https://www.abendblatt.de/hamburg/hambur…erseeallee.html
Abbiegeassistent war vorhanden.
Gibt es Studien, wie zuverlässig diese funktionieren, wie oft diese Radfahrer nicht erkennen bzw. wie oft es Fehlalarme gibt?
Diese Studien gibt es!
Ein Beispiel:
"Abbiegeassistenten können Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern verhindern. Die Systeme gibt es auch als Nachrüstlösung und werden vom Staat gefördert. Doch der ADAC Test beweist: Die Technik funktioniert nicht in jedem Fall perfekt."
Was ärgerlich ist: Der ADAC tut bei solchen Untersuchungen gerne so, als sei es ein ganz gravierendes Problem, wenn bestimmte Assistenzsysteme nicht zu 100 Prozent zuverlässig funktionieren. Und erweckt damit gerne erstmal den Eindruck, dass diese Assistenzsysteme nicht vorgeschrieben werden dürften, wenn sie keinen hundertprozentigen Erfolg garantieren.
Ein Satz aus dem verlinkten Artikel: "Technisch hat sich zwar einiges verbessert, aber nicht einmal die Hälfte der untersuchten Geräte arbeitet nach Ansicht des ADAC so gut und zuverlässig, dass sie einen echten Nutzen brächten. Vier Systeme stuften die ADAC Tester sogar als "mangelhaft" ein."
Eigentlich müsste da stehen: "Es hat sich technisch einiges verbessert, sodass bei der Hälfte der Geräte der ADAC zu dem Schluss kommt, dass sie so gut und zuverlässig arbeiten, dass sie einen hohen Nutzen bringen. Vor vier der neun untersuchten Geräten warnt der ADAC, weil sie nicht hinreichend zuverlässig arbeiten."
Mit der von mir vorgeschlagenen Formulierung kann der ADAC seinen Mitgliedern signalisieren, dass es sich nicht um staatliche Bevormundung handelt, wenn bestimmte Fahrerassistenzsysteme vorgeschrieben werden.
Leider gibt es auch weniger gut geeignete Fahrerassistenzsysteme, aber nimm zum Beispiel das Antiblockiersystem (ABS), ein Assistenzsystem, das bei Notfallbremsungen ein Blockieren der Räder verhindert. Trotzdem es dieses Assistenzsystem nun schon seit mehreren Jahrzehnten gibt und es auch mittlerweile verbindlich vorgeschrieben ist, passieren natürlich weiterhin Unfälle, die auch das Assistenzsystem ABS nicht verhindern kann. Immerhin wagt es nach meiner Beobachtung heute keiner mehr, das verbindlich vorgeschriebene ABS infrage zu stellen.
Und auch der ADAC zieht ein letztlich positives Fazit zum Abbiegeassitenten und fordert seine Mitglieder auf:
"Klassifizierende Systeme einbauen – sie entlasten den Fahrer und können feste Hindernisse von Fußgängern und Radfahrern unterscheiden.
Bauen Sie nur Systeme ein, die keine Fehlwarnungen (siehe Testergebnis) generieren. Von Abbiegeassistenten, die ausschließlich auf Basis von Ultraschallsensoren arbeiten, rät der ADAC daher ab.
Vor dem Kauf die Vor- und Nachteile der verbauten Technik erklären lassen, in welchen Situationen das System wie reagiert, was es sieht und was es übersieht."
Diese Aufforderung steht allerdings erst ganz am Ende des verlinkten Textes.
Problematisch ist auch, dass der ADAC gerne so tut, als sei es eine Verpflichtung des Staates, durch möglichst viele und großzügige Fördergelder Verbesserungen der Sicherheitstechnik möglichst umfangreich mitzufinanzieren. Dabei geht doch das Risiko von denen aus, die diese Fahrzeuge betreiben.