Beiträge von Ullie

    Auch wenn Herr Yogeshwar recht hat, es gäbe auf der Welt dringlichere Probleme, scheint dieses in RUS ganz offensichtlich anders gesehen zu werden.

    Die Eskalation kann durchaus auch zur Sicherung/Verlängerung des bestehenden Geschäftsmodells von RUS gedacht sein. RUS ist auf eine postfossile Welt wirtschaftlich fast völlig unvorbereitet.

    Es bräuchte also jemanden, und da bleibt eigentlich nur die UN, der Russland auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Nachdem die UN das organisatorisch gerade leider nicht kann, wird das wohl nix.

    Nicht nur in Russland wurde in den letzten Jahrzehnten viel versäumt, um ein nachhaltiges Wirtschaften einzuleiten. Das Vorhandensein von Erdgas und Erdölquellen scheint nicht dazu beizutragen, dass in Richtung Nachhaltigkeit gewirtschaftet wird. Im Gegenteil, nach dem Motto man hat ja und deshalb hat man es nicht nötig, das bestehende, bislang scheinbar erfolgreiche Geschäftsmodell zu ändern, wurde in Russland (aber auch in westeuropäischen Ländern) fröhlich Kohle, Öl und Gas verbrannt, als seien diese Energieträger unendlich.

    Als Vorzeigestaat, der es intelligenter angestellt hat, wird häufig Norwegen genannt.

    Wenn das zutrifft, stellt sich die Frage, warum Norwegen nicht zum Prototyp dafür wurde, wie auf nachhaltiges Wirtschaften umgestellt werden kann.

    Zurzeit wird so getan als sei es das Hauptproblem, Russlands Expansionsgelüste und völlig überzogenen Nationalismus einzudämmen. Was jedoch tatsächlich Not tut, ist ein Wettstreit um die besten Ideen Klima- und Menschen-gerecht zu wirtschaften. Und zwar ein Wettstreit, bei dem es nicht darum geht, Gewinner und Verlierer zu ermitteln, sondern die guten Lösungen für mehr Nachhaltigkeit weiterzuverbreiten, sodass alle davon profitieren.

    Bis wir Kriegspartei werden. Was inzwischen absehbar ist.

    Einige können's kaum erwarten, ist mein Eindruck. Dass dazu ausgerechnet grüne Parteimitglieder zählen und manche Grüne keine Gelegenheit auslassen, zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen, hat mich unangenehm überrascht.

    Indes sehe ich da keinen Automatismus, der zum Ergebnis hat, dass auch Deutschland zur Kriegspartei wird. Diese Rhetorik, "früher oder später wird Deutschland sowieso Kriegspartei", dient doch den daran Interessierten lediglich dazu, schon jetzt alles dafür zu tun, dass es so kommt. Da wird ein Vorgang herbeigeredet, der als quasi unausweichlich bezeichnet wird.

    Und es wird damit abgelenkt von anderen Problemfeldern, wo ebenfalls dringender Handlungsbedarf besteht: "Blickt man auf die echt großen Herausforderungen unserer Zeit, dann ist die Bewältigung der Klimakrise ohne Zweifel global die wichtigste Aufgabe. Wäre die Welt ein großes Haus, erleben wir beim Ukraine-Krieg so etwas wie den Streit in einer bestimmten Etage, wer denn nun in welches Zimmer darf. Auf der anderen Seite ist es so, dass der Dachstuhl brennt."

    Zitat aus einem Interview mit Ranga Yogeshwar vom 2.7.22:

    "Liebe Regierung, Herr Melnyk ist untragbar"

    Ranga Yogeshwar: "Liebe Regierung, Herr Melnyk ist untragbar geworden"
    Ranga Yogeshwar verteidigt im Streitgespräch mit t-online seine Position zum ...
    www.t-online.de

    Laut Pressemeldung stand sie schon an der Ampel, aber vielleicht kam sie tatsächlich erst von hinten an.

    Oder der LKW-Fahrer hat schlicht nicht geschaut oder vergessen, dass rechts neben ihm noch jemand ist.

    In jedem Fall helfen Strafen nicht gegen so ein menschliches Versagen. Interessant wäre, ob der LKW mit Abbiege-Assistent ausgestattet war.

    Und wenn der LKW mit einem Abbiege-Assistent ausgerüstet war, welche Funktionen hatte der und wie war er eingestellt.

    "Mercedes erweitert die Funktion des Abbiege-Assistenten für seine Lkw. Ab Juni erkennen und warnen diese nicht nur vor einen seitlich vom Truck befindlichen Fahrradfahrer oder Fußgänger, sie können nun auch bis zu einer Abbiegegeschwindigkeit von 20 km/h eine automatisierte Bremsung bis zum Stillstand des Fahrzeugs einleiten."

    Die Welt vom 29.3.2021

    Bremst jetzt auch automatisch: Mercedes-Lkw mit Abbiegeassistent - WELT
    Lkw-Abbiegeassistenten erkennen Fahrradfahrer und Fußgänger, die sich im toten Winkel befinden. Jetzt können sie nicht nur vor der Gefahr einer Kollision…
    www.welt.de

    Und da schließt sich gleich die nächste Frage an, warum sind diese Abbiegeassistenten mit Notbremsfunktion nicht serienmäßig verbaut und müssen auch bei alten LKW nachgerüstet werden. Die aktuellen Vorschriften für neue LKW verlangen lediglich ein Warnsignal.

    Okay, den Notbremsassistent nachzurüsten ist bei alten LKWs möglicherweise sehr aufwendig bis unmöglich.

    Aber zumindest bei Neuwagen-LKWs muss ein Abbiege-Assistent mit Notbremsfunktion verpflichtend werden!

    Herr Melnyk steht, soweit ich das verstanden habe, in Punkto Bandera nicht als Repräsentant der Mehrheit der Ukrainer. Inzwischen ist er wohl auch deswegen abberufen. Den Faible hatte er schon deutlich vor dem Krieg. Und es gibt viele Nationalisten in der Ukraine, die Herrn Bandera, der auch ein Nationalist war, durchaus würdigen, genau dafür.

    Prinzipiell, dieses habe ich glaube ich schon mal geschrieben, wählte die Ukraine die letzten Wahlen erstaunlich wenig Rechtsradikal für ein europäisches Land. Weniger als 10%, 2019 sogar weniger als 3% den rechten Block unter Swoboda. In Frankreich ging gerade noch die Angst um, eine nationalistische, ziemlich rechtsradikale Präsidentin zu bekommen. Also bei etwa 78% der Wähler, die anderen hatten offensichtlich keine Angst davor. Als Beispiel.

    Herr Bandera hat aber nichts mit dem aktuellen Krieg zu tun.

    Mag sein, dass die Zahl der Wähler von offensichtlich rechtsextremen Parteien in der Ukraine eher moderat war. Allerdings ist es vermutlich schwer einzuschätzen, wie die genaue Situation im Parteiengefüge in der Ukraine sich darstellt.

    Ich sehe das nicht so gelassen, dass viele Ukrainer Bandera dafür ehren, weil er Nationalist war. Das ist schon kein Nationalismus mehr gewesen, was Bandera praktiziert hat. Das würde ich als Rechtsextremismus, Faschismus und Rassismus bezeichnen, wofür Bandera steht.

    Leider habe ich den Eindruck, dass diese Bandera-Verehrung in der Ukraine so sehr salonfähig ist, dass auch scheinbar gemäßigte Pro-ukrainische Volks-Parteien sich nicht weiter schwertun, daran anzuknüpfen, anstatt entschieden zu widersprechen.

    In einem Artikel des Wissenschaftsportals der Gerda Henkel Stiftung vom 19.2.22 (also noch vor dem russischen Einmarsch) heißt es: "Während in der Westukraine in den letzten zwanzig Jahren Denkmäler und Museen für ihn (Bandera) errichtet wurden, wird er bis heute in der Ost- und Zentralukraine als Verräter, Massenmörder und Faschist wahrgenommen."

    Stepan Bandera und die gespaltene Erinnerung an die Gewalt in der Ukraine | L.I.S.A. WISSENSCHAFTSPORTAL GERDA HENKEL STIFTUNG
    Kaum eine andere Person ist in der West- und Ostukraine so unterschiedlich in Erinnerung geblieben wie Stepan Bandera. Während in der Westukraine in den…
    lisa.gerda-henkel-stiftung.de

    Diese Berichterstattung deutet darauf hin, dass der seit 2014 schwelende Konflikt in der Ukraine eigentlich als Bürgerkrieg bezeichnet werden muss. Spätestens mit dem russischen Einmarsch aber wird dieser Aspekt des Krieges, dass es ein Bürgerkrieg ist, nicht mehr wahrgenommen.

    Bandera hat deshalb sehr wohl etwas mit dem aktuellen Krieg zu tun, natürlich nicht er persönlich, denn er ist seit langem tot. Aber seine aktuellen Verehrer sind höchst lebendig. Und umgekehrt sind auch diejenigen höchst lebendig, die sich als langer Arm der Geschichte betrachten, der dafür zu sorgen hat, dass Banderas "Erben" ebenso mit brutalen militärischen Mitteln zu bekämpfen sind, wie man es auch schon zu Sowjetunion-Zeiten getan hat. Tatsächlich hat der sowjetische Geheimdienst zu Lebzeiten Bandera und seinen Parteigängern in der OUN und derem militärischen Arm der UPA mächtig zugesetzt:

    "Um OUN und UPA endgültig aufzulösen, deportierte der NKWD ihre Familien ins Innere der Sowjetunion und verhaftete und ermordete eine große Anzahl von Unterstützern der Bewegung."

    Ullie, Pax Christi, Yogeshwar, Schwarzer und Sie bekommen Prominente Unterstützung:

    Erstaunlicherweise ist auch Putin der Meinung, die Waffenlieferungen sollten eingestellt werden, um den Krieg zu verkürzen.

    aus: TAZ +++++Nachrichten zum Ukrainekrieg +++++ vom 04.07.2022

    In dem von Ihnen verlinkten Artikel wird unter anderem auch über die Haltung der Ukraine zu einem Beitritt zur (International Holocaust Remembrance Alliance – IHRA) berichtet:

    Anlass sind die Äußerungen des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, zum früheren ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera (1909-1959). (...)

    Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Ukraine zu einem Beitritt in die Internationale Allianz zum Holocaust-Gedenken (International Holocaust Remembrance Alliance – IHRA) aufgefordert. Anlass sind die Äußerungen des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, zum früheren ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera (1909-1959). „Diese zwischenstaatliche Organisation ist das geeignete Forum, in dem die von Herrn Melnyk aufgeworfenen Fragen international differenziert ausdiskutiert werden können“, sagte Klein der Funke-Mediengruppe.

    Und was bekomme ich jetzt von Ihnen zu hören, Autogenix?

    Vielleicht, so was dürfe der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, nicht ansprechen, weil Putin ja behauptet, die Ukraine werde von Nazis regiert, und er das als Vorwand nimmt, um seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu rechtfertigen?

    Wenn Putin fordert, die Ukrainer sollten einseitig ihre Waffen niederlegen, dann ist das durchschaubar unaufrichtig, weil er damit lediglich versucht, seine militärische Position zu verbessern und bislang zu keinen Konzessionen bereit ist, was die eigenen militärischen Ziele angeht.

    Trotzdem ist es richtig und notwendig, Alternativen zu einem endlosen Gemetzel einzufordern. "Europa steht vor der Aufgabe, den Frieden auf dem Kontinent wiederherzustellen und ihn langfristig zu sichern. Dazu bedarf es der Entwicklung einer Strategie zur möglichst raschen Beendigung des Krieges." Das steht in dem Appell vom 29.6.22. Und das ist in der Tat richtig und notwendig. Auch wenn Putin so tut als läge es nicht an ihm, dass Krieg herrscht.

    Krieg in der Ukraine: Waffenstillstand jetzt!
    Die Verfasser dieses Appells fordern den Westen auf, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden. Zu den Unterzeichnenden gehören Juli Zeh und Richard…
    www.zeit.de

    100%ige Sicherheit gibt es nicht.

    Es gibt das Ziel Vision Zero:

    "Für den DVR ist die Vision Zero seit 2007 Grundlage seiner Verkehrssicherheitsarbeit. Die Vision Zero ist eine Sicherheitsstrategie, deren Wurzeln in der chemischen Industrie im 19. Jahrhundert liegen. Seitdem wurde sie viele Male adaptiert.

    Inhalt der Vision Zero

    Ziel der Vision Zero sind keine Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. Um das zu erreichen, muss ein sicheres Verkehrssystem geschaffen werden. Laut Vision Zero ist das notwendig, da der Mensch, als zentraler Bestandteil des Straßenverkehrssystems, nicht fehlerfrei handelt, auch, weil seine physische Belastbarkeit begrenzt ist. Verkehrsmittel – Pkw, Lkw, Fahrräder, Busse, Motorräder – aber auch die Infrastruktur müssen also so gestaltet werden, dass Unfälle mit Getöteten und Verletzten vermieden werden."

    https://www.dvr.de/ueber-uns/vision-zero (DVR=Deutscher Verkehrssicherheitsrat)

    Was mich ärgert ist, dass die Verkehrssicherheitsexperten und die Entscheider in Politik und Verwaltung zu einseitig das technisch Machbare im Blick haben, um die Verkehrsunfallgefahr zu reduzieren. Statt den Autoverkehr zu reduzieren und zu verlangsamen, wird oft so getan, als müsse es so sein, dass zum Beispiel auf Autobahnen unbegrenzt schnell gerast werden dürfe. Statt Straßen zu verengen und die erlaubte Höchstgeschwindigkeit zu reduzieren, wird ein möglichst hohes Tempo angestrebt (z. B. Tempo 100 auf Landstraßen anstatt Tempo 60 als generelle Höchstgeschwindigkeit. Oder Tempo 50 innerorts anstatt Tempo 30. Oder Tempo 30 in Wohngebieten anstatt Tempo 15).

    Mit deutlich niedrigeren Tempolimits auf Autobahnen max. 80, auf Landstraßen max. 60, innerorts max. 30 und in Wohngebieten max. 15 könnte ein großer Schritt in Richtung Vision Zero gelingen.

    (Und beim Abbiegen von KFZ innerorts maximal Schrittgeschwindigkeit!)

    Das würde einen Abbiegeassistenten nicht überflüssig machen, im Gegenteil, der ist dann die richtige Ergänzung, um noch näher an Vision Zero heranzukommen.

    Laut Stude: Die Wahrscheinlichkeit, dass Fahrer in ihre Spiegel schauen erhöht sich durch
    (...)

    - das Fahrzeug keine Totwinkelkamera hat

    Das hört sich ein bisschen so an, wie: Wenn keine "Totwinkelkamera" vorhanden ist, dann benutzt der Fahrer aufmerksamer seine Außenspiegel.

    Man könnte auf die Idee kommen, es sei besser, erst gar keine "Totwinkelkamera" zu verbauen.

    Aber was genau ist eine "Totwinkelkamera"?

    In der entsprechenden EU-Regelung-151 wird der Begriff "Toter-Winkel-Informationssystem" benutzt:

    "Diese Verordnung gilt für das Toter-Winkel-Informationssystem von Fahrzeugen der Klassen ..."

    in: 1. GELTUNGSBEREICH hier der Link: https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2020/1596/oj

    in 0.3 ist aber auch der Begriff "Totwinkel-Assistent" zu finden.

    (ebenda)

    Und in der Überschrift heißt es:

    "UN-Regelung Nr. 151 – Einheitliche Bestimmungen für die Genehmigung von Kraftfahrzeugen im Hinblick auf das Blind Spot Information System for the Detection of Bicycles [2020/1596]"

    (ebenda)

    Und in Kapitel 5 SPEZIFIKATIONEN wird die Abkürzung BSIS benutzt:

    "5.1.

    Jedes Fahrzeug, das mit einem BSIS ausgestattet ist, das der Definition des vorstehenden Absatzes 2.3 entspricht, muss die Anforderungen der Absätze 5.2 bis 5.7 dieser Regelung erfüllen."

    (BSIS als Abkürzung für Blind Spot Information System for the Detection of Bicycles)

    Wenn ich die Verordnung richtig gelesen habe, dann gibt es drei Signale, die alle rein optisch sein können. Sie müssen nicht außerdem akustisch sein.

    1. Informationssignal: Es befindet sich ein Fahrradfahrer im Gefahrenbereich, sodass es beim Abbiegen zu einem Unfall kommen wird.

    2. Warnsignal: Das Warnsignal wird dann aktiviert, wenn die/der LKW-Fahrer*in das Lenkrad einschlägt und ein parallel fahrendes Fahrrad überfahren werden könnte.

    3. Ausfallsignal: Das Ausfallsignal leuchtet dann auf, wenn zum Beispiel die Sensoren verschmutzt sind, oder aus einem anderen Grund der Abbiegeassistent nicht arbeitet.

    Eine akustische Warnung ist nicht vorgeschrieben. Vielleicht deshalb, weil von den Erstellern der Verordnung die Gefahr gesehen wird, dass der Totwinkel-Assistent dazu führen kann, dass sich die/der Fahrer*in sagt, solange nichts piept, kann ich fahren, ohne dass ich gucken muss?

    Was mich überrascht hat: In dem ganzen Verordnungstext geht es anscheinend nur darum, Fahrradfahrer*innen zu schützen. Fußgänger*innen-Schutz wird nicht erwähnt.

    Warum wird das Warnsignal erst dann aktiviert, wenn der LKW-Fahrer abbiegen will? Ein integriertes Navigationssystem mit einprogrammierter Fahrtroute würde es möglich machen, das Warnsignal noch ein bisschen früher zu aktivieren, also schon bevor ein Einschlagen des Lenkrads erfolgt.

    Moderne Autos sollten da Bremsen wenn was im Weg ist. Anyway - hier muss eine Regelung wie in der Schweiz her - ab 70 Jahren alle 2 Jahre zur medizinischen Fahreignungprüfung.

    Warum erst ab 70? Und warum nur eine medizinische Fahreignungsprüfung?

    Gerade die zunehmende Verbreitung von Assistenzsystemen (wird von mir befürwortet) wird leider gerne als Argument benutzt, das Autofahren als eine immer sichere Sache darzustellen.

    Tatsächlich müsste es so sein, dass in regelmäßigen Abstand bei Autofahrer*innen aller Altersstufen nicht nur eine medizinische Überprüfung stattfindet, sondern auch eine Überprüfung, ob die Autofahrer*innen der zunehmenden Automatisierung gewachsen sind.

    Das habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden.

    Meiner Meinung nach liegt es daran, dass die Wahrnehmungsfähigkeit des Lkw-Fahrers in komplexeren Kreuzungsbereichen oft überfordert ist. Das geschieht durch eine Vielzahl von Lichtsignalen, Verkehrszeichen, Wegweisern, verkehrsfremder Werbung und sonstigen Verkehrsaufkommen im Sichtfeld des Fahrers. Dies alles muss innerhalb kürzester Zeit geistig verarbeitet werden. Das geht aber nicht mit hinreichender Sicherheit.

    Wenn es so ist, dann muss für den LKW-Verkehr gelten, dass die Fahrzeughersteller, die Speditionsunternehmen und Fahrer*innen verpflichtet sind, entsprechende Hilfen einzusetzen.

    Im Prinzip sind ja auch der Rampenspiegel und der Weitwinkelspiegel eine solche Hilfe, die früher einmal nicht üblich waren, heute aber Vorschrift sind.

    Siehe zum Beispiel dieses Foto von einem LKW-Oldtimer:

    https://www.mbgalerie.org/gallery-image/39289/1.jpg

    Immerhin ganz langsam, im Schneckentempo tut sich was: "Laut der EU-Verordnung 2019/2144 zur Typgenehmigung, die am 16. Dezember 2019 verkündet wurde, sind Abbiegeassistenten (dort: „Totwinkel-Assistent“) ab 6. Juli 2022 für neue Fahrzeugtypen und ab 7. Juli 2024 für neue Fahrzeuge verpflichtend."

    Bundesministerium für Digitales und Verkehr vom 3.6.22

    BMDV - Fragen und Antworten zum Abbiegeassistent

    "Kleiner Schönheitsfehler": Obwohl die Technik dafür längst entwickelt und erprobt ist und zur Verfügung steht und bei manchen LKW auch bereits verbaut ist, gibt es keine automatische Bremsung in einer Gefahrensituation, in der der Abbiegeassistent eine Gefahr erkennt.

    Diese Filmszene zeigt, wie ein Abbiegeassistent mit automatischem Bremsystem einen Abbiegeunfall verhindert:

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    Vorgeschrieben ist jedoch lediglich ein Abbiegeassistent mit Warnsignal.

    Sehr überraschend! Und warum nutzen sie den Spiegel nicht?

    Das konnte mir der Verkehrssicherheitsexperte der Polizei auch nicht sagen, den ich danach gefragt habe, warum bei dieser "Toter-Winkel-Übung" der Rampenspiegel und der Weitwinkelspiegel mit schwarzen Säcken zugehängt sind.

    Ich bat ihn, etwas pädagogisch Wertvolleres sich auszudenken, als mit Schulkindern solche Spielchen zu machen. Er gab sich jedoch überzeugt von seiner Methode:

    "Bei der Übung sitzen die Kinder nach und nach auf dem Fahrersitz des LKW's und sehen ihre Klassenkamerad*innen, die auf dem ausgebreiteten Tuch sitzen, mal mehr und mal weniger, je nachdem ob Rampenspiegel und Weitwinkelspiegel ausgepackt sind oder nicht."

    So werde den Kindern vermittelt, dass es schon mal vorkommen könne, dass ein LKW-Fahrer, der in Eile ist, beim Abbiegen nicht genau mitbekommen habe, dass er andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, weil er nicht die Zeit gehabt habe, alle ihm zur Verfügung stehenden Spiegel zu kontrollieren. Die Kinder sollten lernen, nicht darauf zu vertrauen, dass andere Verkehrsteilnehmer immer alles richtig machen und deshalb in gefährlichen Situationen lieber auf Nummer Sicher gehen, sprich: stehen bleiben.

    Hört sich ja alles scheinbar ganz vernünftig an. Aber warum wird nicht mehr dafür getan, den LKW-Fahrern beizubringen, ihre Außenspiegel zu benutzen und beim Abbiegen tatsächlich nur Schritttempo zu fahren, wie vorgeschrieben? Das würde ja außerdem von der Polizei geleistet, sagte der Experte.

    Im Prinzip stimme ich dem Polizisten ja zu, allerdings ist der Begriff "Toter Winkel" sehr schlecht gewählt. Er müsste eigentlich "Wo der LKW-Fahrer oft nicht hinguckt Winkel" heißen. Und man könnte durch einen intelligenten Abbiege-Assistenten Abhilfe schaffen. Bei einprogrammierter Route erkennt das System rechtzeitig die Abbiege-Situation und lässt von vornherein kein höheres Tempo zu als max. 4-5 km/h.

    "Verlässt Melnyk Deutschland"?

    Melnyk
    Melnyk
    www.tagesschau.de

    "Zumindest am Anfang war Melnyk ja das Symbol für die plötzlich überfallene Ukraine." Zitat aus dem angegeben Audio-Podcast.

    Vermutlich fällt Melnyks Stern in Deutschland im selben Tempo, wie die Gaspreise und sonstigen Energiepreise steigen.

    Man kann das mit den Gratisbrezeln so und so sehen.

    Die Afd wittert die Chance für eine Kampagne um gegen angebliche Steuergeldverschwendung mobil zu machen.

    Der Spiegel schließt sich dieser Kampagne willig an. <X

    Fakt ist aber, dass jeder, der sein Rad nutzt, um zum Beispiel zur Arbeit zu fahren, dazu beiträgt, dass jede Menge Minderausgaben für den Staat entstehen, die für die teure MIV-Infrastruktur ausgegeben werden.

    Da ist dann locker so eine Brezel drin. :)

    Oder zugespitzt formuliert: Würden alle Autofahrer*innen umsteigen auf's Rad, dann wäre für alle Radfahr*innen ein tägliches Gourmet-Frühstück auf Staatskosten drin, weil Radverkehrs-Infrastruktur deutlich preiswerter als MIV-Infrastruktur! :saint:

    In dem von Pepschmier verlinkten Artikel heißt es:

    "In Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz hat die Aktion jedoch allenfalls ideellen Wert, den materiellen Beitrag kann man vergessen." Dem stimme ich zu. Trotzdem mache ich seit Jahren beim Stadtradeln mit. Wegen des ideellen Wertes. Damit das Thema Verkehrswende auf der Tagesordnung bleibt.

    Was in dem Artikel fehlt: Wie sollte denn eine Verkehrswende aussehen? Bisher besteht vor allen in einer Sache Einigkeit: Niemand darf zu irgendwas gezwungen werden. Gerade steigen die Spritpreise rasant an. Als die Grünen vor Jahren genau das als Teil einer Verkehrswende in Aussicht stellten, wurden sie bei Wahlen so massiv "abgestraft", dass seitdem von den Grünen nur noch weichgekochte Lösungsvorschläge in Richtung Verkehrswende kommen. Jetzt zeigt sich, dass steigende Spritpreise offensichtlich gar keinen Beitrag leisten können zu einer Verkehrswende:

    "Auch die drastisch gestiegenen Preise für Benzin und Diesel haben bislang keine Änderung des Fahrverhaltens auf deutschen Straßen und Autobahnen bewirkt. Das zeigen aktuelle Auswertungen von Verkehrsdaten. Der massive Anstieg der Spritpreise hat in Deutschland bislang nicht zu weniger Autoverkehr geführt und auch zu keiner spürbaren Verlangsamung der Geschwindigkeit auf den Straßen."

    tagesschau vom 15.3.22 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ver…preise-101.html

    "Das Spritparadox: Warum Autofahrer trotz hoher Preise weiter Gas geben"

    rnd vom 6.7.22 https://www.rnd.de/wirtschaft/hoh…4IM6PM2WR4.html

    Und sein Parteifreund und Nachfolger als Cum-Ex-Bank-Steuerersparer findet die Stadtbahn "altmodisch". Lieber eine Umweg-U-Bahn bauen, die das Zehnfache kostet ...

    https://www.mopo.de/hamburg/stadtb…klarer-meinung/

    In dem verlinkten Artikel heißt es:

    "Zum einen sei eine U-Bahn deutlich leistungsfähiger, zum anderen benötige man den oberirdischen Straßenraum für Autos, Fußgänger und Radfahrer, sagte der SPD-Politiker am Samstag bei der „Langen Nacht der ,Zeit’”."

    War letzte Woche in Hamburg und bin neugierhalber an der neuen U-Bahnstation Hafencity Universität ausgestiegen. Dort gibt es den Ausgang Versmannstraße. Das Foto zeigt die schier endlose Treppe, die man besteigen muss, um an die Oberfläche zu kommen. Keine Rolltreppe, kein Aufzug.

    Aber Hauptsache an der Oberfläche ist Platz genug für viel Autoverkehr.

    Fahrgastverbände umschreiben das gerne als "man braucht das große Fahrgast-Abitur", oder "-diplom".

    Wer das Münchner Tarifsystem verstanden hat, steht deswegen in Berlin, Nürnberg oder Hamburg trotzdem erst einmal da wie der Ochs vorm Berg und studiert 10 Minuten lang Zonenkarten und unverständliche Texterklärungen.

    Eigentlich müsste es doch so sein, dass der Münchner, der nach Hannover kommt, einige Zeit drauf verwendet, das örtliche ÖPNV-Tarifsystem zu durchschauen und dann Vergleiche zieht zu dem ihn bereits bekannten, zum Beispiel das in München.

    Dann macht er erste Fahrversuche und erlebt erste "Reinfälle", weil er feststellt, dass es vielleicht noch eine günstigere Option gegeben hätte. Das nimmt er aber dem Tarifsystem und seinen Machern nicht krumm. Lehrgeld halt. Was solls.

    Was in dieser Sache so daneben läuft, ist die Einfachheit, mit der Autofahrer über Tarifgrenzen hinweg immer dieselben Bedingungen vorfinden, ohne groß über Tarifsysteme nachdenken zu müssen.

    Müsste dagegen ein Münchner auf seinem Weg mit dem Auto nach Hannover zunächst für die Benutzung der Straßen im Großraum München bezahlen, dann für die Autobahn-Nutzung bis Hannover, und dann im Großraum Hannover nochmal eine eigene Straßengebühr bezahlen, dann sähe das schon ganz anders aus. Insbesondere dann, wenn die Berechnungsgrundlagen stark variieren. Zum Beispiel völlig unterschiedliche Fahrzeug-Gewichtsklassen mit unterschiedlich abgestuften Preisen. Oder unterschiedliche Berechnungsgrundlagen hie PS, dort Fahrzeuggewicht, hie Anzahl Sitzplätze oder Kofferraumvolumen, dort Schadstoffausstoß usw.

    Im Verglich dazu könnten vorhandene ÖPNV-Tarifsysteme plötzlich übersichtlich erscheinen.

    Ich fahr relativ wenig mit den Öffis, so dass ich beim 365€-Ticket raufzahlen müsste. Aber ich fände es trotzdem OK sowas anzubieten und aus Steuermitteln zu subventionieren.

    Grundsätzlich stimme ich dir zu.

    Aber: Gegenwärtig wird Mobilität, insbesondere Automobilität bereits hochgradig subventioniert.

    Wenn ich dann noch an Elektro-Autos denke, wird mir ganz schummerig. Das kann doch gar nicht gut gehen.

    Warum wird Mobilität, insbesondere Automobilität eigentlich so hochgradig subventioniert?

    Die Leute fahren halt gern durch die Gegend. Besonders mit dem Auto.

    Und für viele Firmen und deren Angestellte ist es günstig, dass Mobilität so hochgradig subventioniert wird.

    Die Firmen haben einen größeren Umkreis, einen größeren Pool von potenziellen Arbeitskräften, aus denen sie die besten aussuchen können.

    Die Arbeitnehmer haben einen größeren Umkreis von Betrieben, bei denen sie Arbeit finden.

    Dabei bleibt die "Zeit-Entfernung" für den Weg zur Arbeit relativ konstant, schon seit Jahrzehnten.

    Die "Strecken-Entfernung" steigt dagegen an, weil die Verkehrsmittel immer stärker beschleunigt werden.

    Und zwar letztlich auf Kosten der Umwelt. Und auch der Sicherheit. Aktuell steigt die Zahl der Unfälle im MIV gerade wieder an.

    Ein nachhaltiges Mobilitätskonzept muss Grenzen bei den Subventionen setzen. Oder sogar Gewinn abwerfen. Und zwar so, dass Tempo und Entfernung nicht immer weiter steigen, sondern sich verringern.

    Ich bin mir sicher, dass es möglich ist, den ÖPNV so zu betreiben, dass er Gewinn abwirft, oder zumindest kostenneutral betrieben werden kann. Aber das funktioniert nur dann, wenn die vielen Privilegien und Subventionen für den MIV zurückgefahren werden und darüber hinaus aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit die MIV-Mobilität deutlich höher besteuert wird.

    Gestern begegnete mir ein solches Fahrzeug, was wohl gerne ein Linienbus wäre:

    Woran erkenne ich denn als Verkehrsteilnehmer, dass es sich tatsächlich um einen Linienbus handelt, der dort mit eingeschalteter Warnblinklichanlage steht und § 20 Abs. 4 StVO auslöst und nicht um ein kleines Wohnmobil, das mit der Warnblinklichtanlage das Haltverbot außer Kraft setzen möchte? Die üblichen Merkmale wie die Matrix-Anzeige einer Buslinie mit Fahrziel fehlen ja an diesem Fahrzeug genau wie bei den so genannten Anruf-Sammel-Taxis.

    Natürlich kann ich als rücksichtsvoller Verkehrsteilnehmer auch einfach davon ausgehen, dass das alles seine Richtigkeit haben wird, aber gerade bei der Schrittgeschwindigkeit bei eingeschalteter Warnblinklichtanlage wäre es ja interessant zu wissen, ob man sich da womöglich eher zum Affen macht.

    Warum hast du Angst, dich "zum Affen zu machen"?

    Wenn das Fahrzeug ein Wohnmobil ist, dann darf es dort halten, um zum Beispiel jemanden ein- oder aussteigen zu lassen. Allerdings darf der Fahrer nicht das Warnblinklicht einschalten.

    Schaltet der Fahrer das Warnblinklicht trotzdem ein, dann macht der sich doch nur selbst zum Affen.

    Dass du nur mit Schrittgeschwindigkeit an dem haltenden Fahrzeug vorbeifahren darfst, wenn es ein Linienbus ist, bedeutet doch nicht, dass du schneller als mit Schrittgeschwindigkeit daran vorbeifahren musst, wenn es sich zum Beispiel um ein Wohnmobil handelt.

    Es ist gut möglich, dass ein Wohnmobil an einer Bushaltestelle hält, um zum Beispiel ein Kind aussteigen zu lassen. Und ebenso gut ist es möglich, dass das Kind unachtsam auf die gegenüberliegende Seite läuft. Dann hast du mit Schrittgeschwindigkeit gute Chancen, rechtzeitig zu reagieren, um einen Unfall zu vermeiden.

    Kommt es immer wieder vor, dass an der Bushaltestelle Autofahrer*innen halten, um zum Beispiel Brötchen beim Bäcker zu kaufen, dann sollte die Bushaltestelle zusätzlich mit einem Halteverbot abgesichert werden, sodass dort nur noch Linienbusse halten dürfen. Und dann ist dir klar, dass es ein Linienbus ist, denn wer anders dürfte dann nicht mehr dort halten.

    Ganz klar ist die Sache mit dem oben gezeigten Schild.

    Das sollte allerdings mal dringend überarbeitet werden.

    Schließlich ist auf dem heutigen Achtung Kinder Schild auch nicht mehr das brave Geschwisterpaar drauf, dass auf dem orangen Schulbusschild überlebt hat.

    Leider kann meines Wissens das oben gezeigte orangefarbene Schulbus-Schild nicht an Linienbussen angebracht werden, selbst dann nicht, wenn, wie es in vielen Gegenden üblich ist, der Linienbus vor allem von Schulkindern benutzt wird.

    "Liebe Regierung, Herr Melnyk ist untragbar"

    Ranga Yogeshwar in einem Interview auf t-online vom 02.07.2022

    Ranga Yogeshwar: "Liebe Regierung, Herr Melnyk ist untragbar geworden"
    Ranga Yogeshwar verteidigt im Streitgespräch mit t-online seine Position zum ...
    www.t-online.de

    Dem kann ich zustimmen.

    Anlass für das Interview ist ein offener Brief, der in der Zeit veröffentlicht wurde:

    Krieg in der Ukraine: Waffenstillstand jetzt!
    Die Verfasser dieses Appells fordern den Westen auf, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden. Zu den Unterzeichnenden gehören Juli Zeh und Richard…
    www.zeit.de

    Unterstützung erfährt der Brief unter anderem von pax christi:

    https://www.paxchristi.de/meldungen/view…llstand%20jetzt!

    Der Brief beginnt mit dem Satz:

    "Europa steht vor der Aufgabe, den Frieden auf dem Kontinent wiederherzustellen und ihn langfristig zu sichern. Dazu bedarf es der Entwicklung einer Strategie zur möglichst raschen Beendigung des Krieges."

    Und das finde ich richtig, denn in vielen Beiträgen und Kommentaren zum Krieg Russlands gegen die Ukraine wird immer wieder die Bevölkerung darauf eingeschworen, dass die Ukraine bei einem jahrelangen Krieg gegen die Ukraine unterstützt werden müsse. Bei der Formulierung von Kriegszielen, für die der Ukraine diese Unterstützung ermöglicht werden müsse, hat man inzwischen den Eindruck, dass eine deutliche militärische Überlegenheit der Ukraine gegenüber Russland das Ziel sein soll.

    In dem Brief heißt es:
    "Die westlichen Länder, die die Ukraine militärisch unterstützen, müssen sich deshalb fragen, welches Ziel sie genau verfolgen und ob (und wie lange) Waffenlieferungen weiterhin der richtige Weg sind. Die Fortführung des Krieges mit dem Ziel eines vollständigen Sieges der Ukraine über Russland bedeutet Tausende weitere Kriegsopfer, die für ein Ziel sterben, das nicht realistisch zu sein scheint."

    Quelle: Zeit, siehe oben

    Im Hinblick auf die drängende Aufgabe, die Bewältigung der Klimakrise, formuliert Ranga Yogeshwar im oben verlinkten t-online-Interview:

    "Wäre die Welt ein großes Haus, erleben wir beim Ukraine-Krieg so etwas wie den Streit in einer bestimmten Etage, wer denn nun in welches Zimmer darf. Auf der anderen Seite ist es so, dass der Dachstuhl brennt."

    Diktatoren könnten die notwendigen Transformationen wohl noch am ehesten durchboxen, haben aber leider aufgrund des zum Erreichen ihrer Stellung erforderlichen Persönlichkeitsstruktur gleichzeitig noch am allerwenigsten Interesse daran…

    "Kasachstan: Proteste gegen Tank-Preise – Regierung tritt zurück

    Gewaltsame Proteste gegen hohe Preise an den Tankstellen haben Kasachstan in Zentralasien in eine Krise gestürzt. Am Mittwoch trat die Regierung zurück. In mehreren Landesteilen der autoritär geführten Republik wurde der Ausnahmezustand verhängt."

    BR24 vom 5.1.22

    Kasachstan: Proteste gegen Tank-Preise – Regierung tritt zurück
    Gewaltsame Proteste gegen hohe Preise an den Tankstellen haben Kasachstan in Zentralasien in eine Krise gestürzt. Am Mittwoch trat die Regierung zurück. In…
    www.br.de

    Aber gegen hohe Spritpreise wird auch in Deutschland demonstriert. Siehe z. B. hier:

    Protest gegen Spritpreis: Alle News | autozeitung.de
    Aus Protest gegen die hohen Spritpreise bremsten Lkw-Fahrer:innen den Verkehr auf Autobahnen, Bundesstraßen und Innenstädten aus. Die Hintergründe!
    www.autozeitung.de

    Allerdings gelingt es zurzeit den Regierenden mit der "Wir müssen Putin in die Knie zwingen"-Masche, die Proteste einzugrenzen. Vermutlich besser, als das der Fall wäre, wenn es bei teurem Sprit "nur" darum ginge, mehr Klimagerechtigkeit herbeizuführen.