wieviel Geld würdest Du freiwillig für unfallverhütende Massnahmen

  • Hallo

    Hand auf der Brust! Machen wir genug für die technisch mögliche Sicherheit? Wieviel Geld würdest Du freiwillig für unfallverhütende Massnahmen (radargesteuerte Magura-artigen Hydraulikbremsen etc.) ausgeben, wenn sie serienmässig im Handel kämen?

  • Fremdgesteuerte Bremsen sind ganz sicher keine unfallverhütende Massnahme auf dem Fahrrad.

    Ich hadere mit der Frage aber auch, weil ich mir keine anderen Maßnahmen vorstellen kann. Jedenfalls keine wirkungsvollen. Was soll mich denn noch retten, wenn mich ein Auto auf die Hörner nimmt?

  • Was soll mich denn noch retten, wenn mich ein Auto auf die Hörner nimmt?

    also, verloren für verloren, eine ABS-Vollbremsung könnte Dich vielleicht retten! Und vielleicht könnte so ein Radar schlauerweise vorab erkennen, dass Gefahr droht, und Dich zum freiwilligen, aber technisch angeordneten Vorfahrtverzicht bewegen (bist Du schon über die Motorhaube eines Auto drübergeflogen, dass urplötzlich auf einem Geisterfahrerpflichradweg vor Dir aus einer Ausfahrt stand? Ich schon... Tatütata, 30 Röntgenbilder, usw.!).

    Ich "las" vorher (ist eine Video) gerade auf Spiegel von dem Gogomobil! Ein Wahnsinn! Allein das Vorwerbung-Budget zum Ding könnte vermutlich Toten-Winkel-Kameras für alle LKW's in D finanzieren!

    Die Radars, Kameras. Detektoren sind alle da seit einem guten Jahrzehnt, und hinterher will das Ding im Preis angepasst werden: in Serie gefertigt in Ostasien kostet heute Elektronik sowieso gar nichts mehr...

    Aber nein, man quetscht nach wie vor Fussgänger und Radler platt! Sie dürfen nicht ein Mal ein starke Leuchte oder einen 140-dB-Horn wie Hornit einsetzen! Und wir nennen unsere Welt "zivilisiert"?

  • Ich würde viel tiefer ansetzen: Warum dürfen Autos im Stadtverkehr überhaupt schneller als 30 Km/h fahren?

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Wenn mein Fahrrad abrupt bremst und ich nicht rechtzeitig den Körperschwerpunkt hinter den Sattel bringe, fliege ich über den Lenker. Trägt nicht geade zu meiner Sicherheit bei.

    Das Fahrrad ist mir nicht zuletzt deshalb so sympathisch, weil es wohl als letztes heutiges Verkehrsmittel auf reiner Mechanik basiert. Kein störanfälliger Elektronikschnickschnack, der mir ohne Software-Update, Onlinezugang, GPS-Ortung oder niedriger Akkuleistung den Dienst versagt.
    Das beste Sicherheitssystem des Radfahrers heißt mM. nach Augen auf + Gehirn einschalten und kostet keinen Cent extra.

  • Die Frage ist nicht was ich finanziell bereit wäre für solche Maßnahmen auszugeben, sondern ob ich soviel Technik am Rad haben möchte.

    Geld ist für mich ( im Rahmen meiner Möglichkeiten) beim Radfahren eher nebensächlich, da reicht es einen kurzen Gedanken an die Kosten anderer Fortbewegungsmöglichkeiten zu verschwenden um die meisten Ausgaben zu relativieren.

    Es gibt Räder bei denen mich so etwas nicht stören würde. Grundsätzlich mag ich am Radfahren aber die Einfachheit und da würde mich so ein System stören.

    Davon abgesehen halte ich das Risiko auch für ziemlich überschaubar.

  • Hand auf der Brust! Machen wir genug für die technisch mögliche Sicherheit? Wieviel Geld würdest Du freiwillig für unfallverhütende Massnahmen (radargesteuerte Magura-artigen Hydraulikbremsen etc.) ausgeben, wenn sie serienmässig im Handel kämen?

    Jein.
    Am Fahrrad: ja:
    - Bremsen die auch bei Nässe bis zum Überschlag greifen.
    - Licht.
    - vorausschauende Fahrweise.

    Ansonsten: eher nein. Es ist zwar ständig Geld bei Gerichten und RAs zwischengelagert bis der Gemeinde wieder eingesehen wurde das auch diese Schilder da nicht hingehören, das könnte man aber sicher noch ausbauen.
    Im Moment bin ich am Überlegen ob ich nicht mal Geld ausgebe anstell zwischenlagere und mal probehalber die nächste Anzeige wegen dichten Überholens von einem RA schreiben lasse - es wäre einfach mal interessant ob die dann auch so einfach vom SA weggewischt wird oder ob ein Briefkopf einer Kanzlei da eher sowas wie "Achtung, Ärger! Besser bearbeiten!" signalisiert.

    Von elektronischen technischen Hilfsmitteln auf dem Fahrrad halte ich nichts, ein Fahrrad ist KISS. Dann ist für so Schnickschnack zuwenig Leistung da, die Leute stöhnen ja schon wenn ihnen der Dynamo 5 W klaut. Und so ein Radarsystem schluckt Leistung und ist schwer, von der Hydraulikpumpe für die Notbremsung mal ganz zu schweigen. Oder möchtest Du ein Fahrrad mit 1 kW Hifsmotor zum Betrieb der Elektronik fahren?

  • Wieviel Geld würdest Du freiwillig für unfallverhütende Massnahmen (radargesteuerte Magura-artigen Hydraulikbremsen etc.) ausgeben, wenn sie serienmässig im Handel kämen?

    0, in Worten null, €!

    Meine Fahrräder haben gut funktionierende Bremsen und gute Beleuchtungen mit Standlichtfunktion. Das reicht aus. Ein Mehr an Sicherheitsausstattung kann und will ich mir nicht vorstellen. Ich will keinen hochtechnisierten Sicherheitsschnickschnack am Fahrrad haben, der mich von Technik, Computern und Software völlig abhängig machen würde und wegen dem ich, ganz wie ein Autler, bei jeder Unpässlichkeit eine Werkstatt aufsuchen müsste. Die Augen aufzumachen, hinzusehen und vorausschauend zu fahren halte ich für meine Sicherheit - neben einem technisch einwandfreien Fahrrad - für vollkommend ausreichend.

    Mit einer hochtechnisierten Ausstattung für Fahrräder würde man die Sicherheitsproblematik wieder auf die Radfahrer abwälzen, ähnlich wie es mit den Fahrradhelmen gelaufen ist. Autler können oder wollen keine Rücksicht auf Radfahrer nehmen, keinen ausreichenden Abstand beim Überholen halten, nicht vorausschauend fahren usw.? Also "verordnet" man den Radfahrern einen Helm, damit manche Autler auch weiter hin wie die <*Zensur*> fahren und so Radfahrer gefährden "dürfen". Das kann es nicht sein.

    Ich halte aber auch nichts davon, stattdessen Autos derart technisch hochzurüsten, dass sie dem Autler jegliches selbständige Denken abnehmen und ihm so eine Pseudo-Sicherheit vorgaukeln. Wohin das führen kann, zeigen beispielsweise Berichte über in Flüsse geplumste Autler, die blind ihrem Navi vertraut haben und dieses ihnen eine Brücke/Fähre zur Flußquerung angezeigt hat, die aber tatsächlich nicht vorhanden war. Auch hier wären die Autler im wahrsten Sinne des Wortes besser gefahren, wenn sie mal die Augen aufgemacht und hingesehen hätten.

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • Ich würde viel tiefer ansetzen: Warum dürfen Autos im Stadtverkehr überhaupt schneller als 30 Km/h fahren?

    Albtraum aller deutschen Regierungen bis heute: dann ist der Verkauf von grosszylindrischen Autos, wovon die Nation im Grunde genommen lebt, kaputt!

    allein deshalb ist es unmöglich! aber auch sonst. es gab in Strassburg ein Referendum dazu. da gibt es keinerlei Autovertriebssorge! und, wer Strassburg kennt, weiss, es ist so, de facto fährt man ungefähr 30 km/h gezwungenermassen, zumindest in der Altstadt! das Ergebnis war knapp aber trotzdem negativ!

  • Hallo

    Hand auf der Brust! Machen wir genug für die technisch mögliche Sicherheit? Wieviel Geld würdest Du freiwillig für unfallverhütende Massnahmen (radargesteuerte Magura-artigen Hydraulikbremsen etc.) ausgeben, wenn sie serienmässig im Handel kämen?

    In welchen Fällen würde so ein Radargesteuertes Bremsassistenzsystem denn wem helfen?


    Die Frage nach mehr Sicherheit beim Fahrradfahren ist doch nicht primär eine Frage des Geldes, sondern eher der "Infrastruktur" (an welchen Gefahrenquellen komme ich vorbei: Hauseingänge oder Autos), der anderen Verkehrsteilnehmer, des Gewichts/Komforts (Motorradbekleidung), des Coolness-Faktors (Rückspiegel), der Gesetze (Lichtanlage und Schallzeichengeber), der Wartbarkeit, des beschränkten Platzes am Fahrrad und des Diebstahlschutzes.

    Mehr Sicherheit könnte man z.B. auch dadurch erreichen indem man Fahrräder so herstellt, dass sie bauartbedingt nicht schneller als 10km/h fahren können. Das verkürzt Bremswege, reduziert Überholvorgänge, wäre nicht teuer... aber hätte wohl ein ähnliches Akzeptanzproblem wie Tempo 30 für KFZ.

  • Albtraum aller deutschen Regierungen bis heute: dann ist der Verkauf von grosszylindrischen Autos, wovon die Nation im Grunde genommen lebt, kaputt!

    Eigentlich nicht, oder? Die leben ja nicht von/durch die 50 km/h innerorts, sondern von dem Prädikat "autobahn-proven": unbeschränktes Vmax.
    Innerorts bringt ein "abgefallener" Auspuffkrümmer viel mehr als 400 kW aus 6 l Hubraum - wer einmal mit einem kalten Diesel und diesem speziellen Feature eine Tiefgarage hochmusste weiß wovon ich rede....

    Die 50 km/h / 30 km/h - "Debatte" lebt von dem "Wissen" des Potenzverstärkernutzers das er alles im Griff habe, egal was die Unfallstatistiken Lügenbriefe auch immer sagen mögen. Da trifft dann die geballten Unkenntnis der StVO ("innerorts 50" vs. "innerorts maximal 50, und das nur wenn die Situation das gerechtfertigt") auf den gerechten Volkszorn + Selbsentschuldungstrieb ("Was hat die da auch zu stehen!"," woher hätte ich das auch ahnen können") und dann ist klar das 50 km/h bleiben "müssen".

    Genau diese Diskussion gab es genau so schonmal 1957 als Tempolimits überhaupt eingeführt wurden. Auch damals lautete die Argumentation der Gegner das der deutsche Kraftfahrer sehr wohl wisse wie schnell er wann fahren dürfe. Ob auch damals bei Unfällen dann die "habe ich nicht wissen können" - Show abgezogen wurde bleibt wohl Spekulation.

  • ...dann ist der Verkauf von grosszylindrischen Autos, wovon die Nation im Grunde genommen lebt, kaputt!


    Die Nation lebt eben nicht davon! Der Autoverkehr wird mit 80 Mrd. Euro jährlich subventioniert. Ich will jetzt gar keine Diskussion über Arbeitsplätze anfangen aber würde man diese 80 Mrd. Euro radikal den Autofahrern aufbürden (Verursacherprinzip), hätten wir eine andere Verkehrsstruktur - für die man ebenfalls gaaanz viele Arbeitskräfte benötigte. Die EU ist doch auch sonst überall für den Abbau von Subventionen!?!?

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    Peter Ustinov

  • Wieviel Geld würdest Du freiwillig für unfallverhütende Massnahmen (radargesteuerte Magura-artigen Hydraulikbremsen etc.) ausgeben, wenn sie serienmässig im Handel kämen?

    Wie viel Geld? Eine ganze Menge, wenn es etwas Sinnvolles gäbe.

    Ich verbringe arbeitstäglich 2h auf dem Rad, und das im Berufsverkehr bei teilweise unzulänglicher Infrastruktur. Da stelle ich natürlich die Frage: Was kann ich selber für die Sicherheit tun? Und zwar für meine eigene, und auch für die der Anderen.

    Bei den gefahrenen Geschwindigkeiten (25-30km/h, bergab oder bei Rückenwind vielleicht mal gute 40) sind elektronische Assistenzsysteme (wie radargesteuerte Hydraulikbremsen) aber nicht nötig. Wenn es etwas Sinnvolles gäbe, würde ich es anschaffen. Sinnvoll wäre vielleicht ein gut funktionierendes ABS fürs Vorderrad, das ganz wenig wiegt - ich glaube aber nicht das das realisierbar ist.

    Bei Technikinvestitionen in die Fahrradsicherheit denke ich eher an Zuverlässigkeit (Bremsen und Reifengrip bei Regen), Sehen und Sichtbarkeit (Licht und Reflektoren). Und da liegt der Unterschied zwischen gut und schlecht meist bei 20-100 EUR.

    Im übrigen:

    • Radfahren ist sicher;
    • und wo das nicht gilt, sind die größten Bedrohungen

      • die fragwürdige Rad-Infrastruktur
      • und das Verhalten, besonders der motorisierten Mit-Verkehrsteilnehmer.
    • die Fahrradtechnik spielt für die Sicherheit im Radverkehr nur eine untergeordnete Rolle (Mindeststandards vorausgesetzt)
  • und das Verhalten, besonders der motorisierten Mit-Verkehrsteilnehmer.

    Das sehe ich ähnlich. Demnach wären "unfallverhütende-Massnahmen" für Radfahrer:

    • technische Maßnahmen im KFZ die bei <1,5m Seitenabstand den Überholvorgang abbrechen, die Hupe mit der Bremse koppeln oder ein Navi, das beim Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit die Kraftstoffzufuhr drosselt.
    • Gefährdungshaftung des Baulastträgers bei jeder nicht ERA-konformen RVA
    • Übernahme des norwegischen Bußgeldkatalogs

    Gruß
    Christoph

    "I've noticed that the majority of traffic 'safety' campaigns seem to focus on everything except the bull in the china shop - the automobile." copenhagenize.com

  • oder ein Navi, das beim Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit die Kraftstoffzufuhr drosselt.

    Ja, gerade bei dem Punkt erwarte ich mir viel von den neuen Fahrerassistenzsystemen oder sogar autarken Fahrzeugen: nix mehr mit 50 + Passagiere *15, die Kisten fahren dann 50,0 in Innenstädten. Wenn sich dann einmal 5% (= jeder 20-te) stur an die max. zulässigen Geschwindigkeiten halten, + evtl. dann mal Kriechgang wenn das Radar wegen zugeparkt nicht um die Ecke sieht, dann wirds wirklich interessant für die "Sportler". Dann dackelt der Rest nicht mehr nach, dann stehen sie plötzlich alleine.

    Gut das das wohl noch nicht so richtig bemerkt wurde!

  • Ja, gerade bei dem Punkt erwarte ich mir viel von den neuen Fahrerassistenzsystemen


    NIEMALS wird es in Deutschland Geräte geben, die dem Fahrer "vorschreiben", die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten. Man könnte z.B. seit vielen Jahren in jedes Auto/Motorrad eine Blackbox wie bei Flugzeugen zur Pflicht machen. Es wäre auch kein Problem, nur die sicherheitsrelevanten Daten aufzuzeichnen, die die Privatsphäre nicht berühren. NICHTS spricht gegen eine solche Box aber alles dafür. Trotzdem gibt es keinen Vorstoß in dieser Richtung - nicht einmal von den Kfz-Versicherungen!

    Ergo werden die "Fahrassistenten" abschaltbar sein.

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    Peter Ustinov

  • Trotzdem gibt es keinen Vorstoß in dieser Richtung - nicht einmal von den Kfz-Versicherungen!

    Doch, da war letztes Jahr sogar ein großes Hallo 'drum als die Sparkassen so eine Direktversicherung angekündigt haben. Dummerweise sind die auch mit "Rabatt" (satte 5% bei gutem Score) immmer noch teuerer als andere ohne ;(

    Upps, sehe gerade: vergriffen: https://www.sparkassen-direkt.de/telematik.html


  • Jedes Oberklasse Fahrzeug hat inzwischen Systeme die per Kamera Schilder erfassen und dem Fahrer im Display die zulässige Höchstgeschwindigkeit anzeigen. Was als sinnvolle Ergänzung zum Navi, welche ja nicht immer temporäre Tempolimits z.b. in Baustellen erkennt, gedacht ist, ließe sich mit wenig Aufwand auch dafür verwenden die entsprechende Gewschwindigkeit des Autos zu begrenzen.

    Ich glaube der Entwickler bei z.B. BMW, der als erster den Vorschlag macht so etwas zu verbauen, hätte die längste Zeit einen Job gehabt.

    Davon abgesehen bin ich generell gegen zu viele Assistenzsysteme im Straßenverkehr, egal ob Auto oder Fahrrad, da sie immer eine falsche Sicherheit vortäuschen und dem entsprechenden Verkehrsteilnehmer das denken abnehmen. Frei nach dem Motto: Ich habe ja ABS, also kann ich auch dicht auffahren, kann ja nichts passieren. So leicht lässt sich die Physik eben doch nicht aushebeln.

  • Aufzeichnung reicht doch völlig, z.B. Abstand nach vorne + Geschwindigkeit. Dann kann die Polizei an der Autobahnabfahrt stehen und Wagen kontrollieren. Die Beweise liefern die Drängler selbst.