• Aufgrund des traurigen Anlasses, das am Do., 13.01.2014 eine 18-jährige Radfahrerin von einem unaufmerksamen LKW-Fahrer bei dessen Rechtsabbiegevorgang getötet wurde, wird im Rahmen der CM am Folgetag ein Ghostbike am Unfallort (Armgartstr./Mundsburger Damm) aufgestellt und eine Schweigeminute eingelegt.

    Am Unfallort: Bitte Musik aus und [Zusatzzeichen 1012-32]

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    [Zeichen 244] sike tu li ilo tawa li pona! [Zeichen 244]

  • Ich hoffe die Polizei spielt da auch mit (Argumentationshilfe: der Vater der Getöteten ist laut Abendblatt Polizist) wenn wir da minutenlang für eine derartige "Veranstaltung" pausieren. Den Vorschlag die Polizei da vor Beginn mit einzubinden finde ich gut und wichtig.

    Apropo Abendblatt: Unter http://www.abendblatt.de/frage-des-tages gibt es aus gegebenen Anlass heute eine Umfrage zum Thema "Tut Hamburg genug für die Verkehrssicherheit der Fahrradfahrer?" (aktueller Zwischenstand: 70% nein bei 474 Teilnehmern)

  • Ich denke nicht, dass es da mit der Rennleitung ein Problem geben wird. Dies unabhängig davon, ob der Vater nun Polizist ist.
    Denn die negative Presse "Polizei räumt Mundsburger Damm, nach dem sich 300 Radfahrer zu einer Gedenkminute eingefunden haben" kann sich keine Polizei leisten.

    Bei der Einrichtung eines GEfahrengebietes und dem Verprügeln von Demonstranten haste immer noch genügend konservative Leute, die so ein Vorgehen begrüßen. Bei einer Radfahrerin und dem Gedenken an ihren Tod - da wird sich keiner trauen, dagegen seine Stimme zu erheben. Da bin ich fest von überzeugt.

    So sehr einige Leute Radfahrer auch hassen mögen - wem der Tod einer 18jährigen und eine Gedenkminute an einem Freitag abend mit resultierender Straßensperrung egal ist, in dessen Meinungsfußstapfen wird kein Politiker steigen. Will sagen: lass sie hupen und reden. Sie werden aber damit kein Gehör finden.

  • Der Inhaber der Fahrradecke Wandsbek, den ich (und wahrscheinlich auch die meisten anderen hier ;) ) kennen legt auch Wert darauf, dass das eine rein private Aktion war und er ausdrücklich keine Instrumentalisierung der Angelegenheit wünscht oder die Sache gar Werbung wäre.

    Die Schule der Verunfallten wurde mittlerweile auch angeschrieben, damit diese an die Eltern eine Botschaft weiterleitet, dass das Rad sofort entfernt wird, falls die Eltern etwas dagegen haben sollten.

  • Ich fände es tatsächlich gar nicht verkehrt, regelmäßig solche Fahrräder aufzustellen. Sofern die Leute diese weißen Fahrräder mit getöteten Radfahrern in Verbindung bringen, bleiben diese Gefahrenstellen wenigstens präsent. Ohne das Fahrrad wüsste nach zwei Tagen schon kaum noch jemand, was an der Ecke überhaupt passiert ist. Vielleicht bringt das dann auch den ein oder anderen mal zum Schulterblick.

  • Ich fände es tatsächlich gar nicht verkehrt, regelmäßig solche Fahrräder aufzustellen.


    Das funktioniert in Berlin über den ADFC. LINK

    Ob das eine große Wirkung hat, wage ich zu bezweifeln. Die meisten wissen nicht, worum es sich handelt. Ich bin trotzdem für die Ghostbikes und eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit, man sollte den Effekt bloß nicht überbewerten.


  • Ob das eine große Wirkung hat, wage ich zu bezweifeln. Die meisten wissen nicht, worum es sich handelt. .

    Ich habe so ein Ghostbike vor wenigen Monaten zum ersten Mal gesehen und sofort verstanden, worum es geht. Sehr hilfreich war eine Tafel im Fahrradrahmen mit groben biographischen Daten "Radfahrerin, 41 Jahre" und Kreuz!

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • @Spkr

    Diese Tafeln sind auch in Berlin angebracht, allerdings wird die wohl kaum jemand im Vorbeifahren, insbesondere vom Steuer eines Kfz aus, lesen. Diese Ghostbikes sind m.E. dennoch daher richtig und wichtig, ohne flächendeckende Verwendung und stärkere Öffentlichkeisarbeit würde ich den Effekt auf die zu mahnenden potenziellen Unfallverursacher aber eher nicht überbewerten.

  • Ich finde Ghostbikes vor allem deshalb sinnvoll, weil es wohl in keinem anderen Bereich eine derart zynische "Business as Usual" Haltung zu tödlichen Unfällen gibt wie im Straßenverkehr (und die Bahn, da sinds aber eher Suizide, im Schnitt 3 pro Tag).

    Fotos machen, Unfall aufnehmen, Leiche weg, weiter gehts.

    Klar, die Straße wird wieder gebraucht, aber bis auf ein paar Lichter erinnert dann kurze Zeit später nichts mehr an den Unfall. Ein Ghostbike ist da m.E. eine gute, weil dauerhaftere Lösung.

  • Es gibt auch "Stolpersteine", die nicht weiter auffallen, wenn man drüberweglatscht. Aber auf ner Karte sieht man die sofort:
    Man könnte überlegen, ob man Ghostbikes auch kartographiert.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Man könnte überlegen, ob man Ghostbikes auch kartographiert.

    Hat jemand einen groben Überblick, wie viele es davon in anderen Städten gibt? In Hamburg scheint man ja vor zwei Wochen offenbar das erste einigermaßen publikumswirksame Bike aufgestellt zu haben, obwohl ich der Meinung bin, schon mal irgendwo eines gesehen zu haben. Ansonsten könnte man das ja eventuell in dieser Unfallkarte vermerken.

  • steht nicht an der Unfallstelle im Spadenland, wo der LKW fast frontal in eine Gruppe Rennradler gefahren ist und einen davon tödlich verletzt hatte, eines?

    Ich glaube außerdem, dass das GhostBike an der Armgartstraße nur dort steht, weil der Unfall so unmittelbar vor einer CM stattfand. Und weil der Treffpunkt fast daneben lag.
    Damit möchte ich niemandem ans Bein pinkeln oder die Aktion schlecht machen. Aber Gelegenheit, ein GhostBike zu machen, hätte in HH schon genügend gegeben. ||

  • Das ist sicher richtig, es hat sich bei der CM spontan entwickelt - was auch gut war, dadurch wurde die Gesprächskultur in der Diskussionsgruppe endlich mal wieder versachlicht.

    Es gab auf einmal eine große Anzahl von Leuten die gemeinsam das auf die Beine gestellt haben. Das hat wirklich super geklappt. Ich würde mir wünschen, dass wir in Hamburg einfach keine Geisterräder mehr brauchen. Realistisch ist das leider nicht.

  • Das ist sicher richtig, es hat sich bei der CM spontan entwickelt - was auch gut war, dadurch wurde die Gesprächskultur in der Diskussionsgruppe endlich mal wieder versachlicht.

    Ich bin ja mal gespannt, ob denn binnen der nächsten 16 Tage wieder diese Abstimmeritis ausbricht. Da werden ja wieder ein paar Protagonisten auftreten, die da ihre Chance sehen, mal wieder alles schlechtzureden.

  • Derzeit ist alles ruhig. Sogar die Diskussion über das Fahrverhalten vorne lief doch sehr gesittet und konstruktiv.

    Ich bin leider erst April wieder dabei. Hoffentlich gibts bis dahin keinen weiteren Ghostbike-Anlass.