Fahrradparken vs. Autoparken

  • Warum werden Autos eigentlich so geparkt, dass Fahrer und Beifahrer ganz normal austeigen können, während Fahrräder oftmals in ganzen "Bündeln" irgendwo abgestellt werden?

    Warum werden am Fahrbahnrand nicht so viele Abstellplätze für Fahrräder vorgehalten, wie es das Verhältnis Fahrräder zu Autos vorgibt?

    Warum stellen Radler ihr Fahrzeug stets so ab, dass sie damit andere Radler behindern, anstatt auf der Fahrbahn?

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Schöne Bilderstrecke :)

    Warum stellen Radler ihr Fahrzeug stets so ab, dass sie damit andere Radler behindern, anstatt auf der Fahrbahn?

    Manche Radler stellen ihr Rad selbst dann auf den Radweg zum Parken, wenn dort gar kein Gitter zum Anschließen ist. Muss wohl reine Gewohnheit sein . . .

    Vielleicht liegt es in Deutschland daran, dass Radler denken, sie wären gerade der einzige Radler in der Stadt oder Straße. Welcher Radler gibt in Deutschland beispielsweise schon Handzeichen beim Anhalten oder Abbiegen im Verlgeich zu Kopenhagen?

    Ich hatte schon oft Beinahe-Auffahrunfälle, weil die vor mir Radelnden kein Zeichen beim plötzlichen Halten oder Abbiegen nach links gaben. Auch eiern Radler oft hin und her und wechseln zwischen Rad- und Gehweg. Dabei sind sie dann schwer einzukalkulieren beim geplanten Überholvorgang.

    Gleiche Einstellung muss wohl auch beim Geisterradeln vorliegen: Der Radweg gehört mir, alle entgegenkommenden Radler sollen auf den Gehweg ausweichen . . .

  • Welcher Radler gibt in Deutschland beispielsweise schon Handzeichen beim Anhalten

    Das kennt man in Deutschland nicht. Deswegen macht es auch keiner. In DK ist es - glaube ich - Vorschrift. Steht das irgendwo in unserer StVO? Gesehen habe ich das nur bei der CM.
    Für das Abbremsen, wenn man die Fahrtrichtung wechseln will, halte ich das schon für sinnvoll (muss sich nur herumsprechen). Bei "Gefahrenbremsung" ist das natürlich nicht machbar. Da heißt es: Sicherheitsabstand halten.

  • Warum stellen Radler ihr Fahrzeug stets so ab, dass sie damit andere Radler behindern, anstatt auf der Fahrbahn?

    Naja, so furchtbar schlimme Behinderungen sehe ich auf den Fotos jetzt auch nicht… jedenfalls sind es nur einige wenige Fahrräder, die tatsächlich in den Radweg hineinragen.

    Gegen das Fahrbahnparken spricht:

    • kein fester Gegenstand zum Anschließen vorhanden
    • Parkverbote müssen berücksichtigt werden bzw. es muss ggf. ein Parkschein gelöst werden
    • Bei Dunkelheit muss eine dauerhafte Stand-Beleuchtung installiert sein (woher die Energie nehmen??)

    Ich finde, das ist ein Punkt, wo man Fahrräder nicht unbedingt mit Autos gleichbehandeln sollte. Zweiräder (auch Motorräder) verbrauchen deutlich weniger Platz und sind weniger gefährlich (z.B. keine Türen, die sich öffnen können). Von daher spricht da nicht soo viel gegen die Gehweg-Parkerei, entsprechende Rücksicht vorausgesetzt - d.h. es muss ausreichend Platz übrig bleiben.

  • (Handzeichen) Das kennt man in Deutschland nicht. Deswegen macht es auch keiner. In DK ist es - glaube ich - Vorschrift. Steht das irgendwo in unserer StVO?

    Nö. Die StVO sagt:

    > Wer abbiegen will, muss dies rechtzeitig und deutlich ankündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen

    Da Fahrräder keine Fahrtrichtungsanzeiger haben, gibt es auch keine Pflicht, den Abbiegevorgang anzuzeigen. Wenn's nach mir ginge, hätten Fahrräder schon längst Blinker-Pflicht - derzeit ist es sogar verboten. Warum muss man immer einem Motor haben, um in den Genuss solcher Komfort-Merkmale zu kommen…? Handzeichen geben ist um einiges aufwändiger/anstrengender - da ist es nicht verwunderlich, dass es viele einfach weglassen.

  • Es besteht eine Pflicht, den Abbiegevorgang anzukündigen. Dass diese Pflicht entfällt, wenn ein Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker) nicht vorhanden ist, kann ich da nicht raus lesen.
    Die Rechtsprechung geht auch davon aus, dass es erforderlich ist, Spur- und Richtungswechsel anzuzeigen. Beim Abbiegen darf und sollte man die Hände allerdings wieder am Lenker haben.
    Einen Blinker am Fahrrad halte ich für sinnlos, weil ein blinkendes Licht in der schmalen Silhouette eines Fahrrads gar nicht auffallend genug sein kann, um sicher gesehen zu werden.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Bei Rennradfahrern ist das Abbremszeichen Standard, im Alltag hält man im Allgemeinen aber so viel Abstand, dass ich bisher noch keine kritischen Situationen mit anhaltenden Radfahrern hatte. Ganz anders sieht es mit linksabbiegenden Radfahrern aus - gern auch mit Kopfhörern.

  • Das Abbremsen müssen nach StVO weder Kraft- noch Radfahrer anzeigen. Zum Anhalten verzögert man bis zum Stillstand. Fertig. Wer da auffährt, hat Sicherheitsabstand und Sichtfahrgebot missachtet.
    Ich habe mir zwar den Luxus gegönnt, am Fahrrad eine Rückleuchte mit Bremslichtfunktion zu haben, aber der Effekt ist nicht so imposant, dass er wirklich andere Verkehrsteilnehmer auf Abstand halten würde.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Ja, aber nur weil etwas in der StVO nicht vorgeschrieben ist, heißt das ja nicht, dass es nicht sinnvoll ist. Wie z.B. das Anzeigen des Abbremsens bei Radfahrern.
    Du begündest ja das nicht notwendige Anzeigen mit dem Sichtfahrgebot und dem notwendigen Sicherheitsabstand - beides ist für Kraftfahrer aber ebenso Pflicht und dementsprechend bräuchten auch Kfz. keine Bremslichter. Offensichtlich hat man aber erkannt, dass die Dinger sinnvoll sind.

    /es wäre ja schon ausreichend, wenn jemand der anhalten will, mal kurz einen Blick über die Schulter wirft und erkennbar an den rechten Rand ranfährt. Einfach so um des angenehmen Miteinanderswillen.

  • Dieses Verhalten würde ich auch für sinnvoll halten und mache es auch selber so. Es ist aber nicht verboten - außer im Haltverbot - anzuhalten, ohne dies ausdrücklich anzukündigen. Dass dies schon aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit nicht mit einer Vollbremsung geschehen sollte, will ich gar nicht bestreiten.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Naja, so furchtbar schlimme Behinderungen sehe ich auf den Fotos jetzt auch nicht… jedenfalls sind es nur einige wenige Fahrräder, die tatsächlich in den Radweg hineinragen.


    Vielleicht fährst du selten in Hamburg Rad. Es gibt viele "Radwege", die wegen parkender Fahrräder dauerhaft unbenutztbar sind. Besonders schlimm steht es um die schmalen "Radweglein", z.B. letztes Bild mit Eppendorfer Weg. Gleich umliegend zu der Stelle betrifft es aber auch noch Lehmweg, Eppendorfer Baum [auch hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier], Eppendorfer Landstraße, Eppendorfer Markt, Heinickestraße, dann hat es noch Fruchtallee, Osterstraße, Hudtwalckerstraße, Behringstraße, Alsenstraße, Holstenstraße, Stresemannstraße, Papenhuder Straße, und viele andere mehr . . . .

    Auf meine Beschwerde hin wurde das Absperrgitter an der Veloroute 1 am Neuen Kamp gegen Poller ausgewechselt. Dadurch entfielen zahlreiche illegale "Stellplätze" für Schrott- oder Fahrräder auf St. Pauli. Auch entlang der Max-Brauer-Allee vor den Neubauten nahe der Sternbrücke wurden Absperrbügel entfernt, damit der Radweg benutztbar bleibt und nicht zum Parkplatz mutiert.

  • Also ich zelebriere mittlerweile vielfach und wo möglich auch im ruhenden Verkehr das Motto "ich bin ein Verkehrsteilnehmer".
    Sprich: wenn Abstellanlagen für Radfahrer weiter weg vom Eingang (Supermarkt etc) sind als der nächste freie Parkplatz, oder aber die Abstellanlagen grundsätzlich nicht zumutbar sind, stell ich mich auf einen "Autoparkplatz". :D