...weswegen auch in D mittlerweile die meisten der hier zugelassenen LKW die Aufkleber schon haben. Ich denke, dass es einen starken Einfluss auf die LKW-Führer hat, wenn sie mehrfach pro Schicht an den (auch an Fahrer- und Beifahrer-Türen anzubringenden) Aufklebern an eigenen oder fremden Fahrzeugen vorbeilaufen müssen.
Ich befürchte, die "Totwinkel-Aufkleber" bewirken nicht so sehr, wie es wünschenswert wäre, dass LKW-Fahrer wie vorgeschrieben maximal mit Schrittgeschwindigkeit abbiegen, oder den Abbiegeassistenten einschalten und verstärkt den Fuß- und Radverkehr beachten, oder besonders sorgfältig die drei für das Rechtsabbiegen relevanten Spiegel oder neuerdings ja zum Teil auch Kameras kontrollieren.
Aber es wird Fahrradfahrer*innen vielleicht noch vorsichtiger machen als ohnehin schon. Nicht zuletzt deshalb, weil im Falle eines Unfalles ohnehin jetzt schon oft "Victim Blaming" stattfindet nach dem Motto: "Der LKW fährt nicht wie die/der Fahrradfahrer*in zum Spaß, sondern ist ernst zu nehmender Wirtschaftsverkehr, demgegenüber haben "untergeordnete" Verkehrsteilnehmer*innen weniger Rechte, auch wenn sie ihnen vielleicht auf dem Papier zustehen."
Sollte also tatsächlich nachweislich der "Totwinkel-Aufkleber" bewirken, dass die Unfallzahlen zurückgehen, dann ist damit noch nichts darüber gesagt, wodurch. Für wünschenswert halte ich es, dass die Überlebenschancen für Fahrradfahrer bei Rechtsabbiege-Unfällen steigen, bzw. es gar nicht erst zu einem Unfall kommt. Und zwar auch dann, wenn Fahrradfahrer*innen einmal nicht erkannt und berücksichtigt haben, dass Gefahr von Rechtsabbiegern droht.