Beiträge von Ullie

    Dieses Video aus Wiesbaden zeigt das indirekte Linksabbiegen an einer Kreuzung, an denen andere Verkehrsteilnehmer als Fahrradfahrende nicht die Möglichkeit haben, links abzubiegen:

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    Weil es mein Lieblingsviertel in Wiesbaden ist, hier ein Link zu mapillary mit einer Aufnahme von der Kreuzung aus dem Video:

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    In Hannover gibt es ebenfalls an zunehmend mehr Kreuzungen diese oder ähnliche Versionen von Linksabbiegen für Fahrradfahrende.

    In Minute 1:48 sieht man einen Elektrobus mit Batteriebetrieb, der von ESWE in Wiesbaden eingesetzt wird. Siehe diese Stelle:

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    Hier ein Foto von diesem Mercedes Elektrobus, das ich in Wiesbaden selbst aufgenommen habe:

    die Verträglichkeit hängt - wie so oft - von der Verkehrsstärke ab.

    So lange der Bus "bequem" und ohne Nachdruck rechts an den Bordstein kommt: ok

    interessant wirds, wenn so viele Rad Fahrende unterwegs sind, dass der Bus halt nicht mehr "einfach so" rüber kommt...

    In Wiesbaden gibt es Fahrradspuren, die der Linienbus mit benutzen darf. Da fahren Fahrradfahrer*innen und Linienbusse hintereinander und der Bus muss nicht auf den Radfahrstreifen drauf fahren, um an die Bushaltestellenkante zu gelangen. Denn der Bus ist ja bereits auf dem Radfahrstreifen.

    Hier ist ein Video, auf dem man sehen kann, wie das funktioniert:

    Siehe diesen Link, der direkt zu Minute 1:08 in dem Video führt. In der Szene sieht man zunächst die Beschilderung (Radfahrstreifen + Omnibusverkehr frei) und dann die Bushaltestelle.

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    Ich habe das selbst in Wiesbaden ausprobiert, mit dem Fahrrad und als Omnibus-Fahrgast und war erstaunt, wie gut das funktioniert.

    Wer ist denn die Person auf dem Bild??? Ullie, bist DUUU das???

    Bei der Suche nach dem Foto (das nicht mich zeigt) habe ich dieses Bild aus Wiesbaden gefunden, das die Ausschilderung eines Radfahrstreifens zeigt, der für den Omnibusverkehr freigegeben ist:

    https://rscp-photo.net/images-secure/mittel/0000018445

    Da ergibt sich dann möglicherweise nicht die Notwendigkeit, im Bereich der Bushaltestelle den Radfahrstreifen zu unterbrechen. Vielleicht aber auch doch?

    Ich muss mir das unbedingt das nächste Mal ansehen, wenn ich mal wieder nach Wiesbaden komme.

    Der Mann auf dem Bild ist nicht Ullie, sondern Andreas Kowol, Verkehrsdezernent in Wiesbaden.

    In diesem Artikel mit demselben Foto berichtet er über die Erfolge einer neu angelegten Umweltspur (=Radverkehr und Busspur) in Wiesbaden:

    "Pünktlicherer Busverkehr

    Für die Umweltspuren auf dem 1. Ring liegen jetzt neue Daten über die Effekte auf die verschiedenen Verkehrsmittel vor. Wenngleich noch nicht alle Abschnitte fertiggestellt sind, sorgen sie danach bereits jetzt für schnelleren und vor allem pünktlicheren Busverkehr. (...)

    Als weiterer positiver Effekt der Umweltspuren konnte inzwischen eine Verdoppelung des Radverkehrs gemessen werden."

    Neue Zahlen zur Umweltspur | Landeshauptstadt Wiesbaden

    https://www.google.de/maps/@53.64934…!7i13312!8i6656

    Das schönste Beispiel aus meiner Nachbarschaft, inzwischen umgestaltet ...

    Wie sieht's denn heute aus?

    Die ungünstige Radwegführung über die Ausstiegsfläche an der Bushaltestelle ist ja nicht das einzige Problem an dieser Ecke.

    Ein paar Meter zuvor wird Radweg und der Fußweg getrennt. Und der Fußweg mit einem erheblichen Umweg um eine "Grün-Insel" geleitet.

    Ein Umweg, den nicht jeder Fußgänger bereit ist zurückzulegen. Das sieht man auch auf der google-streetview-Aufnahme:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    Die Sichtweise der Ukraine ist frecherweise halt nicht die der Deutschen. Der nachfolgende Botschafter hat wahrscheinlich darüber gar keine so andere Meinung.

    Wenn Melnyk russische Soldaten dafür kritisiert, dass sie desertieren und ins Ausland fliehen, anstatt gegen Putin zu kämpfen und dabei ihr Leben zu riskieren, wie ergeht es dann wohl ukrainischen Soldaten, die nicht bereit sind, sich an dem Krieg gegen Putin zu beteiligen?

    Momentan gibts noch recht weitreichende Zusagen der Unterstützung an die Ukraine von der EU und der USA, natürlich mag sich das auch ändern.

    Im NDR-Interveiew vom 23.9.2022 beschreibt der CDU-Experte für Verteidigungspolitik Roderich Kiesewetter folgendes Ziel für die Ukraine: Sie müsse dahingehend mit Waffen unterstützt werden, dass die Ukraine in der Lage ist, die Angreifer zu Verhandlungen zu bewegen, die als Mindest-Ziel den Schutz der ukrainischen Grenzen, in der Ausgestaltung dieses Jahres im Januar, durch eine internationale Schutztruppe vorsieht. Das ist nicht deckungsgleich mit dem Anspruch der ukrainischen Regierung, die eine Rückeroberung der Krim und die Wiederherstellung der vollen ukrainischen staatlichen Souveränität in den sogenannten Separatistengebieten im Donbass angekündigt hat.

    Minute 7:00 bis 7:18 in:

    Kiesewetter: "Drohszenario Putins ist ein Zeichen der Schwäche"
    Der CDU-Obmann im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags rät dazu, die Ukraine weiter zu unterstützen - auch in Hinsicht auf Verhandlungen.
    www.ndr.de

    In Minute 9:05 betont Kiesewetter, dass es auch wichtig sei, die Ukraine "so zu mäßigen", dass sie sich auf eine militärische Befreiung in den Grenzen von Januar 2022 zumindest zunächst beschränkt und auf eine militärische Rückeroberung der Krim verzichtet, sondern stattdessen ein Referendum zu einem späteren Zeitpunkt anstrebt.

    Dauert ja etwas das Prozedere, imho ist Mitte Oktober die Ablösung.

    Die Position von Melnyk ist verständlich. auch wenn es unrealistisch ist, das in den repressiven System so einfach die Ablösung kommen wird. Wäre trotzdem für alle Beteiligten die beste Lösung natürlich.

    Und das ganze bietet natürlich auch Konfliktpotenial hier. Wenn ich da an meine Asylhelfer-Zeit denke. Na ja, schaun wir mal.

    Putin agiert so, dass man geneigt ist zu sagen: "Schlimmer geht nimmer". Aber ist das wirklich so?

    Niemand kann wissen, von wem Putin abgelöst werden würde.

    Und was der zukünftige ukrainische zweite Außenminister sich da einmal mehr leistet, zeigt zum wiederholten Male seine Maßlosigkeit. Ich habe da kein Verständnis für.

    Nach wie vor ist unklar, worauf ich schon weiter oben hingewiesen habe. Wie weit soll die militärische Unterstützung der Ukraine gehen? Manche Berichterstatter und Kommentatoren, erwecken den Eindruck, "der Westen" müsse jetzt in einem "finalen Kraftakt" endlich moderne westliche Kampfpanzer liefern und dann ist Putin endgültig "weg vom Fenster" und alle Probleme seien gelöst.

    Respekt verdient die Haltung der SPD, die zur Vorsicht mahnt.

    Schöne Beispiele, die den Punkt von oben bekräftigen: Radfahrstreifen und Bushaltestelle vertragen sich nicht.

    Der Radfahrstreifen muss vorher beendet werden, da der Bus sonst nicht halten dürfte.

    Na ja, wenn der Radfahrstreifen dann direkt hinter der Bushaltestelle wieder fortgesetzt wird, dann ist das eher ein formeller Akt, die Radfahrstreifenmarkierung für die Länge der Bushaltestelle zu unterbrechen.

    Man könnte auch sagen: Radfahrstreifen (und Schutzstreifen) und Bushaltestelle vertragen sich ganz gut, wenn die Radfahrstreifen-Markierung unterbrochen wird.

    Schöne Beispiele, die den Punkt von oben bekräftigen: Radfahrstreifen und Bushaltestelle vertragen sich nicht.

    Der Radfahrstreifen muss vorher beendet werden, da der Bus sonst nicht halten dürfte.

    Es gibt allerdings auch Radfahrstreifen auf denen Omnibusse fahren dürfen. Wie es da mit den Bushaltestellen geregelt ist, muss ich mir unbedingt mal anschauen, wenn ich mal wieder nach Wiesbaden komme. Da sind mir diese Radfahrstreifen mit Omnibusfreigabe zum ersten Mal aufgefallen.

    Hier ein Link zu einem Bild aus Wiesbaden:

    https://sensor-wiesbaden.de/app/uploads/2021/03/Wiesbaden-Umweltspur-Kowol-mit-Bus-2MB-002-768x639.jpg

    Und in Hannover gibt es einen Gemeinsamen Fuß und Radweg, der für den Linienverkehr freigegeben ist. Da hält der Bus an der Haltestelle Stadionbad direkt auf dem gemeinsamen Fuß- und Radweg. Seit Jahrzehnten schon und meines Wissens problemfrei.

    Hier der Link zu googlestreetview mit einer Aufnahme von 2009 von der Stelle, an der der Gemeinsame Fuß- und Radweg mit Linienbusfreigabe beginnt und das Auto, das die Aufnahme machte, nicht mehr weiter fahren durfte:

    Google Maps
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    "Russen, die nicht in den Krieg gegen die Ukraine ziehen wollen, sollen in Deutschland Schutz finden. Bundesinnenministerin Faeser zeigt sich offen. Doch es gibt Kritik."

    Die Zeit vom 23.9.22

    Über die Parteigrenzen hinweg fordern in Anbetracht der russischen Teilmobilmachung die Politiker fast aller im Bundestag vertretenen Parteien, russischen Deserteuren Asyl in Deutschland zu gewähren:

    "Grüne, SPD und Union wollen Asyl für russische Kriegsdienstverweigerer"

    Die Zeit vom 23.9.22

    Und auch die FDP ist dabei:

    "Grüne und FDP wollen russischen Deserteuren Asyl gewähren"

    Die Welt vom 21.9.22

    Damit folgen diese Parteien in Anbetracht der Teilmobilmachung in der Russischen Föderation einem sehr viel älteren Vorstoß der Partei Die Linke von vor einem halben Jahr:

    "Wegen des Ukraine-Krieges fordert die Linksfraktion für russische Deserteure schnellere Asylentscheidungen in Deutschland."

    Neue Osnabrücker Zeitung vom 23.3.2022

    Und wer übt daran Kritik?

    "Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, bewertet die Situation anders. Im Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er: "Falscher Ansatz! Sorry. Junge Russen, die nicht in den Krieg ziehen wollen, müssen Putin und sein rassistisches Regime endlich stürzen, anstatt abzuhauen und im Westen Dolce Vita zu genießen.""

    Noch einmal Die Zeit vom 23.9.22

    Was mich wundert:

    Sollte Melnyk nicht schon längst als Botschafter in Deutschland abgelöst worden sein?

    "Der scheidende Botschafter Melnyk ist seit Ende 2014 auf diesem Posten. Anfang Juli unterzeichnete der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein Dekret zu seiner Abberufung. Nach Informationen von FOCUS Online soll er nach der Amtsübergabe in Berlin einer von mehreren ukrainischen Vize-Außenminister werden."

    in: "Melnyk-NachfolgerOleksij Makejew wird neuer ukrainischer Botschafter in Berlin"

    focus online vom 3.9.2022:

    Und eine Bushaltestelle auf einem Radfahrstreifen ist genauso bekloppt wie eine auf einem Radweg. Es würde mich sehr überraschen, wenn das zulässig wäre.

    Was die Verwaltung macht und was sie machen sollte, sind ja oft zwei verschiedene Dinge.

    Das ist in Hannover allerdings häufiger so markiert worden, dass der Bus an einer Haltestelle dort hält, wo der Radfahrstreifen oder Schutzstreifen lang führt. Allerdings wird dazu an der Stelle der Schutzstreifen oder Radfahrstreifen unterbrochen, zum Beispiel an der Haltestelle Goetheplatz:

    Oder an der Haltestelle Lerchenfeldstraße:

    "GLOBALER KLIMASTREIK AM 23.09.2022

    Diesen Freitag, am 23.09., gehen weltweit tausende Menschen unter dem Motto “People not Profit” auf die Straße. In Hannover startet die Demonstration um 14:00 am Königsworther Platz und zieht anschließend durch die Innenstadt wieder zurück zum Anfangsort."

    FridaysforFuture Hannover
    Wir sind FridaysforFuture Hannover.
    fridaysforfuture-hannover.de

    Hier ein Bild vom Königsworther Platz:

    Der Königsworther Platz mit seinen zahlreichen Abbiege-Optionen und Einmündungen ist ein Unfallschwerpunkt in Hannover: "Als Unfallschwerpunkte haben die Statistikerinnen und Statistiker in Niedersachsen im Jahr 2021 z. B. in der Landehauptstadt Hannover die Kreuzung Königsworther Platz/Schloßwender Straße sowie den Bereich Lavesallee/Friedrichswall ausgemacht."

    aus:

    Niedersachsen: Aktualisierter Unfallatlas zeigt jetzt auch Unfallschwerpunkte für das Jahr 2021

    LANDESAMT FÜR STATISTIK NIEDERSACHSEN, PRESSEMITTEILUNG NR. 086 VOM 12.07.2022

    Niedersachsen: Aktualisierter Unfallatlas zeigt jetzt auch Unfallschwerpunkte für das Jahr 2021 | Landesamt für Statistik Niedersachsen

    Hier der Link zum Unfallatlas Niedersachsen:

    Unfallatlas | Kartenanwendung

    Das ist richtig, ändert aber nichts daran, dass ein E-Auto nur etwa ein Viertel der Energie eines Verbrennerautos benötigt. Noch extremer wird es, wenn man die Bilanz für Verbrennerautos aufstellt, die mit E-Fuels betrieben werden.

    Das Verkehrsproblem lösen E-Autos selbstverständlich nicht.

    Schlimmer geht halt immer!

    Aber davon mal abgesehen:

    Wer zu dem Schluss kommt, dass ein Elektroauto in vergleichbarer Größe und Leistung wie ein herkömmliches Verbrennerauto nur ein Viertel der Energie benötigt, der ist ein begnadeter Schönrechner.

    Vermutlich hat er unter anderem den Materialbedarf und damit den Energiebedarf für die Gewinnung der Rohstoffe (z. B. Eisenerz) und der Verhüttung bzw., sonstwie gearteten Aufarbeitung von anderen Rohstoffen nicht in seine Berechnung mit einbezogen.

    Dazu kommt der Energiebedarf bei der Verarbeitung von Materialien wie Stahl, Kunststoffe, Glas, Batterieherstellung usw.

    Diese Prozesse unterscheiden sich kaum beim Vergleich von E-Autos mit konventionellen Verbrennerautos und bedingen einen sehr hohen Anteil des Energieeinsatzes, der mit eingerechnet werden muss, wenn man zum Beispiel Elektromobilität in einem E-Golf vergleicht mit einem herkömmlichen Verbrenner-Golf.

    "Wenn wir uns den Energieverbrauch bei unseren Kraftfahrzeugen anschauen, dürfen wir nicht nur darauf achten, wie viel und welchen Treibstoff diese verbrauchen. Hinzurechnen müssen wir die Energie und damit die Emissionen, die bei der Herstellung des Fahrzeugs und beim Bau und der Instandhaltung unserer Infrastruktur anfallen. Ebenfalls müssen wir in Betracht ziehen, wie viel Energie aufgewendet werden muss, um den Kraftstoff in seiner endgültigen Form an der Zapfsäule zur Verfügung zu stellen (Exploration, Transport, Umwandlung von Rohöl). Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass nur 60 % der Energie, die ein Auto in seinem Lebenszyklus verbraucht, aus dem Kraftstoff stammen. Die restlichen 40 % werden für die o.g. Leistungen benötigt."

    Wieviel Energie verbrauchen Autos - DieEinsparInfos.de

    Und da geht es "nur" um den Energiebedarf für das Autofahren. Darüber hinaus sind aber auch Faktoren wie Umweltschädlichkeit und Klimaschädlichkeit zu berücksichtigen.

    Das Schlimmste aber ist: Das Festhalten am Prinzip Automobilität für möglichst alle Menschen verhindert den notwendigen Infostrukturumbau, der einen wichtigen Beitrag leisten kann, um deutlich nachhaltiger, ressourcensparender, klimafreundlicher und letztlich auch kostengünstiger zu leben.

    Genau darum aber geht es den Apologeten der E-Auto-Mobilität: Es wird suggeriert, alles könne so bleiben, wie es ist, nur unterm Tankdeckel ist kein Treibstofftank mehr, sondern der Anschluss für eine Steckverbindung zum Batterieaufladen. Und deshalb wird propagiert, diese neue Form (in Wirklichkeit ist sie gar nicht so neu) von MIV mit E-Autos ginge angeblich mit 75% Energieeinsparung daher.

    Nur weil die FDP propagiert, mit E-Fuels betriebene Verbrennerautos seien eine aussichtsreiche Zukunfts-Technologie, ist es ja noch lange nicht so, dass konventionelle batteriebetriebene E-Autos tatsächlich den Anspruch erfüllen, klimaneutral zu sein oder deutlich weniger Energie verbrauchen als Verbrennerautos.

    Wenn ich auf die Idee komme, mit dem Auto statt mit dem Fahrrad zu fahren, guck ich mir das hier an und die Entscheidung fällt nicht schwer

    Das e-Rockit braucht ca. 5-6 kWh/100 km:

    "Doch unter dieser archaischen anmutenden Hülle steckt eine 6,6 Kilowattstunden Lithium-Ionen-Batterie, die den verkappten Drahtesel bis zu 120 Kilometer weit bringt." Zitat aus dem Link oben.

    Ein E-Auto wie der E-Golf verbraucht etwa dreimal so viel.

    Wie kommst du in deiner Tabelle auf 80 kWh/100 km für das E-Auto?

    Äh :/ - schon gut, ich hab's entdeckt, du rechnest mit dem Energiegehalt des Treibstoffs, gerechnet mit ca. 10 kWh Heizwert pro Liter und nicht mit einem E-Auto, sondern mit einem Verbrenner.

    Da werden sich aber die stolzen Besitzer von scheinbar so umweltfreundlichen E-Autos freuen. Bei so einer Rechnung verbraucht ein E-Auto wie der E-Golf nur etwa ein Viertel der Energie eines Benziners.

    So stellt es zum Beispiel die Mobilitätsschule dar:

    "Energieaufwand Golf Diesel für 100 km: 5,6 * 9,8 kWh = 54,88 kWh

    Energieaufwand Golf Benziner für 100 km: 7,3 * 8,5 = 62,05 kWh

    Energieaufwand Golf Elektro für 100 km: 16,6 kWh

    Der Elektroantrieb ist also viel Energieeffizienter als der Verbrenner."

    Zitat aus: "Mobilitätsschule nachhaltig mobil"

    Leistung, Energie und Verbrauch – MOBILITÄTSSCHULE – nachhaltig mobil

    Nach eigenen Angaben war das Projekt Mobilitätsschule ein Förderprojekt des Ministeriums für Verkehr Baden-Würtemberg:

    "Das Projekt Mobilitätsschule war ein Förderprojekt des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg. Die Projektkoordiantion lag bei der Dialogik gGmbH."

    Quelle: https://nachhaltigmobil.schule/ueber-uns/

    Bei einem anderen Vergleich schneiden E-Autos wesentlich schlechter ab als bei deinem Vergleich mit in kWh-Heizwert umgerechneten Treibstoffe:

    In einer Studie, "Wie umweltfreundlich sind Elektroautos" von 2021 kommt das Umweltbundesamt zu folgendem Fazit:

    "Elektrofahrzeuge können nicht die einzige Strategie sein, um den Zielen des Klima- und Umweltschutzes im Straßenverkehr gerecht zu werden. Eine nachhaltige Verkehrswende gelingt nur, wenn der Fokus auch auf Vermeidung und Verlagerung gelegt wird."

    https://www.bmuv.de/fileadmin/Date…troautos_bf.pdf Seite 21

    Ein großes Problem besteht m. E. darin, dass bei vielen Menschen ein sehr hohes Quantum "Sicherheitsbedürfnis" ausschlaggebend ist bei der Verkehrsmittelwahl.

    Im ÖPNV besteht die Angst vor unerfreulichen Begegnungen bis hin zu Raubüberfällen und Vergewaltigungen. Auf dem Fahrrad, aber auch in einem Kleinwagen besteht die Angst, von einem "stärkeren" Unfallgegner platt gefahren zu werden.

    Diese Ängste dürften vermutlich erheblich dazu beigetragen zu haben, dass immer mehr Menschen immer größere und schwerere Autos trotz des hohen Energieverbrauchs sowohl in der Verbrenner- als auch in der Elektroversion für unverzichtbar halten.

    Je knapper der öffentliche Raum ist, desto teurer muss es werden. Die Gebühren müssen sich zudem nach Größe und Masse des Stehzeuges richten, also nach dem Platz, den es der öffentlichen Nutzung entzieht und dem Schaden, den es dabei direkt an der Infrastruktur anrichtet. Die Einnahmen können gleich zu 100% dem Ausbau des ÖPNV zugute kommen.

    Ich befürchte, das reicht nicht aus, um der Auto-Manie beizukommen.

    Siehe zum Beispiel diesen Bericht:

    "Car-Lofts

    Wohnen mit eingebautem Parkplatz

    Wohnen mit Sicht und Zugang zum eigenen Automobil - daran finden immer mehr Städter Gefallen. manager magazin online stellt die spektakulärsten Car-Loft-Projekte vor."

    Car-Lofts: Die neuen Projekte in Düsseldorf und Karlsruhe
    Wohnen mit Sicht und Zugang zum eigenen Automobil - daran finden immer mehr Städter Gefallen. manager magazin online stellt die spektakulärsten…
    www.manager-magazin.de

    Der öffentliche Raum ist so umzugestalten, dass dort kein Autofahren (von wenigen Ausnahmen wie z.B. Rettungsdiensten abgesehen) mehr möglich ist.

    Wir sind m.E. auf einem Nebenschauplatz gelandet. Das Problem sind die Millionen, die ohne Probleme aufs Auto verzichten könnten, aber nicht wollen und auch keinerlei Anreiz dafür haben. All diejenigen, die unter "Auto" generell einen 5-Sitzer verstehen und verächtlich auf Leichtfahrzeuge herabblicken. Und diejenigen, die überzeugt sind, ein Recht darauf zu haben, allein in einem solchen "Auto" ungestört zu fahren.

    All diejenigen, die noch nie reflektiert haben, dass sie 95% (BEV) bzw. 98% (Verbrenner) der eingesetzten Energie lediglich dafür aufwenden, das Gefährt hin und her zu bewegen und es als normal empfinden, für 20 km Entfernung 10 kWh Energie zu verbraten.

    Ich befürchte, es wird nicht viel ändern, wenn statt Automobilität in der Form von großen, schweren Verbrennerautos eine Automobilität mit kleinen Elektroautos oder Velozipeden mit elektrischer Tretunterstützung tritt.

    Voraussichtlich entpuppt sich das als ein ebensolcher Fehlversuch, Mobilität für alle zu ermöglichen, wie der Versuch, mit den heute typischen Autos Mobilität zu ermöglichen.

    Zumal andere Klima-relevanten Fragen und fehlende Nachhaltigkeit dadurch überhaupt nicht gelöst, sondern die Probleme vielleicht sogar noch verstärkt werden, wie zum Beispiel die Zersiedelung der Landschaft und die damit einhergehende Flächenversiegelung, besonders auch die Flächenversiegelung durch Straßenbau.

    Und wie geht man dann mit der neuen "Raser-Fraktion" um, die für ihre Hochgeschwindigkeits-Velozipeden Pisten fordern, die hohe Geschwindigkeiten erlauben:

    Stern vom 25.10.2021:

    "eRockit: Unterwegs mit dem schnellsten Fahrrad der Welt

    Das eRockit-Zweirad schaut aus wie ein Fahrrad, ist aber mit 90 km/h so schnell wie ein 125er-Motorrad. Das Besondere an dem Stromer ist, dass man die Geschwindigkeit per Pedaltreten festlegt. Das lässige Vehikel macht jede Menge Spaß."

    eRockit: Unterwegs mit dem schnellsten Fahrrad der Welt
    Das eRockit-Zweirad schaut aus wie ein Fahrrad, ist aber mit 90 km/h so schnell wie ein 125er-Motorrad. Das Besondere an dem Stromer ist, dass man die…
    www.stern.de

    Übrigens:

    "Im April 1894, vor 125 Jahren, hat das Benz Motor-Velociped Premiere: Ein zierliches, 280 Kilogramm leichtes Automobil mit liegendem Einzylindermotor von 1,1 kW (1,5 PS) Leistung – und damit der erste Kleinwagen." aus: Initiative Kulturgut Mobilität

    Benz Motor-Velociped: Das erste Großserienautomobil der Welt - Initiative Kulturgut Mobilität

    Und schon 13 Jahre zuvor gab es das erste Elektro-Auto: "Das erste „offiziell“ anerkannte Elektrofahrzeug stammt von M. Gustave Trouvé in Paris aus dem Jahr 1881(...)."

    Geschichte des Elektroautos – Wikipedia

    Es ist hinreichend bekannt, was draus geworden ist. <X

    2.500 Befragte in 3 Wochen.

    Der VDV hat 78.000 Leute in 13 Wochen befragt ... Da würde ich mich eher dran halten. Krassestes Ergebnis: 1% der Befragen sagten zum Thema Preis "9 Euro ist immer noch zu teuer".

    Kommt darauf an, wie es gemeint ist.

    Für jemanden, die/der ein sehr geringes Einkommen hat und die/den derzeit die absehbar steigenden Energiekosten auf den Geldbeutel und das Gemüt drücken, mag diese Antwort vordergründig auf der Hand liegen.

    Andererseits kann ich mich sehr gut daran erinnern, dass zuzeiten von Dieselgate und Fahrverboten kostenloser ÖPNV vehement gefordert wurde und zum Teil auch umgesetzt wurde, und zwar von Autofahrenden:

    "Dem Lärm, der Luftverschmutzung durch Stickstoffdioxidbelastung und nicht zuletzt den verstopften Straßen durch Autos könnte durch das kostenlose Nutzen von Bus und Bahn wirklich etwas entgegengesetzt werden."

    Wochenanzeiger vom 16. Februar 2018: "Wer finanziert den kostenlosen ÖPNV?"

    Wer finanziert den kostenlosen ÖPNV?
    „Das Thema ist zu groß und zu wichtig, um in einem halbherzigen Feldversuch, wie ihn die geschäftsführende Bundesregierung zum kostenfreien ÖPNV vorlegte, zu…
    www.lokalkompass.de

    Die Forderung, der ÖPNV dürfe gar nichts kosten, kann also auch sehr gut von Autofahrer*innen stammen, die hoffen, dass so weniger Autoverkehr auf den Straßen ihnen freie Fahrt beschert. Das ist dann allerdings wirklich "krass".

    "Das deutschlandweite Nahverkehrs-Ticket verkaufte sich 50 Millionen Mal und gilt als großer Erfolg. Die Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen glich der Bund mit 2,5 Milliarden Euro aus. Diskutiert wird nun unter anderem über ein 49-Euro-Ticket, das laut Schäfer* jährlich drei Milliarden Euro zusätzlich kosten würde."

    Quelle: "Nachfolger für 9-Euro-Ticket - Einigung soll Mitte Oktober stehen", tagesschau.de vom 19.09.2022

    9-Euro-Ticket: Bund und Länder peilen Einigung im Oktober an
    Seit Wochen wird über eine Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket diskutiert. Nun ist offenbar ein Ende in Sicht: Bund und Länder wollen sich bis zum 12.…
    www.tagesschau.de

    *Maike Schäfer (Grüne) ist die Bremer Verkehrssenatorin und Vorsitzende der Länder-Verkehrsministerkonferenz.
    Im Gespräch sind auch 29 Euro, 59 Euro und 69 Euro-Tickets.

    Zum Vergleich:

    Die preisgünstigste Monatskarte in Hannover für das gesamte Stadtgebiet kostet 59,80 Euro im Jahresabo.

    (Ohne Jahresabo kostet die Karte 70,30 Euro. Das ist zwar 10,50 Euro teurer, kann sich aber lohnen, wenn man z. B. an mehreren Monaten im Jahr fast ausschließlich das Fahrrad benutzt.)

    Unsere Preisübersicht
    In unserer Preisübersicht finden Sie die Fahrkarten des GVH übersichtlich dargestellt. So können Sie schnell das passende Angebot finden. Mehr erfahren.
    www.gvh.de

    Spätstens da erkennt man Deine Unkenntnis in dieser Thematik. Mit offenen Augen durch solche Viertel laufend würdest Du sicher auch Rolli-Parkplätze mit individueller Ausweisnummer finden, die man vor der eigenen Wohnung und ggfs. vorm Arbeitsplatz bekommen kann auf Antrag, wenn man die Voraussetzungen erfüllt, für die Anforderung, dass die Wege bei Nutzung der allgemeinen Parkerleichterungen oder angemieteter Plätze o.ä. durch den blauen Parkausweis o.ä. zu lang würden.

    Da ich mit offenen Augen durch mein Viertel gehe, weiß ich dass es Häuser gibt, in den Menschen mit Behinderungen wohnen, in sogenannten Behindertenwohnheimen. Und wenn diese Menschen jeweils einen eigenen Behindertenparkplatz beanspruchen würden, für ihr eigenes Auto, dann würde in manchen Straßen kein einziger Parkplatz mehr für anderer Leute Autos sein und sogar für die Bewohner selbst würden sich längere Wege zum Parkplatz ergeben, manchmal länger als bis zur nächsten Haltestelle.

    Da aber viele Menschen mit Behinderung nicht das Geld haben für eine eigens Auto und auch keines fahren können, treten sie in dieser Form nämlich als Parkplatz-Beansprucher gar nicht erst in Erscheinung.