Hamburg hat tatsächlich mal einen Radverkehrspreis bekommen - angeblich soll Ballindamm Schutzstreifen erhalten (?)

  • Der Beitrag geht eigentlich über einen Fahrradpreis, den Hamburg mit dem Loop gewonnen hat. M.E. völlig zu Recht.

    Teilweise schöne Ideen, aber dann kommen wieder diese WTF-Situationen. Das Highlight ist dann natürlich der Versuch, den Radverkehr an einer Kreuzung Vorfahrt vor dem querenden Kraftfahrzeugverkehr zu verschaffen, was aber aufgrund der Seltenheit und des optischen Eindrucks, dass der kleine Radweg ja unmöglich bevorrechtigt sein könnte, gar nicht so gut funktioniert.

    Angeblich soll der Ballindamm aber Schutzsteifen erhalten?

    Wird dann dieser lustige Radweg komplett entfernt? Eine Auffahrtmöglichkeit gibt’s ja an der einen Seite schon, was aber natürlich den Kraftverkehr nicht davon abhält, die Nutzung des Radweges anzumahnen. Ohne den Radweg und mit Schutzstreifen könnte aber vielleicht endlich mal diese ewige Geisterradelei dort enden.

  • Ich weiß es noch nicht. Ich habe mal den zuständigen Mitarbeiter vom Bezirksamt angeschrieben und nachgefragt. Mich wundert die Aussage auch deshalb, weil in den Busbeschleunigungsplänen vom Gänsemarkt noch nichts davon verzeichnet ist.

  • Lustig ist ja auch der Kommentar, der sich dort inzwischen angefunden hat. "Och nun mach doch mal die schöne neue Autobahn nicht runter. Ja, da mögen überall völlig sinnlos irgendwelche 30-Schilder und Überholverbote rumstehen, aber man kann sie doch trotzdem ganz toll befahren und es wird ja auch nicht sanktioniert wenn man viel zu schnell fährt - Also was regt ihr euch auf?"

    Das mit dem Kampfradler erziehen scheint halt doch politischer Wille zu sein. Wenn im Autoverkehr soviel sinnloser Schrott beschildert würde und sich dann auch niemand dran hält, weil's ja nicht sanktioniert wird, dann hätten wir da auch ganz schnell eine Anarchie im Straßenverkehr, bei der Verkehrsregeln "Glückssache" sind. Teilweise ist das ja beim Parken und Geschwindigkeit auch jetzt schon so, was allerdings nicht an der penetranten Fehlbeschilderung liegen dürfte. Die generelle Akzeptanz dieser Schilder ist ja immer noch gegeben. Man stelle sich nur mal vor, so 30 bis 50% dieser Schilder wären einfach ähnlich Sinnfrei aufgestellt wie die Radverkehrsführung momentan. Da wäre die Akzeptanz (und nicht nur die Umsetzung) von VZ in kurzer Zeit schlagartig gegen Null.

    Schon jetzt ärgert sich ja der Autofahrer über stehengebliebene 30-Schilder an Ex-Baustellen, oder Baustellen wo dann "wochenlang" nicht gearbeitet wird. Trotzdem fährt man dann dort nicht mehr 65, sondern noch maximal 49. Die Akzeptanz ist also trotzdem immer noch da.

    Das Problem ist ja: Ist die Akzeptanz erst mal weg, dann bekommt man die auch so schnell nicht wieder aufgebaut. Und wie soll der Rad fahrende denn nun wissen in welchen verbotenen Bereichen das Radfahren nun geduldet ist und wo nicht.

    Ich hatte heute eine interessante Diskussion mit einem älteren Radfahrer, der mir erzählte, die Fahrradstaffel würde immer an einer ganz bestimmten Stelle eine "Falle" aufbauen. Die Verkehrssituation dort würde quasi zum Geisterradeln verführen, da man sonst einen riesigen Umweg mit gleich mehreren Straßenquerungen und Ampelphasen machen müsste den natürlich kein normal denkender Rad fahrender macht, wenn man auch einfach ohne Ampelphase und Umweg Abkürzen kann. Aber anstatt das dann dort diese Strecke für beide Richtungen frei gegeben wird (wahrscheinlich ist die einseitige Benutzungspflicht schon grenzwertig und halb-illegal) wird lieber repressiv auf die Rad fahrenden eingewirkt und diese zur Kasse gebeten, anstatt die Umstände zu ändern.

    Die Frage ist, wie lange man sich noch eine derartige fahrradfeindliche Politik leisten kann. Wahrscheinlich aber noch so lange, bis das Öl alle ist...

    --
    [Zeichen 244] sike tu li ilo tawa li pona! [Zeichen 244]

  • Ich hatte heute eine interessante Diskussion mit einem älteren Radfahrer, der mir erzählte, die Fahrradstaffel würde immer an einer ganz bestimmten Stelle eine "Falle" aufbauen. Die Verkehrssituation dort würde quasi zum Geisterradeln verführen, da man sonst einen riesigen Umweg mit gleich mehreren Straßenquerungen und Ampelphasen machen müsste den natürlich kein normal denkender Rad fahrender macht, wenn man auch einfach ohne Ampelphase und Umweg Abkürzen kann. Aber anstatt das dann dort diese Strecke für beide Richtungen frei gegeben wird (wahrscheinlich ist die einseitige Benutzungspflicht schon grenzwertig und halb-illegal) wird lieber repressiv auf die Rad fahrenden eingewirkt und diese zur Kasse gebeten, anstatt die Umstände zu ändern.

    Nun ja, es gibt an einigen Kreuzungen abweichend von der Radverkehrsführung nach StVO die Wegweisungsschildchen im Verlauf von Velorouten, die das illegale Geisterradeln vorgaukeln. Wie sollen "laienhafte" Radler das auseinanderhalten? Und trotz Beschwerden werden die Schilder nicht auf eine einheitliche Linie gebracht.

    Das mit dem Kampfradler erziehen scheint halt doch politischer Wille zu sein. Wenn im Autoverkehr soviel sinnloser Schrott beschildert würde und sich dann auch niemand dran hält, weil's ja nicht sanktioniert wird, dann hätten wir da auch ganz schnell eine Anarchie im Straßenverkehr, bei der Verkehrsregeln "Glückssache" sind. Teilweise ist das ja beim Parken und Geschwindigkeit auch jetzt schon so, was allerdings nicht an der penetranten Fehlbeschilderung liegen dürfte. Die generelle Akzeptanz dieser Schilder ist ja immer noch gegeben. Man stelle sich nur mal vor, so 30 bis 50% dieser Schilder wären einfach ähnlich Sinnfrei aufgestellt wie die Radverkehrsführung momentan. Da wäre die Akzeptanz (und nicht nur die Umsetzung) von VZ in kurzer Zeit schlagartig gegen Null.


    So scheint es mit der Hafencity zu dein. Die Hafencity GmbH weist in den Übersichtsplänen zur Hafencity die Uferbereiche als WEge für den Radverkehr aus, wie auch die Kibbelstegbrücke, usw. Rein rechtlich ist das Radeln aber dort verboten. Wie soll ein Radfahrer denn wissen, das es gewisse Freizonen gibt, in denen geheimnisvolle Sonderregeln gelten? Wie mag sich die Fahrradpolizei dieser Sache stellen? Heute bei schönstem Sonnenschein müsste das Radeln am Dalmannkai wieder zum Problemfall werden, wenn Sonntagsradler sich zwischen sonnenhungrigen Touristenmassen hindurchdrängeln an den Außengastroständen, die den Verkehrsfluss einschnüren.

  • Der Kommentar war von mir, und ich stehe da weiterhin zu.

    Mir ist lieber, Hamburg ist baulich weiter und hat noch ein paar schwachsinnige Schilder (bzw. deren Abwesenheit), als länger die baulichen Grausamkeiten ertragen zu müssen. Ich finde nicht dass man den Kurs kritisieren muss, nur weil die Beschilderung noch nicht optimal (bzw. falsch ist).

  • Der Kommentar war von mir, und ich stehe da weiterhin zu.

    Ok. Damit kann ich leben, aber es führt zu einer drastischen rechtlichen Unsicherheit, denn diese Schilder werden ja typischerweise nicht mehr nachträglich angeordnet.

    Das erzieht Rad fahrende zu Schilder ignorierenden Kampfradlern! Oder wie willst du dem Otto-Normalverbraucher erklären, das der verbotene Loop erlaubt, aber der verbotene Gehweg verboten ist?

    --
    [Zeichen 244] sike tu li ilo tawa li pona! [Zeichen 244]

  • Meine Meinung zu der ganzen Sache: Unverdiente Auszeichnung für den Hamburger LOOP

    Die Strecke zwischen Wilhelmsburg und Veddel ist relativ brauchbar, mit dem Rest kann ich nicht ganz so viel anfangen. Aber ich sehe das wie @Michael : Die Schilder kann man austauschen, den Winterdienst einführen, die Richtung stimmt schon mal. Aber einen Preis halte ich für das Ding wirklich nicht angemessen.

  • Schöner Bericht, vielem stimme ich sogar zu.

    Was ich - bei den berechtigten Kritikpunkten - gut finde, und was den Loop zum Teil unterscheidet, ist zumindest schon mal folgendes:

    1. Länge: Man hat große Strecken einheitlich gebaut und ausgestattet.
    2. Netzwirkung: Ok, die haben wir nur bei der Fahrradstraße von Wilhelmsburg nach Veddel - mit der Weiterführung an der Hauland und an der Elbbrücke auf der Busspur könnte man aber richtig was schaffen.
    3. Belagqualität: Hier gibts nicht viel zu meckern, mal schauen wie lange das so bleibt.

    Ich finde den Preis ein wichtiges Signal: Wenn Hamburg etwas tut, dann kann das auch mal positiv erwähnt werden. Seht her, lieber Senat und liebe Bezirke, es lohnt sich wenn ihr was tut.
    Noch besser fände ich es aber, wenn man die Verkehrsplaner mal zur Abwechslung nach Bonn schicken würde. Auch kein Paradies, aber schonmal 20 Jahre weiter.

  • Ich war am Sonntag auch mal auf dem Loop unterwegs. Das, was mich am meisten gestört hat, war der nicht vorhandene "Sommerdienst". Einzelne Teilstücke fangen jetzt schon (!!!) an zu verlanden, überall Streusand und Scherben. Dass es auch zu einer vernünftigen Radverkehrspolitik gehört, die Radverkehrsanlagen auch zu pflegen, scheint in der Hamburger Verwaltung noch nicht angekommen zu sein.

  • 1. Länge: Man hat große Strecken einheitlich gebaut und ausgestattet.

    Naja, für den Radverkehr ja eher nicht. Das eine sind Fahrradstraßen, dann gibt’s freigegebene Gehwege, nicht freigegebene Gehwege und diesen gesperrten Deichweg. Ich weiß, ich reite auf dieser Beschilderung Ewigkeiten herum, aber mich nervt das tatsächlich kolossal.

    Ich finde den Preis ein wichtiges Signal: Wenn Hamburg etwas tut, dann kann das auch mal positiv erwähnt werden. Seht her, lieber Senat und liebe Bezirke, es lohnt sich wenn ihr was tut.

    Ich kann deine Argumentation zwar nachvollziehen, aber andererseits denke ich, dass Senat und Bezirke auch ohne ein solches Belohnungsmodell etwas auf die Reihe kriegen sollten und der LOOP erst dann preiswürdig wird, wenn man wenigstens mal diese rechtsunsichere Beschilderung austauscht. Auf solchen im Sommer häufiger frequentierten Wegen ist es ja ungleich wahrscheinlicher als auf einem gammeligen Gehweg, dass da mal Fußgänger und Radfahrer zusammenstoßen. Und spätestens dann stellt sich die Frage, wer denn da wie schnell fahren durfte und womit er rechnen musste.

  • Natürlich könnten und sollten die Hamburger auch ohne Belohnung was erreichen. Das ist ja das Grunddilemma der Hamburger Verkehrspolitik. Auf Arbeitsebene ist meist durchaus Wille vorhanden, und wenn man Projekte wie Busbeschleunigung oder die IGS hat, dann macht man etwas für den Radverkehr "mal eben mit". Meistens sind die Ergebnisse sogar brauchbar (nicht immer).

    Es fehlt aber nach wie vor, dass der Senat mal sagt, wir machen jetzt bewusst was für den Radverkehr und bauen die Velorouten alle konsequent bis 2018 aus, und vermarkten das offensiv. Auch die Radfahrstrategie (die immerhin relativ konsequent umgesetzt wird) muss man auf der Homepage erst mal suchen. Es gibt halt keine "Radlhauptstadt Hamburg", es gibt keine Einblendungen, auf Radfahrer zu achten (wie vor kurzem in Berlin). Auch der Loop wird ja als Freizeitkurs vermarktet, immerhin hat man ihn halbwegs so gelegt, dass er auch für Alltagsradler sinnvoll nutzbar sein kann.

    Da wir aber nun Mal noch nicht so weit sind, dass der Senat offensive Politik für Fahrradfahrer macht, sollte man auch mal lobend erwähnen, wenn sie etwas gut machen. Man kann dann die Details ja noch kritisch begleiten, ich will nur vermeiden, dass die Politik denkt "die Radler sind eh chronische Nörgler die sich an keine Verkehrsregeln halten und wenn man mal was macht, ist es auch wieder nicht recht".

  • Ich kann deine Argumentation zwar nachvollziehen, aber einerseits denke ich, dass Senat und Bezirke auch ohne ein solches Belohnungsmodell etwas auf die Reihe kriegen sollten und der LOOP erst dann preiswürdig wird, wenn man wenigstens mal diese rechtsunsichere Beschilderung austauscht. Auf solchen im Sommer häufiger frequentierten Wegen ist es ja ungleich wahrscheinlicher als auf einem gammeligen Gehweg, dass da mal Fußgänger und Radfahrer zusammenstoßen. Und spätestens dann stellt sich die Frage, wer denn da wie schnell fahren durfte und womit er rechnen musste.

    Die zahlreichen freilaufenden Hunde auf dem für den Radverkehr gesperrten LOOP-Teil sollten nicht unerwähnt bleiben (beim Reiherstieg). Dort hat es mehr Hunde als Radfahrer. Was ist, wenn es Konflikte mit Radler und Hund gibt - rechtlich gesehen angesichts des Radelverbots? Und selbst auf den Schritttempo-Abschnitten sehe ich das mit den freilaufenden Hunden problematisch. Wer fährt dort tatsächlich Schritttempo? Ja selbst auf dem Ast vom Gert-Schmämmle-Weg zur Veddel hat es Schritttempo!

  • Auch die Radfahrstrategie (die immerhin relativ konsequent umgesetzt wird) muss man auf der Homepage erst mal suchen. Es gibt halt keine "Radlhauptstadt Hamburg", es gibt keine Einblendungen, auf Radfahrer zu achten (wie vor kurzem in Berlin).


    Sorry, da muss ich Dir widersprechen. Die "Radverkehrsstrategie für Hamburg" - ich hab da selbst dran mitgearbeitet - hat viele Probleme. Zunächst wurde das Erreichen des Radverkehrsanteils von 18% auf unbestimmte Zeiten vertagt. Dann sind die regelmäßigen "Fortschrittsberichte zur Radverkehrsstrategie für Hamburg" Propagandaberichte, wie sie im "Sozialismus" jenseits der ehemaligen Grenze nicht anders gemacht wurden. Es werden Dinge vorgegaukelt, die in Wahrheit nicht durchgeführt werden. Die Themen Baustellen und Winterdienst wurden in den Propagandeberichten so dargestellt, als ob alles glänzend abläuft. Jedem Hamburger Radfahrer ist doch wohl klar, dass das eindeutige Täuschung ist. Und dem Verfasser des Propagandaberichtes könnte sogar mutwillige Täuschung unterstellt werden.

    Die Radverkehrsstrategie hat mehrere Ziele, die nach Prioritätsstufen eingeteilt sind (Maßnahmenkatalog).
    Schauen wir, ob die Prioziele zumindest angestrebt werden. Hier einige Beispiele:

    Prio1
    1.1 Das Veloroutennetz soll 2015 vollständig abgeschlossen sein (Prio 1) -> wird wohl nicht erreicht werden.
    1.7 "Qualität vor Quantität" (Prio 1), "Planerische Daueraufgabe. -> Soll heißen, dass bei allen Neu- und Umbauten ausschließlich die gültigen Regelwerke berücksichtigt werden. Das sehe ich nicht ganz so. Z.B. gibt es bei einigen neuen Schutzstreifen (z.B. Dorotheenstraße) Unterschreitungen der Mindestmaße. Ebenso sind bei den älteren Grundinstandsetzungen an Hauptstraßen zu schmale (benutzungspflichtige) Radwege entstanden (Barmbeker Straße, Winterhuder Weg, Lübecker Straße, usw . . . ). Der Knoten Hoheluftchaussee / Gärtnerstraße / Breitenfelder Straße widerspricht ebenso den gültigen Regelwerken mit der Anordnung der Aufstellflächen für Radfahrer und Fußgänger, wie auch die Knoten Beim Schlump / Schäferkampsallee / Schröderstiftstraße, Fruchtallee / Doormannsweg , Brandstwiete / Willy-Brandt-Straße, ... In der Heimfelder Straße wurde der 80 cm breite Radweg neben ca. 1,6 Meter breiten Parkplätzen 1:1 ausgebessert. Nach Ausbesserung war der Radweg weiterhin wegen Parken auf dem Radweg nicht benutzbar - reine Geldverschwendung und Verstoß gegen Regelwerke und diese Vorgabe aus der Radverkehrsstrategie.
    1.8 Prüfung der RWBP an Hauptstraßen im Rahmen der StVO (Prio 1), Planerische Daueraufgabe -> Es dürfte wohl auch den Mitlesern in diesem Forum bekannt sein, dass da vollkommen versagt wird. Nur durch Widersprüche und Klagen, und nicht durch die Radverkehrsstrategie, sind die BfI und Polizei dazu zu bewegen, unbenutzbare b-pflichtige "Radwege" aufzuheben oder zu ändern. Beispiele: Behringstraße, Langenhorner Chaussee, Alsterkrugchaussee, Poppenbütteler Weg, Schloßstraße, Neumann-Reichardt-Straße, alle neuen Räumzeiten-B-Pflichten an umgebauten Knoten (Beim Schlump / Schäferkamspallee / Schröderstiftstraße, Brandstwiete / Willy-Brandt-Straße).
    1-10 Prüfung der Art der Radverkehrsführung an Hauptverkehrsstraßen in jedem örtlichen Einzelfall (Prio1), planerische Daueraufgabe. -> Auch da gab es zahlreiche Pannen. So hatte Frau Hajduk ein Gutachten erstellen lassen, dass die Einrichtung von Radstreifen an Hauptstraßen überprüfte. Damals wurde schon angekündigt, dass Feldstraße und Neuer Kamp schnellstens Radspuren haben sollten. Die Gutachter bescheinigte jedoch für viele Straßen die unmögliche Einrichtung von Radstreifen für viele Straßen mit illegalen B-Pflicht-Anordnungen und empfahlen Belassen des Zustands. Für den Fall Hummelsbütteler Landstraße / Hummelsbütteler Hauptstraße hatt dann wenigstens die StVB ein Einsehen und hatte die blauen Schilder entfernt. An zahlreichen Straßen, deren Fahrbahnen ausgebessert wurden, gab es parallel keine Prüfung auf Einrichten von Radspuren - aus Zeitmangel.
    1-11 Einsatz von Radfahrstreifen oder Schutzstreifen insbesondere bei fehlenden bzw. unzulänglichen Radwegen (Prio1), planerische Daueraufgabe -> siehe zu 1.10
    4-3 Kontrolle von Parken auf Radwegen; vorrangig straßenbauliche Maßnahmen für Problemschwerpunkte (Prio1), polizeiliche Daueraufgabe. -> Zu jeder Messe wird der Radweg in der St.Petersburger Straße und an der Rentzelstraße (b-pflichtig) und am Tschaikowskyplatz zugeparkt. Zu bestimmten Veranstaltungen mutieren Radwege und Radstreifen zu Taxenständen (Tschaikowskyplatz, Jungfernstieg, Dammtorstraße). Andere Wege für Radfahrer sind dauerhaft blockiert (Schräg- statt Längsparken in der Rothenbaumchaussee, Dauerblockade Radstreifen Hochallee zwischen Jungfrauenthal und Isestraße, Daurkampfparken neben Radweg Hammer Straße und Billstraße, usw.)
    8-1 Nachhaltige personelle Aufstockung BSU für Bereich „Nichtmotorisierter Verkehr“ (Prio1) -> Da hapert es. Die eine befristete Stelle dort wurde zum Jahreswechsel nicht verlängert, deswegen hat es dort Personalwechsel gegeben.
    8-4 Fortsetzung Fahrradforum mit mindestens 2 jährlichen Sitzungen (Prio1), Daueraufgabe -> Nach meinem Wissen wurde das nicht eingehalten.

    Prio2
    1-9 Ausbau und Instandsetzung der Radwege ohne B-Zwang (Prio2), Planerische Daueraufgabe -> Eigentlich werden mehr Radwege aufgelöst als diese zu erneuern. Gibt es dagegen Protest wird das Problem ausgesessen und vertagt. Beispiele: Der Radweg in der Steinstraße (Hauptverkehrsstraße!) vor dem Finanzamt wurde ersatzlos rückgebaut, nicht ausgebaut, obwohl es dort viel Platz hat. Die Radwege in der Heimfelder Straße wurden ersatzlos rückgebaut, der Rückbau nach Protest vorerst gestoppt. Der Radweg Beim Schlump zwischen Bogenstraße und Bundesstraße wurde ersatzlos rückgebaut, nicht ausgebaut, trotz Platz!
    1-12 Bei der Planung von Radverkehrsanlagen sind zu schmale Sicherheitsabstände zu parkenden Kfz zu vermeiden (Prio2), planerische Daueraufgabe. -> Ich verstehe nicht, warum dies nicht ohnehin gemäß 1.7 nach Prio1 erfüllt werden muss. Unabhängig davon hat es z.B. in der Dorotheenstraße zu schmale Schutzstreifen, in der Lübecker Straße, Winterhuder Weg, Barmbeker Straße, ..., keine ausreichend breiten b-pflichtigen Radweg neben Längsparkern.
    1-12 Überprüfung kritischer Fälle legalen Parkens neben Radverkehrsanlagen (Prio2), verkehrsbehördliche und planerische Maßnahme. -> Nun ja, ist nur Prio2, aber warum hat es immer noch b-pflichtige Radwege und Parkplätze in der Langenhorner Chaussee, Alsterkrugchaussee, Fuhle, Barmbeker Straße, Winterhuder Weg, Lerchenfeld, ... ? Radwege ohne B-Zwang neben Parkplätzen in der Heimfelder Straße, Augustenburger Straße, Fuhle, Maria-Louisen-Straße, Beim Schlump, ... ? Zu schmale Radfahrstreifen neben Parkplätzen in der Keplerstraße, Arnoldstraße, Bleickenallee, ... ?
    Oder neben Dauerkampfparkern in der Billstraße, Behringstraße, Hammer Straße, Rothenbaumchaussee, Holtenklinker Straße, usw.?
    1-22 Grundsätzlich keine Lagerung von geräumten Schnee auf Radverkehrsanlagen; Reinigung von Laub auf Wegen des öffentlichen Reinigungsdienstes (Prio2), betriebliche Daueraufgabe -> Auf den meisten Radfahrstreifen bleibt der Schnee liegen oder wird dort gelagert ( Veloroute 3 Bogenstraße, Hochallee, Grindelallee, aber auch Radwege im Gorch-Fock-Wall)
    1-24 Einhaltung der Mindestanforderungen für Fußgänger und Radfahrer bei Genehmigung von Sondernutzungen; Erarbeitung einer Checkliste (Prio2), planerische Maßnahme (Checkliste). -> Davon träumen wir noch (Schanzenstraße, Hoheluftchaussee, Grindelallee, ... , aber auch Jungfernstieg, Neuer Jungfernstieg)
    1-26 Bessere Berücksichtigung des Radverkehrs an Baustellen; stärkere Kontrolle der Einhaltung von Regelplänen durch die Baufirmen (Prio2), verkehrsbehördliche Daueraufgabe -> Bislang nicht umgesetzt!
    2-4 Umnutzung von Pkw-Stellplätzen zugunsten von Fahrradstellplätzen (Prio2), planerische Daueraufgabe. -> Delikates Thema, leider nur weniger Einzelmaßnahmen, z.B. am Chilehaus. Aber wie sieht es in der Schanzenstraße aus?
    5-1 Festlegung von Anforderungen und Vorgehensweise für eine professionelle Kommunikationskampagne mit hamburgspezifischen Merkmalen (Prio2), planerische Maßnahme -> Wurde noch gar nicht angegangen.
    5-4 Kontinuierliche Information (Presse, Flyer, Internet) über die Durchführung von Maßnahmen im Rahmen der Radverkehrsstrategie (Prio2), Information, Daueraufgabe. -> Könnte mehr sein . . .
    7-3 Ausschreibung für ein Leihfahrradsystem (Prio2), planerische Maßnahme. -> Jeder wird wohl die Einführung des StadtRAD begrüßen. Das war seit Beginn der Radverkehrsstrategie das bislang größte Projekt, doch hat es nur Priorität 2. Andere wichtige Dinge unter Priorität 1 wurden dagegen bislang vernachlässigt (siehe oben)
    8-3 Optimierung der bestehenden Strukturen soweit erforderlich (Prio2), Daueraufgabe. -> Bei dem vielschichtigen Zuständigkeitswirrwarr scheint der gordische Knoten noch nicht gelöst.

    Prio3
    1-20 Einsatz der Räumfahrzeuge über die Alltagsroute 3 hinaus gemäß einem aufzustellenden Räumplan (Prio3), betriebliche Maßnahmen ->
    Funktioniert ja nicht wirklich
    1-27 Verteilen der NRW-Broschüre (radverkehrsfreundliche Regelungen an Baustellen) an Dienststellen und Baufirmen; bei Fortschreibung der PLAST 9 Regelpläne aufnehmen (Prio3), Info -> Soll umgesetzt worden sein, und hat es gewirkt?

  • Wir waren doch im letzten Frühjahr auf so einer komischen Veranstaltung an der Trostbrücke, die ja unter der Leitfrage stand, ob Hamburg denn „Fahrrad könne“.

    Man stellt also resigniert fest: Es kann nicht.

    In diesem Fall sollte wohl zwischen "Können" und "Wollen" unterschieden werden. Für einen Teil des Hamburger Chaos ist die undurchschaubare Verwaltungsstruktur verantwortlich - Hamburg kann nicht. Für einen anderen Teil muss festgestellt werden, dass bestimmte verantwortliche Entscheider es definitiv nicht wollen.

    Neueste Beispiele: Große Elbstraße und Schanzenstraße

  • Der Umbau des Ballindamms hat ja schon mal ganz prächtig funktioniert. Früher gab es an der Nordseite eine solche Weiche, die sogar dem blödesten Verkehrsteilnehmer klarmachte, dass der Radverkehr hier auch auf der Fahrbahn stattfinden darf. Hat natürlich nicht jeder kapiert, aber das war schon ganz prima. Nun wurde diese Stelle quasi umgekehrt gestaltet:

    Ich bin mal gespannt, wie viele Kraftfahrer jetzt noch kapieren, dass man diesen Radweg nicht befahren muss, sondern auch auf der Fahrbahn bleiben darf. Das ist ja schließlich immer schon so ein Drama, wenn ein Schutzstreifen wieder auf den Hochbord-Radweg geleitet wird.