Verkehrbedingungen in der Grossstadt

  • In Hamburg läuft das dann (so viel ich mitbekommen habe) so bei ADFC-Touren ab: Der Führer fährt vorne und hat entweder noch eine zweite Person für den Abschluss dabei oder verleiht einem freiwilligen Teilnehmer eine bedruckte Schutzweste so dass Anfang und Ende markiert sind (und auch damit die Gruppe zusammenbleibt).
    Und dann benutzt der Verband die vorhandenen Radwege(lchen)!
    Wobei natürlich Parkwege und Nebenstraßen ohne Radwege bevorzugt befahren werden.


  • (5) Wer einen Verband führt…

    ich lese da,
    es sollte einen verbandführer geben.

    In der alten Version der StVO hieß es noch "Der Führer des Verbands".

    Da aber "Der Führer" politisch inkorrekt war (es könnte ja auch eine Führerin sein) haben die den Wortlaut und damit auch den Sinn verändert. Nun brauchen wir keinen Führer mehr.
    Der Absatz ist imho nur noch anwendbar, wenn jemand den Verband führt.

    Zitat


    allgemein bedeutet für mich führen
    immer vorneweg ...

    Ich kenne die genaue Definition von "Führen" in der StVO nicht, so es überhaupt eine gibt. Aber schau mal in die Bahn, die haben sogenannte Zugführer. Der Lokführer sitzt vorne und bedient die Technik, aber der Zugführer trägt die Verantwortung.
    Übertragen auf Fahradkorsos hieße das, dass jemand der vorne weg fährt nicht unbedingt die Verantwortung trägt.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Mönchengladbach

    Ich greife das mal auf, weil ich letztes Wochenende in eben dieser, meiner Heimatstadt, zu Besuch war. Zwar war ich motorisiert unterwegs, aber ich habe mal auf die Radverkehrs"infrastruktur" (die Anführungszeichen ergeben Sinn) geachtet. In einem anderen Beitrag habe ich ja erwähnt, dass sich in den letzten 20 Jahren auf meinem ehemaligen Schulweg in Sachen Fahrrad nicht nennenswert etwas getan hat (ca. 4km von einem östlichen Randbezirk, entlang einer Bundesstraße innerorts, quer über den Bökelberg zu einer nördlich der Innenstadt gelegenen Schule). Ich habe Blödsinn erzählt! 8)
    Es hat sich was getan! Die Radwege sind nämlich noch wurzelzerstörter und bröseliger as vor 20 Jahren. Teilweise sind sie sogar mitten in der Stadt (Zeppelinstraße zw. Als- und Krefelder) gar nicht mehr zu erkennen - stünde nicht ein blauer Lolli von ca. 1970 daneben (der mit dem alten Fahrrad drauf :thumbup: ). Nicht, dass ein besserer Belag den Weg auch nur ansatzweise nutzbar gemacht hätte, insbesondere an der Hohenzollernstr. (4-spurige Bundesstraße) liegt die Breite bei ca. 50cm, links die Autos, rechts große Bäume. In der Mitte der Fahrbahn befindet sich übrigens ein ca. 6m breiter Mittelstreifen, der ausschließlich zum Parken benutzt wird. Trotz erträglichen Wetters (trocken) sind mir dann auch quasi keinerlei Radfahrer aufgefallen. Achso, die Stadtoberen wundern sich übrigens, wieso der Modal Split so scheiße ist in MG...diesen Schwachsinns-1970-Style-Umbau an der Korschenbroicher habe ich auch bewundert, aktuell wird an der Krefelder am Stadtrand ebenfalls wieder Gladbachstyle Radwegebau betrieben. Gehwehe mit rotem Pflaster. Keine taktile Markierung für Sehbehinderte, beschissenes Pflaster, das wegen Nichtbenutzung eh innerhalb eines Jahres zuwuchern wird, Kreuzungen, an denen mann mangels Aufstellflächen wie üblich dem querenden Radverkehr im Weg rumsteht - gut, immerhin gibt es quasi keinen querenden Radverkehr. Achja, und noch eine Ampel mehr hat man errichtet, vermutlich, damit man bequemer bei BMW aus der Ausfahrt kommt...vielleicht kann Munchengladbach ja bei Gelegenheit mal Fotos von solchen Stellen machen. Es lohnt sich auch für Hamburger! :thumbup:

  • hallo
    timovic,

    schlimmer
    gehts nimmer ...
    daran arbeitet man hier
    umd schafft es.

    für die hohenzollernstr. hatte ich mal vorgeschlagen
    das ganze in die mitte zu verlegen mit dem rad

    die bauen da aber jetzt fleißigst wieder
    und das wird wohl leider nix ...

    ich geb aber nicht auf!

    bunte bildchen aus mg-actiontown findest du hier:

    ja, ich sehe ein,
    das war hier nicht das theMa.

    fun and sun

    pri and sac

  • Vielen Dank dafür! Ich amüsiere mich - aber ich muss ja auch nicht mehr täglich damit leben. Zum Glück. In der Üdding kann man übrigens auch einen schönen Schutzstreifen bewundern.

  • Die Radwege...

    ...sollte man den Dosen überlassen, also vertauschen :D !

    Wenn auf dem Rathaus-Parkplatz Brennesel und Brombeere wachsen würden, würde man, obwohl es keinerlei Gefahr für Sekretärinnen, Bürgermeister noch Besucher darstellt, etwas machen!

    An Gefahrenpunkte an Radwegen tut man nichts.

    Prisac

    danke für Deine Wortmeldung. Ich habe hier


    geantwortet, in der Hoffnung, es liest jemand in der Stadt Deine eröffnete Diskussion weiter...

    Gruss

  • Hier wird die Benutzungspflicht unwirksam und man darf mit dem Rad auf der Fahrbahn fahren:

    So etwas findet man an vielen Hamburger Hauptstraßen. Die Autler haben Angst um ihren linken Außenspiegel, da parken sie kurzerhand auf bzw. direkt neben dem (benutzungspflichtigen) Radweg. Es zählen einzig ihre Interessen. Übrigens unternimmt die Polizei - trotz meiner Aufforderung - nichts dagegen!

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Was muss man tun, damit sie endlich auch Angst um ihre rechten Außenspiegel bekommen?

    Ich bin übrigens nicht der Ansicht, dass hier zweifelsfrei die Benutzungspflicht fällt. Ich glaube schon, dass ich verstehe, was Du meinst. Aber ich habe meine Zweifel, ob Du Dich damit im Rechtsstreit durchsetzen könntest.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Ich bin übrigens nicht der Ansicht, dass hier zweifelsfrei die Benutzungspflicht fällt. Ich glaube schon, dass ich verstehe, was Du meinst. Aber ich habe meine Zweifel, ob Du Dich damit im Rechtsstreit durchsetzen könntest.


    Beim Vorbeifahren an parkenden Fahrzeugen gehen Gerichte von einer Türbreite Abstand aus, die der Radfahrer einhalten muss (LG Berlin, Az. 24 O 466/95, OLG Karlsruhe, Az. 10 U 283/77). Der Öffnungsbereich von Autotüren erstreckt sich von etwa 80 cm bei schmalen Türen von viertürigen Kleinwagen bis etwa 1,5 m bei zweitürigen Coupés oder bei LKW.

    Ich bin als Radfahrer zum Selbstschutz verpflichtet, diesen Sicherheitsabstand einzuhalten, ansonsten kann ich sogar eine Mitschuld kriegen! Ist dieser Abstand nicht realisierbar, ohne den Radweg zu verlassen, ist der Radweg unbenutzbar. Es ist also die logische Konsequenz, auf die Fahrbahn zu wechseln. Es ist nichts anderes, als ob ein Auto auf dem Radweg parkt.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Was allerdings nur eines von mehreren Kriterien für die Anordnung einer Benutzungspflicht ist...


    Das ist richtig, aber wenigstens ist jetzt anerkannt, dass schmale Radwege direkt neben Stehzeugen nicht rechtens ist - oder umgekehrt Stehzeuge gehen nicht zusammen mit schmalen Radwegen. Passt übrigens auch zu Hudtwalckerstrasse ;) (Leinpfad - Sierichstraße)

  • Hat zwar nicht direkt mit Radverkehr zu tun aber irgendwie aber dann doch, denn schließlich müssen Kinder ja bis zum 8. Lebensjahr (und dürfen bis zum 10. Lebensjahr) auf dem Gehweg fahren:

    Hamburg-Eppendorf, Behörde hat Schrägparkplätze angeordnet, weil es sonst zu viele Autos für den vorhandenen Parkraum gäbe sonst die Autos nicht genug Parkraum hätten. Weiß jemand, ob so eine Parkordnung überhaupt zulässig ist, wenn dadurch regelmäßig der Gehweg zu gut einem Drittel versperrt wird, weil die Autos entweder zu lang sind oder einfach zu weit in die Bucht hineinfahren? Eine Verwaltungsvorschrift dazu habe ich nicht gefunden. Ich frage mich allerdings, wo die Grenze ist. Die Behörde wird ja wohl nicht machen können, was sie will. Inwieweit sind die Empfehlungen für Fußverkehrsanlagen (EFA) bindend? ?(

  • Hat zwar nicht direkt mit Radverkehr zu tun aber irgendwie aber dann doch, denn schließlich müssen Kinder ja bis zum 8. Lebensjahr (und dürfen bis zum 10. Lebensjahr) auf dem Gehweg fahren:

    So wie auf dem Bild erkennbar sollen die Autos ja nur zur Hälfte über dem Kantstein stehen.

    Es gibt das Hamburger Wege-Gesetz, das aber auch in anderen Fällen (z.B. Sondernutzungn) faktisch nur auf dem Paper existiert. Demnach hat der fließende Verkehr Vorrang vor dem ruhenden Verkehr. Wenn wie auf den Bildern der Begegnungsverkehr nicht mehr möglich ist auf dem Gehweg wird wäre es für mich eine Frage der Auslegung des HWG. Wenn da ein verständnisvoller Leiter bei der StVB sitzt ordnet der ggf. bei viel Glücl Poller oder Bügel an. Wegen EFA habe ich noch nicht geklagt. Die EFA kommt ja auch bei Sondernutzungen faktisch nicht zur Anwendung. Es verbleibt ja in der Regel unabhängig vom Fußgängerstrom nur eine Nettobreite von 1,5 Meter.

  • Hat zwar nicht direkt mit Radverkehr zu tun aber irgendwie aber dann doch, denn schließlich müssen Kinder ja bis zum 8. Lebensjahr (und dürfen bis zum 10. Lebensjahr) auf dem Gehweg fahren:

    Es gibt so einige Straßen, in denen ich das [Zusatzzeichen 1022-10] gerne entfernt hätte (die Stehzeuge natürlich auch ;) ). Weil auf dem Gehweg kein Platz für ein Nebeneinander von Radlern und Fußgängern ist, z.B. Alsterdorfer Straße, Kurzer Kamp, Hummelsbütteler Landstraße, ...
    Schon mal jemand gegen [Zusatzzeichen 1022-10] geklagt?

  • Hi
    gegen das Radfahrer frei könnte man nur als Fußgänger klagen, da deren Recht auf eigenen, gefahrlosen Gehweg betroffen ist. Für Radler dagegen ist es ein schlechtes Angebot, dass man nicht annehmen sollte, aber auch nicht muss.

    Zu den Schrägparkern: Der Fehler liegt imho bei der anordnenden Behörde. Die wissen, wie lange ein Auto sein kann, und es gibt bestimmt empfohlene Mindestlängen für Parkplätze. Die werden hier nicht eingehalten, und die Angst vor anbumsenden Autofahrerkollegen ist größer als die vor Fußgängern oder Radlern. Das verleitet dazu, zu weit auf den Gehweg zu fahren, um den Arsch von der Fahrbahn zu kriegen.
    Eigentlich müsste unter das Parkplatzschild, das das Schrägparken anordnet, ein Zusatzschild mit der zulässigen Fahrzeuglänge angebracht werden. Dann wäre wohl spätestens oberhalb Golfklasse Ende mit Parken.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif