Beiträge von Malte

    denn der Superheld hat sich an der rechten Hand verletzt.

    Nur mal so fürs Protokoll — ich bin gerade echt nicht in der Stimmung, mir nett gemeinte Beleidsbekundungen anzuhören — irgendwo in diesen Bildern erkennt der Fachmann eine prächtige Zerrung (oder Prellung?), die mich noch ein paar Monate begleiten wird:

    Das sind MRT-Aufnahmen meines rechten Handgelenkes und allein schon der anderthalb Arbeitstage wegen, die für diverse Arztbesuche draufgegangen sind, muss ich noch mal in mich gehen, ob ich das PK 27 aufs Brot schmieren möchte. Ich bin mir aber noch immer nicht sicher, dass das den Aufwand wert ist, beziehungsweise ob ich nachher nicht irgendwie blöder dastehe als ohnehin schon.

    Immerhin: Die Handlungsempfehlung lautet, das Handgelenk normal zu belasten. Also: Viel Fahrrad, viel Computer. Normaler Alltag.

    Dennoch bin ich erstmal von jeglichen Versuchen geheilt, bei nächster Gelegenheit wieder Ordnung in den Straßenverkehr zu bringen: Wenn ich das nächste Mal die halbe Baustellenabsicherung auf der Fahrbahn tanzen sehe, dann rufe ich allenfalls 110, aber ich werde mich hüten, noch mal Hand anzulegen.

    Als Verkehrsteilnehmer muß man grundsätzlich darauf vertrauen können, daß die anderen Verkehrsteilnehmer sich regelkonform verhalten.


    Um das mal zu verdeutlichen: Da hätte auch ein anderer Radfahrer statt des Taxis ankommen können, dann hätten wir jetzt womöglich zwei Schwerverletzte. Ich halte diese Praxis der Rechtsprechung, Geisterradler auf Hauptstraßen fast immer fast vollständig aus der Haftung zu nehmen, für grundfalsch. Geisterradelei gehört abgeschafft und strikter bestraft. Überall und immer.

    Aber auch hier möchte ich zu bedenken geben, dass es den Straßenverkehrsbehörden äußerst schwerfällt, Sonderwege vernünftig zu beschildern. Man kann schlichtweg nicht darauf vertrauen, dass sich andere Verkehrsteilnehmer regelkonform verhalten, wenn jene wiederum womöglich irgendwo ein [Zeichen 240][Zusatzzeichen 1000-31] bekommen haben, das zwei Stunden zuvor im Zuge einer Arbeitsstelle im Straßenverkehr aufgestellt wurde.

    Und obwohl ich Geisterradeln hasse wie die Pest: Bei den Beschilderungskünststücken, die sich die Hamburger Straßenverkehrsbehörden momentan mal wieder leisten, mag ich es keinem normalsterblichen Verkehrsteilnehmer verübeln, dass er mal mit dem Rad auf der falschen Straßenseite landet. Ich halte aber wenig davon, ihm wiederum die Ignoranz der Behörde zur Last zu legen.

    Meine Erfahrung begrenzt sich leider auf die Nachricht, dass der Riemen bei den IKEA-Fahrrädern nichts taugt und reißt. Ansonsten kommt es, soweit ich es aus unserem gemeinsamen Hamburger Fahrradumfeld mitbekomme, eher auf den Einsatzzweck an: Wenn du in der Stadt unterwegs bist und dein Fahrrad pflegst, ist ein Riemenantrieb super, für die Tour zum Nordkap, bei der man unterwegs keinen Ersatzriemen finden wird und der Transport in der Tasche aufgrund dessen Empfindlichkeit schwierig wird, taugt es nichts.

    Nun denn, wie dem auch sei - Ich hab heute Mittag eine Mitteilung an die Polizei Hamburg verschickt.

    Sobald ich dort eine Rückmeldung bekomme, werde ich diese hier gerne posten.

    PK 21 antwortet ja leider grundsätzlich nicht auf E-Mails, stattdessen antwortet aber VD 51, der hier offenbar zuständig ist: https://www.facebook.com/groups/alltags…721434324604998

    Da bin ich ja mal gespannt, das werde ich nachher mal unter die Lupe nehmen.

    Warum gibt es auf der Alsterkrugchaussee auf der Seite, auf der der Unfall passierte keinen Zwei-Richtungs-Radweg? Zumindest sieht das auf dem von dir verlinkten google-street-view-Bild so aus, dass der Radweg nur in Fahrtrichtung der Autos befahren werden darf. Wenn dieses und die weiteren Bilder auf google-street-view, die ich mir angeschaut habe noch aktuell sind, dann gab es für den verletzten Radfahrer keine Möglichkeit auf dieser Seite der Alsterburgchaussee, legal entegegengesetzt der Fahrtrichtung auf dem Radweg zu fahren. Das sollte man ja auch eigentlich nicht machen. Andererseits, gibt es aber auch keinerlei Querungsmöglichkeiten in der Nähe, die es erlauben würden, die drei Autofahrspuren in die eine Richtung, den breiten Grünstreifen und die drei Autofahrspuren in die andere Richtung zu überqueren, um auf der richtigen Radwegseite zu fahren.

    Aufgrund der seltenen Querungsmöglichkeiten ist Geisterradelei leider an der Tagesordnung. Das ist dann an den teilweise recht engen, dicht bewachsenen Einmündungen fatal.

    Es gab sechs Monate auf Bewährung: Tote Radfahrerin: Lkw-Fahrer verurteilt


    Die Fahrererlaubnis bleibt nach meiner Kenntnis unberührt.


    Und die Drunterkommentare kann man sich mal wieder schenken:

    DIE WeLT hat einen ausführlicheren Artikel über die Gerichtsverhandlung veröffentlicht, der natürlich Springer-typisch nicht ohne die Frage des Kulturkampfes und Krieges auf der Straße auskommt: Unglück zeigt Kulturkampf auf Hamburgs Straßen

    Zitat

    Sehr geehrte Damen und Herren,


    in der Osterstraße in Höhe der Hausnummer 24 wird momentan an der Fassade gearbeitet. Dazu wurde auf dem Gehweg ein Baugerüst aufgestellt, durch das der Radverkehr zusammen mit dem Fußverkehr auf einem freigegebenen Gehweg geleitet wird. Leider funktioniert es dort weder mit der vorgeschriebenen Schrittgeschwindigkeit des Radverkehrs noch mit der Rücksichtnahme auf Fußgänger besonders gut, angeblich soll es schon zu Kollisionen zwischen Radfahrern und Fußgängern gekommen sein. Außerdem finden Radfahrer an der Kreuzung hinter dem „Tunnel“ keinen für den Radverkehr gültigen Signalgeber vor und orientieren sich zwangsläufig an der Fußgängerampel, was wiederum zu Irritationen mit abbiegenden Kraftfahrern führt.


    Ich vermute, dass es leider nicht bis zum Ende der Baumaßnahmen möglich sein wird, den Radverkehr über die Fahrbahn an der Arbeitsstelle vorbeizuführen, da der Bereich neben der Gerüststellung als Parkplatz genutzt wird. Sehen Sie eine Möglichkeit, den Radverkehr bereits in Höhe des Eppendorfer Weges mit einer sicheren Führung vom Radweg herunter auf die Fahrbahn zu leiten, um die Situation für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten?


    Mit freundlichen Grüßen
    Malte Hübner

    Zitat

    Sehr geehrte Damen und Herren,


    aufgrund des Wasserrohrbruchs in der Kollaustraße wurde vor etwa einem Monat unter anderem im Deelwisch eine Absperrung aufgestellt, um die Sackgasse vor dem Ausweichverkehr aus der Kollaustraße zu schützen.


    Im Deelwisch wurden dazu zwei Zeichen 250 aufgestellt, eines davon mit dem Zusatzzeichen „Anlieger frei“. Das ist insofern problematisch, als dass es sich beim Deelwisch um eine relativ wichtige Radverkehrsverbindung zwischen der Innenstadt und den nordwestlichen Stadtteilen Hamburgs handelt. Mir ist klar, dass es nicht beabsichtigt war, dem Radverkehr die Durchfahrt zu verbieten, sondern dass man lediglich verhindern wollte, dass der Ausweichverkehr der Kollaustraße in die Kollau plumpst, aber auf diese Weise lässt man dem radfahrenden Verkehrsteilnehmer wieder selbst entscheiden, inwiefern Verkehrszeichen für ihn gültig sind und ob er sie beachten möchte oder nicht.


    Ich möchte Vorschlagen, entweder die Absperrungen zu entfernen, da die Kollaustraße wieder befahrbar ist, oder wenigstens ein Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ zu ergänzen.


    Mit freundlichen Grüßen
    Malte Hübner

    Im Schatten der DSGVO kommt aus Brüssel der nächste Angriff auf das freie Internet. Während man bei der DSGVO nach zwei Wochen davon ausgehen kann, dass Datenschutz eine sinnvolle Angelegenheit ist und mich als Webseitenbetreiber nur die üblichen DSGVO-Auskunftsmails nerven, geht’s beim neuen Urheberrecht und Leistungsschutzrecht mal wieder ins Eingemachte.

    Julia Reda hat eine gute Zusammenfassung geschrieben:

    Zitat
    • A proposal to reform EU copyright was presented by Günther Oettinger shortly before leaving his post as Digital Commissioner.
    • The proposals seek to limit our ability to actively participate online to benefit the business models of media conglomerates: “Censorship machines” for internet platforms, a “link tax” for news content and a very narrow exception for text and data mining would curtail how we can share links, upload media and work with data.
    • EU member state governments approved the plans (while suggesting some changes) in the Council. Only the Parliament can stop them now.
    • In the lead Legal Affairs Committee, MEP Axel Voss (EPP) is tasked with finding compromises that have majority support. Unperturbed by a year-long debate about their flaws, he is trying to drum up support for upload filters and a “link tax”.
    • Next, after many delays, the Legal Affairs Committee will vote on June 20, 2018. The result then needs to be confirmed by the entire Parliament in a plenary vote. Citizens have very little chance to influence the final step after that: Reaching a compromise between the institutions.

    Als kleiner, bummeliger Webseitenbetreiber kann ich beides nicht erfüllen. Weder ist es mir möglich, alle Beiträge manuell freizuschalten und auf mögliche Urheberrechtsverletzungen zu prüfen, noch kann ich möglicherweise Gebühren für Links auf Nachrichtenseiten zahlen. Ihr wisst, worauf ich hinaus will?

    Darum eine kleine Bitte: Helft mit, unsere Abgeordneten im Europäischen Parlament zu überzeugen, in zwei Wochen gegen diesen Vorschlag zu stimmen. Von unserer Bundesregierung ist in dieser Hinsicht mal wieder nichts zu erwarten, man setzt sich in Brüssel entgegen der Versprechungen aus dem Wahlkampf nun doch für die so genannten Zensurmaschinen ein. Herzlichen Dank.

    Whatever, es hilft nichts. Abseits von lustigen Petitionen, die in Brüssel niemanden interessieren, gibt es noch die Möglichkeit, bei den einzelnen Abgeordneten anzurufen. Das interessiert die womöglich auch nicht so richtig, aber eventuell gelangt man ja an einen Bureaumitarbeiter von jemanden, der in dieser Sachlage noch ein bisschen unentschlossen ist:

    Ich mag nicht so richtig abwarten, ob auch bei dieser Thematik nichts so heiß gegessen wie gekocht wird oder ob das womöglich dann so richtig schiefgeht.

    Zitat

    Sehr geehrte Damen und Herren,


    an der Kreuzung Schanzenstraße / Altonaer Straße / Weidenallee / Kleiner Schäferkamp befindet sich eine der Lichtzeichenanlagen momentan in einem „unglücklichen“ Zustand.


    Aus der Schanzenstraße kommend ist der obere Signalgeber außer Betrieb genommen worden, da er offenbar nicht Teil der Baustellensignalisierung ist. Der linke Signalgeber ist um 90 Grad verdreht, der rechte Signalgeber wird von Verkehrszeichen verdeckt. Das führt offenbar bei den Verkehrsteilnehmern zu größeren Irritationen, ich habe dort in den vergangenen Tagen mehrfach Rad- und Kraftfahrer beobachtet, die ohne Verzögerung über die rote Ampel gefahren sind.


    Ich möchte Sie bitten, die Anlage wieder in einen verkehrstauglichen Zustand zu versetzen.


    Mit freundlichen Grüßen
    Malte Hübner

    Es gab sechs Monate auf Bewährung: Tote Radfahrerin: Lkw-Fahrer verurteilt

    Die Fahrererlaubnis bleibt nach meiner Kenntnis unberührt.

    Und die Drunterkommentare kann man sich mal wieder schenken:

    Sind das wirklich 19 Monate zwischen Unfall und Verhandlung? Bei einer Angelegenheit, bei der es - grob geschätzt - keinerlei Ermittlungsaufwand gibt?


    Was macht die Justiz dann bei komplizierten Dingen?

    Naja, Ermittlungsaufwand gibt es durchaus. Manchmal wird noch ein Gutachter bestellt, dann ist alles fertig und wird häufig direkt mit einem Strafbefehl abgehandelt. Gegen den legt der Beschuldigte dann Einspruch ein („die Radfahrerin war im Toten Winkel, ich bin unschuldig“), schon dauert’s mindestens ein halbes Jahr länger, bis Richter, Staatsanwaltschaft und Verteidigung einen gemeinsamen Termin finden. Das kann manchmal auch gut zwei oder drei Jahre dauern.

    Anschnallen, Luft anhalten: Auf diesem engen Wegelein in der Stresemannstraße wurde ein Zweirichtungsradweg angelegt.

    Ich war vorhin da, habe zufällig gleich einen Polizeibeamten der Fahrradstaffel getroffen, mache aber keinen Hehl daraus: Dort fahre ich nicht noch mal lang. Sorry. Ich weiß, ich neige mitunter ein bisschen zur Dramatisierung, aber auf einem engen Fuß- und Radweg für beide Fahrtrichtungen mit… ja, anderthalb Metern Breite? Nein, sorry. Da ist mir echt zu gefährlich, gerade wenn ich mir bei Facebook und Twitter durchlesen muss, dass es da heute morgen bereits zwei Kollisionen gegeben haben soll. Da mangelt’s mir wirklich am Verständnis: Für Fußgänger und Radfahrer wird eine vollkommen unnötige Gefahrenstelle gebastelt, während der Kraftverkehr zwei überbreite Fahrstreifen genießt.

    Boah.

    Fotos lade ich nachher hoch, @RadSchulze hat schon mal ein Video hochgeladen.

    Ich wundere mich ja immer wieder, dass die Polizei die Gefahrenlage an einigen Stellen verneint, bei denen alles so haarscharf abläuft. Diese Fußgängerüberwege im Kreuzungsbereich des Großmoordammes sind einfach saugefährlich, jeder einzelne für sich, weil die Kraftfahrzeuge dort häufig nicht mehr mit Tempo 50, sondern deutlich schneller unterwegs sind und im Zweifelsfall durchziehen.

    Die Polizei meinte mal, das wäre nicht gefährlich, es wären keine Unfälle bekannt. Dennoch habe ich bei meinen eher seltenen Besuchen beim lokalen Fahrradhändler jedes Mal (!) brenzlige Situationen beobachtet, mehrfach auch Scherben- und Abfallteile, die nach den Überresten Auffahrunfällen an den Fußgängerüberwegen aussehen („Huch! Ein Fußgänger! Brems! Krach!“).

    Toll ist insbesondere, dass man hier nur noch nach links und nicht mehr geradeaus fahren darf, so dass die gegenüberliegende Fußgänger- und Fahrradampel derweil grünes Licht zeigt. Ihr könnt euch sicher denken, was da passiert.

    Und hin und wieder wird ein solcher Unfall dann auch mal aktenkundig: Zeugenaufruf nach Verkehrsunfall mit leichtverletztem Fußgänger in Hamburg-Harburg

    Ich mag einfach nicht glauben, dass diese Kreuzung wirklich so unauffällig ist. Klar, viele Unfälle werden nicht aktenkundig, viele aktenkundige Vorfälle finden nicht den Weg in die Polizeipresse, dennoch: Wenngleich es kein Unfallschwerpunkt sein mag, brandgefährlich ist es allemal.

    Meinetwegen können wir die Diskussion an dieser Stelle beenden und uns darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind. Ich begrüße es, wenn die Möglichkeit geschaffen wird, unter bestimmten Voraussetzungen nicht benutzungspflichtige gemeinsame Geh- und Radwege zu kennzeichnen, wie auch immer.

    Ich bin eher der Meinung, man sollte die Regeln fürs Radfahren vereinfachen. Wir haben momentan schon 13 verschiedene Straßenteile, auf denen man unter gewissen Umständen mit dem Rad fahren kann, darf oder muss. Da muss nicht noch ein 14. oder 15. Straßenteil dazukommen.

    Dann lieber wieder [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] so definieren, dass keine Schrittgeschwindigkeit notwendig ist und an allen Stellen, die für den Radverkehr zu schmal sind, ganz konsequent das [Zusatzzeichen 1022-10]abschrauben.