Ganz am Rand: Ich habe zufällig neulich gelesen, wie die Strafen in GB funktionieren.
Wen es interessiert:
Bei Geschwindigkeitsverstößen verstehen die überhaupt keinen Spaß. Bereits eine Überschreitung um 1 mph kostet 100 Pfund und bringt 3 Punkte. Die Punkte bleiben 3 Jahre gültig und bei 12 ist der Führerschein weg.
Falsches Parken geht ab 80 Pfund los. Wer innerhalb von 14 Tagen zahlt, zahlt nur die Hälfte. Wer gefährdend parkt, zahlt ab 100 Pfund und bekommt auch 3 Punkte.
Bei Wiederholungstätern wird dann in Tagessätzen gerechnet. Die billigen Verstöße kosten knapp ein Wocheneinkommen.
Allerdings frage ich mich, ob das dann auch tatsächlich dazu beiträgt, dass in Großbritannien die Geschwindigkeits-Beschränkungen tatsächlich eingehalten werden. Und ob in Großbritannien deutlich mehr Kontrollen, weniger oder genau so viele wie in Deutschland stattfinden. Höhere Strafgelder für zu schnelles Fahren kann ja auch zur Folge haben, dass dann auf häufige Geschwindigkeitskontrollen verzichtet wird.
Dasselbe gilt für höhere Strafen für Falschparken. Wird in GB seltener falsch geparkt, weil die Strafen höher sind?
Ich erhoffe mir ja mehr Bewegung bei der Bereitstellung von Lieferfahrzeug-Halteplätzen und Handwerker-Halteplätze. Leider ist es ja so, dass selbst betroffene FußgängerInnen (und RadfahrerInnen) gerade gegenüber Handwerkerfahrzeug- und LieferfahrzeugfahrerInnen sehr milde gestimmt sind. "Diese 'Armen' können ja nicht anders, es gibt ja so wenig Stellplätze.", heißt es dann schnell. Sie könnten meines Erachtens schon richtig halten, wenn es dafür mehr Lieferhalteplätze geben würde, die zudem konsequent von Falschparkern freigeräumt würden. Allerdings müssten dafür dann Parkplätze für den übrigen Autoverkehr umgewidmet werden. Mit der Begründung, dass dafür Lieferfahrzeug-Stellplätze geschaffen werden, sollte das doch eigentlich gut funktionieren. Trotzdem fällt es vielen Verantwortungsträgern für Verkehrs-Fragen anscheinend nicht leicht.