So, der Orla-Radweg.
Die Orla ist ein rechter Nebenfluss der Saale und mündet bei Orlamünde (höhö) in diese.
Ihr Quellgebiet hat die Orla ein paar Kilometer östlich von Triptis, einem kleinen beschaulichen 3000-Seelen Örtchen, bekannt aus... öh... den Verkehrsmeldungen zur umfahrenden BAB 9.
Man hat immerhin 2 Fahrradbügel neben die Infotafel gestellt. Das ist positiv zu bewerten. Und auch die Infotafel selbst: nett gemacht und zweckdienlich.
Hier von dieser Stelle aus kann man zu Fuß oder mit MTB das Quellgebiet der Orla erkunden. Ein Bruchwald, hier und da ein Rinnsaal - wie so eine Quelle eines Nebenflusses des Nebenflusses der Elbe eben aussieht.
Dreht man sich jetzt um 180°, erwartet ein dieses malerische Panorama
genau. Da geht's längs. Da ist es ausgeschildert. Der Orla-Radweg.
Die ersten 800m gehen ja gut los.
In Blickrichtung 90° nach rechts führt übrigens ein Schotterfeldweg. 100m durchs Rapsfeld und mal kommt auf einen Wirtschaftsweg, der parallel zum Orla-Radweg führt.
Und eine etwas bessere Oberfläche hat
aber vermutlich viel zu gefährlich und auch nicht entland der Orla. Achso, der Radweg da oben führt auch nicht entlang der Orla. Zumindest war sie nicht zu sehen, sondern nur die Gleise der Oberlandbahn. Bahntrassenerwartungsgebiet.
Triptis selbst ist eher ... trist.
Highlight ist der Markplatz. Kunstinstallation "40 KFZ auf Kopfsteinpflaster vor Kirche". Dafür rühmt sich die Stadt wohl so sehr, dass ein Foto mit vollgeparktem Marktplatz sogar auf der Infotafel prangt.
Nimmt einem die ganze Überraschung.
In Tristis.. äh Triptis wird man über garstiges Kopfsteinpflaster gelotst, muss/soll an der "größten Straße" im Ort (L 1087) erstmal auf dem linken Gehweg fahren, um später ohne LSA auf die Fahrbahn.. ach, was soll ichs beschreiben, jeder kann es sich denken.
Weiter geht es durch Dörfer mit so klangvollen Namen wie Miesitz und Kopitzsch. Man ahnt es: maximale Straßenvermeidungsstrategie der Radroutenplaner. Ja, ich kann das nachvollziehen. Wirklich.
Und manchmal kommen da auch echt attraktive Strecken über gute Straßen und Wege bei rum. Wie zwischen diesen beiden Orten. Da mecker ich auch nicht rum.
Dann sind da aber auch so Abschnitte, bei denen ich dann auch nicht mehr weiß, was man sich dabei gedacht hat.
Tjo. Ich gebe zu, das war zusammen mit den ersten 800m dann auch wirklich alles, was Trampelpfadcharakter hatte.
Oberfläche war hier besser, aber ich hab gehofft, dass niemand entgegenkommt:
neinnein, das ZZ. ragt gar nicht in den Lichtraum hinein und hängt keinesfalls zu tief.
Ohne Relation schlecht zu erkennen - aber viel Platz fürs Fahren mit Anhänger bliebe nicht.
Aber wie gesagt: einiges war auch echt geil.
Hier, "Schwedenstil" wird sowas von uns genannt:
bäm!
achja, 200m.
Und vor der Unterführung ist der Radweg zu ende. man müsste schieben. Hinter der Brücke dachte ich wirklich erst, da kommt kreuzt ein anderer Radweg. Schwedenstil eben.
Ja nee, ist ein landwirtschaftlicher Weg. Schleichweg.
Aber wenn alle Radwege, die so landauf, landab gefordert werden, diesen Ausbaugrad haben - DA bin ich dabei.
Kann auch noch 40cm schmaler sein. Wäre auch gut fahrbar.
Die Radwegeplaner bauen oft lustige Suchspiele ein, damit man nicht in einem Rutsch durchfahren kann, sondern auch mal im Ort Runden dreht, auf der Suche nach dem richtigen Weg.
Und andere Leute müssen wegen "Schild übersehen" auch mal einen Monat zu Fuß gehen.
Haha! nicht mit uns! wir sind aufmerksame Radfahrer!
aber mal ernsthaft: wer kommt auf den Trichter, ein Radweg-Richtungszeichen direkt "in" einen Baum zu setzen?
Fazit: trotz einiger Feldwegabschnitte und "hui, ist das schmal!" kann man den kurzen(!) Orla-Radweg durchaus fahren.
Natürlich sind wir nicht an der Quelle gestartet, sondern mit dem Rad hingefahren. Auf Land- und Kreisstraßen.
Die Land- und Kreisstraßen waren in der Summe angenehmer zu befahren als der Orla-Radweg.
Fazit: kann man mal mitnehmen, wenn man in der Gegend ist. Extra hinfahren: no!