Beiträge von Ullie

    Der entscheidende Faktor ist offenbar niicht der Scooter, sondern der Alkohol. Diese Störgröße sorgt bekanntermaßen auch gerne dafür, dass bei Case-Control-Studien die Helmlosen schwerere Unfälle als die Helmträger haben, wodurch regelmäßig der vermeintliche Einfluss des Helms auf die Odds Ratio einer schweren Kopfverletzung überschätzt wird.

    Man sollte daher die Scooterunfälle mal nach mit/ohne Alkohol bzw. „Mietfahrzeug“ vs. „Privathalter“ gesondert auswerten.

    Das hört sich jetzt ein bisschen so an, als hättest du da schon eigene Untersuchungen angestellt? Hast du?

    Und gleich noch eine Frage: Mein subjektiver Eindruck ist, dass sehr viel häufiger der E-Tretroller im besoffenen Zustand benutzt wird als das Fahrrad. Zumindest in den Fällen, die es dann in die Unfallmeldungen schaffen. Oder ist es einfach so, dass über verunfallte alkoholisierte Fahrradfahrer*innen (und Autofahrer*innen?) weniger oft berichtet wird?

    Und es wird, ebenfalls subjektiver Eindruck, häufiger der E-Tretroller für das unzulässige Fahren zu zweit benutzt als das Fahrrad. Hast du in diese Richtung schon mal etwas gehört oder gelesen oder selbst versucht handfest zu dokumentieren?

    Die Frage ist ernst gemeint. Es ist mir klar, dass eigenes subjektives Empfinden eine stark verzerrende Wahrnehmung zur Folge haben kann. Und ich bin kein Freund von Elektro-Tretrollern. Umso mehr bin ich an belastbaren Dokumentationen interessiert. Ich kopiere das hier auch gleich mal für den E-Tretroller-Thread.

    Hier der Link zum E-Tretroller-Thread mit diesem Inhalt: RE: E-Scooter rollen heran

    Vielleicht sehe ich das mit den vollgeparkten öffentlichen Verkehrsflächen einfach zu skeptisch? Oder der Verkehrsexperte Andreas Knie sieht es zu optimistisch? In einem Interview wird der Verkehrsexperte gefragt:

    Utopia: Wenn wir zehn Jahre in die Zukunft ins Jahr 2035 blicken, wie bewegen wir uns in Deutschland in der Stadt fort?

    Andreas Knie: Wir bewegen uns vor allen Dingen sehr stark mit den Füßen und dem Fahrrad. Wir fahren auch Busse und Bahnen sowie Autos, aber wir haben kein eigenes Auto mehr. Das brauchen wir nicht mehr, weil wir Zugang zu On-Demand-Verkehr wie Mietwagen und Robotaxen haben. Der Autoverkehr hat sich halbiert.

    Die Überschrift zu dem Utopia-Artikel vom 7.5.25 ist:

    "Wir werden keine privaten Autos mehr besitzen – Verkehrswissenschaftler über unsere Mobilität in 10 Jahren"

    Verkehrsexperte: Der Autos in Städten werden sich in 10 Jahren halbiert haben
    Wie bewegen wir uns in 10 Jahren fort – in Stadt und Land? Prof. Dr. Andreas Knie erklärt im Interview, wie die Verkehrswende in Deutschland aussehen wird.
    utopia.de

    Möglicherweise passt das zu dem Artikel, den littlet verlinkt hat:

    "Ein Mann ist in Lehrte (Region Hannover) nach einem Sturz mit einem E-Scooter gestorben. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatten Passanten den 27-Jährigen am frühen Morgen im Ortsteil Steinwedel leblos an einer Straße gefunden und den Notruf gewählt."

    Steinwedel: 27-Jähriger stirbt nach Sturz mit E-Scooter
    Der Mann war am Sonntagmorgen bei Lehrte (Region Hannover) verunglückt. Wiederbelebungsmaßnahmen waren erfolglos.
    www.ndr.de

    "Bei Prävention und Gesundheitsförderung haben sich die Delegierten des 129. Deutschen Ärztetags unter anderem für mehr Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung, ... ausgesprochen.

    Auch ein Votum für ein Böllerverbot zum Schutz der Gesundheit und für eine Verminderung der Feinstaubbelastung, ... wurden besprochen und verabschiedet."

    Quelle: Deutsches Ärzteblatt vom 2.6.25

    Hier findet man Anschauungsmaterial über die dortigen Zustände in bewegten Bildern (ab etwa 1:00)

    Man sieht da durch aus Tempolimits. tlw. 30, aber auch 10km/h sind da angewiesen.

    Danke für den Hinweis auf den BR-Beitrag. Und auf die Tempolimits. Kurios in Minute 5:24 sagt der interviewte Bürgermeister von Oberhaching, es sei kurios, dass man zur Kontrolle des "Freizeit-Radelverkehrs" die Polizei einsetzen müsse. Das erinnert mich an meinen letzten Urlaub in der Eifel wo die Motorradfahrer*innen ihrem Wochenendvergnügen nachgehen.

    Siehe z. B. diesen Film:

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    In Minute 0:50 gefährden Motorradfahrer einen Radfahrer.

    Was ich auch nicht so recht verstehe: Warum erlaubt man an dieser stark vom Radverkehr frequentierten Straße das Querparken. In Minute 4:49 sieht man wie gefährlich das so angeordnete Parken ist, wenn dann Autofahrer*innen rückwärts in die Fahrbahn fahren.

    Zumindest scheint es in Oberhaching keine Probleme mit Motorrädern zu geben.

    "Ein historischer Tag für Mensch, Tier und Natur: Das Feuerwerksverbot kommt tatsächlich! Dank des jahrelangen Engagements von Tierschützern, Ärzten, Helfern, der Polizei und natürlich der Partei für die Tiere hat sich das Abgeordnetenhaus heute mit großer Mehrheit für ein Verbot von Feuerwerkskörpern für Privatpersonen ausgesprochen.

    Dieses Gesetz, das wir gemeinsam mit GroenLinks-PvdA eingebracht haben, beendet endlich eine Tradition, die jährlich Panik unter Tieren, schwere Verletzungen von Menschen, Gewalt gegen Helfer und enorme Schäden für Umwelt und Gesundheit verursacht.

    „Jetzt können wir gemeinsam eine neue Silvestertradition aufbauen, die sicher für Mensch und Tier ist“, sagt PvdD-Fraktionsvorsitzende Esther Ouwehand. „Dieser Sieg gehört allen, die jahrelang für tierfreundlichere, sicherere und sauberere Niederlande gekämpft haben.“"

    Das schreibt die niederländische Tierschutzpartei, "Partij voor de Dieren", am 8.4.2025, übersetzt mit Google-Übersetzer.

    Link zum Original:

    https://www.partijvoordedieren.nl/nieuws/historische-overwinning-tweede-kamer-stemt-v%C3%B3%C3%B3r-ons-vuurwerkverbod

    liegen gebliebene Böllerreste

    "Die Zeit drängt! Bis zur Innenministerkonferenz am 11. Juni dauert es nicht mehr lange. Das ist DIE Chance, ein längst überfälliges Böllerverbot auch in Deutschland auf den Weg zu bringen. Höchste Zeit für eine klare Stellungnahme des neuen Innenministers. (...)

    Wir dürfen jetzt nicht vergessen, was auf dem Spiel steht, nur weil die Temperaturen wärmer werden. Das letzte Silvester war in Deutschland besonders verheerend. Kugelbomben zerstörten ganze Wohnungen, es gab Angriffe auf Einsatzkräfte, verletzte Menschen und leidende Tiere. Das muss ein Ende haben! Die Niederlande zeigen, wie es geht!"

    aus: https://innn.it/boellerverbot#updates

    Hier geht es zur Petiton:

    innn.it

    aktueller Stand (8.6.2025: 2.094.693 Unterschriften für die Abschaffung der Sondererlaubnis für das Böllern von Privatpersonen an Sylvester/Neujahr)

    Und hier sind die E-Mailadressen der Innenminister abrufbar:

    Bundesweites Böllerverbot! - innn.it e.V.
    JETZT MAIL SCHREIBEN – FÜR EIN BUNDESWEITES BÖLLERVERBOT! Mehr als 2 Millionen Menschen haben unsere Petition für ein bundesweites Böllerverbot unterschrieben…
    verein.innn.it

    Vorschlag für einen E-Mail-Text an die Innenminister*innen:

    "Sehr geehrte Damen und Herren Innenminister,

    bitte zögern Sie nicht länger, das bestehende Böllerverbot ganzjährig, also auch an den Sylvester-/Neujahr-Tagen umzusetzen.
    Bereits das bestehende "Böllergesetz", amtlich ist es ein Teil des Gesetzes über explosionsgefährliche Stoffe (Sprengstoffgesetz - SprengG) bestimmt, dass gefährliche Böller und Feuerwerkskörper ab einer bestimmten Größe ganzjährig nicht von Laien benutzt werden dürfen.
    Deshalb ist es eigentlich absurd von einem Böllerverbot zu sprechen, weil es das bereits seit langem gibt. Bitte geben Sie sich einen Ruck, fürchten Sie sich nicht vor den Hetzkampagnen und der Fake-Berichterstattung in den sogenannten "Sozialen Medien" und setzen Sie das bereits bestehende Böllerverbot ganzjährig um!

    Mit freundlichen Grüßen"

    Aufgrund der häufigen Links zu Mapillary, hier im Radverkehrsforum, habe ich mich entschlossen, dort anzumelden und würde vielleicht auch mal ausprobieren wollen, selbst dort Bilder hochzuladen.

    Bin bei so was Anfänger und würde mich über ein paar einfache Tipps für Anfänger freuen.

    Auf der Mapillary-Seite ist angegeben, dass man sich eine Upload-App herunterladen soll.

    Ist die für's Smart-Phone oder für den PC? Ist die übersichtlich und leicht bedienbar, oder muss man sich da erst umständlich reinfuchsen?

    Vielen Dank für Hinweise!

    Fahrräder, Fahrräder, überall Fahrräder, unglaublich und soooo bedrohlich:)

    Siehe Mapillary: https://www.mapillary.com/app/?lat=48.03…946&focus=photo

    Hier ist bereits eine kleine Bodenschwelle in Form eines groben Pflasters zu sehen.

    Von dort bin ich auf Mapillary weiter gefahren zu der Stelle auf dem Zeitungsfoto.

    Das Zeitungsfoto dürfte hier aufgenommen worden sein:

    Mapillary

    Auf dem Weg vom oberen zum unteren Bild hat man bereits drei rot beschichtete Fußgängerfurten gequert.

    Allerdings habe ich nirgends ein Tempolimit ausgeschildert gesehen. Wäre ja auch mal ein Versuch wert.

    Mein Eindruck: Da versucht jemand massiv Stimmung zu machen gegen Fahrradfahrer*innen, denen er am liebsten generell verbieten möchte, dass sie auch mal nebeneinander fahren. Und der fährt selbst so ein Dickschiff-Straßenpanzer- SUV.

    Nicht immer, denn § 39 (2) hat auch den Satz

    Man muss nur noch den Radweg in Analogie als "einzelnen (durch Bordstein) markierte Fahrstreifen" interpretieren und zu einem anderen teureren Schildmast greifen ...

    In Marburg gibt es auf dem Zweirichtungs-Angebotsfahrradweg in der Wilhelmstraße tatsächlich einen solchen "Spezial-Schildmast" an dem allerdings ein [Zusatzzeichen 1022-10] angebracht ist, das deutlich macht, dass der Angebotsradweg in beide Richtungen benutzt werden darf. Siehe diese Mapillary-Aufnahme:

    Mapillary

    Der Radweg hat seine Berechtigung nicht so sehr deshalb, weil es sicherer wäre, darauf zu fahren als auf der Fahrbahn, sondern weil zu bestimmten Uhrzeiten, besonders den ganzen Samstagvormittag dort sehr viel Autoverkehr die Fahrbahn verstopft. Die volle Breite der Fahrbahn ist ebenfalls nicht nutzbar, weil dort Autos parken.

    Hier dieselbe Ansicht auf Google-Streetview:

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    Was allerdings Blödsinn ist, denn mit einem [Zeichen 250], [Zeichen 251], [Zeichen 253], [Zeichen 254], [Zeichen 259] oder [Zeichen 260] ist die Gattung verboten, egal in welche Richtung sie sich bewegt.

    Wolle man dem Radverkehr aufzeigen, dass er in die falsche Richtung fährt, bedarf es einem [Zeichen 267], idealerweise mit einem neu zu schaffenden Zusatzzeichen "Radfahrer falsche Richtung!"

    Funktionieren tut [Zeichen 254] schon nach meiner Beobachtung, z. B. am oben angegebenen Ort. Hier ein weiteres Beispiel: https://www.google.de/maps/place/Cut…SoASAFQAw%3D%3D

    Bis zu der Stelle ist der Fahrradweg in der Marienstraße an der stadtauswärts gesehen rechten Seite auch in Gegenrichtung befahrfbar. Das bezieht sich nur auf einen kurzen abschnitt und hat auch einen guten Grund. Ab der gekennzeichneten Stelle nicht mehr. Da würde auch ein [Zeichen 237][Zusatzzeichen 1012-31]sehr deplatziert aussehen, weil der Fahrradweg von der anderen Seite ja befahren werden darf.

    [Zeichen 237][Zusatzzeichen 1000-33][Zusatzzeichen 1012-31]das sähe auch merkwürdig aus.

    Da ist die Ausschilderung mit [Zeichen 254]eindeutiger.

    Es gibt hin und wieder Zweifelsfälle bei denen man nicht sofort zweifelsfrei erkennt, ob das Fahrradfahren in eine bestimmte Richtung erlaubt ist oder nicht. Und wenn dann ein [Zeichen 254]zur Klärung beiträgt sollte es auch aufgehängt werden. Und wer meint, das ginge nicht bei einem Fahrradweg, der kann das [Zeichen 254] ja auf den Fußweg beziehen, da darf jedenfalls kein Fahrrad drauf fahren, in keine Richtung. Trotzdem kann das Schild ja Fahrradfahrer dran erinnern, den Radweg nicht in die falsche Richtung zu benutzen.

    Dass ein auf einer Straßenseite aufgestelltes Schild, dass für den Fußweg, auf dieser Straßenseite gilt, auch für die ganze Fahrbahn und den Fußweg auf der gegenüberliegenden Seite gelten soll, kann ich nicht nachvollziehen. Und ich finde auch nirgends einen amtlichen Hinweis darauf, der so eine Einschätzung unterstützt.

    In der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) Anlage 2 (zu § 41 Absatz 1) Vorschriftzeichensteht dazu:

    "Ge- oder Verbot
    Verbot für den Radverkehr und den Verkehr mit Elektrokleinstfahrzeugen im Sinne der eKFV"

    Anlage 2 StVO 2013 - Einzelnorm

    Wo steht das denn geschrieben, dass das Zeichen stets für die gesamte Straßenbreite gilt, egal an welcher Stelle es aufgestellt ist? Mit einem entsprechenden Hinweis könnte ich zum Beispiel unserer Verwaltung eine sinnvolle Alternative empfehlen. Zum Beispiel ein deutlich markierters Bodenpiktogramm in Form eines Richtungspfeiles auf dem Radweg. Ich finde ja solche Schilder [Zeichen 254] grundsätztlich erst mal nicht so toll, weil es den Radverkehr als etwas Verbotenes darstellt. Und wenn man ein paar von den "Fahrradverbotsschildern" weg bekommt, weil es brauchbare Alternativen (z. B. Bodenpfeile) gibt, um so besser. Andererseits ist es an den Stellen in Hannover, die ich kenne und an denen das Schild [Zeichen 254] aufgestellt ist, um ein Befahren des Radweges in falscher Richtung zu verhindern, dafür geeignet. Ich sehe auch nicht die Gefahr, dass sich dadurch Fahrradfahrer*innen ermuntert fühlen könnten, überall die Radwege in beide Richtungen zu benutzen, wo dieses Schild nicht steht.

    Der Punkt ist, dass die Polemik das so erscheinen lässt, als ob ja eigentlich auch gar nicht der Wüterich schuld an seiner Wut ist. Sondern entweder der unbotmäßige Radfahrer, oder aber jedenfalls die Exekutive, die keine friedenstiftende Infrastruktur auf die Kette kriegt. So schanzt man der Kraftfahrerschaft die moralische Oberhoheit über "ihre" Fahrbahn (alternativ hier auch als "autogerechter öffentlicher Raum" gelabelt) zu, und framet Kragenplatzen wegen radelnder Bodenlurche, die sich auf die Fahrbahn wagen, damit letztlich als durchaus legitim.

    Das ist jetzt aber schon sehr um die Ecke gedacht. Mir ist das ein bisschen zu sehr um die Ecke gedacht. Für wahrscheinlicher halte ich, dass die FAZ es sich problemlos erlauben kann, auch hin und wieder mal eine Fahrradfahrerin oder einen Fahrradfahrer zu Wort kommen zu lassen, der Gesamttenor des Presseorgans geht in eine ganz andere Richtung jedenfalls nicht in Richtung einer Verkehrswende weg vom Autoverkehr, hin zu Fußverkehr, Fahrradverkehr und ÖPNV. Aber es macht sich halt gut, wenn man auch mal die andere Seite zu Wort kommen lässt.

    Na dann wurden beispielsweise hier die 0,1% für Hannover gefunden. Bereits für den Rest dieser Kreuzung und auch den großen Rest der Stadt Hannover bezweifele ich, daß man daraus einfach Kraftfahrstraßen oder Autobahnen machen kann. Und um die geht es zunächst ja. Aber wenn sich darüberhinaus jemand dort für eine Radverkehrsfreigabe engagiert, befürworte ich das ausdrücklich.

    "Als Kraftfahrstraße (umgangssprachlich auch Schnellstraße oder Schnellverkehrsstraße genannt) wird in der deutschen Straßenverkehrs-Ordnung eine bestimmte Form der Autostraße bezeichnet. Sie dürfen generell nicht betreten oder mit Fahrrädern sowie Fahrzeugen mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h oder weniger benutzt werden, analog zu Autobahnen." https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftfahrstra%C3%9Fe

    Kraftfahrtstraßen dürfen zwar nicht von Fahrzeugen benutzt werden, die bauartbedingt nicht schneller als 60 km/h fahren dürfen. Aber trotzdem kann eine solche Kraftfahrtstraße auf 50 km/h Höchstgeschwindigkeit begrenzt werden. Ich fürchte in Hannover gibt es mehr als 0,1 % innerstädtische Straßen, aus denen der Fahrradverkehr mit dem Schild Kraftfahrstraße ausgesperrt wird. Zum Beispiel hier mitten in der Stadt:

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    Oder von der anderen Seite.

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    Auch hier sieht es nicht anders aus: (Ritter-Brüning-Straße)

    Oder hier: (Friedrich-Ebert-Straße)

    Das wird schwierig, weil das Vz 254 die gesamte Straße einschließlich der Seitenräume für den Radverkehr sperrt. Man hätte in einem solchen Fall gute Aussichten, das rechtlich anzugreifen.

    In Hannover wird an mehreren Stellen das Verkehrszeichen 254 [Zeichen 254] benutzt, um darauf hinzuweisen, dass ein Fahrradweg nur in eine Richtung benutzt werden darf. Bei breiten Fahrradwegen an mehrspurigen Straßen mit getrennten Richtungsfahrbahnen ist es nicht unüblich beidseitig eine Zweirichtungsradweg auszuweisen. Manchmal aber eben auch nicht und dann schafft das [Zeichen 254] Klarheit und verhindert das falsche Befahren eines Radweges.

    Hier ein Beispiel:

    Von der Georgstraße kommend führt ein breiter Zweirichtungs-Fahrradweg über den Aegidientorplatz auf die andere Straßenseite, wo man in die Georgstraße hineingehen kann. Aber nur als Fußgänger geht es hier direkt geradeaus weiter in die Fußgänger-Kolonnade. Fahrradfahrer*innen, die in die Marienstraße hineinfahren wollen, dürfen nicht den Fahrradweg in Gegenrichtung nutzen, sondern müssen zuerst auf die andere Straßenseite wechseln. Das geht auf dem Fahrrad fahrend, weil der Radweg am Aegidientorplatz in beide Richtungen befahren werden darf. Die Fußgänger-Kolonnade am Anfang der Marienstraße ist für den Fahrradverkehr gesperrt.

    An solchen Stellen soll das Schild bewirken, dass der Fahrradweg, nicht in die falsche Richtung befahren werden soll. Auch auf dem Fußweg darf nicht gefahren werden. Das Schild[Zeichen 254] gilt dann nicht für den Fahrradweg auf der gegenüberliegenden Seite, der häufig mit VZ [Zeichen 241-30] ausgeschildert ist, wenn es sich nicht um einen reinen Angebotsradweg handelt.

    Man könnte sich darüber streiten, ob das Schild[Zeichen 254] an der gezeigten Stelle nur für den Kolonnaden-Gang gilt und quasi das Befahren des Fahrradweges in Gegenrichtung so ganz nebenbei mit verhindert. Auf jeden Fall gilt es nicht für die gesamte Straßenbreite von Hauswand zu Hauswand, denn dann dürfte man vom Aegidientorplatz aus in diesen Abschnitt der Marienstraße nirgends mit dem Fahrrad hineinfahren.

    In der StVO steht zu Zeichen 254 [Zeichen 254]: "Ge- oder Verbot
    Verbot für den Radverkehr und den Verkehr mit Elektrokleinstfahrzeugen im Sinne der eKFV"

    Da steht aber nichts davon, ob sich das Verbot auf einzelne Seitenanlagen bezieht oder auf einzelne Fahrspuren oder Fahrbahnen oder grundsätzlich immer auf die gesamte Straßenbreite von Hauswand zu Hauswand quasi. Ist das noch woanders geregelt?

    Und ab hier drehen wir uns dann im argumentativen Kreis. Bisher kann es sich nicht ändern.

    Was genau sollte sich denn ändern? Ich begrüße es, wenn mehr und mehr Menschen Fahrrad fahren. Unter der gegenwärtigen Dominanz des MIV ist das bisweilen eine Zumutung. Davon handelt ja auch der bereits weiter oben verlinkte FAZ-Artikel. Das würde sich auch nicht gravierend dadurch ändern, dass man die Radwegbenutzungspflicht aufhebt. Trotzdem könnte man das machen. Die Befürchtungen seitens der Autofahrerschaft, die sich am stärksten dagegen wehrt, dass die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben wird, sind meines Erachtens gegenstandslos.

    Dafür hätte ich gerne Belege und Beispiele.

    So werden Fahrradfahrer*innen ausgegrenzt, auch ohne "Radweg-Blauschilder":

    In Hannover gibt es ein sehr ausgeprägtes Schnellwegesystem, dass es dem Autoverkehr ermöglicht schnell und ohne "störenden" Fahrradverkehr voranzukommen. Auch ÖPNV findet auf den Schnellwegen nicht statt. Und Fußwege gibt es auch nicht. Die Wege von einem Stadtteil zu einem anderen, besonders dann, wenn es tangentiale Verbindungen sind, legt man am schnellsten mit dem Auto zurück.

    Zusätzlich gibt es Straßen mit einem ähnlichen Straßenquerschnitt, (zweispurig, vor Kreuzungen mit zusätzlichen Abbiegespuren und oft mit einem breiten Mittelstreifen.) Diese haben dann in der Regel einen Fahrradweg, der ganz offensichtlich dazu gebaut wurde, dass der Fahrradverkehr nicht den Autoverkehr auf der Fahrbahn verlangsamt.

    Hier die streetview-Ansicht von dem Foto oben, das an der Pferdeturmkreuzung aus Richtung Messe aufgenommen wurde:

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    Und hier eine weitere streetview-Ansicht die die die Hans-Böckler-Allee zeigt, auf der die Autos dann stadteinwärts fahren, wenn sie an der Pferdeturmkreuzung den Messeschnellweg verlassen. Es ist derselbe Standpunkt wie bei der streetview-Aufnahme zuvor, nur etwas gedreht:

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    Auch davon ein Foto, an einem Feiertag aufgenommen, da ist dann nicht so viel Autoverkehr und man kann die 6 Fahrspuren zählen. Die sechste wurde erst vor wenigen Jahren eingerichtet. Ebenso die vierte Fahrspur auf der anderen Seite des Grünstreifens mit den Stadtbahngleisen. Also insgesamt 10 Fahrspuren. Ganz vorne im Bild der Radweg, auf der anderen Seite gibt es auch einen. Die Hans-Böckler-Allee ist keine Kraftfahrtstraße.

    Hier diese Stelle auf googlemaps:

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    Gäbe es keine Blauschilder für den Fahrradweg an der Hans-Böckler-Allee, oder würden die vorhandenen Blauschilder nicht den Fahrradverkehr auf den Fahrradweg verbannen, dann könnten trotzdem die Fahrradfahrer nicht auf dem Messeschnellweg fahren (weil Kraftfahrstraße) und auf der Hans-Böckler-Allee würde man die Fahrspuren damit [Zeichen 254]ausschildern.

    Die Antwort beginnt damit, daß sie es immer dürfen. Daß also die Frage danach entfällt und damit der permanente Radarblick nach blauen Schildern.

    Massenhafte Unkenntnis der gültigen Regeln kann man lindern, indem man die Regeln vereinfacht. Radwege sind nie benutzungspflichtig und immer fakultativ, wäre eine solche. Die gegenwärtigen Regeln brauchen eingehende Beschäftigung mit dem Thema, die nur wenige Nerds aufbringen (wollen). Gleiches trifft auch zu für die Gültigkeit von Ampeln für den Radverkehr.

    Da stimme ich dir zu, aber trotzdem wäre es nicht der "große Wurf", es wäre nicht so eine Art "Gamechanger" befürchte ich. Es würde vermutlich sehr wenig das Fahrradfahrer*innen-Verhalten verändern. Zum Beispiel auf der oben gezeigten Hans-Böckler-Allee. Und es würde auch nicht dazu beitragen, dass signifikant mehr Fahrradverkehr statt Autoverkehr stattfände, befürchte ich.

    Wir reden von der FAZ. Da mag sich das je nach Betriebssystem, Browserkonfiguration und IP unterscheiden.

    Service:

    https://archive.is/ZT6vi

    Danke, dass flutscht. Ich hatte es auch schon bei archive.today probiert. Einfach die Browser-Zeile des Artikels kopiert und dann bei Suche eingefügt. Aber da kam leider nichts. Vielleicht hätte ich mit Suchworten oder der Überschrift arbeiten müssen? Leider hab ich jetzt erst mal einen Termin. Vielleicht komme ich später dazu, den ganzen Artikel zu lesen.

    Diese Aussage impliziert falsches. Nämlich, daß sich Radverkehr nicht per sofort über die Fahrbahn abwickeln ließe. Für 99,9 Prozent der Fälle ist das schlicht unwahr, denn es ginge - sofort. Für die exotischen 0,1 Prozent der Fälle, in denen das tatsächlich per sofort unmöglich ist (mir fällt für Berlin jetzt kein Beispiel ein, aber es gibt wahrscheinlich ein, zwei oder auch drei), kann man Lösungen suchen und finden, wenn man die 99,9 Prozent per sofort gelöst hat.

    Und die einfachste Lösung dafür scheint mir tatsächlich die rechtliche, wie bereits hier von anderen vorgeschlagen, die Vz 237, 240, 241 von einer einhergehenden Benutzungspflicht zu entkoppeln.

    Ich schrieb: "Aber es gibt auch noch so einiges andere, dass ich für grundsätzlich richtig halte, sich aber nicht so ohne weiteres im großen Stil verwirklichen lässt." Und wenn man das partout so sehen will, ja dann impliziert diese Aussage auch falsches. Aber es ist erst recht falsch, so zu tun, als sei es damit getan, die Vz 237, 240, 241 von einer einhergehenden Benutzungspflicht zu entkoppeln. Denn das würde Probleme an anderen Stellen verursachen. Zum Beispiel würden im Falle, dass davon massenhaft Fahrradfahrende Gebrauch machen würden, die Autolobby neue Tricksereien durchsetzen, mit denen sie Fahrradfahrende von "ihren" Fahrbahnen verbannt.

    Die Frage aber, wie du überhaupt die Fahrradfahrenden dazu bringen wolltest, massenhaft von ihrem Fahrbahn-Nutzungsrecht Gebrauch zu machen, bleibt ohnehin unbeantwortet. Nach meiner Beobachtung gibt es auch schon jetzt jede Menge Möglichkeiten vorhandene Fahrradwege nicht zu benutzen. Das führt aber auch in den Fällen, in denen es rechtlich zweifelsfrei möglich ist, nicht immer dazu, dass die Angebotsradwege unbenutzt liegen gelassen werden.

    Ich wage mal folgenden Vergleich:
    Ich schrieb: "Aber es gibt auch noch so einiges andere, dass ich für grundsätzlich richtig halte, sich aber nicht so ohne weiteres im großen Stil verwirklichen lässt."

    Zu den anderen Sachen, die ich für grundsätzlich richtig halte, gehört unter anderem auch vegetarische Ernährung.

    Auch die vegetarische Ernährung sehe ich so, dass es etwas ist, dass ich für grundsätzlich richtig halte, es sich aber nicht so ohne weiteres im großen Stil verwirklichen lässt. Und für vegetarische Ernährung bräuchtest du nicht einmal etwas Vergleichbares wie die Radwegebenutzungspflicht aufzuheben. Es gibt nämlich keine Fleisch-Esspflicht. Immerhin gibt es zunehmend Kantinen, die einen Veggie-Day machen und die darauf achten, dass jeden Tag mindestens ein schmackhaftes Kantinengericht angeboten wird, das vegetarisch und/oder vegan ist. Ich fürchte es gibt nicht den einen großen Wurf, sondern es braucht viele kleine Schritte.

    Ich halte ganz sicher nichts von den Angstkampagnen des ADFC oder der "Initiative lebenswerte Städte", die immer wieder schreiben, dass Radfahren lebensgefährlich ist, wenn es keinen "gut ausgebauten Radweg" gibt. Trotzdem muss man auch Probleme ansprechen, ohne dass man es gleich als Angstkampagne verteufelt.

    Ich bin selbst Mitglied im ADFC, aber ich habe nicht das Gefühl, Mitglied in einem Verein zu sein, der mit Angstkampagnen arbeitet. Grundsätzlich halte ich es für richtig, dass der Fahrradverkehr auf der Fahrbahn stattfindet. Aber es gibt auch noch so einiges andere, dass ich für grundsätzlich richtig halte, sich aber nicht so ohne weiteres im großen Stil verwirklichen lässt.

    Immer wieder auf die Vorteile der Fahrbahn-Nutzung durch den Fahrradverkehr hinzuweisen ist okay, aber das schließt für mich nicht aus, dass ich auch Radwegebau okay finde. Leider kommt bei der konkreten Verwirklichung von Radweg-Projekten zu selten und zu wenig der Aspekt zur Rede, wozu denn die Radwege gut sein sollen, wenn endlich die Einsicht gewachsen ist, dass der Autoverkehr den Menschen und der Umwelt nicht guttut und der MIV deshalb eingestellt wird.

    Eigentlich müsste bei jedem Radwegebau ein entsprechender Nachnutzungs-Nachweis mit eingefordert werden. Zum Beispiel Nachnutzung als verbreiteter Fußweg und/oder für Bepflanzung usw.

    Aber da ja bedauerlicherweise immer noch einfach so Autobahn-Neubauten und Autobahn-Ausbauten genehmigt werden, ohne irgendeinen Nachweis, zum Beispiel hinsichtlich Klima- und Umwelt-Verträglichkeit, gilt es wohl noch einige dicke Bretter zu bohren. In dieser Situation ausgerechnet den ADFC anzugreifen, halte ich für kontraproduktiv.

    Noch eine Bitte: Ich konnte von dem weiter oben zitierten FAZ-Artikel nur die Überschrift lesen. Gibt es irgendwo den ganzen Artikel zu lesen, ohne FAZ-Abonnent zu werden?

    nunja, die BPflicht soll ja wieder wegkommen und stattdessen "Gehweg, Radverkehr frei" . die Freigabe schau ich mir an und schreib den Widerspruch. Die Breite und auch das Gefälle schließen auch eine Freigabe aus.

    Wäre es Ausschilderung-technisch möglich, den Fußweg nur bergauf für den Fahrradverkehr freizugeben?

    Ich denke allerdings, dass eine Radverkehr frei - Ausschilderung bereits dazu beiträgt, dass bergab-Fahrradfahrende dann die Fahrbahn benutzen.

    Baustellen sind tatsächlich ein Indikator dafür, wie wenig an vielen Stellen an den Fahrradverkehr gedacht wird:

    Eigentlich hätte den Bauarbeitern spätestens in dem Moment, in dem sie ihren Baustellenwagen dahin stellen, auffallen müssen, dass der viel zu dicht an der Kreuzung mit dem Radweg steht und die vorhandene Parkmarkierung versehentlich falsch angeordnet oder ausgeführt wurde. So bleibt es wohl wieder mir überlassen, das Tiefbauamt um Korrektur zu bitten. Immerhin ist es "Dank" des Bauwagens besonders deutlich zu sehen, dass das so nicht geht mit der Parkmarkierung. Die Sichtbehinderung ist vergleichbar mit einem abgestellten SUV oder Klein-Transporter.

    Wer hier im Forum ebenfalls tätig werden möchte: Herzliche Einladung:

    Fachbereich Tiefbau der Landeshauptstadt Hannover
    Rudolf-Hillebrecht-Platz 1
    30159 Hannover
    Telefon: 0511 168-41122
    E-Mail: buergerservice-tiefbau@hannover-stadt.de

    Stadt Hannover

    Hier die Stelle auf openstreetmap markiert: