Mir kommen bei der gehobenen Polemik zwei Dinge zu kurz:
1. Manche Leute geben ganz offen zu, dass sie die SUVs als Aufrüstungsinstrument nutzen: Ich sitze höher, habe den Überblick, und bei einem Unfall zieht der nur halb so schwere Up automatisch den Kürzeren. (Dass sie nicht weiterdenken - Stichwort: und wenn der Rest sich einen Hummer oder gleich einen T34 kauft? - und sich Überlappungen zum Statusfetischismus ergeben - Stichwort: im Golf plus sieht man auch besser, aber der ist ja nur für 70plus - ist klar.)
2. Die Industrie bietet immer weniger klassische Kombis an, die großen Stauraum bei vergleichsweise kleinen äußeren Abmessungen bieten. Kadett E/Astra F, die Volvos 240, 7x0 und 9x0 waren die Musterexemplare, aber auch die frühen Golfs und die T-Klasse von Daimler konnten sich in dieser Beziehung sehen lassen. Bei heutigen "Kombis" sind die Dächer hinten runtergezogen, die Scheibe in der Heckklappe steht erbärmlich schräg - wer das ganze Elend besichtigen will, schaue sich einen aktuellen Astra oder Octavia an, die halbieren quasi den Stauraum durch Designkatastrophen, selbst ein Audi oder BMW ist da rationeller in der Raumausnutzung.
Nun ist zwar der gemeine SUV das Gegenteil eines Raumwunders, so dass als Sport Utility höchstens ein Satz Fußballtrikots und zwei Hanteln reinpassen, aber es gibt dennoch einige Modelle, die durchaus als Ersatz für einen Kombi durchgehen können (wenn man nicht gleich zum "uncoolen" Minivan greifen will, also Touran statt Touareg, weil's der Passat nicht mehr packt). Beispielsweise der Skoda Yeti.
Aber komisch, genau den hat VW abgeschafft und durch ein Unfug-Blechmonster namens Karoq ersetzt. Und wenn den trotzdem welche kaufen, heißt es gleich wieder "der Trend zum SUV ist ungebrochen".