Neugestaltung der Kreuzungen Troplowitzstraße/Grandweg/Hoheluftchaussee/Martinistraße/Lokstedter Steindamm

  • Die beiden Kreuzungen in dem genannten Bereich werden neu geplant. Das ist erstmal gut, denn der Auslöser war, dass aufgrund eines Hausbaus ein Radwegschnipsel wiederhergestellt werden sollte und stattdessen eine Überplanung des gesamten umliegenden Abschnittes in Angriff genommen wurde. Was dabei rauskam: Naja. In dem an die Drucksache angehängten Lageplan ist mindestens Folgendes bemerkenswert:

    • Es sind Radfahrstreifen geplant von Westen nach Osten und Osten nach Westen geplant: Der kurze Abschnitt der Troplowitzstraße ab Lokstedter Steindamm/Hoheluftchausse bis kurz nach dem Grandweg behält dabei in Ost-West-Richtung zwei Fahrspuren, obwohl sich die Fahrbahn hinter dem Grandweg auf eine Spur verengt und auch jeweils nur eine Spur Zubringer ist. Anstatt in der Troplowitzstraße auch nur mit einer Ost-West-Fahrspur zu planen, werden zwei Bäume gefällt.
    • Der Radfahrstreifen West-Ost wird über die Aufleitung zum freien Rechtsabbieger geführt.
    • Der Radweg am Anfang vom Grandweg wird (offiziell) zurückgebaut. Dafür führen Schutzstreifen bis zum Beginn der T30-Zone (Süd-Nord). Und von Ende T30 bis zur Kreuzung (Nord-Süd). In beide Richtungen ist Parken neben dem Streifen vorgesehen, der Richtung Norden nur noch 1,5m breit sein wird. Das ein schönes Beispiel für Schutzstreifen, die die Welt nicht braucht.
    • Es gibt nur noch eine "Abbiegespur" aus dem Grandweg nach Süden, d.h. keine Aufteilung mehr in links und rechts.
    • Es wird weiterhin drei Spuren in West-Ost-Richtung an der Kreuzung Troplowitzstraße/Lokstedter Steindamm/Hoheluftchaussee geben, obwohl die Troplowitzstraße kurz vorher einspurig ist und in der Martinistraße auch wieder einspurig wird.

    tl;dr: In der Troplowitzstraße ist vorgesehen zukünftig in einem kurzen Abschnitt 5 Fahrspuren + 2 Radfahrstreifen zu haben, obwohl sowohl vor als auch hinter der Kreuzung meist nur 2+2 Spuren vorhanden sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Chrik (21. Januar 2020 um 21:39) aus folgendem Grund: Link entfernt

  • Und hier die offizielle Begründung, warum man in Richtung Osten zwei statt einer Fahrspur benötige:

    Zitat von Erläuterungsbericht (Seite 12)

    Diese Variante wurde von der BWVI/ V in Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde (VD 52) und dem LSBG/IVS1 abgelehnt, da bei einstreifiger Führung erhebliche Rückstauprobleme (nicht nur in den Verkehrsspitzenzeiten) in der Troplowitzstraße und Verkehrsverlagerungen in untergeordnete Straßen auftreten würden

    Da macht man doch lieber Reißverschluss auf der Kreuzung, das ist viel schneller.

    Die Schutzstreifen im Grandweg insbesondere Richtung Norden ist ein Rückschritt, der primär zum eng überholen einlädt. Wäre man mutig, hätte man die Parkplätze für einen breiten Radfahrstreifen opfern können -- direkt daneben steht ein leeres Parkhaus.

    P.S.: der Lageplan ist eine temporäre URL und funktioniert vermutlich auch für andere nicht; man kann ihn von der Drucksache aus erreichen

  • Und leider wollen die weiterhin am Anfang der Martinistraße ein Platz für Kraftparkzeuge haben. Obwohl sich genau in dem Bereich zwei Spuren vereinigen. Das kann sehr eng+gefährlich werden.

    Positiv ist, dass man nun als Radfahrer relativ gefahrlos rechts in den Grandweg abbiegen kann. Theoretisch, denn es wird Gehwegradler geben.

    Der Radfahrstreifen in der Martinistraße gen Westen dürfte auch helfen, weniger im Stau zu stehen.

    Also teilweise gute Planung, teilweise nutzlos (Schutzstreifen im Grandweg), teilweise gefährlich.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Und hier die offizielle Begründung, warum man in Richtung Osten zwei statt einer Fahrspur benötige:

    Da macht man doch lieber Reißverschluss auf der Kreuzung, das ist viel schneller.

    Schneller wird es nicht. Kürzer wird der Rückstau aber tatsächlich, wenn die Autos sich in 2 statt einer Reihe stauen. Das dürfte hier auch der Hauptgrund sein: Es geht nicht darum wie lange Autos dort stehen, sondern eher darum, dass sie nicht bis zur nächsten Kreuzung stehen.

  • Schneller wird es nicht. Kürzer wird der Rückstau aber tatsächlich, wenn die Autos sich in 2 statt einer Reihe stauen. Das dürfte hier auch der Hauptgrund sein: Es geht nicht darum wie lange Autos dort stehen, sondern eher darum, dass sie nicht bis zur nächsten Kreuzung stehen.

    Ich verstehe die Argumentation, aber ich teile die Einschätzung nicht, dass man die Kreuzung so bauen muss sollte. Selten wird es den Rückstau geben und wenn es ihn gibt, halte ich ihn für unproblematisch. Wenn man wollte, könnte man das ja jetzt auch mal testweise ausprobieren. Ich glaube für die Einschätzung, dass es Rückstau geben würde und dass der problematisch sei gibt es keine Berechnung o.Ä. (oder doch und wenn ja, was sind die Annahmen und Parameter?).

    Das Design lädt dazu ein, weiterhin über den Grandweg zu fahren statt andere Routen in Betracht zu ziehen. Hier entscheidet man sich hier für eine monströse Fahrbahn und verpasst eine Chance mehr Übersichtlichkeit in die Kreuzung zu bringen und mMn auch die Kreuzung an den Bedarf anzupassen. Die Gegend ist gut an den ÖPNV angebunden, es wird Fahrradinfrastruktur geschaffen (weil mehr Leute Fahrrad fahren wollen/sollen) und gleichzeitig wird am Status Quo, d.h. dem MIV zugestandenen Fläche festgehalten.

  • Ich glaube für die Einschätzung, dass es Rückstau geben würde und dass der problematisch sei gibt es keine Berechnung o.Ä.

    Es gibt morgens auch jetzt schon viel Rückstau. Besser würde es sicher nicht werden.

    Die Gegend ist gut an den ÖPNV angebunden

    Könnte deutlich besser sein. Zumal die Linie 181 wieder mal woanders langfährt (Ausbau Veloroute 3).

    Sehr viele KFZ kommen aber auch von weiter her und fahren über den Eidelstedter Weg in die Troplowitzstraße. Die genauen Fahrbeziehungen kenne ich nicht, aber glaube die Strecke wird gerne als Abkürzung genommen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich versuche mal genauer zu erklären, warum ich eine andere Gestaltung als unproblematisch bezeichnet habe. Insbesondere die vier Spuren West-Ost (drei plus freier Rechtsabbieger) halte ich für überdimensioniert. Von den Geradeaus-Spuren kann mMn eine weg. Dann können die Radfahrstreifen breiter werden und die Bäume stehen bleiben.

    Es gibt morgens auch jetzt schon viel Rückstau. Besser würde es sicher nicht werden.

    Meinetwegen darf es sogar schlechter werden. Für den Rückstau in den Grandweg müsste man sich eigentlich eine völlig andere Verkehrsplanung überlegen, sodass Leute nicht den Anreiz oder sogar die einzig nahelegende Möglichkeit haben ganz von Norden in den Grandweg zu fahren und in anderer Richtung ganz bis Süden durchzufahren. Soweit ich weiß gibt es auch Überlegungen, ob man nicht doch die Abbiegemöglichkeiten am Siemersplatz wieder ändert.

    Die vielen Spuren sind reine Aufstellflächen dafür, dass eine Ampel grün ist und eine rot. Mit einer entsprechenden Synchronisation der nachfolgenden Ampel ließe sich der Rückstau sicher in Grenzen halten. Aber: Ups, da würde es sich dann ja im Lokstedter Steindamm/Hoheluftchaussee ggf. mehr stauen: Muss dann wohl so sein, die Reisegeschwindigkeit ist ja derzeit immer noch schneller als mit ÖPNV also tut der Stau (vielmehr stockender Verkehr) wohl noch nicht genug weh.

    Zur Planung fällt mir eigentlich nur ein: Aufrechterhaltung der Autostadt, denn Autofahren soll nicht schlechter werden. Das ist überhaupt nicht mit irgendwelchen Klimazielen in Einklang zu bringen.

    Könnte deutlich besser sein. Zumal die Linie 181 wieder mal woanders langfährt (Ausbau Veloroute 3).

    Sehr viele KFZ kommen aber auch von weiter her und fahren über den Eidelstedter Weg in die Troplowitzstraße. Die genauen Fahrbeziehungen kenne ich nicht, aber glaube die Strecke wird gerne als Abkürzung genommen.

    Klar geht es besser (mit und ohne Baustelle). Das Gebiet ist vergleichsweise schlecht angeschlossen ist, wenn man nicht zu Fuß zum 5er gehen kann. Aber wer aus dem Gebiet westlich des Lokstedter Steindamms auf die Hoheluftchaussee auffährt, könnte auch mit dem Fahrrad zum 5er fahren. Es gibt Leute, die wohnen deutlich unter 10min Fußweg von der Haltestelle des 5ers entfernt und steigen jeden morgen in ihr Auto in der Tiefgarage und fahren die Strecke des 5ers entlang. Natürlich betrifft das lange nicht alle, aber es könnten viel mehr Leute ohne Auto durch die Stadt kommen und dadurch Platz machen für die, die wirklich nicht anders können.

  • Insbesondere die vier Spuren West-Ost (drei plus freier Rechtsabbieger) halte ich für überdimensioniert. Von den Geradeaus-Spuren kann mMn eine weg.

    Dir ist schon klar, dass die Idee von mir kam, eine der Geradeausspuren wegzunehmen, und der Planungsprozess u.a. deshalb so verzögert wurde? ;)

    Rückstau in den Grandweg

    Rückstau gibt's auch und gerade in der Troplowitzstraße. So zumindest das eine mal gesehen als ich mich morgens hingestellt hatte. Siehe irgendwo nen anderen Thread dazu.

    mit dem Fahrrad zum 5er fahren

    Nicht jeder hat das Geld, sich einmal pro Woche ein neues Rad zu kaufen!

    Aber man könnte einfach noch ein Stück weiter fahren. Von der Kreuzung bis zum Jungfernstieg (Ecke Ballindamm) sind es lumpige 4.6km.

    Ich überlege, ob ich mir die Stelle morgen früh mal eine Weile während der Rush Hour ansehe.

    Ich meine man muss da recht früh morgens hin, gegen 7, um das maximum zu sehen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Dir ist schon klar, dass die Idee von mir kam, eine der Geradeausspuren wegzunehmen, und der Planungsprozess u.a. deshalb so verzögert wurde? ;)

    Thread gefunden. Ich denke nicht, dass ich das damals (Anfang 2016) schon wahrgenommen habe. Ich glaube, jemand (nicht du) hat mich erst später mit dem Lageplan darauf aufmerksam gemacht.

    Rückstau gibt's auch und gerade in der Troplowitzstraße. So zumindest das eine mal gesehen als ich mich morgens hingestellt hatte. Siehe irgendwo nen anderen Thread dazu.

    Finde Rückstau in andere Straßen nicht so schlimm wie in den Grandweg. Im Grandweg verstopft der MIV den Radverkehr. Auf der Troplowitzstraße kann man drum herum fahren.

    Noch ein anderer Thread als der oben? 7 Uhr schaffe ich auf absehbare Zeit nicht. Und dann wiederum, welche Schlüsse kann man daraus ziehen? Anpassung an die aktuelle Situation wird nur zu mehr MIV führen.

    Nicht jeder hat das Geld, sich einmal pro Woche ein neues Rad zu kaufen!

    Aber unter den Betroffenen offenbar jeder, um Auto zu fahren (~ ein Billig-Rad/Monat).

    Aber man könnte einfach noch ein Stück weiter fahren. Von der Kreuzung bis zum Jungfernstieg (Ecke Ballindamm) sind es lumpige 4.6km.

    Ja, aber man kann dahin auch mit dem Auto fahren, dann muss man auf dem Rückweg nicht wieder bergauf fahren.

    U Hoheluftchaussee mit Fahrradabstellmöglichkeiten ist noch näher. Keine Ahnung, wie die Auslastung da ist, aber ist auch egal, wenn der Bedarf größer ist, müssen halt mehr Plätze her. Potenzial gibt es ja noch.

  • U Hoheluftchaussee mit Fahrradabstellmöglichkeiten ist noch näher. Keine Ahnung, wie die Auslastung da ist, aber ist auch egal, wenn der Bedarf größer ist, müssen halt mehr Plätze her. Potenzial gibt es ja noch.

    Oder bald Kellinghusenstraße, ca. 2km.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Frage am Rande:

    Moin,

    ich habe den Plan mal so geändert/skizziert, wie er für mich alle Fehler der Planung beheben würde.

    Weiß jemand ob das rechtlich möglich ist den veränderten Plan irgendwie hochzuladen...

    LG

  • Weiß jemand ob das rechtlich möglich ist den veränderten Plan irgendwie hochzuladen...

    Sollte kein Problem sein.

    Solche Pläne müssten ohnehin wegen Transparenzgesetz rausgerückt werden.

    Teilweise stehen die Daten unter https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 was letztlich nur bedeutet, dass du die Quelle benennen musst und dass du Änderungen vorgenommen hast.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Sollte kein Problem sein.

    Solche Pläne müssten ohnehin wegen Transparenzgesetz rausgerückt werden.

    Das ist jetzt etwas verkürzt (?): Nur weil etwas zur Verfügung gestellt werden muss, heißt das nicht generell, dass es auch verändert (zur Verfügung) gestellt werden darf. Es kommt auf die Lizenz an, aber ich würde auch davon ausgehen, dass es unter der von Gerhart genannten Lizenz online gestellt werden würde.

  • Könntest du einmal sagen, was du geändert hast?

    VERGLEICH EDIT: Aus urheberrechtlichen Gründen gelöscht

    Martinistraße:

    - Herstellen einer PBL auf ca. 50m

    - Einengung der Kfz-Spur

    - Mehr Fahrradbügel

    Troplowitzstr.:

    - Entfernen des freien Rechtsabbiegers

    - Verbreiterung des südl. Radfahrstreifen

    - Herstellen einer nördl. PBL

    - Erhalten der Bäume

    - Hinzufügen einer StadtRAD-Station

    Hoheluftchaussee:

    - Versetzen der FuLSA + Markierungen

    Einmal editiert, zuletzt von KSM (31. Januar 2020 um 10:51)