Es gibt in den Landkreisen Wesermarsch, Leer, Cloppenburg, Vechta, Region Hannover, und Peine also in 6 von 45 Landkreisen (einige davon sehr Bevölkerungsstark / inkl. kreisfreie Städte) Werte über 100, zum Teil deutlich über 100 im ländlichen Raum Cloppenburg sind es fast 150.
Gestern war auch in Salzgitter der Wert noch über 100, heute ist er bei 99,7.
Das schrieb ich vorgestern. Gestern war der Wert in Salzgitter wieder bei 120,8, was vermutlich nicht auf eine drastischen Anstieg der Infektionen innerhalb eines Tages, sondern auf Unregelmäßigkeiten bei der Weitergabe von Daten zurückzuführen ist.
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Freitag 05.03.2021 | Samstag 06.03.2021 | Sonntag 07.03.2021 | Montag 08.03.2021 | Dienstag 09.03.2021 | Mittwoch 10.03.2021 | Donnerstag 11.03.2021 |
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Hannover, Region | 106,7 | 105,3 | 112,5 | 103,8 | 109,3 | 121,1 | 106,2 |
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Salzgitter, Stadt | 103,6 | 100,7 | 102,6 | 103,6 | 106,4 | 99,7 | 120,8 |
Quelle: https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/
Schade, dass das Vertrauen in die Aussagekraft der Inzidenzwerte leidet, wenn es so starke Sprünge gibt wie im gezeigten Beispiel Salzgitter. Schließlich sind von den Inzidenzwerten Öffnungsschritte abhängig und umgekehrt die Rücknahme von Öffnungen.
Wäre es da nicht besser, Öffnungen erst bei einem sehr niedrigen Inzidenzwert, zum Beispiel von dem schon einmal vorgeschlagenen Wert 35 (an z. B. mindestens 5 Tage hintereinander) abhängig zu machen? Dafür aber die Rücknahme eines solchen Öffnungschrittes erst bei 70 (oder 100?) anzuordnen? (Kleiner 100 ist zur Zeit der Wert, der einige Öffnungen ermöglicht.)
Waren es vorgestern noch 6 von 45 Landkreisen in Niedersachsen, in denen keine zusätzlichen Öffnungen möglich waren, so sind es seit gestern wieder 7 Landkreise:
Wesermarsch, Leer, Cloppenburg, Vechta, Region Hannover, Peine und seit gestern nach einem Tag Pause wieder dabei: Salzgitter.
Interessant ist, dass der Ausriss nach oben bei den Inzidenzwerten in der Region Hannover scheinbar einen Tag früher erfolgte als in Salzgitter.
"Vor den Beratungen von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie hat der Virologe Christian Drosten Verständnis für Wünsche nach Lockerungen gezeigt, aber zur Vorsicht gemahnt. Der Anteil der ansteckenderen Variante B.1.1.7 wachse weiter, die wärmere Jahreszeit werde das Problem nicht beseitigen, ..."
ZDF vom 3.3.2021: Virologe warnt vor Corona-Gipfel - Drosten: Schnelle Lockerungen "blauäugig"
https://www.zdf.de/nachrichten/po…odcast-100.html
Heute hat sich in der HAZ der Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Hoppenstedt so zu Wort meldet:
"Hoppenstedt, in der Region Hannover Vorsitzender der CDU, ärgert sich spürbar über die Kritik der kommunalen Verwaltungschefs. Natürlich seien Einlassungen von Verantwortungsträgern willkommen. In dieser Phase der Pandemie aber trügen derart grundsätzliche Kritiken eher dazu bei, in der Bevölkerung das Gefühl zu schüren, dass man sich an Regeln nicht mehr halten müsse." Da kann ich Hoppenstedt zustimmen. Aber dann kommt Hoppenstedt damit:
"Zugleich zeigt er sich zuversichtlich: Wenn eine schwere dritte Welle verhindert werde, weil im nächsten Quartal mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, zudem mehr getestet werde und besseres Wetter die Infektionsrate senke, dann würden die Menschen „vor den Sommerferien ein gutes Stück vom gewohnten Leben zurückbekommen“."
HAZ Printausgabe vom 12.3.2021
Genau vor solchen Aussagen in Verbindung mit dem Wetter hatte Drosten gewarnt.
Doch Hoppenstedt macht daraus seine eigene "Bauernregeln":
"Scheint erst einmal die Sonne,
kommt der Virus in die Tonne."
"Tut die Sonne bleichen,
muss der Virus weichen."
Hoppenstedt sollte statt neue "Bauernregeln" zu kreieren, sich lieber diese merken:
"Liegt der Bauer tot im Zimmer,
lebt er nimmer."