Zurück nach Hamburg: Wer wäre denn mit dabei?
Ich fahre ab 8.15 Uhr in Wedel mit, vor der nach der Köhlbrandbrücke wird der Grill aufgestellt und nach der Zieleinfahrt ein weiteres Mal. Bringt noch jemand was zum Mampfen mit?
Zurück nach Hamburg: Wer wäre denn mit dabei?
Ich fahre ab 8.15 Uhr in Wedel mit, vor der nach der Köhlbrandbrücke wird der Grill aufgestellt und nach der Zieleinfahrt ein weiteres Mal. Bringt noch jemand was zum Mampfen mit?
stellt sich in den kommenden Tagen heraus.
Ich werde (wenn das Wetter nicht allzu schlecht ist) von Lüneburg starten, wäre dann also auch bei der Köhlbrandbrücke. Grillen möchte ich aber nicht. Stattdessen überlege ich mir ob ich die Bananen-Verteil-Aktion hier aus dem Forum bei der Sternfahrt mal ausprobieren sollte, auch wenn ich ohne Lastenrad/Anhänger wohl nicht allzuweit kommen werde
Während ich sonst nach der Hamburger Sternfahrt (15:00) eigentlich immer gleich nach Hause fahre, überlege ich aber ob ich diesmal bei der anschließenden Menschenkette "Hand in Hand gegen Rassismus" (16:30) mitmachen werde, hängt aber natürlich auch vom Wetter ab.
Im Moment sieht das mit dem Wetter aber ja ganz gut aus:
Menschenkette "Hand in Hand gegen Rassismus"
ob ich die Bananen-Verteil-Aktion hier aus dem Forum bei der Sternfahrt mal ausprobieren sollte
30.000 Bananen verteilen muss logistisch gut organisiert werden
Ich könnte ca 50 Bananen trasnportieren.... finden sich noch 599 weitere Bananenverteiler?
Ich finde, so eine "Belohnungsaktion" hat mehr Charme, wenn damit Radfahrer im Alltagsverkehr angesprochen werden - also auf dem Weg zur Arbeit. Eine Dankeschön für das Radfahren in der Hauptverkehrszeit auf Einfallsmagistralen an die, die die Straßen vom Stau (Lärm, Dreck, usw.) entlasten . . .
Es stört mich ja auch überhaupt nicht, das danach nochmal mit mehr Charme zu machen, ich schrieb ja extra "ausprobieren", weil eben seit dem 04.05. nichts passiert ist.
Ich bin mir allerdings noch nicht sicher ob Bananen (die werden mir im Rucksack immer so schnell braun und matschig) für die Sternfahrt das richtige sind, mir ist aber auch noch keine gute Alternative (verpackt aber möglichst wenig Verpackungsmüll, gesund, allgemein beliebt, übersteht Transport im Rucksack) eingefallen. Vielleicht Bonbons (auch wenn Zucker nicht sooo gesund ist) oder Wasserflaschen.
Da es sich um eine Belohnung handeln soll, würde ich den Gesundheitsanspruch nicht zu hoch hängen. Regelmäßige Radelei hat ja auch den Vorteil, sich bestimmte Belohnungen wieder leisten zu *können*. Mit anderen Worten: Schokolade oder Kekse gingen auch. Das benachteiligt zwar Diabetiker, aber die eierlegende Wollmichsau...
Und Kekse gibt es in schönen Großpackungen, die man u.U. anschließend noch als Schraubenkiste weiterverwenden kann.
Und Kekse gibt es in schönen Großpackungen, die man u.U. anschließend noch als Schraubenkiste weiterverwenden kann.
Wie wäre es mit Franzbrötchen?
Nebenbei: Ich finde es aber wirkungsvoller und symbolträchtiger, wenn diese Aktion von der "Fahrradstadt" durchgeführt würde im Rahmen einer Kampagne, und z.B. auch Prominente sich daran beteiligen würden, wie z.B. der regierende Bürgermeister, der Bezirksamtsleiter, usw. . .
Das benachteiligt zwar Diabetiker, aber die eierlegende Wollmichsau...
Sowohl Typ 1 als auch Typ 2 Diabetiker freuen sich bei sportlicher Betätigung über Bonbons. Da ist nichts falsch gemacht. Alles gut.
Frühstück für Fahrradpendler bei Breakfast on Bridges:
So ganz erfolgreich war die Sache heute ja nicht: Eigentlich sollte es um 8.15 Uhr in Wedel losgehen, aufgrund technischer Probleme ließen sich unsere beiden Drahtesel aber erst gegen 9 Uhr in Bewegung setzen. Es bestand die Wahl zwischen der Fahrt von 12.45 Uhr vom Eidelstedter Platz, bei der wohl relativ lustlos zweieinhalb Stunden lang Richtung Jungfernstieg getrödelt wird, oder mit der S-Bahn noch schnell über die Elbe zu hüpfen und in Wilhelmsburg oder Harburg einzusteigen.
Wir entschieden uns für die S-Bahn, die schon gut mit mehreren Fahrrädern bestückt in der Elbgaustraße einfuhr. Als wir in Harburg ankamen, hatten sich zehn (!) Fahrräder in unserem Türraum angesammelt: Sechs direkt im Türraum, zwei rechts im Gang, zwei links im Gang. Bloß gut, dass nicht so viele Fahrgäste ohne Fahrrad dabei waren. Zwischendurch sah es mal so aus:
Immerhin ging das total gesittet ab, vollkommen unterschiedlich zu dem üblichen Gerangel im RE 70 nach Kiel. Keiner pöbelte herum, keiner warf sein Rad durch die Gegend, alles supercool und ohne Kratzer im Lack.
Zwischen Wilhelmsburg und Harburg sahen wir dann schon ein paar Teilnehmer der Sternfahrt. ADFC Dormagen on Tour. Vier Fünftel der Radlinge mit Warnweste. Ernsthaft. Ich war mir nicht sicher, ob es sich hier nicht doch um irgendeine Zubringer-Tour handelt oder ob hier wirklich jeder fast jeder eine Warnweste trägt.
Na gut, in Harburg steigen ungelogen knapp hundert Radlinge aus der S-Bahn, die rechnerisch nur 34 Fahrräder fasst (Sechs Wagen mit drei Türen mit je zwei Fahrrädern minus dem verbotenen Türraum ganz vorne).
Los geht’s. Die Rennleitung sperrt die Kreuzung ab, weil die Sternfahrt bereits rollt, und wir zögern ein bisschen über die rote Ampel zu fahren, obwohl ja eh alles gesperrt ist. Gleich danach fällt mir auf, dass zwar die Kreuzung gesperrt war, aber nicht die Ein- und Zufahrten drumherum — und da corkte auch niemand. Und so vergingen gerade mal 47 Sekunden, bis mich der erste beinahe angefahren hatte:
Zusammen mit einem anderen Radling führte ich den Typen aus der Demonstration heraus, die wir nunmal waren. Und was war der auch gleich sauer! „ICH MUSS ZUR ARBEIT IHR ARSCHLÖCHER“, „IHR SEID KEINE DEMO, WO IST DIE POLIZEI???“, „IHR HABT NUR EINE SPUR“, uuuuuuuuuuund: „IHR FAHRT NICHT AUF DEM RADWEG.“
Kann ich nicht einmal im Leben, once in a lifetime, an einen normalen Autofahrer geraten? Dass sich die Rennleitung nur um die allerallergrößten Kreuzungen kümmert und die restlichen Querungsstellen der Geduld der Kraftfahrer überlässt ist ja durchaus ein berechtigter Kritikpunkt, der wohl insgesamt auf die personelle Situation zurückzuführen ist. Aber warum kann dann nicht mal ein Kraftfahrer in der Demonstration mitfahren, der tatsächlich nur zur Arbeit muss und die Lage aufgrund der großen Lücken im Teilnehmerfeld falsch eingeschätzt hat? Dieses ganze dumme Geblöcke geht mir echt auf die Nerven — und ich merke, dass es mir zunehmend schwerer fällt, freundlich darauf zu reagieren.
Immerhin ist der Typ dann doch noch an der nächsten Kreuzung abgefahren. Hätte mir ja noch gefehlt, dass der mich gleich nach nicht mal zwei Minuten überfährt.
So. Und was hatte es nun mit diesen vielen Warnwesten auf sich?
Okay, insgesamt sind das nicht mal mehr ein Fünftel der Teilnehmer, die eine Warnweste tragen, wobei bei ziemlich vielen Radlingen die Warnweste noch verpackt im Fahrradkorb transportiert wurde. Es stellte sich heraus, dass die Warnwesten von dieser schon-gecheckt-Kampagne an einigen Startpunkten verteilt worden sind — angeblich sogar mit der Bitte, sie während der Demonstration zu tragen.
Nun denke ich mir immer noch: Es sind nur Warnwesten, kein Grund sich jetzt künstlich zu empören. Trotzdem: Was soll denn die Botschaft dieser Demonstration sein, wenn ein deutlicher Teil der Demonstranten eine Warnweste trägt? Soll das die Teilnehmer als zur Demonstration zugehörig kennzeichnen? Oder ist die Teilnahme an der Demonstration so gefährlich, dass man sich mit einer Warnweste „schützen“ muss? In den Forderungen der Demonstration taucht dazu nichts auf — aber ich finde es schon ziemlich interessant, auf einer Fahrrad-Demonstration Warnwesten zu verteilen, weil das Radfahren in Hamburg offenbar so ultramegagefährlich ist. Interessant ist auch, dass schon-gecheckt inklusive der Warnwesten nicht nur eine Art Partner der Sternfahrt ist, sondern offenbar auch vom ADFC Hamburg unterhalten wird.
So bleibt dann doch etwas Verwunderung.
Weiter geht’s durch Moorburg zur Köhlbrandbrücke. Wieder sperrt die Polizei nur vereinzelt Kreuzungen ab, mal hier, mal da, aber die Kraftfahrer warten größtenteils artig. In Moorburg haben einige Kraftfahrer so nett links und rechts der Fahrbahn geparkt, dass es sich etwas staute — vielleicht will man keine Radfahrer in diesem Dorf, das vermutlich eh keine große Zukunft mehr hat. Vielleicht war es auch einfach Zufall, dass die Wagen so parkten. So wie im letzten Jahr. Und im vorletzten Jahr.
Ich weiß nicht, ob es an der strafferen Organisation lag oder an unserer weit abgeschlagenen Position im Teilnehmerfeld, aber wir kamen ohne nennenswerte Wartezeiten durch. Keine zehn Minuten vor der Köhlbrandbrücke, etwa eine Viertelstunde in Veddel, da kann man nicht meckern, obwohl ich ja eigentlich gerne den Grill aufstellen wollte.
Ziemlich nervig waren hingegen die aberhunderten Hobbyfotografen oben auf der Brücke. Ich erinnere mich ja noch an die vorigen Sternfahrten, bei denen ich teilweise auch für den ADFC fotografiert hatte und trotzdem nicht kurz auf der Brücke anhalten durfte, dieses Mal hat das aber offenbar niemanden gestört. Stattdessen ging es dort oben zu wie im Parksuchverkehr auf dem Wiesendamm: Einer fährt von rechts oder links los, der nächste parkt dort ein, in der Mitte fließt der Verkehr ein bisschen besser. Naja, gibt schlimmeres.
Ziemlich cool: Bergab herrschte Stau. Ernsthaft: Fand ich wirklich cool. In den letzten Jahren ging’s dort mit Karacho die Ebene herunter und ich habe jedes Mal gestaunt, wie wohl solche Teilnehmer, die eventuell nur drei oder vier Mal im Jahr auf dem Rad sitzen, ihr Fahrrad von 60 Kilometern pro Stunde wieder abbremsen können, beziehungsweise überhaupt bei einem solchen Tempo die Kontrolle über ihr Fahrzeug behalten. Und ich weiß nicht, ob es Absicht oder Zufall war, aber diesen Geschwindigkeitsexzessen wurde dieses Mal vorgebeugt:
In Veddel war dann wieder eine mehr oder weniger lange Pause, dann ging’s weiter auf die Autobahn und ich bekam gleich wieder einen Rappel: Niemand sperrte die Autobahn ab. Klar, die Polizei hat den Verkehr ausgebremst und den vorderen Fahrzeugführern sicherlich erklärt, dass sie jetzt erstmal nicht fahren werden, aber dennoch überzeugt mich das nicht so richtig. Dann kommt da wieder ein Ungeduldiger daher und drängelt sich rechts oder links vorbei und schon ist wieder Malheur — das hatte ich in den vergangenen Jahren ja oft genug erlebt:
Malheur war dann auch gleich ein paar hundert Meter später: Eine Radfahrerin hatte es ordentlich auf den Asphalt gehauen, offenbar mit Feindberührung eines zweiten Radlers, so dass eine Platzwunde und offenbar auch eine Gehirnerschütterung zu versorgen war. Gut, der Rettungsdienst war am Telefon recht unbekümmert, man würde irgendwie hinter der Sternfahrt einfahren und wäre gleich da, super, nur taten sich im Teilnehmerfeld, in dessen hinteren Bereich wir uns mittlerweile befanden, immer größere Lücken auf. Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis die Autos auf der Autobahn wieder losführen und wir im Extremfall verständnisvolle Kraftfahrer bei Tempo 120 einfangen müssten.
Zum Glück rückte dann doch irgendwann die Rennleitung an und nahm sich der Verletzten an:
Weiter geht’s, rein in die Stadt, zack, fast gleich wieder bei einem Sportwagen auf der Motorhaube gelandet. Der wollte nämlich abbiegen, weil seine Ampel grünes Licht zeigte und wir… ja, wir… äh… naja, Radfahrer!!! Braucht es da noch weitere Worte??????????
Schade, dass ich zu feige bin, solche Fotos unverpixelt zu zeigen, denn der Typ springt quasi sofort aus seiner Karre und brüllt mit wutverzerrtem Gesicht herum, das ist echt sehenswert:
Auch da gibt’s die üblichen Probleme: Wo sind die „scheiß Bull’n?“, „Ihr Radfahrer fahrt doch auch immer über rot!!!“ und „Ich hab’s eilig!“ Dazu gab’s dann noch ein bisschen rassistische Kackscheiße, weil der Radfahrer in dem weißem Oberteil offenkundig kein Arier war, der Sportwagen-Fahrer aber eine reinrassige Linie bis zu Zeiten des Kaisers vorweisen kann. Er pöbelte noch eine Weile herum, macht immer wieder Anstalten, einen von uns gegen die Beine zu fahren. Wir versprechen ihm regelmäßig, dass gleich die Polizei käme und er all seine Probleme mit den Verkehrsregeln, dem Versammlungsrecht und seinem Arier-Nachweis mit der Rennleitung bequatschen könne, aber als dann die Rennleitung tatsächlich mit Blaulicht am Horizont auftauchte und das Ende der Demonstration vor sich herschob, entschied sich der Typ aber dafür, nicht mehr die letzten dreißig Sekunden in seiner Karre auszuhalten, sondern trag lieber die Flucht Richtung Autobahn an:
Ich glaube ja schon, dass er tatsächlich Schiss hatte, mindestens für seine rassistischen Bemerkungen ordentlich Ärger zu bekommen. Seinen Job übernahmen dann aber gleich eine Reihe weiterer Kraftfahrer, die sich hupend und gestikulierend mit einem Motorradradfahrer der Rennleitung anlegten:
Ich find’s ja immer wieder interessant, dass am Lenkrad nicht nur der Respekt vor dem Leben anderer Verkehrsteilnehmer vollkommen verschwindet („Ist ja nur ein Radfahrer und ich habe erst vor drei Tagen einen Radfahrer gesehen, der über eine rote Ampel gefahren ist“), sondern man sogar die Polizei anhupt, weil man es so eilig hat.
Weiß nicht.
War aber insgesamt dennoch eine schöne Tour, auch wenn ich diese Warnwesten-Geschichte für etwas unnötig halte. Ich glaube zwar nicht, dass es außerhalb unseres Kreises der berufsempörten Radfahrer überhaupt auffallen wird, aber damit kommuniziert man doch, dass Radfahren total gefährlich ist und man mindestens Warnweste und Helm tragen sollte. Ich glaube nicht, dass das mit den eigentlichen Zielen der Sternfahrt konform geht.
Wobei: Vielleicht hätte eine Warnweste meine Freundin davor bewahrt, beinahe angefahren zu werden. Am Wördemannsweg dachte sich ein Kraftfahrer wohl, dass die Wahrscheinlichkeit, dass nach dem einen Radfahrer, den er schon auf dem Radweg durchlassen musste, noch ein zweiter käme, ziemlich gering wäre, und fuhr mal auf gut Glück los, so dass ich wiederum eine Vollbremsung auf dem Radweg hinlegte, um ihm im Weg zu stehen. Er regte sich dann kraftfahrertypisch auf, dass er jetzt wieder warten musste, aber immerhin brachte ich die Herzdame heil nach Hause.
Kann man sich echt nicht ausdenken.
die Warnwesten sind uns auch sauer aufgestoßen.
was stand gleich noch drauf? "auf den richtigen Weg" oder "der richtige Weg"?
Was soll das? Einladung für Autofahrer, mal eben das übliche "Radweg!!!! Da ist der richtige Weg!!!" abzulassen?
Soll das Geisterradler adressieren? In Hamburg? Da hätt ich genug Material von geisterradelnden Warnwestenträgern sammeln können.
Ich glaube, stand heute, dass das erst mal meine letzte Sternfahrt in Hamburg war.
Ja, die Pausentrödelei hat sich im Vergleich zum letzten Jahr massiv verbessert. Deutlich bessere Koordination.
Aber: keine Ordner, keine Polizei. Und die ungesperrten Kreuzungen waren mir diesmal egal. Sollen sich andere damit rumärgern.
Außerdem wurde da teilweise gefahren, als ob es kein Morgen gäbe. Bei einer Teilnehmerin hat's mir schlussendlich gereicht und ich hab sie angemault, dass sie doch bitte mal vernünftig fahren möge. Aber hey, Pedelec die Köhlbrandbrücke hoch - da kann man sich ruhig mal mit 2cm Abstand zur Mittelleitplanke vorbeidrängeln. Hauptsache, 2 Räder weiter vorn stehen.
Auch das Publikum bei der Sternfahrt ist so... und die Stimmung auch ...
Ich fahr lieber 2x Berlin bei strömendem Regen, als 1x Hamburg bei Sonnenschein.
die Warnwesten sind uns auch sauer aufgestoßen.
was stand gleich noch drauf? "auf den richtigen Weg" oder "der richtige Weg"?Was soll das? Einladung für Autofahrer, mal eben das übliche "Radweg!!!! Da ist der richtige Weg!!!" abzulassen?
Genau so.
Laut "http://www.schon-gecheckt.de"
Zitat
Meine Checkliste als RadfahrerIn
- Ich benutze die vorgeschriebenen Wege für Radfahrer.
- Ich fahre auf der rechten Straßenseite.
- Ich achte auf abbiegende Autos, Busse und Lkw, denn ich kenne den „Toten Winkel“.
- Ich fahre eindeutig für andere, gebe Handzeichen.
- Ich fahre nicht unbedacht auf die Fahrbahn.
- Ich rechne damit: Autofahrer machen auch Fehler.
- Ich verzichte auch mal auf meine Rechte.
- Mein Motto heißt: kommunizieren!
Laut "http://www.schon-gecheckt.de"
Der Vollständigkeit halber sollte auch die Checkliste für Autofahrer erwähnt werden:
ZitatMeine Checkliste als AutofahrerIn
- Ich weiß: Die Fahrbahn ist oft auch für Radfahrer da.
- Beim Überholen von Radfahrern drossele ich das Tempo und halte ausreichend Abstand.
- Beim Abbiegen achte ich auf Radfahrer und Fußgänger.
- Ich parke nicht auf Radwegen, Radfahrstreifen und Schutzstreifen.
- Ich achte beim Türöffnen auf Radfahrer und Fußgänger.
- Ich rechne damit: Radfahrer machen auch Fehler
- Ich verzichte auch mal auf meine Rechte.
- Mein Motto heißt: kommunizieren!
Ganz am Rand: Ich wundere mich bei solchen Seiten oft, wer diese "AUTOFAHRERLN" oder "RADFAHERERLN" sind. Klingt so, als ob das ein Österreicher geschrieben hätte
Aber: keine Ordner, keine Polizei. Und die ungesperrten Kreuzungen waren mir diesmal egal. Sollen sich andere damit rumärgern.
Ich frage mich ja tatsächlich, wie das mit den Kreuzungen gedacht ist. Dass die Kraftfahrer vielleicht nicht ganz so gerne warten, bis da mehrere zehntausend Radfahrer gequert haben, ist ja kein Geheimnis, das muss doch auch der Polizei und den Veranstaltern bewusst sein.
Im letzten Jahr wurde ja offenbar tatsächlich von der Polizei explizit der Wunsch geäußert, die Radfahrer mögen das Absperren der Kreuzungen bitte der Polizei überlassen. Da dachte ich mir vor der Tour noch, die werden dann wohl ein bisschen mehr Personal dabei haben — hatten sie aber nicht. Im Endeffekt lief das ja auch darauf hinaus, dass ich schon nach wenigen hundert Metern bereits am Corken war, weil ein Kraftfahrer in Wedel gerne durch das Teilnehmerfeld fahren wollte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich da mit den Jahreszahlen vertue, aber bis Blankenese hatte ich auch schon drei Trophäen gesammelt in Form von Beleidigungen und „Ich fahr euch tot“-An
Mal angenommen, es stellte sich kein beherzter Radling irgendwo vor solche Autos: Was soll denn dann passieren? Klar, die meisten Kraftfahrer warten geduldig. Aber dann gibt’s ja doch noch den gewissen Prozentsatz von Kraftfahrern, die irgendwie einen dringenden Termin haben oder zur Arbeit müssen oder einfach kein Bock auf Wartezeiten haben und trotzdem losfahren und sich gerne durchdrängeln möchten.
Und dann kommt eben auch alle paar Kilometer einer wie der Sportwagen-Typ da oben, der mit wutverzerrtem Gesicht und mit Vollgas auf die Radfahrer zuhält. Und wenn jemand schon direkt beim Umschalten auf grünes Licht auf 180 ist, dann zögert der meiner Meinung nach auch nicht lange und fährt tatsächlich mal jemanden über den Haufen.
Das heißt, wenn keiner corkt, dann bahnen sich solche Kraftfahrer ihren Weg durchs Teilnehmerfeld — was dann an Brems- und Ausweichmanövern und Verletzungen anfällt, mag sich ja jeder selbst ausmalen. Und wenn der erste Kraftfahrer fährt, dann fährt auch der zweite und der dritte und schon zieht auch ein 40-Tonner durch die Masse hindurch.
Andererseits sind wir hier aber nicht bei der Critical Mass, wo man auf solche Konflikte vorbereitet sein muss. Das hier ist eine Demonstration, da erwarte ich, dass Polizei und Ordner für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen. Klar, man kann nicht an jeder Grundstückszufahrt einen Beamten postieren, aber wenigstens die größeren Kreuzungen mit mehreren Abbiege-Fahrstreifen sollten sich doch irgendwie überwachen lassen. Hier fahren schließlich auch stinknormale Radfahrer mit, so genannte Genuss- und Aufrechtradler, die im Leben noch nie solche Kontroversen mit abbiegewilligen Kraftfahrern austragen mussten. Soll dann solchen Teilnehmern ebenfalls zugemutet werden, sich vor abbiegende Sportwagen zu werfen? Soll sich Opa mit beiden Enkeln als „Fahrradterrorist“ beschimpfen lassen und mit solchen Leuten diskutieren? Oder die älteren Damen mit ihren Elektrorädern? Oder baut man heimlich doch darauf, dass die Critical-Mass-erfahrenen Teilnehmer schon irgendwie für Ruhe sorgen werden?
Es ärgert mich tatsächlich mächtig, dass dieser Konflikt offenbar überhaupt nicht gelöst wird.
Ich war von Norderstedt bis St. Pauli dabei und hatte keine Konflikte der beschriebenen Art erlebt. Vielleicht war es nur Glück?
An großen Kreuzungen stand Polizei (von Hamburg und Schleswig-Holstein) mit Fahrzeugen und Personal an den Zufahrten. Ich hatte den Eindruck, alles wäre gut organisiert gewesen und insgeamt eine friedliche Stimmung.
Ich bin vom Altonaer Balkon mitgefahren und habe mehrere Situationen erlebt, wo Kfzler ihre Pferdestärken etwas durch gegangen sind.
1. Vorfall: Altona Höhe Bahnhof keine 600m war ich dabei als ein Taxifahrer sich hupend in das Teilnehmerfeld schob. Er wurde aber sehr schnell von mehreren Leuten gecorkt.
2. Vorfall: Amsinckstraße (B4) Ecke Heidenkampsweg. Eine Mercedes Fahrerin aus dem Heidenkampsweg schoss mit Vollgas Richtung Elbbrücken und konnte aufgrund mutiger Corker gebremst/gestoppt werden.
3. Vorfall: Harburg Großmoordamm/Walter-Dudek-Brücke ... Herdentrieb ... 4 Autos fahren parallel zur Masse. Da habe ich den ersten Wagen gecorkt. Die Fahrerin hat geheult und meinte "Sie wolle doch dem Krankenwagen folgen, in dem ihr Freund sitzt." Viel zu gefährlich sie weiter fahren zu lassen. Als ein weiter Corker hinzukam bin ich weiter gefahren.
Teilweise fand ich es auch sehr merkwürdig, dass die wirklich großen Kreuzungen wie eben vom 2. Vorfall nicht polizeilich abgesichert waren.
Insgesamt fand ich den Ablauf aber auch besser als letztes Jahr, wegen den kurzen Pausen.
Da um kurz vor 7:00 Uhr mein RE nach Lüneburg fuhr machte ich mich gegen 6:15 gemütlich auf den Weg zum HbF. Schön, wie leer die Straßen Sonntags früh sind: Kaum Autos und nur 1 Geisterradler (an einer Stelle an der Fahrbahnradeln erlaubt ist).
OT: Wieso muss ich für den RE eine Fahrrad(tages)karte kaufen, während z.B. Hunde kostenlos mitfahren dürfen? Nicht sehr touristenfreundlich (ja, wenn der Obulus nicht wäre, wäre ich öfter touristisch konsumierend im Hamburger Umland unterwegs).
Am Bahnsteig und im RE sind ca 10 Räder, die locker alle Platz finden, Sitze gibt es im Fahrradabteil keine, wer Packtaschen hat muss sie abmachen (es gibt nichtmal Haltegriffe) oder die Räder von 6 Klappsitzen aus 10m Entfernung beobachten. Da man sein Rad ja sowieso vor dem Zughalt ausstiegsbereit macht, wären Haltegriffe eigentlich ganz sinnvoll.
Am Bahnhof Lüneburg geht es dann um 7:45 los, ca 40 Teilnehmer. Der Tourenleiter erklärt die Tour und die Regeln ("Wir fahren ohne Polizeibegleitung als Verband auf der Fahrbahn, wenn nach dem ersten die Ampel auf Rot umspringt fahren wir geschlossen drüber, keine Lücken lassen).
Es wurde dann auch wirklich konsequent auf der Fahrbahn gefahren (besser als letztes mal ab Bad oldesloe wo viele Radwege und auch ein Gehweg mitgenommen wurden), auch an umschaltenden Ampeln wurde als Verband durchgefahren. ABER: Teilweise wurde vorne zu schnell (für einzelne Teilnehmer) gefahren und es kam zu Lücken. Besser wäre es, wenn die Langsamen Teilnehmer nach vorne gebeten werden und man weniger Pausen (zwischen den offiziellen Starpunkten) macht dafür geringeres Tempo fährt. Auch hätte noch gesagt werden können, dass man in 2er-Reihen fährt.
Bis Ortsausgang Lüneburg waren wir dann schon 50 Teilnehmer, in Winsen kamen dann nochmal mehr (u.a. 3 Einrad-Fahrer) dazu.
Spätestens ab Hamburg-Harburg waren es dann "überabzählbar" viele.
In Harburg nach dem Rathaus wurden wir dann mit den anderen Teilnehmern an einer T-Kreuzung zusammengeführt. Wie vor 2 Wochen in Berlin hätte ich es besser gefunden wenn die Gruppen nacheinander statt zusammen auf die Kreuzung losgelassen worden wären.
@Köhlbrandbrücke
Da ich die Erfahrung machte, dass das hintere Feld bei der Köhlbrandbrücke aufgrund des geringen Tempos nur hoch schieben kann habe ich diesmal recht weit vorne gestartet und mir das schieben erspart. Malte: Brückab wurde vor der Baustelle die Tour von der Polizei gestoppt. Ob wegen der Baustelle (damit da nicht reingerast wird), oder wegen des Busses am Ende der Brücke/Baustelle weiß ich aber auch nicht.
Was reizt einen eigentlich daran auch bei der x-ten Köhlbrandbrückenbefahrung noch Fotos zu machen? Ich fand die Aussicht schon beim ersten mal nicht foto-würdig.
@Warnwesten: Anders als Polizisten muss man ja keine Warnweste tragen, auch wenn man eine bekommt. Ich finde Warnwesten im richtigen Kontext (Dämmerung, Nebel, Regen, Demos...) nicht schlecht, den Text der Warnweste allerdings schon, deshalb bleibe ich (wenn ich denn mal eine Warnweste anziehe) lieber bei der "1,50 m Abstand" Warnweste vom Berliner ADFC.
@Eilige Autofahrer:
Eine Autofahrerin wollte in Harburg trotz Polizeimotorrads quer auf der Fahrbahn und trotz bereits 10-20 Fahrrädern vor ihr in die Masse fahren.... und entgegnete dem Motorradpolizisten auf "Sie können da jetzt nicht reinfahren, dauert nur 5 Minuten" mit "Aber ich muss zur Arbeit". Auf der Landstraße gabs auch einige unnötige Überholende die meisten verhielten sich aber auch ohne Polizei/Corker rücksichtsvoll.