Hier paar Thesen. Hab ich nicht recherchiert, deshalb gerne richtigstellen:
* Die Akku-Technologie ist erst richtig in Schwung gekommen, seit es SmartPhones gibt. Das ist heutzutage eine hochkomplizierte Technik, damals wurden vermutlich Blei-Akkus verwendet.
Die Energiedichte von Blei-Säure-Batterien liegt bei 80-100 Wh/Liter, während Li-Ionen-Batterien mehr als 250 Wh/Liter haben. Quelle:
https://microtexindia.com/de/lithium-ion…2FLiter%20haben.
Ich denke, dass ist kein so exorbitant riesengroßer Unterschied. Die höhere Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien könnte durchaus wettgemacht werden, wenn es klare Vorgaben bei der Nutzung von Privat-PKW gäbe. Zum Beispiel maximal 2t (besser noch lediglich 1,5 t) zulässiges Gesamtgewicht, maximale Beschleunigungskraft von 2 m pro Sekunde² /besser noch 1,5 m pro Sekunde²) und maximale Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, die aber ausschließlich auf Autobahnen gefahren werden dürfen. Das würde für einige Autonutzer eine mehr oder weniger geringfügige Verlängerungen der Fahrtzeit bedeuten. Aber es würde auch den ÖPNV mit Bussen und Bahnen wettbewerbsfähig machen, sodass sich langfristig die Fahrtzeiten wieder verkürzen.
Aktuell wiegen Kompakt bis Mittelklasse-E-Autos leer im Durchschnitt ca. 1600 kg. Sie haben aber in der Regel ein hohes Beschleunigungsvermögen und ermöglichen hohe Höchstgeschwindigkeiten und selbst bei rabiater Fahrweise sind immer noch Distanzen von deutlich über 100 km ohne Aufladen möglich. Es sollte wohl möglich sein, leichtere Fahrzeuge zu bauen, die auch mit einem Blei-Akku betrieben werden können, wenn entsprechende Limitierungen eingebaut sind, die hohe Akkukapazitäten unnötig machen.
E-Fahrzeuge haben heute ein Beschleunigungsvermögen von deutlich, zum Teil sehr deutlich über 2 m pro Sekunde². Ist das wirklich nötig?
Die von mir geforderte maximale Leistungsfähigkeit entspricht wohl bei vielen gängigen Elektroautos in den Klassen Kompaktwagen bis Mittelklassewagen, dem, was diese Fahrzeuge im Spar-Fahrmodus an Leistung abgeben. Hohe Geschwindigkeiten und starke Beschleunigungen sind dann ausgeschlossen.
Na und? Es gibt kein Recht auf Fahrt-Spaß oder darauf beim Beschleunigen in die Rückenlehne gedrückt zu werden, zumindest nicht auf öffentlichen Straßen. Wer so was braucht, der kann das auf einer privat betriebenen, nicht öffentlichen Rennstrecke ausleben.
* Elektrische Energie zum Laden der Akkus muss vorhanden sein. Viele KFZ = hoher Energiebedarf. Das macht erst wirklich Sinn, seit es die Erneuerbaren gibt. 1918 gab's nicht mal Kernkraftwerke.
* Dezentrale Lade-Infrastruktur ist nötig. 1918 war das Stromnetz wohl noch viel viel weniger ausgebaut. Z. B. hatten die meisten Haushalte noch kein Stromanschluss.
"Ein Western-Windrad, Texasrad, auch Western-Windmühle (englisch westernmill), Amerikanische(s) Windrad/-mühle oder kurz Westernrad genannt, ist ein auf einem Gittermast montiertes, vielflügeliges Windrad mit einer Fahne zur Windrichtungsnachführung. Diese in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Nordamerika entwickelte Windradbauart wurde und wird überwiegend als Pumpwerksantrieb (Windpumpe, englisch windpump) zur Be- und Entwässerung, später auch zur Stromerzeugung verwendet."
aus: Wikipedia Hervorhebung von mir.
Diese Western-Windmühlen waren also durchaus geeignet, auch in abgelegenen ländlichen Räumen Strom zu produzieren.
"So wurden vor Ausbau der flächendeckenden Elektrizitätsversorgung durch die Überlandzentrale in den 1920er Jahren vor allem auf größeren Höfen in den Marschen an der Westküste Schleswig-Holsteins hunderte sogenannte „Texasräder“ aufgestellt, um die Betriebe mit Strom zu versorgen."
ebenda
* Fehlendes Bewusstsein und falsche Prioritätensetzung was externe Kosten wie Umwelt, Gesundheit, etc. angeht.
Viele Menschen meinen, Umwelt- und Naturschutz seien sehr moderne Entwicklungen und seine Entstehung auf den Beginn der 1970er-Jahre.
Das ist falsch. "Der Historiker Joachim Radkau datiert den Beginn der Umweltbewegung im heutigen Sinne auf die Debatte um die Holznot um 1800. Die Ängste vor der Holznot, einer Versorgungskrise beim Rohstoff Holz, kamen parallel zum „Naturkult“ der Wald-Romantik zu Zeiten der Aufklärung auf.
Radkau selbst unterstellt der Umweltbewegung eine gewisse Geschichtsblindheit und ein ausgeprägtes Desinteresse an den Wurzeln und Vorgängern im eigenen Kulturraum. Für die heutige europäische Umweltszene sei die amerikanische Naturschutzbewegung, die weit bis ins neunzehnte Jahrhundert zurückreicht, die eigentliche Vorläuferin. Die Idee, besondere Naturlandschaften als schützenswert zu betrachten, kam mit William Wordsworth und George Catlin bereits 1810 bzw. 1832 auf. 1864 wurde auf Betreiben John Muirs das erste Schutzgebiet definiert – im heutigen Yosemite-Nationalpark in Kalifornien."
aus: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Umweltbewegung
Es ist ja nun keineswegs so, dass diese frühen Naturschutzbewegungen immer erfolgreich waren. Das ist aktuell nicht anders. Viele Menschen haben zwar verstanden, dass sie keinen Raubbau an der Natur betreiben dürfen. So viel Erfolg haben die Naturschutzbewegungen dann schon. Es ist nicht das fehlende Natur und Klimaschutz-Bewusstsein, das dazu beigetragen hat, dass immer mehr Menschen immer größere und schwerere und leistungsstärkere Autos fahren. Vielmehr nehmen viele Menschen die damit einhergehenden Umweltschäden billigend dafür in Kauf, weil ihnen andere Dinge wichtiger sind, also falsche Prioritätensetzung. Die richtige Prioritätensetzung allerdings könnte durchaus dazu beitragen, noch mehr Schäden an Umwelt und Klima zumindest zu verlangsamen.
Eine entsprechende Prioritätensetzung aber wird von einflussreichen Lobbygruppen hintertrieben. Und viele Menschen lassen sich nur allzu gerne einreden, die Grünen seien eine "Verbotspartei", die niemals nie in Bayern an die Regierung kommen wird. Diese Propaganda-Kampagne wirkt leider auch in anderen Ländern.
Meine Gegen-Thesen sind immerhin mit einigen Textstellen belegt.