Beiträge von Ullie

    Seit gestern sind es acht Landkreise in Niedersachsen mit Inzidenzwerten über 100 (am , so dass dort keine weiteren Öffnungsschritte erfolgen können:

    Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenzen pro 100.000 Einwohner (13.3.2021)

    Quelle NDR.de

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…corona7046.html


    Landkreis7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einw.
    1Salzgitter, Stadt161
    2Peine151
    3Vechta131
    4Wesermarsch130
    5Osnabrück, Stadt120
    6Cloppenburg115
    7Leer114
    8Hannover, Region114

    Auf der angegebenen NDR-Internetseite werden dieselben Daten benutzt wie auf der Seite des Landes Niedersachsen.

    Aber gerundet, so dass keine Nach-Kommastelle angegeben ist.

    https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/

    Für Osnabrück-Stadt bedeutet dass, das Öffnungsschritte nicht stattfinden, bzw. wieder zurückgenommen werden müssen.

    Siehe auch hier, ein Beitrag mit einem Video mit der Stadträtin Katharina Pötter:

    https://osna-live.de/24786/inzidenz…n-jetzt-drohen/

    In Brandenburg dagegen wird einfach mal eben verkündet: 100 = 200. Anstatt sich an die getroffene Absprache der Ministerpräsidentenkonferenz zu halten, nämlich beim Erreichen der Inzidenzzahl 100 die "Notbremse" zu ziehen und Öffnungen zurückzunehmen, bzw. vor Unterschreiten dieses Wertes keine neue Öffnungen vorzunehmen, erklärt Brandenburg einfach die Zahl 200 zum neuen "Notbrems-Wert".

    Kommentar von Karl Lauterbach auf Twitter:

    "Das ist mittelgradig unglaublich. Lockerungen werden beschlossen, wie in MPK vereinbart, aber Notbremse wird von 100 auf 200 (!) erhöht. Ist das ernst gemeint? Wenn das alle Bundesländer machen wird es schwere 3. Welle geben und dann langen Lockdown."

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    Beide Meldungen auf nordbayern.de vom 9.3.2021

    https://www.nordbayern.de/politik/ist-da…-100-1.10904819

    Da hilft wohl nur eine verpflichtende Nachschulung für alle Führerscheinbesitzer. :)

    Das ist ja wohl ironisch gemeint. Entschuldige, dass ich so platt nachfrage. Aber es gibt eben wirklich einen Haufen Autofahrer, die sich schon lange nicht mehr mit dem Thema Verkehrsregeln ernsthaft beschäftigen. Geht mir selbst als Radfahrer und Fußgänger so, dass ich manchmal noch auf Regeln stoße, wo eine Nachschulung hilfreich wäre.

    Autofahrer aber mit übertriebenem Selbstbewusstsein, die sich sicher sind, dass sie nach jahrelanger Fahrpraxis alles wüssten, was notwendig ist, sind bisweilen "unbeschulbar". Da bräuchte es dann schon eine besondere Form von "Förderschule".

    Es ist nicht einfach, hier das rechte Maß zu finden. Nicht zuletzt deshalb, weil es mehrere Parameter gibt, die zu berücksichtigen sind.

    Und am schwersten wiegt vermutlich die fehlende Einigkeit darüber, wie Mobilität in Zukunft gestaltet werden soll.

    Ohne eine klare Zielperspektive ist es schwer, die richtigen Maßnahmen zu treffen, die den Radverkehr voranbringen.

    Und das von MichiHH beschriebene Autofahrerverhalten hat mindestens zwei Haupt-Ursachen:

    Da gibt es Autofahrer, die es wirklich nicht durchschauen, dass Fahrradwege nur dann benutzungspflichtig sind, wenn sie entsprechend ausgeschildert sind. Die vielleicht sogar denken, ein Radfahrer, der auf der Fahrbahn fährt, hat es nicht gemerkt, dass da ein Radweg vorhanden ist. Es gibt ja auch tatsächlich Abschnitte, an denen der Radweg hinter einer Reihe dicht parkender PKW versteckt ist, die am Fahrbahnrand parken.

    Dann gibt es die Autofahrer, die davon genervt sind, dass er auf "seiner" Fahrbahn, von der ja mancher Autofahrer meint, sie sei gar nicht für den Radverkehr vorgesehen, er plötzlich hinter einem Radfahrer herfahren muss, und ihn manchmal auch nicht ohne weiteres überholen kann. Manche erwarten dann, dass endlich ein vernünftiger Radweg gebaut wird, auf denen der Radverkehr "sicher" geführt werden kann, ohne dass der Autoverkehr damit "ausgebremst" wird.

    Andere sehen das Aufheben der generellen Radwegebenutzungspflicht als als böswilligen politischen Akt einer politisch grün orientierten Verkehrsverwaltung. Und sie sind keinesfalls bereit, das zu akzeptieren, sondern fühlen sich in einer solchen Situation herausgefordert, mal deutlich zu machen, wo der Hammer hängt. Wohlwissend, dass es möglich ist, eine Regelung außer Kraft zu setzen, wenn sie einfach nur massenhaft ignoriert wird.

    Leider denken zu wenige Autofahrerinnen und Autofahrer daran, wie schön eine Welt sein kann, in der kein Privat-Auto-Verkehr mehr stattfindet und nur noch für sehr wenige Anwendungsfälle Autos zum Einsatz kommen. Oder sie sagen sich, dass es sich nicht lohne, in diese Richtung zu denken, weil sie selbst das ohnehin nicht mehr erleben würden.

    Dass jede Ent-RWBP-ifizierung automatisch dazu führt, dass keiner mehr dort fahren darf, wo es vorher angeblich so sicher und toll war, ist einfach nur sturer, deutscher Behördenkram.

    In Hannover sind die meisten Radwege, bei denen die Benutzungspflicht entfallen ist, also die [Zeichen 240] , [Zeichen 241-30] oder diese [Zeichen 237] Schilder abgeschraubt worden sind, weiter als sogenannte Angebots-Radwege für den Radverkehr freigegeben.

    Denn in den meisten Fällen ist das Pflaster so gestaltet, dass unschwer ein Radweg erkennbar ist.

    Und in den Fällen, in denen diese [Zeichen 240] standen wurde häufig [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] ausgeschildert.

    Das Vorgehen finde ich richtig.

    Trotzdem ist es natürlich langfristig nicht erstrebenswert, dass Fußgänger und Radfahrer auf engstem Raum zugemutet wird, sich die kleine Verkehrsfläche zu teilen. Der Autoverkehr muss reduziert werden. Dazu müssen Parkplätze zurückgebaut werden, das Tempo des Autoverkehrs muss deutlich reduziert werden. (generell max. Tempo 30 innerorts, Tempo 60 aus allen Landstraßen (inkl. Bundesstraßen) und der ÖPNV ausgebaut und konsequent vorrangig vor dem Autoverkehr geführt werden.

    Die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts Fürstenfeldbruck hat mir mehrfach versichert, dass es "natürlich nicht darum geht, den KfZ-Verkehr zu bevorzugen, sondern ausschließlich um die Sicherheit des Radverkehrs". Der ADFC-Vorsitzende von Fürstenfeldbruck (Ü80?) tutet ins gleiche Horn.

    Der Verkehrsreferent des Stadtrats Fürstenfeldbruck ist weniger verlogen und eher pragmatisch. Er sagt: "Die baulichen Gegebenheiten in Fürstenfeldbruck geben eben nicht mehr her, wir haben ja eh schon so viel getan. Wir haben die Benutzungspflicht dort abgeschafft, wo sie sich beim besten Willen nicht mehr länger rechtfertigen ließ. Im übrigen sollten Radfahrer nicht auf ihrer Vorfahrt beharren."

    Für weitere "Gespräche" sehe ich keine Grundlage. Da rede ich lieber mit einem Stein oder mit meinem Fahrradmontageständer.

    Nur mal so als Frage: Was willst du eigentlich? Du kickst dich selbst aus dem Spiel, wenn du darauf beharrst, dass Fahrzeuglenker mit riesigen Stahlkolossen und "mords" viel PS es doch bitteschön zu akzeptieren haben, dass sie von einem Fahrzeuglenker eines muskelgetriebenen Zweirades ausgebremst und an ihrem zügigen Vorankommen gehindert werden.

    An der Stelle muss die Frage kommen, ob es denn wirklich not tut, individuell mit mehr PS mobil zu sein, als ein Linienbus hat, der bis zu rund 100 Fahrgästen Mobilität ermöglicht.

    Und da kann es nur eine schlüssige Antwort geben: Nein, das ist mit nichts zu rechtfertigen, dass privater KFZ-Verkehr mit tonnenschweren Fahrzeugen auf unseren Straßen zugelassen ist.

    Warum sollten also Fahrradfahrer*innen es gutheißen, dazu gezwungen zu werden, sich mit diesen tonnenschweren Fahrzeugen den Straßenraum zu teilen? Zumal deren Lenker sich häufig genug dazu legitimiert sehen, durch Hupen, Schimpfen und Bedrängen ihre unrechtsmäßige Vormachtstellung auszubauen.

    Woraus leitet er denn einen "vorübergehenden Bestandsschutz" ab?

    Das Schlimme ist, dass Politik und Verwaltung an manchen Stellen tatsächlich legal durchkommen mit so einem Argument.

    Seit Jahren, inzwischen schon seit mehr als zwei Jahrzehnten ist klar, dass der Radweg an der stark befahrene Einfalls- und Ausfallstraße Vahrenwalder Straße fast an allen Stelle zu schmal ist. Trotzdem wird die Radwegebenutzungspflicht nicht aufgehoben, entsprechende Klagen sind gescheitert. Eine Verbreiterung des Radweges findet aber auch nicht statt, denn dazu müssten entweder Parkplätze aufgehoben werden und/oder der ohnehin schon an vielen Stellen schmale Bürgersteig noch schmaler gebaut werden.

    Siehe zum Beispiel hier:

    https://www.google.de/maps/@52.38988…!7i13312!8i6656

    Begründet wird das Festhalten an der Benutzungspflicht eines viel zu schmalen Radweges, der direkt zum Teil wie im Beispiel direkt an einem Arkadengang entlangführt, so das Fußgänger aus dem "Nichts" unvermittelt auf den Radweg treten können, damit, dass das Fahrradfahren auf der Fahrbahn zu gefährlich sei.

    Die Gefährdung der Fußgänger*innen wird in Kauf genommen, um die angebliche Gefährdung der Radfahrer*innen auf der Fahrbahn auszuschließen.

    Es gibt in den Landkreisen Wesermarsch, Leer, Cloppenburg, Vechta, Region Hannover, und Peine also in 6 von 45 Landkreisen (einige davon sehr Bevölkerungsstark / inkl. kreisfreie Städte) Werte über 100, zum Teil deutlich über 100 im ländlichen Raum Cloppenburg sind es fast 150.

    Gestern war auch in Salzgitter der Wert noch über 100, heute ist er bei 99,7.

    Das schrieb ich vorgestern. Gestern war der Wert in Salzgitter wieder bei 120,8, was vermutlich nicht auf eine drastischen Anstieg der Infektionen innerhalb eines Tages, sondern auf Unregelmäßigkeiten bei der Weitergabe von Daten zurückzuführen ist.



    Freitag
    05.03.2021
    Samstag
    06.03.2021
    Sonntag
    07.03.2021
    Montag
    08.03.2021
    Dienstag
    09.03.2021
    Mittwoch
    10.03.2021
    Donnerstag
    11.03.2021
    Hannover, Region106,7105,3112,5103,8109,3121,1106,2
    Salzgitter, Stadt103,6100,7102,6103,6106,499,7120,8

    Quelle: https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/

    Schade, dass das Vertrauen in die Aussagekraft der Inzidenzwerte leidet, wenn es so starke Sprünge gibt wie im gezeigten Beispiel Salzgitter. Schließlich sind von den Inzidenzwerten Öffnungsschritte abhängig und umgekehrt die Rücknahme von Öffnungen.

    Wäre es da nicht besser, Öffnungen erst bei einem sehr niedrigen Inzidenzwert, zum Beispiel von dem schon einmal vorgeschlagenen Wert 35 (an z. B. mindestens 5 Tage hintereinander) abhängig zu machen? Dafür aber die Rücknahme eines solchen Öffnungschrittes erst bei 70 (oder 100?) anzuordnen? (Kleiner 100 ist zur Zeit der Wert, der einige Öffnungen ermöglicht.)

    Waren es vorgestern noch 6 von 45 Landkreisen in Niedersachsen, in denen keine zusätzlichen Öffnungen möglich waren, so sind es seit gestern wieder 7 Landkreise:

    Wesermarsch, Leer, Cloppenburg, Vechta, Region Hannover, Peine und seit gestern nach einem Tag Pause wieder dabei: Salzgitter.

    Interessant ist, dass der Ausriss nach oben bei den Inzidenzwerten in der Region Hannover scheinbar einen Tag früher erfolgte als in Salzgitter.

    "Vor den Beratungen von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie hat der Virologe Christian Drosten Verständnis für Wünsche nach Lockerungen gezeigt, aber zur Vorsicht gemahnt. Der Anteil der ansteckenderen Variante B.1.1.7 wachse weiter, die wärmere Jahreszeit werde das Problem nicht beseitigen, ..."

    ZDF vom 3.3.2021: Virologe warnt vor Corona-Gipfel - Drosten: Schnelle Lockerungen "blauäugig"

    https://www.zdf.de/nachrichten/po…odcast-100.html

    Heute hat sich in der HAZ der Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Hoppenstedt so zu Wort meldet:

    "Hoppenstedt, in der Region Hannover Vorsitzender der CDU, ärgert sich spürbar über die Kritik der kommunalen Verwaltungschefs. Natürlich seien Einlassungen von Verantwortungsträgern willkommen. In dieser Phase der Pandemie aber trügen derart grundsätzliche Kritiken eher dazu bei, in der Bevölkerung das Gefühl zu schüren, dass man sich an Regeln nicht mehr halten müsse." Da kann ich Hoppenstedt zustimmen. Aber dann kommt Hoppenstedt damit:

    "Zugleich zeigt er sich zuversichtlich: Wenn eine schwere dritte Welle verhindert werde, weil im nächsten Quartal mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, zudem mehr getestet werde und besseres Wetter die Infektionsrate senke, dann würden die Menschen „vor den Sommerferien ein gutes Stück vom gewohnten Leben zurückbekommen“."

    HAZ Printausgabe vom 12.3.2021

    Genau vor solchen Aussagen in Verbindung mit dem Wetter hatte Drosten gewarnt.

    Doch Hoppenstedt macht daraus seine eigene "Bauernregeln":

    "Scheint erst einmal die Sonne,

    kommt der Virus in die Tonne."

    "Tut die Sonne bleichen,

    muss der Virus weichen."

    Hoppenstedt sollte statt neue "Bauernregeln" zu kreieren, sich lieber diese merken:

    "Liegt der Bauer tot im Zimmer,

    lebt er nimmer."

    Aha, dann erklären Sie mir mal, warum eine Begründung auf Grund eines 7-Tage-Inzidenzwertes schlüssiger sein soll, als eine die auch die Intensivbettenbelegung, die Anzahl schwerer Verläufe und die Differenzierung zwischen einem diffusen Infektionsgeschehen und einzelnen Clustern beinhaltet.

    Unterhältst du dich eigentlich nie mit anderen über diese Fragen? Im ganz realen Leben, so weit es noch öffentlich stattfindet?

    Ich versuche das mal wiederzugeben:

    A: "Boah eh", die 7-Tage Inzidenzwerte gehen ja wohl gerade durch die Decke. Die sind schon seit Tagen über 100.

    B: Ja, aber es sterben nicht mehr so viele an Corona. Da müsste doch eigentlich mehr drin sein in Sachen Öffnungen.

    C: Und die Krankenhäuser haben auch noch freie Kapazitäten, also bitte jetzt öffnen.

    A: Und die hohen Zahlen kommen ja auch nur zustande, weil beim xy-Logistikzentrum grad die Seuche umgeht. Ihr habt recht: "Öffnen jetzt!"

    Die Sieben-Tage-Inzidenzwerte werden jeden Tag in der Zeitung abgedruckt.

    Das könnte man natürlich mit den anderen Werten auch machen. Aber dann entstünden schnell neue Probleme: Zum Beispiel die Endlosdiskussion über "Gestorben an Corona" versus "Gestorben mit Corona".

    Krankenhauskapazitäten sind problematisch zu berechnen, wenn Landkreise kooperieren. Oder wenn es um die Frage um Rückstellungen verschiebbarer Operationen geht.

    Und die Frage wie abgeschlossen ein Cluster ist, lässt sich auch nicht zweifelsfrei beantworten.

    Und dann müssten diese Faktoren noch miteinander verrechnet werden.

    Hohe Sterbequote kann ausgeglichen werden durch hohe Kapazität an freien Krankenhaus-Betten?

    Hoher Inzidenzwert kann ausgeglichen werden durch Clusterereignisse, aber ab welchem Konzentrationsgrad der Infektionen?

    Aha... also nur weil einige Leute offenbar intellektuell nicht in der Lage sind eine Entscheidung nachzuvollziehen, die von mehreren Variablen abhängt, sollen wir das nicht machen, auch wenn es sachgerecht wäre?

    Es ist im Grunde genommen schön, dass du der intellektuellen Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft deiner Mitmenschen so viel zutraust. Wenn jedoch noch Zeit für ein Leben ohne ein permanentes Sinnieren über Corona-Daten möglich sein soll, dann funktioniert das nicht. Und deshalb ist es besser, einen Wert in den Mittelpunkt zu stellen. Eine Zeitlang stand da ja der R-Wert. Aber der ist alleine schon deswegen schwer zu verstehen, weil es beim R-Wert viel entscheidender auf die Zahlen hinter dem Komma ankommt als beim Inzidenzwert.

    Ich finde eine Entscheidung nachvollziehbarer, die auf Grund einer klaren Datenlage getroffen wird, als eine Entscheidung, die auf Grund eines Wertes getroffen wird, der zum größten Teil davon abhängt, wie man ihn misst.

    Das ist exakt die Argumentation mit der die Autolobby es seit Jahrzehnten ablehnt, dass in Kommunen solche Maßnahmen wie Umweltzonen oder Dieselfahrverbote eingeführt werden.

    "Das politische Klima in der Debatte ist inzwischen vergiftet. FDP-Ratsherr Jens Meyburg warf der Stadt vor, die Umweltzone auf Basis falscher Zahlen beschlossen zu haben. 2006 sei der Feinstaubgrenzwert nur an 27, nicht an 53 Tagen überschritten worden. Mönninghoff wies dies zurück. Zwar stimme die Zahl 27 – jedoch nur, weil das Berechnungsverfahren geändert worden sei." Zitat aus:

    HAZ vom 27. August 2008: Nach Einführung der Umweltzone

    https://www.haz.de/Hannover/Theme…-der-Umweltzone

    Und zwar zu Recht.

    Die Kommunen sollten dankbar sein dafür, dass eine klare Festlegung auf die 7-Tage-Inzidenzwerte es ihnen ermöglicht, Entscheidungen zu Ladenöffnungen etc. schlüssig zu begründen. Würden noch andere Kenngrößen herangezogen, dann würde es immer weniger nachvollziehbar, wie Entscheidungen zustande kommen.

    Die 100 als neue 35 haben wir in schätzungsweise 2-3 Wochen wieder oder schneller. Hier war der Tiefstand der Neuinfektionen am 28.2. erreicht mit 41,2 pro 100.000, seither gehen die Zahlen nur in eine Richtung, nach oben aktuell wieder 69,1.

    Was mir Sorgen macht:

    Es wird selbst von höchsten Würdenträgern in den Kommunen rundheraus abgelehnt, sich einzig an dem Inzidenzwert zu orientieren.

    So kritisiert der Oberbürgermeister von Salzgitter:

    "OB Klingebiel enttäuscht von neuer Coronaverordnung des Landes (...)

    Das Festhalten am Inzidenzwert für Neuinfektionen als einzigem Indikator für Öffnungen aller Bereiche des täglichen Lebens ist nicht zielführend.“"

    Internetseite der Stadt Salzgitter, https://www.salzgitter.de/pressemeldunge…-verordnung.php

    Einerseits kann man den "Frust" des Oberbürgermeisters verstehen.

    Die Inzidenzwerte für Salzgitter bewegen sich im Bereich um 100:



    Freitag
    05.03.2021
    Samstag
    06.03.2021
    Sonntag
    07.03.2021
    Montag
    08.03.2021
    Dienstag
    09.03.2021
    Mittwoch
    10.03.2021
    Donnerstag
    11.03.2021
    Salzgitter, Stadt103,6100,7102,6103,6106,499,7120,8

    Quelle: https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/

    In Teilen der Bevölkerung trifft OB Klingebiel damit auf offene Ohren. Es sind jedoch vorwiegend die Teile der Bevölkerung, die ohnehin mehr oder weniger alle Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für überflüssig halten, bzw. grundsätzlich anzweifeln, dass überhaupt ein Pandemie-Geschehen stattfindet.

    Jedenfalls habe ich festgestellt, dass bei einigen Zeitgenossen die Begeisterungsfähigkeit für Klingenbiels Aussagen sehr hoch ist. Gleichzeitig tendiert die Bereitschaft sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen, welche andere Indikatoren herangezogen werden sollen, um Entscheidungen über weitere Lockerungen vom Lock-Down zu treffen, gegen Null.

    Da kommen dann schnell solche Aussagen wie: "Das mit den Schließungen ist doch ohnehin alles Quatsch, das Leben soll endlich wieder ganz normal weiter gehen."

    Und ich fürchte, das Landräte und Bürgermeister wie Klingebiel Löschpapier ins Feuer werfen, wenn sie die bestehende Corona-Verordnung verteufeln, ohne ein wirklich brauchbares Alternativkonzept vorweisen zu können.

    Sollten zum Beispiel weitere Werte mit einbezogen werden, wie zum Beispiel Krankenhausbetten-Auslastung, Todesraten, Anzahl schwerer Verläufe, Reproduktionswert usw., so würden dafür zahlreiche weitere Grenzwerte festgelegt werden müssen, so dass die Entscheidung für oder gegen weitere Öffnungen noch weniger nachvollziehbar ist als jetzt und deshalb noch stärker in der Kritik stünde.

    Letztlich besteht die Gefahr, dass Oberbürgermeister wie der von Salzgitter mit ihrer pauschalen Kritik das Geschäft der Corona-Leugner und mancher sog. "Querdenker" befeuern.

    Bei der Bewertung der derzeitigen Corona-Lockdown-Lage wird anscheinend gerne vergessen, dass bis vor wenigen Wochen noch der Vorschlag auf dem Tisch lag, wesentliche Öffnungsschritte nicht zu wagen, bevor nicht der Wert für die 7-Tage-Inzidenz unter 35 gefallen ist.

    "Öffnung erst ab 7-Tage-Inzidenz von 35

    Der Handel fordert vor dem Corona-Gipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eine baldige Öffnung aller Geschäfte und Läden. Doch das geschieht erst ab einer bundesweit stabilen 7-Tage-Inzidenz von 35."

    Südwest-Zeitung vom 11. Februar 2021

    https://www.swp.de/panorama/hande…e-54968697.html

    Die neue 35 heißt jetzt 100 und trotzdem wird gehadert und dagegen Sturm gelaufen.

    "Warum dürfen Friseure öffnen und Lebensmittelgeschäfte randvoll sein, während Textilgeschäfte, die vielleicht nur zehn Menschen in einem großen Laden haben, dies ohne Terminabsprache nicht tun dürfen? Das ist schwer erklärlich, und wir müssen willkürlich wirkende Dinge immer wieder den Menschen erläutern. Das fällt zunehmend schwer. Dabei ist bei uns allen die Sorge sehr groß, dass der Verdruss immens wächst und wir im Herbst bei den Wahlen diesen Verdruss zu spüren bekommen. Das möchten wir nicht. Die Menschen müssen Vertrauen haben, dass der Staat in dieser Krise gut organisiert ist und seine Maßnahmen vernünftig erklären kann."

    HAZ-Printausgabe von heute, 11.3.2021: „Wir haben gewarnt“: Oberbürgermeister verzweifeln am Corona-Wirrwarr

    Die getroffenen Maßnahmen vernünftig erklären, wie es die drei Oberbürgermeister fordern, wird freilich zunehmend schwieriger, je mehr vereinzelte Öffnungsschritte dazu kommen. Und die Forderung nach weiteren Öffnungen wird mit großer Macht gerade von denen propagiert, die einerseits viel zu verlieren haben, wenn nicht bald wieder der Laden rund läuft, andererseits aber noch mehr zu verlieren haben, wenn es dadurch erneut zu großflächigen und entschiedenen Schließungen kommen sollte.

    Die Region Hannover ist einer der Landkreise in Niedersachsen, wo der aktuelle Wert der 7-Tage-Inzidenz um die 100 pendelt, bzw. knapp bis deutlich darüber ist.

    Von diesem Wert sind viele Öffnungsschritte abhängig.

    Der Wert des Landes Niedersachsen (siehe erste Quelle) ist entscheidend.

    Es gibt in den Landkreisen Wesermarsch, Leer, Cloppenburg, Vechta, Region Hannover, und Peine also in 6 von 45 Landkreisen (einige davon sehr Bevölkerungsstark / inkl. kreisfreie Städte) Werte über 100, zum Teil deutlich über 100 im ländlichen Raum Cloppenburg sind es fast 150.

    Gestern war auch in Salzgitter der Wert noch über 100, heute ist er bei 99,7.

    Ich habe hier mal Zahlen zum Inzidenzwert aus drei verschiedenen Quellen angegeben. Es ist einerseits verständlich, dass es manchen unter den Nägeln brennt, wieder zu öffnen. Trotzdem finde ich es nicht gut, dass jetzt in der Presseberichterstattung oft so getan wird, als sei alles völlig unklar und deshalb entschuldbar, wenn jeder macht was er will. Besonders ärgerlich fand ich gestern, dass einzelne Geschäfte öffneten und das als so eine Art Protestaktion kommunizierten.

    Inzidenzwert in der Region Hannover am Mittwoch, 10. März 2021:

    121,1

    Quelle: Land Niedersachsen

    https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/

    abgerufen um 11:20 Uhr

    Dort ist angegeben: Datenstand: 10.03.2021, 09:00

    Die Daten stammen von den Gesundheitsämtern in Niedersachsen.

    Dieser Inzidenzwert ist ausschlaggebend! (Siehe unten!)

    Inzidenzwert in der Region Hannover am Mittwoch, 10. März 2021:

    109,1

    Quelle:

    https://www.corona-in-zahlen.de/landkreise/region%20hannover/

    abgerufen um 11:25

    Dort ist angegeben: Aktualisiert am 10. März 2021,

    die verwendeten Daten wurden erhoben durch das Robert Koch Institut (RKI).

    Inzidenzwert in der Region Hannover am Mittwoch, 10. März 2021:

    107,5

    Quelle: Region Hannover auf http://www.hannover.de

    https://www.hannover.de/Leben-in-der-R…Region-Hannover

    abgerufen um 11:30

    Dort ist angegeben: Stand 9. März 2021

    Die Daten beruhen auf den Angaben der einzelnen Kommunen an das Gesundheitsamt der Region Hannover.

    "Insgesamt gibt es täglich drei neue Inzidenzwerte – den des Robert-Koch-Instituts (99,2) sowie den der Gesundheitsämter in Niedersachsen (103,8) und der Region Hannover (102,2). „Der Wert des niedersächsischen Gesundheitsamtes ist maßgeblich“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau am Montag."

    Quelle: Sportbuzzer vom 8.3.2021

    https://www.sportbuzzer.de/artikel/sport-…-antworten-faq/

    Die Wanderungen sind doch aber nicht dem Einzelhandel anzulasten.

    Ach Nein?

    Ich zitiere hier mal aus einer (vermeintlich "hoffnungsvolleren") Zeit, kurz nach Ende des strengen Lockdowns im April letzten Jahres:

    "Händler: Stadt Hannover müsste Cityparken kostenlos machen

    Ab Montag öffnen die meisten Geschäfte in Hannovers Innenstadt wieder. Damit sich Besucher bei der Anreise mit Bussen und Bahnen nicht infizieren, schlägt Cityhändler Reinhard Sander vor, die Stadt könne übergangsweise die Parkgebühren auf Null setzen. Doch die will das nicht."

    https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…nover-sagt-nein

    Und ich wage mal eine provokante Prognose: Eine vornehmlich auf den ÖPNV gestützte Verkehrsinfrastruktur ohne privaten KFZ-Verkehr wäre besser geeignet eine Pandemie einzugrenzen und zurückzudrängen als die gegenwärtig bestehende Verkehrsinfrastruktur.

    Eine ÖPNV-Verkehrsinfrastruktur ist deutlich zentraler auf Mittelzentrum und Oberzentrum ausgerichtet und verringert so eine landesweite Pandemieausbreitung.

    Und das dehne ich mal aus auf das was noch bevorsteht: Eine Fernreise-Verkehrsinfrastruktur ohne Flugreisen wäre ebenfalls besser geeignet eine Pandemie einzugrenzen und zurückzudrängen als die gegenwärtig bestehende Fernreise-Verkehrsinfrastruktur.

    Eine Fernreise-Verkehrsinfrastruktur, die auf Eisenbahn- und Schiffsverkehr basiert, schränkt die Streckenlängen und die Pandemieausbreitung ein.

    Trifft es zu, was die Firma Emix behauptet, dann haben freilich Nüßleins Maskendeals nichts mit der Emix zu tun:

    "„Medien, welche Emix mit den Ermittlungen gegen Herrn Nüsslein in Verbindung bringen, werden wir darauf aufmerksam machen, dass keine solchen Verbindungen vorhanden sind und gegebenenfalls – insbesondere, wenn die Frage nach oder den Anschein einer Verbindung ohne Beleg aufgeworfen wird – juristisch belangen.“

    Das sagt die Medienanwältin der Emix in:

    Inside Paradeplatz vom 2.3.21:

    Deutscher Masken-Krimi: Spuren in die Schweiz

    https://insideparadeplatz.ch/2021/03/02/deu…puren-nach-zug/

    "Für rund 350 Millionen Euro soll der Bund laut Bericht bei einer Schweizer Firma namens Emix Trading eingekauft haben. Weitere 15,2 Millionen Euro soll das Unternehmen mit Bayern gemacht habe, 5,2 Millionen Euro mit Nordrhein-Westfalen."

    apotheke adhoc vom 16.1.2021,

    "Spahn: Masken-Deal mit „Graumarkt-Kids“

    https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/de…graumarkt-kids/

    Diese Firma Emix-Trading hat alles andere als eine blütenweiße Weste, ihre Geschäftsführer verdienten sich eine goldene Nase an den "Maskendeals":

    "Corona machte sie reich – und wie! Die Zürcher Jascha R.* (23) und Luca S.* (23) sackten dank einem fetten Masken-Deal mit dem Bund satte 22 Millionen Franken ein. Und protzten gleich los. Sie besorgten sich zwei neue Bentleys für rund 250.000 Franken pro Stück sowie einen Ferrari für 2,5 Millionen Franken. Zunächst mieden sie die Öffentlichkeit und gaben keine Interviews."

    Folgt man der Logik der beiden Jungunternehmer, dann haben die Schweizer keinen Grund zum Klagen, denn sie hätten angeblich die Masken, die in der Schweiz ausgeliefert wurden, quasi umsonst bekommen:

    "Die Schweiz habe ohnehin einen sehr guten Deal gemacht, stellen die beiden Unternehmer klar. Schliesslich habe ihre Firma Emix Trading GmbH das meiste Geld nicht in der Schweiz, sondern in anderen Ländern verdient. Der Gewinn würde aber in Zug, ihrem Firmensitz, versteuert. «So gesehen bekam die Schweiz die Masken gratis», erklärt Luca S. im «St. Galler Tagblatt»."

    Blick vom 18.2.2021,

    Jetzt reden die Jung-Millionäre, «Schweiz bekam die Masken gratis»

    https://www.blick.ch/schweiz/jetzt-…id16319857.html

    "Feine Herren" die beiden. Der Maskendeal trifft CDU und CSU zur Unzeit (am kommenden Wochenende sind Landtagswahlen in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz und Kommunalwahlen in Hessen). Trotzdem sollten die anderen Akteure und Profiteure des Maskendeals doch bitteschön einmal ebenso an den medialen Pranger gestellt werden!

    Genau deshalb verstehe ich diese waghalsigen Aktionen nicht, mit denen ein erneuter Lockdown provoziert wird, der dann um so mehr den wirtschaftlichen Ruin bedeuten kann.

    Und es ist außerordentlich unsolidarisch, wenn zum Beispiel in Geschäften, die nahe an der Region Hannover liegen, geöffnet wird, quasi ein Landkreis weiter, aber in Hannover die Geschäfte geschlossen bleiben müssen.

    Und es ist nicht nur unsolidarisch, sondern erschwert auch das Eindämmen der Pandemie, denn es werden Wanderbewegungen ausgelöst, die dann auch den Corona-Virus im Gepäck haben.

    Da ist ein landesweit deutlich niedrigerer Grenzwert sinnvoller, der erreicht werden muss, bevor dann überall die Geschäfte öffnen dürfen. Wenn es dann noch einige Ausnahme-Landkreise mit extrem hohen Grenzwerten gibt, dann sind das wirklich Ausnahmen.

    Ich kann natürlich verstehen, wenn jetzt jemand aus Stade gegen einen 35er-Grenzwert Stellung bezieht, schließlich liegt Stade aktuell bei der Inzidenzzahl 45. Aber es gibt in den Landkreisen Wesermarsch, Leer, Cloppenburg, Vechta, Region Hannover, Peine und Salzgitter also in 7 von 45 Landkreisen (einige davon sehr Bevölkerungsstark / inkl. kreisfreie Städte) Werte über 100, zum Teil deutlich über 100 im ländlichen Raum Cloppenburg sind es fast 150.

    https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/

    Und ich befürchte eine intensive "Wandertätigkeit". Gerade weil mit dem PKW und schnellen Straßen der Sprung über die Landkreisgrenze sehr schnell zu bewerkstelligen ist, besteht die Gefahr, dass der Virus mit springt. Und dann ist ganz schnell wieder zu, was heute noch verbunden mit großen Hoffnungen der Geschäftsinhaber geöffnet wurde.

    Mag sein, dass sich einige Einzelhändler sagen: Ich stehe so unter Existenzdruck, dass ich dieses Risiko eingehen muss. Ich befürchte es ist nicht übertrieben, davon auszugehen, dass einige, die jetzt schnelle Öffnungen fordern auch nicht sonderlich überzeugt davon sind, dass tatsächlich eine Pandemiegefahr besteht.

    Ich habe aber mehr mit denen Verständnis, die nicht auf das kurzfristige Eröffnungserlebnis aus sind und damit die anderen Geschäfte-Inhaber erst recht in Existenznot bringen können. Ganz zu schweigen davon, dass es ja auch um andere wichtige Einrichtungen geht, wie zum Beispiel Kitas oder Schulen oder Krankenhäuser.

    Ich bin ja eher nicht so der Mensch für Kneipen bummeln, Shoppen oder mit Menschen draußen ein Fußballspiel feiern. Das liegt mir nicht. Ich tue mir mit den Beschränkungen vergleichsweise leicht.

    Ich gehe gern in die Kneipe um Leute zu treffen, oder ins Café und hoffe sehr auf einen baldigen Start der Außenbewirtschaftung. Aber ich habe mich notgedrungen zwischenzeitlich mit den zur Verfügung stehenden "Surrogaten" arrangiert. Zum Beispiel die nicht kommerzielle Doppelkopf-App Doko-Lounge:

    Kann ich nur wärmstens empfehlen! https://www.doko-lounge.de/

    Es können eigene Tische mit eigenen Regeln eingerichtet werden. Man kann die Tische abschließen oder Gäste zulassen, die dann mitspielen dürfen. Kommen keine vier Spieler zusammen gibt es einen elektronischen "Opa", der gut programmiert ist. Zur Not gibt es auch noch eine "zweiten "Opa", auf der Doko-Lounge-Plattform werden sie "Dummies" genannt.

    Einfach mal ausprobieren! Ich befürchte nur, wenn es wieder möglich ist, richtig Doko zu spielen, dann muss ich mich gut zusammenreißen, die Farbe zu spielen die gefordert ist, und nicht aus Versehen zu stechen. Beim Online-Doko wird das durch das Programm verhindert. (Sehr kommod!)

    Hoffentlich alles bald nicht mehr nötig. Trotzdem hat sich unsere Doko-Runde vorgenommen, eher verhalten im Falle von Wiedereröffnungen von den wiedererlangten Freiheiten Gebrauch zu machen.

    Dass manche Leute dermaßen "unter Strom stehen", wie in der Region Hannover ist mir daher unbegreiflich:

    Mehrere Geschäfte in der Region Hannover öffneten trotz Verbot:

    "NDR-Info Coronavirus-Blog, 8.3.2021, 14:47 Uhr

    "Mehrere Geschäfte in der Region Hannover öffnen trotz Verbots

    Mehrere Geschäfte in der Region Hannover haben Terminshopping angeboten und damit gegen die Corona-Verordnung verstoßen. Darunter waren mindestens zwei Möbelhäuser, die telefonisch und im Internet über ihre Eröffnung berichteten."

    https://www.ndr.de/nachrichten/in…eticker886.html

    Die Geschäfte beriefen sich auf ein angebliches Regelungs-Wirrwarr. Das RKI hatte eine Inzidenz-Zahl knapp unter 100 verkündet, der ausschlaggebende Wert des Landes lag jedoch bei 103,8.

    Mein Eindruck: Da versuchen einige Geschäftsleute mit Macht nach Regelungslücken. Und wenn sie die nicht entdecken, dann suchen sie nach Möglichkeiten, ihre Läden zu öffnen, weil sie angeblich etwas missverständlich aufgefasst haben.

    Wenn man bedenkt, dass vor wenigen Tagen noch die Rede davon war, dass es beim strengen Lockdown bleibt, bis der Inzidentwert unter 35 sinkt, dann wird mir ein wenig unbehaglich. Und diejenigen Geschäftsleute und ihre Kunden, die sich möglicherweise als besonders "gerissen" vorkommen, werden mir suspekt.

    Diese abstruse Paranoia vor Selbsttests hier in Deutschland ist ja kaum auszuhalten.

    Die weitaus meisten Leute werden sich nach einem positiven Selbsttest anständig verhalten und das per PCR absichern.

    Selbsttests sind uneingeschränkt zu befürworten, so lange man keinen Schnelltest ohne Terminvergabe in max. 5 Fußminuten Entfernung machen kann.

    Denn sie führen dazu, dass mehr Menschen getestet werden. Und das ist wichtig.

    Die Schlagzeilen werden natürlich wider von der Handvoll Idioten bestimmt werden, die nach einem positiven Selbsttest auf die nächste große Party gehen. Deutschland ist ein großes Land. Da gibt es immer Idioten.

    "Corona-Selbsttests*) bei Aldi: Nach kürzester Zeit ausverkauft - Discounter zeigt sich "überrascht" vom Ansturm" in Franken.de vom 8.3.21

    *) gemeint sind Corona-Selbst-Schnelltests https://www.infranken.de/ueberregional/…cht-art-5173827 ,

    Also eine "abstruse Angst vor Schnelltests" kann ich in diesem Verhalten nicht erkennen. Eher eine "abstruse Angst" keinen Selbst-Schnelltest abzubekommen.

    Vielleicht sind es nicht mehr als eine "Handvoll Idioten", die nach einem positiven Selbst-Schnelltest auf eine Party gehen. Meine Befürchtungen gehen in einer andere Richtung:

    Es werden mehr als eine "Handvoll Idioten" sein, die lautstark fordern werden: Wir haben uns den Schnelltest gekauft und und selbst überprüft und jetzt wollen wir auch die Party machen, die wir uns "verdient" haben. Und es wird diejenigen geben, die sich sagen: Na die meisten werden sicher einen Schnelltest gemacht haben, die auf dieser Party sind, da kommt es nicht drauf an, wenn ich da auch noch hingehe, obwohl ich keinen Schnelltest gemacht habe.