Interner Bericht:
Schmalerer Südschnellweg in Hannover wäre möglich gewesen
Bisher hatten die Planer stets den Eindruck vermittelt, dass der Ausbau von Hannovers Südschnellweg nach Autobahnstandard ohne Alternative wäre. Ein noch interner Bericht kommt jedoch zu einem anderen Schluss. Bitter für den Klimaschutz: Für Änderungen fehlt laut Land die Zeit.
Hannover. Ist der Ausbau von Hannovers Südschnellweg nach Autobahn-Standard wirklich ohne Alternative? Den Eindruck hatten die für die Planung Verantwortlichen bei Bund und Land in der Vergangenheit regelmäßig erweckt. Doch offenbar wäre eine Verbreiterung von 14,50 auf 25,60 Meter in der Leinemasch gar nicht notwendig. Das geht aus der noch internen Zusammenfassung des Entwurfs eines Abschlussberichts der Expertengruppe hervor, die Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) ins Leben gerufen hatte. Der Entwurf liegt dieser Zeitung vor. In dem Gremium hatten Gegner und Befürworter des Ausbaus Argumente ausgetauscht.
von Christian Bohnenkamp, HAZ vom 21.04.2023
Dieser Artikel erscheint in der HAZ genau heute, an einem Samstag an dem erneut eine große Demonstration gegen den unsinnigen, weil völlig überdimensionierten Ausbau des Südschnellweges stattfindet. Zufall?
Wie lange verfügt die HAZ bereits über diese Information? Selbst Laien ist von Anfang an klar gewesen ist: Die Verkehrsbehörden wollen den Südschnellweg autobahnmäßig ausbauen, obwohl Verkehrswende auf der Agenda steht und ein autobahnmäßiger Ausbau das Gegenteil bewirkt.
Auf diese Zusammenhänge hätten auch die HAZ und andere etablierte Nachrichtenorgane schon sehr viel früher hinweisen können und müssen. Inzwischen muss man befürchten, dass mit solchen Meldungen versucht wird, den Protest gegen den unsinnigen Ausbau des Südschnellweges dazu zu provozieren, dass er in grobe Gewalttätigkeit umschlägt, um den Protest zu desavouieren.
Klimaaktivisten, die ihre Freizeit opfern, und bei Demonstrationen für eine bessere Klimapolitik den Verkehr blockieren, werden kriminalisiert und ins Gefängnis gesteckt.
Verkehrsplaner, die die Verkehrswende blockieren, werden für ihre Zerstörungs-Arbeit bezahlt.
Verkehrte Welt!