Um nochmal Yetis Beitrag zu den gewalttätig werdenden Verschwörungserzählern aufzugreifen:
Der mdr vom 7.5.2020 schreibt dazu: "Die Mischung von diversen Strömung, die sich in ihrem Glauben an die vermeintliche Verschwörung hinter der Pandemie einig sind, birgt eine große Gefahr, warnt Experte Dittrich: "Es ist dann ein bisschen wie eine Sekte." Es entstehe eine Art kollektiver Wahn, in dem man sich gegenseitig bestärke. "Man sieht deutlich, dass bei diesen ganzen Corona-Rebellen und Widerständlern auf dem Telegram-Messenger, dass dort die Rechtfertigung für Gewalt steigt", sagt Dittrich. Immer Menschen äußerten dort: Wir müssen jetzt Gewalt anwenden."
https://www.mdr.de/nachrichten/po…gefahr-100.html
Und der mdr-Beitrag nennt weitgehend dieselben Gruppierungen wie Yeti: "Impfgegner, Rechtsextreme, Esoteriker und Reichsbürger". Und der Beitrag weist wie Yeti auf die steigende Gewaltbereitschaft hin. Die Versuchung für diese unterschiedlichen Gruppen ist groß, sich aneinander anzunähern, um einen gemeinsamen vermeintlichen Gegner in die Flucht zu schlagen, notfalls auch gewaltsam.
Um so wichtiger ist es, mit Gegenerzählungen den Machenschaften der Verschwörungserzählern das "Wasser abzugraben". Und dazu eignen sich immer wieder auch Hinweise auf historische Ereignisse. Die spanische Grippe beispielsweise und wie diese Pandemie zu ihrem Namen kam. Bisweilen kennt die Phantasie keine Grenzen und das ist per sé auch erst mal ganz gut so. Trotzdem oder gerade deswegen ist es wichtig immer wieder phantasievolle Gedankengänge zu erden und mit der Wirklichkeit zu vergleichen, nicht nur mit der Wirklichkeit die gerade stattfindet, sondern auch mit einer Wirklichkeit die bereits stattgefunden hat. Im Gespräch mit Verschwörungserzählern kann das jedenfalls helfen, ein einigermaßen vernünftiges Gespräch zu führen.
Aktuell geht es ja um Opferzahlen, möglicherweise übertriebene Vorbeugemaßnahmen und Geheimhaltung von Fakten. Alles Dinge, die auch bei der spanischen Grippe vor rund 100 Jahren bereits Thema waren.