Vorhin war ich noch für eine lockere Runde in der Elbmarsch. Und ja, bevor ich’s vergesse: Der neue Scheinwerfer ist der Hammer. Der leuchtet in der Dunkelheit mal richtig weit und das wird gleich noch eine Rolle spielen.
Momentan gibt es ja um das Heizkraftwerk in Wedel eine rege Diskussion, das sollte ja in den nächsten Jahren in ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk umgebaut werden und dazu braucht man nunmal eine Gasleitung und die sollte durch die Elbmarsch aus Richtung Norden zugeführt werden. Nun weiß man zwar nach dem Netzrückkauf überhaupt nicht mehr, wie es nun mit dem Kraftwerk weitergeht, außerdem möchte eine Bürgerinitiative mit berechtigten Gründen den Bau beeinflussen (oder gar verhindern, wobei ich mir nicht sicher bin, ob weitere Jahrzehnte mit diesem Kohlekraftwerk mitten im Wohngebiet unbedingt ein Geschenk sind), aber am Deich sind schon mal Vorkehrungen für den zu erwartenden Schwerlastkraftverkehr getroffen werden. Der wird wohl nicht nur die Natur, sondern auch die Touristen, die dort im Sommer nicht nur am Wochenende ausschwärmen, stark beeinflussen. Edit: Die Baustelle wird nicht wegen der Gasleitung, sondern wegen eines kleinen Versorgungstunnels in der Nähe von Heltlingen gebaut.
Na gut. Früher gab’s dort mehrere Zäune, mit denen die freilaufenden Schafe beisammen gehalten werden sollten, das geht aber natürlich jetzt nicht mehr, weil die Zäune durch eine Schrankenanlage ersetzt worden sind. Damit die Schafe aber trotzdem nicht ausbüchsen, hat man solche Gatter in die Fahrbahn gelegt. Für vier Autoreifen kein Problem, für zwei schmale Fahrradreifen umso mehr. Wenn man da rüberfahren möchte, wird sich das Vorderrad einfach mal um 90 Grad drehen, dort reinrasseln und der Radfahrer steigt einfach mal über den Lenker ab. Das ist im Winter sicherlich kein Problem, aber sobald die milden Temperaturen wieder die Fahrräder aus dem Keller locken, wird’s da bestimmt interessant.
Der Hit ist ja eigentlich noch, dass ich dieser Möchtegern-Umleitung natürlich nicht gefolgt bin. Ich weiß, wie es da droben auf dem Deich aussieht, das ist nämlich die reinste vom Gras aufgebrochene Buckelpiste, während die Fahrbahn unten neben dem Deich total angenehm zu fahren ist, so wie das bei einer Fahrbahn nunmal ist. Auf der Fahrbahn gehen locker 50 Kilometer pro Stunde, gerade jetzt im Winter, wenn sich dort eh niemand herumtreibt, oben habe ich schon bei zehn Kilometern pro Stunde Angst um meine Federgabel. Wenn ich mir jetzt auch noch vorstelle, durch die Menschenmassen, und der Begriff ist an sommerlichen Wochenenden nicht mal übertrieben, mein Fahrrad da die Treppen hochtragen zu müssen, um oben auf dem zugewachsenen Wegelein herumbuckeln und kampfradeln zu müssen, weil die Fahrbahn unten dem Kraftverkehr vorbehalten sein soll, vergeht mir schon die Laune. Vollkommen zurecht wird die Lokalpresse dann von den Kampfradlern berichten, die auf dem Deich für Unruhe sorgen, aber vermutlich die eigentlichen Gründe außer acht lassen, warum denn die Kampfradler überhaupt oben auf den Deich getrieben werden.
Eigentlich wollte ich aber auf das Sichtfahrgebot hinaus. Davon predige ich zwar drüben im Blog immer wieder, wenn der Kraftverkehr nachts gerne mit über hundert Sachen über eine kurvige Landstraße rauschen möchte, aber ich gestehe diesem Sichtfahrgebot durchaus Grenzen ein: Bestimmte Dinge kann man einfach nicht rechtzeitig erkennen. Eine flache Metallplatte auf der Fahrbahn wird man auch bei einem den Sichtverhältnissen angepassten Geschwindigkeit zu spät erkennen, da müsste man schon deutlich unter der Geschwindigkeit bleiben, die laut der Rechtsprechung nachts für eine Fahrt mit Abblendlicht angemessen ist. Womit nicht mal ich als Verfechter des Sichtfahrgebotes gerechnet habe, ist dieses Gatter in der Fahrbahn. Die reflektierenden Umleitungsschilder habe ich dank der tollen Beleuchtung schon auf hundert Meter gesehen, dachte mir aber erst nichts weiter bei, weil der Kram hier am Deich momentan überall herumsteht.
Nur das Gatter, das habe ich zwar gesehen, aber nicht weiter wahrgenommen. Das war ja in diesem Sinne kein Hindernis, das sich von der Fahrbahn sichtbar abhebt, das hätte ich ja gemerkt. Und natürlich fahre ich etwas vorsichtiger, wenn irgendwo irgendwelche Schilder herumstehen, weil man ja von der Absicherung von Arbeitsstellen im Straßenverkehr so einiges gewohnt ist, aber im Ernst, muss man jetzt auch noch mit Gattern in der Fahrbahn rechnen? Okay, sowas wird einem innerorts wahrscheinlich seltener begegnen, aber auf einer ausgewiesenen Radwanderroute, die bald wieder stärker frequentiert sein wird, sollte man vielleicht noch ein paar Schilder dazustellen. Ob man die als Radfahrer dann im Dunkeln noch wahrnimmt ist sicherlich wieder so ein Thema für sich, aber da hätte man ja wenigstens die Chance, sich warnen zu lassen.
Und nein, ich bin nicht hineingefallen. Immerhin. Zum Bremsen hat’s dann doch noch gereicht.