Auch wenn Herr Yogeshwar recht hat, es gäbe auf der Welt dringlichere Probleme, scheint dieses in RUS ganz offensichtlich anders gesehen zu werden.
Die Eskalation kann durchaus auch zur Sicherung/Verlängerung des bestehenden Geschäftsmodells von RUS gedacht sein. RUS ist auf eine postfossile Welt wirtschaftlich fast völlig unvorbereitet.
Es bräuchte also jemanden, und da bleibt eigentlich nur die UN, der Russland auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Nachdem die UN das organisatorisch gerade leider nicht kann, wird das wohl nix.
Nicht nur in Russland wurde in den letzten Jahrzehnten viel versäumt, um ein nachhaltiges Wirtschaften einzuleiten. Das Vorhandensein von Erdgas und Erdölquellen scheint nicht dazu beizutragen, dass in Richtung Nachhaltigkeit gewirtschaftet wird. Im Gegenteil, nach dem Motto man hat ja und deshalb hat man es nicht nötig, das bestehende, bislang scheinbar erfolgreiche Geschäftsmodell zu ändern, wurde in Russland (aber auch in westeuropäischen Ländern) fröhlich Kohle, Öl und Gas verbrannt, als seien diese Energieträger unendlich.
Als Vorzeigestaat, der es intelligenter angestellt hat, wird häufig Norwegen genannt.
Wenn das zutrifft, stellt sich die Frage, warum Norwegen nicht zum Prototyp dafür wurde, wie auf nachhaltiges Wirtschaften umgestellt werden kann.
Zurzeit wird so getan als sei es das Hauptproblem, Russlands Expansionsgelüste und völlig überzogenen Nationalismus einzudämmen. Was jedoch tatsächlich Not tut, ist ein Wettstreit um die besten Ideen Klima- und Menschen-gerecht zu wirtschaften. Und zwar ein Wettstreit, bei dem es nicht darum geht, Gewinner und Verlierer zu ermitteln, sondern die guten Lösungen für mehr Nachhaltigkeit weiterzuverbreiten, sodass alle davon profitieren.