Wiesendamm - Fließender vs. ruhender Verkehr

  • Ist irgendwo (wo?) niedergeschrieben, dass der fließende Verkehr bei der Verkehrsplanung Vorrang vor dem ruhenden Verkehr genießt? Ich überlege einen Antrag zu schreiben, mit dem Ziel, im Wiesendamm zwischen Saarlandstraße und Wiesenstieg etliche Parkplätze zugunsten des fließenden Verkehrs wegzuordnen.

    Oder gibt es bereits konkrete Planungen, von denen ich noch nichts weiß? Andere Teile des Wiesendamms haben ja auch schon gute Radfahrstreifen bekommen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • das Hamburgische Wegegesetz (HWG) von 1974, letztmalig überarbeitet 2006

    hält in § 16 eine passende Formulierung vor:

    Zitat

    (1) 1Die öffentlichen Wege dienen dem Gemeingebrauch. 2Sie dürfen ohne besondere Erlaubnis im Rahmen der Widmung und der Vorschriften über den Straßenverkehr zum Verkehr benutzt werden, soweit andere dadurch nicht in ihrem Gemeingebrauch unzumutbar beeinträchtigt werden und Sondernutzungen nicht entgegenstehen. 3Im Rahmen des Gemeingebrauchs hat der fließende Verkehr den Vorrang vor dem ruhenden Verkehr.

    :)

    wobei das ja eigentlich nur die "Nutzung" betrifft. Weniger die Ausweisung/Anordnung, oder?

  • Spannend. Welche willst du weg haben und wie argumentierst du?

    An der Nordseite zwischen Goldbekkanal könnte auch noch alle Zweite-Reihe-Parker weg. Außerdem ist der personalisierte Behinderternparkplatz weggefallen, was jetzt dazu führt, dass dauerhaft bis kurz vor der Wiesenstieg-Kreuzung geparkt wird, statt die 8 Meter Abstand einzuhalten.

  • Welche willst du weg haben und wie argumentierst du?

    2. Reihe zwischen Saarlandstraße und Wiesenstieg. Sicherheit und Leichtigkeit des fließenden Fuß- Rad- und KFZ-Verkehrs i.v.m. §16 HWG.

    Dazu noch zwei Youtube-Videos, einen Gerichtsprozess und eine Unfallmeldung verlinkt. Und noch bisschen Text dazu.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Du meinst die neben den Bäumen? Ich bin mir nicht sicher, ob das besser wäre. Es gäbe genau die Menge an zusätzlichem Platz, der Autofahrer zu noch mehr Überholvorgängen motivieren würde und Radfahrern keine Sicherheit bringt, sondern ihnen die Chance nimmt, die Fahrbahn dicht zu machen.

    Eine konsequente Lösung müsste so aussehen: Alle Parker weg, die kleinen seitlichen Inselchen mit den Kastanien weg und Radfahrstreifen bauen. Alles andere ist doch Murks. Oder nicht? Es wäre jedenfalls gut, wenn da mal was passieren würde.

  • Du meinst die neben den Bäumen? Ich bin mir nicht sicher, ob das besser wäre. Es gäbe genau die Menge an zusätzlichem Platz, der Autofahrer zu noch mehr Überholvorgängen motivieren würde und Radfahrern keine Sicherheit bringt, sondern ihnen die Chance nimmt, die Fahrbahn dicht zu machen.

    Ja, genau die. Ich denke der Platz reicht dann knapp zum Überholen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Hier mal ein Update zu dem Thema.

    Die Antwort vom PK33 kam gut zwei Wochen später (04.11.2021). Tenor: Tempo 30 oder Überholverbot mangels Gefahrenlage nicht möglich. Für bauliche Änderung sei das Bezirksamt Nord zuständig.

    Ich glaube ich war damals zu faul, dann noch mit dem Bezirksamt Nord zu kommunizieren.
    Aber vielleicht hat das PK33 meine Anfrage ja selbst weitergeleitet.


    Nun haben wir seit paar Tagen die erste Planverschickung: https://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1014007

    Der Wiesendamm soll zwischen Saarlandstraße und Wiesenstieg Radfahrstreifen (2m, auf der Südseite sind's 30-50cm mehr) bekommen. Die Teile davor (ab Hufnerstraße) und danach (bis Barmbeker Straße) haben bereits Radfahrstreifen. Ebenfalls soll das noch fehlende Stück zwischen Borgweg und PK33/Goldbekufer Radfahrstreifen kriegen.
    Bäume sollen keine gefällt werden, es werden sogar drei neue gepflanzt.

    KFZ-Parkplätze entfallen 183, stattdessen gibt es 178 weitere Fahrradbügel (je 2 Fahrräder) und eine neue Stadtradstation.

    Umgebaut werden soll frühestens Anfang 2025. Ich hoffe die Maßnahme wird so (bzw. nur mit kleinen Änderungen) umgesetzt werden.

    Leider habe ich das zu spät gesehen, sonst wäre ich am Montag in die Regionalausschuss-Sitzung gegangen. Als die Südseite umgestaltet werden sollte, gab es hier ja auch Weltuntergangsstimmung und Pöbelei durch die Kampfparker; Unterhaltung pur!

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Gerhart (9. Mai 2024 um 11:31)