Bummelradler sind für mich Leute zwischen Schrittgeschwindigkeit und deutlich unter 20.
Wenn ich nach München fahre, ist das eindeutig zu langsam, da kann ich ja gleich reinjoggen. Ziel ist da eher ein 25er Schnitt.
Aber natürlich nicht auf mehr oder weniger gemeinsamen Verkehrsflächen wie deinem Beispiel oben. Da kann man doch guten Gewissens nicht deutlich über 20km/h fahren, schon gar nicht bei Bushaltestellen.
Die meisten Vielradler sind hier eher in deinem Bereich E-Bike unterwegs, auch in München. Und im Pulk benehmen sich die Leute wie im Auto, eher schlimmer. Da wird gedrängelt, rechts auf dem Gehweg überholt, Handzeichen sind selten. Ist ja auch kein Wunder, die Radwege sind in der Regel viel zu schmal und eng.
Zum Überholen fahr ich normalerweise auf die Fahrbahn und meistens bleib ich dann da auch.
Auf der bereits weiter oben zitierten Internetseite, "Radtourenchecker" , wird eine Grobeinteilung in 3 Tempoklassen vorgenommen:
Freizeitradler: 15-22 km/h
Rennradfahrer: 25-40 km/h
E-Bike-Fahrer: 20-25 km/h
Für die meines Erachtens zu Unrecht so genannten "Bummelradler" müsste man also noch eine eigene Tempoklasse aufmachen. Ich finde auch die Bezeichnung "Freizeitradler" unglücklich gewählt, weil dadurch der Eindruck erweckt wird, dass Leute, die mit diesem Tempo Fahrrad fahren, das nur zu Erholungszwecken machen, nicht aber, um zum Beispiel mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren.
"Auf Radkolumne.de werden zwölf Radfahrertypen unterschieden:
1. Der Urban Fighter
2. Die Defense-Queen
3. Die Selbstbewusste
4. Der Hollandradler
5. Der Umsteiger
6. Der Fahrrad-Geek
7. Der Velosoph
8. Der Tretharley-Rocker
9. Der Radsportler
10. Der Discoradler
11. Die Aktivistin
12. Der Spezialist & Velonaut"
Quelle: https://radkolumne.de/radfahrer-typen/
Das sind viel zu viele Typen für diese Diskussion bei der es ja darum geht, das bisweilen Hochbordradwege an Bushaltestellen unterbrochen werden und letztlich auch darum, ob das wünschenswert ist, weil Hochbordradwege in den Augen mancher Radverkehrs-Aktivisten ohnehin eine völlig unsinnige Einrichtung sind, die man am besten komplett wegpflastert. Oder ob es Möglichkeiten gibt, Hochbordradwege auch im Bereich von Bushaltestellen sinnvoll zu gestalten, so dass Radverkehr und ÖPNV sich nicht gegenseitig behindern oder es zu gefährlichen Begegnungssituationen kommt.
Ich greife noch mal auf deinen Hinweis zurück:
Bummelradler sind für mich Leute zwischen Schrittgeschwindigkeit und deutlich unter 20.
Wenn ich nach München fahre, ist das eindeutig zu langsam, da kann ich ja gleich reinjoggen. Ziel ist da eher ein 25er Schnitt.
Ich erlebe das anders. Radfahrer*innen die mit Geschwindigkeiten unter 20 unterwegs sind, sind in Hannover sehr häufig. Wenn man die Durchschnittsgeschwindigkeit inklusive Ampelstopps usw. mit berücksichtigt, sind es sehr sehr viele Radfahrerinnen, die mit einem Schnitt unter 20 km/h unterwegs sind.
Wenn ich mit googlemaps eine Fahrradroute berechnen lasse, die durchs Stadtgebiet führt, dann komme ich auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 17 km/h.
Tatsächlich schaffe ich es in der Regel nicht, diese Durchschnittsgeschwindigkeit auch zu fahren, denn meistens brauche ich etwas länger als von Google angegeben, trotz Sieben-Gang-Nabenschaltung. Es sei denn Rückenwind erhöht mein Tempo. Jetzt bin ich zwar nicht mehr der Jüngste, aber mein Leben lang bereits auf dem Rad unterwegs, ich habe das allerdings nie ernsthaft als Sportart betrieben.
Und ich würde für mein Radfahrverhalten keinesfalls den Begriff "Bummelradler" gelten lassen! Außerdem ist nach meinen Erfahrungen das angegebene Radfahrtempo für viele Radfahrende, durchaus auch für jüngere völlig normal. Anscheinend ist es nicht identisch mit der Sorte Radfahrer*innen, die mehrheitlich auf den Einfallstraßen nach München unterwegs sind.
Und weder für mich noch für sehr viele andere Radfahrende in Hannover gilt, dass sie das Tempo, das sie mit dem Rad fahren, auch joggend erreichen würden.
Ich muss da jetzt erst mal ein bisschen über diese Radfahrer-Typendifferenzierung nachdenken. Aber "
"Bummelradler" = alles was deutlich unter 20 fährt geht meines Erachtens gar nicht. Vielmehr gibt es eine große Gruppe von Radfahrenden, die mehr oder weniger deutlich unter 20 fahren, und die ich nicht abwertend als "Bummelradler" bezeichnen möchte.