenn jetzt die Schilder abgeschraubt würden und die Radwegfurtmarkierungen entfernt werden würden, würde das alleine nicht dazu führen, dass dann alle Fahrradfahrer*innen auf der Fahrbahn fahren. Und es würde auch nicht helfen, schonungslos Fahrradfahrer*innen zu kriminalisieren, die weiterhin den Hochbord benutzen. Polizeiliche Kontrollen wären wichtig, könnten aber nicht rund um die Uhr durchgeführt werden und sollten auch nicht das Ziel haben, möglichst viele Fahrradfahrer "dingfest" zu machen, sondern vor allem zeigen: Das ist ernst gemeint, dass hier die Fahrbahn benutzt werden soll.

    Ja, das Deutschlandticket, oder wie es S.Zizek mal recht treffend formulierte:

    "Es gilt vielmehr die Devise: Manchmal müssen sich ein paar Dinge verändern, damit sich nicht wirklich etwas ändert. "

    Was genau müsste sich denn wirklich ändern? Und welche realistischen Optionen siehst du, das zu erreichen?

    In Bezug auf das 9-Euro-Ticket bzw. 49 Euro-Ticket, hatte ich ja von notwendigen Änderungen der Siedlungsstruktur geschrieben. Das ist ein Vorhaben, das über viele Legislaturperioden geht. Dabei kommen immer wieder Wahlen dazwischen.

    Aber trotzdem möchte ich nicht in einer Diktatur leben! Zumal das keinesfalls günstigere Voraussetzungen bietet.

    Und auch in einer "Abstimmungs-Demokratie" (oder was genau schlägst du vor), würde das ein sehr langer und zäher Weg sein, die Siedlungsstruktur so zu ändern, dass eine nachhaltigere Ressourcennutzung möglich wird.

    Was hat das Deutschlandticket mit dieser Systemkritik zu tun? Und was heißt hier "durchsetzen"? Gegen wen? Alle haben sich mit Vorschlägen überschlagen, der Söder wollte gar ein 365€-Jahresticket. Wär viel billiger gewesen. :) Für welchen Vorschlag hast du denn gestimmt, als damals das Volk gefragt wurde?

    Glücklicherweise gab es keine bundesweite Abstimmung darüber, ob das 9-Euro-Ticket (ursprünglich war es ja einmal ein 9-Euro-Ticket), dauerhaft eingeführt werden soll. Aktuell ist es so, dass deutlich mehr Menschen kein 49-Euro-Ticket haben, als es Menschen gibt, die eines haben. Nur rund 10 Millionen Menschen in Deutschland haben ein 49-Euro-Ticket. https://www.navit.com/blog-de/sechs-…nutzt-jobticket

    Und jede Wette: Die von dir geforderte Abstimmung über ein 49-Euro-Ticket oder ein 9-Euro-Ticket würde krachend verloren gehen, weil die reaktionären Kräfte eine Medienkampagne starten würden, die bei vielen Autofahrer*innen den Eindruck erzeugen würde, ihnen würde etwas weggenommen werden. (Das Söder einmal ein 365-Euro-Jahresticket haben wollte, heißt da gar nix: "Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat eine Verlängerung des Tankrabatts und ein Jahresticket für den öffentlichen Personennahverkehr gefordert. "Mein Vorschlag wäre ein 365-Euro-Jahresticket für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr in ganz Deutschland", sagte der CSU-Vorsitzende der Bild am Sonntag. "Der Tankrabatt muss über den kompletten Winter verlängert werden." Zeit vom 17.7.22 https://www.zeit.de/politik/deutsc…cket-tankrabatt Der hat nicht das 365 Euro Jahresticket vorgeschlagen, sondern einen Tankrabatt und einer wie Söder hätte den Tankrabatt durchgewunken und das 365-Euro-Ticket verhindert, wenn es drauf angekommen wäre.)

    Und letztlich könnten auch die Umweltverbände nicht guten Gewissens eine Kampagne für eine unbegrenzte Flatrate-Mobilität im ÖPNV für 9 Euro pro Monat starten. In Deutschland fahren viel zu viele Menschen viel zu viel Auto, aber es ist auch nicht sonderlich erstrebenswert, dass viel zu viele Menschen viel zu viel Bus und Bahn fahren. Wo sich jedoch eigentlich was ändern muss, das ist die Siedlungsstruktur. Wir brauchen kurze Wege, sodass man auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad die wichtigen Alltagsziele erreichen kann!