Ich würde gerne eine Online-Unfallkarte aufbauen, in der Unfälle mit Fahrradbeteiligung auf dem Hamburger Stadtgebiet eingezeichnet werden. Am schönsten wäre es, wenn nicht nur jene drei Unfälle pro Monat dort auftauchen, die es aufgrund der Umstände in die Polizeipresse geschafft haben, sondern auch die kleinen und weniger schlimmen Vorfälle, die immerhin ein Indiz für eine möglicherweise missglückte Infrastruktur sind. Irgendwie kennt doch jeder jemanden, der jemanden kennt und über diese drei Ecken müsste man doch eigentlich ganz gut mitbekommen, ob womöglich auch Kollegen oder Bekannte oder so in einen Unfall verwickelt waren oder Zeuge eines solchen Vorfalles wurden.
Unfallkarte
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- Unfall
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Malte -
2. Mai 2016 um 13:05
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Das plant der ADFC-Hamburg auch, bzw. ist bei der Umsetzung.
Die haben aber die offiziellen Daten der Polizei Hamburg der vergangenen Jahre erhalten - verlassen sich da dann nicht auf "hören-sagen". -
Das plant der ADFC-Hamburg auch, bzw. ist bei der Umsetzung.
Die haben aber die offiziellen Daten der Polizei Hamburg der vergangenen Jahre erhalten - verlassen sich da dann nicht auf "hören-sagen".Oh, das klingt ja schon mal prima. Gibt’s die Daten auch in maschinenlesbarer Form oder wird das manuell gepflegt werden?
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Ich hatte anno dunnemals dem ADFC kurz gelistet, was man bräuchte, um das automatisiert einzupflegen bzw. aktualisieren zu können.
Da ich mich aus der Umsetzung aber herausgehalten habe, bin ich da nicht so auf dem Laufenden.
Mein Kenntnisstand ist aber der, dass die Daten eben nicht händisch eingetickert werden.Die Daten selbst werden wohl in einer Datenbank vorliegen, mindestens aber als csv-Datei
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Die Daten selbst werden wohl in einer Datenbank vorliegen, mindestens aber als csv-Datei
Hier Als Excel-Datei. Ohne die Links zu den internen Unfallbeschreibungen und nicht unbedingt professionell geführt. Für die Auswertung muss man viele Eingaben händisch ändern (es gibt allein 5 verschiedene ‰-Zeichen: %o, %0, 0/00, °/oo, °/00). Trotzdem nützlich:
Licht; LKW... -
Oh, das klingt ja schon mal prima. Gibt’s die Daten auch in maschinenlesbarer Form oder wird das manuell gepflegt werden?
Hamburg verwendet natürlich auch EUSKA und natürlich ist das maschinenlesbar. Man wehrt sich nur mit Händen und Füßen gegen eine Herausgabe: Anfrage EUSKA nach HmbTG
Sie wissen nicht wie es geht! *Prust* Selbstredend hat die Software auch eine Exportfunktion:Hier bietet die Software den Anwendern nicht nur ein breites Spektrum an standardisierten Berichten, die sekundenschnell per Knopfdruck als PDF-, Text-, MS Excel-Datei oder Listen generiert werden können, sondern auch die Möglichkeit das Unfallgeschehen sowohl geografisch als auch nach zahlreichen Attributen wie Verkehrsbeteiligung, Alter, Geschlecht oder Verletzungsgrad zu filtern.
Dem interessierten, radfahrenden Bürger würde es vielleicht schon reichen, wenn er denn einmal jährlich ein hochaufgelöstes Bild der Unfallsteckkarte nur mit den VU mit Radfahrerbeteiligung geliefert bekäme.
Die Unfallsteckkarten scheinen Polizeigeheimnis zu sein, vermutlich will man da nichts vertuschen oder gar fälschen, sondern einfach nur nicht die Deutungshoheit aus der Hand geben. Man wird also wohl auf einen Erfolg seitens des ADFC hoffen müssen. Falls Dir vorerst Tote reichen, dann hat Thomas Schlueter bereits eine brauchbare Datenbank für Deutschland: Tödliche RF-Unfälle in D ab 2013 -
Falls Dir vorerst Tote reichen, dann hat Thomas Schlueter bereits eine brauchbare Datenbank für Deutschland: Tödliche RF-Unfälle in D ab 2013
Voilà ne Karte der Unfälle (jedenfalls jene für die via google.de oder goo.gl die lat/long Information erfasst ist -- für die wenigen Bing-Links hab ich die Info nicht bekommen können):
Man könnte sich natürlich mehr Arbeit machen, indem man für Einträge ohne Mapslink dem Link zum Originalartikel folgt und versucht dort Straßennamen zu finden die man dann in einen der Address-Lookup-Services reinsteckt. Wer mag wagt sich vor. Aber das wird am generellen Muster wohl kaum was ändern.
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Voilà ne Karte der Unfälle (jedenfalls jene für die via google.de oder goo.gl die lat/long Information erfasst ist -- für die wenigen Bing-Links hab ich die Info nicht bekommen können):
Man könnte sich natürlich mehr Arbeit machen, indem man für Einträge ohne Mapslink dem Link zum Originalartikel folgt und versucht dort Straßennamen zu finden die man dann in einen der Address-Lookup-Services reinsteckt. Wer mag wagt sich vor. Aber das wird am generellen Muster wohl kaum was ändern.
Selbst wenn Du dir die Mühe machst das Ganze auf Straßenebene zu erfassen bleibt das Problem, daß man ohne Informationen der Polizei nur zuverlässige Informationen über Tote bekommt. Damit kann man aber auf Stadtebene wegen der geringen Fallzahlen herzlich wenig anfangen. Selbst wenn man alle VU mit RF-Beteiligung berücksichtigt, muß man meist über mehrere Jahre sammeln. Das sieht dann für Heidelberg z.B. so aus:
Fahrradunfälle Heidelberg 2008-2012
Unfallhäufungspunkt Radweg? -
Damit kann man aber auf Stadtebene wegen der geringen Fallzahlen herzlich wenig anfangen.
Geb ich Dir Recht. Ich find die Kartendarstellung trotzdem informativ. Beeindruckend wie gefährlich Braunschweig offenbar ist, hätte ich vorher nicht gewusst. Oder Dresden (grad auch im Vergleich zu Leipzig). Natürlich nichts für Detailanalysen (wie die EUSka bieten würde, schon dreist, dass die Polizei die Daten nicht rausrücken will und sich auch erfolgreich weigern kann), aber einen Eindruck bekommt man schon.
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schon dreist, dass die Polizei die Daten nicht rausrücken will und sich auch erfolgreich weigern kann
Diese Ansicht, dass "neue Information" entstehen würde dadurch, dass Rohdaten in der EUSKa vollautomatisch ausgewertet werden (wie es ja der Fall zu sein scheint nach dem was @Markus_Luft vom Anbieter zitiert) könnte man ja notfalls auch gerichtlich überprüfen lassen. Auch nicht teurer als eine RWBP-Klage aber möglicherweise deutlich folgenreicher.
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Geb ich Dir Recht. Ich find die Kartendarstellung trotzdem informativ. Beeindruckend wie gefährlich Braunschweig offenbar ist, hätte ich vorher nicht gewusst. Oder Dresden (grad auch im Vergleich zu Leipzig). Natürlich nichts für Detailanalysen (wie die EUSka bieten würde, schon dreist, dass die Polizei die Daten nicht rausrücken will und sich auch erfolgreich weigern kann), aber einen Eindruck bekommt man schon.
Ja, aber Vorsicht! Bei den Radverkehrstoten sind von einem Jahr auf's andere mal locker Änderungen von ± 300% drin. So könnte es Dich genauso wundern, daß Kassel so gar keine toten Radfahrer zu bieten hat. Das bedeutet ja nicht, daß Kassel eine für Radfahrer sichere Stadt wäre. Auch sind Städte wie Hamburg oder Berlin nicht unbedingt gleich gefährliche Städte nur weil sie regelmäßig vergleichsweise viele Radverkehrstote zu beklagen haben. Wenn Du Städte vergleichen willst, wirst Du wohl nicht um eine Bezugsgröße herum kommen. Üblich sind da Tote/ 1000 EW. Finde ich jetzt auch nicht gelungen, denn das berücksichtigt nicht den Radverkehrsanteil. Ich würde eher dazu neigen das auf Verkehrstote allgemein unter Berücksichtigung des jeweiligen Radverkehrsanteils zu beziehen. Dann kann man feststellen ob tote Radfahrer unter den Verkehrstoten z.B. überrepräsentiert sind. Und das sind Radfahrer in Deutschland fast überall (von Oldenburg habe ich da grob in Erinnerung, daß es da so nicht sein soll) und das ist zunächst auch nicht so sehr verwunderlich, da Autofahrer bis ungefähr 65 km/h eine Todesflatrate haben. Aber man kann schon mal feststellen, wo Radfahrer besonders stark oder schwach überrepräsentiert sind und man muß immer noch über einige Jahre sammeln. So trivial ist es IMHO jedenfalls schon nach oberflächlichem Nachdenken nicht.
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Diese Ansicht, dass "neue Information" entstehen würde dadurch, dass Rohdaten in der EUSKa vollautomatisch ausgewertet werden (wie es ja der Fall zu sein scheint nach dem was @Markus_Luft vom Anbieter zitiert) könnte man ja notfalls auch gerichtlich überprüfen lassen. Auch nicht teurer als eine RWBP-Klage aber möglicherweise deutlich folgenreicher.
Ich sehe ein grundsätzliches Recht des Bürgers auf die anonymisierten Rohdaten. Neue Informationen sollten daraus nicht grundsätzlich entstehen deshalb schrieb ich auch explizit Deutungshoheit. Bei den Panama-Papers hat man ja auch mal wieder gesehen, wie wichtig Deutungshoheit ist. Letzltich wurden die Informationen auch nur mal wieder dazu genutzt dem Putin an den Karren zu pissen. So ähnlich verhält es sich doch auch mit Unfallstatistiken. Da bleibt dann auch nur "Radfahren ist gefährlich" und die Polizei kontrolliert einmal jährlich Lametta am Rad. Das bringt niemanden weiter.
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Ja, aber Vorsicht! [...]
Ich wiederhole mich: geb ich Dir recht. Kuckst Du halt die Karte nicht an, wenn Du meinst, dass sie Dich nicht weiterbringt. Alles andere (zum Beispiel in Bezug zu Radverkehrsanteil oder Bevölkerungsdichte oder sonstwas) kannste gern hinzufügen, einfach wget die Datei und los geht's.
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Ich sehe ein grundsätzliches Recht des Bürgers auf die anonymisierten Rohdaten.
Herzlichen Glückwunsch, Recht haben und Recht bekommen sind halt unterschiedliche Paar Schuhe. Musst Du das Recht eben einklagen. Ich bin mit 50€ dabei, falls Du Dich zur Klage entschließt. Der deutliche Hinweis and den Datenschutzbeauftragen, dass eben keine neuen Informationen entstehen, weil der Export in EUSKa schon vorgesehen ist könnte ja auch nochmal was bewegen. Aber einfach meckern ohne was zu tun bringt uns nicht weiter.
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Ich wiederhole mich: geb ich Dir recht. Kuckst Du halt die Karte nicht an, wenn Du meinst, dass sie Dich nicht weiterbringt. Alles andere (zum Beispiel in Bezug zu Radverkehrsanteil oder Bevölkerungsdichte oder sonstwas) kannste gern hinzufügen, einfach wget die Datei und los geht's.
Doch, doch, natürlich habe ich mir die Karte angesehen. Ich habe halt nur keine Schlüsse daraus gezogen. Das heiß, eigentlich doch. Ich hatte ein paar blutige Kreise mehr in S-H erwartet. In meiner Erinnerung hatte ich ein paar Querungsunfälle im Zusammenhang mit außerörtlichen Radwegen hier, aber das war vermutlich schon vor dem Erfassungszeitraum. So eine Tabelle ist auch viel unübersichtlicher als so eine grafische Darstellung auf einer Karte.
Schade, daß die Presseberichte bezüglich der genauen Ortsangabe so unterschiedlich ausfallen... -
Herzlichen Glückwunsch, Recht haben und Recht bekommen sind halt unterschiedliche Paar Schuhe. Musst Du das Recht eben einklagen. Ich bin mit 50€ dabei, falls Du Dich zur Klage entschließt. Der deutliche Hinweis and den Datenschutzbeauftragen, dass eben keine neuen Informationen entstehen, weil der Export in EUSKa schon vorgesehen ist könnte ja auch nochmal was bewegen. Aber einfach meckern ohne was zu tun bringt uns nicht weiter.
Da muß ich zugeben, daß ich da sehr träge bin. Obwohl der Verkehrsunfallbericht der PD Kiel schon deutlich detaillierter ausfällt als andernstadts, enthält er doch Lücken. Falls man Klagen muß, wird's schnell richtig teuer, zumal man ja auch selten gleich in der ersten Instanz zu seinem Recht kommt. Am besten wäre es eigentlich man wäre als Radfahrer organisiert. Da hatte ich überlegt hier dem ADFC beizutreten, aber die sind verkehrspolitisch reichlich inaktiv. Am ehesten erfährt man hier bezüglich der Unfalldaten noch Unterstützung durch die Piraten und die haben ein unbestrittenes Recht darauf.
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Moin, bin zwar wahrscheinlich etwas spät, habe aber diese Karte gefunden: