AfD: Wie Radfahrer in Hamburg missbraucht werden

  • In Minute 1:00 behauptet der AfD-Verteter, dass das Fahrrad in Hamburg als Waffe eingesetzt werde.

    Was habt ihr da in Hamburg für Fahrräder? Hat da dieser Bastler und Erfinder, der die James Bond Autos und Kugelschreiber modifiziert ein paar spezielle Modifikationen vorgenommen an den Hamburger Fahrrädern?

  • Diese AfD'ler Rede erinnert doch sehr an das, was die Stadt Hamburg 1964 erwogen und der ADAC dringend empfohlen hat, als nämlich die sog. Lex Zebra erlassen wurde, das Gesetz, das den Fußgängern klar den Vorrang gegenüber den Autofahrern am Zebrastreifen einräumt. Das war nach der Einführung der ersten Zebrastreifen Anfang der 50er Jahre durchaus nicht so klar geregelt. Viele Autofahrer ignorierten Fußgänger, die am Zebrastreifen die Straße queren wollten. Die Autofahrer fühlten sich unzulässig in ihrer automobilen Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

    1964 wurde in die StVO die "Lex Zebra" aufggenommen: §26 StVO, Abs. 1, "An Fußgängerüberwegen haben Fahrzeuge mit Ausnahme von Schienenfahrzeugen den zu Fuß Gehenden sowie Fahrenden von Krankenfahrstühlen oder Rollstühlen, welche den Überweg erkennbar benutzen wollen, das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Dann dürfen sie nur mit mäßiger Geschwindigkeit heranfahren; wenn nötig, müssen sie warten."

    Als Reaktion auf das Gesetz erfolgte die Überlegung, dass man nun das endgültige Verkehrschaos nur dadurch verhindern könne, indem man Fußgänger dazu zwingt, dem Autoverkehr komplett aus dem Weg zu gehen. Und aus dem Zitat ist klar erkennbar, dass der Spiegel völlig einvernehmlich voll auf der Seite der Auto-Vernarrten steht:

    "Das sicherste Mittel - völlige Trennung von Fußgängern und Autoverkehr - wird vorerst nur von Hamburgs Polizei und vom ADAC gefordert: Anschaffung von transportablen Fußgängerbrücken, die an Brennpunkten aufgestellt werden sollen." Der Spiegel vom 10.6.1964, http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46173825.html

    Der AfD-Sprecher steht da in seiner Rede heute noch dazu. Es fehlt nur noch, dass er auch diese transportablen Fußgängerbrücken in seiner Rede erwähnt. Vielleicht trägt dieser kleine Ausflug in eine Zeit, als das Lieblingsfeindbild der AfD und vieler Autofahrer, "Die Grünen", noch nicht existierte, dazu bei, die Haltung mancher Autofahrer zu ändern?