Beiträge von m01

    Inwieweit ist hierbei ein (fehlendes) Verständnis für Dich als Autofahrer relevant? Welche konkreten Schwierigkeiten resultieren dann für Dich daraus? Inwieweit beeinträchtigt Dein fehlendes Verständnis für Radfahrer auf der Fahrbahn Deine Fahrweise? Wie nimmt der gut ausgebaute Radweg Einfluß auf Deine Fahrweise als Autofahrer? Beeinträchtigt der Deine Sicht? Blendet er Dich vielleicht, so, daß Du den Radverkehr auf der Fahrbahn nur noch eingeschränkt wahrnehmen kannst?

    Du hast ein eigenartig egoistisches Verständnis vom Straßenverkehr. Ich hab damit die selben "Schwierigkeiten" wie bei Pkw-Fahrern, die mit zugefrorenen Scheiben oder abgefahrenen Reifen unterwegs sind. Könnte mir genauso egal sein, da es mich nicht beeinträchtigt. Ist aber halt trotzdem Mist (für alle). Den Radfahrer kann ich auch überholen, egoistisch hab ich daraus keinerlei persönlichen Nachteil.

    Bundesweit gibts so eine Statistik nicht oder ich kenn sie nicht, der Unfallatlas gibt ja nur die beteiligten Verkehrsarten her. Für Bayern gibt es eine spezielle Radunfall-Karte, die beinhaltet auch die Unfallkategorie: http://baysis.bayern.de/radkarte-bayern/

    Soweit ich das sehe, bei den Getöteten v.a. Fahrunfälle, dann Einbiegen/Kreuzen, dann Längsverkehr. Relativ zur Gesamtzahl der Unfälle (v.a. innerorts), sind die Schwerverletzten und Getöteten außerorts überproportional - das liegt sich auch an den Geschwindigkeiten.

    denn das würde ja bedeuten, dass in ländlichen Regionen (in denen es nunmal ganz objektiv betrachtet nur sehr wenige Radwege gibt) eigentlich jeder auf der Straße an Unfallfolgen stirbt :|

    Grob 40% der im Radverkehr getöteten sterben auf Landstraßen agO. Trotz geringerem Radverkehrsanteil als innerorts.

    An jeder Einmündung anhalten?

    Bremsen heißt nicht anhalten - kommt auf die Sichtverhältnisse an. Ich habe beim Motorradführerschein gelernt: fahr so, als wärst du unsichtbar - oder noch schärfer: fahr so, als würde dich jeder Pkw-Fahrer vom Moped runterholen wollen. Klingt komisch, ist aber auf dem Motorrad tatsächlich leicht umsetzbar.

    Abgesehen von Kreuzungen, bei denen man plötzlich bittstellender Bückling ist, darf man dann auch noch queren etc.

    Sowas ist natürlich Mist und gehört von Bauämtern und SVB unterbunden.

    Ich zeige dir eine Stelle, an der ich mal fast von einer Heugabel aufgespießt wurde: Soltauer Str. - Google Maps

    Zu schmaler Radweg, Tempo 70 - grenzwertig, ich würd wahrscheinlich trotzdem drauf fahren. Beim einmündenden Feldweg hab ich Handlungsoptionen, beim Pkw von hinten nicht.

    Und das soll jetzt ein Argument dafür sein, dort zu fahren, wo man noch schlechter sichtbar ist? :/

    Zeig mir einen konkreten Radweg außerorts, dann sprechen wir drüber was jeder von uns - auch aus Sichtbarkeitsgründen - dort machen würde.

    Das liegt auch daran, dass hier wesentlich höhere Geschwindigkeiten im Spiel sind, da sind selbst Alleinunfälle oft tödlich. Nochmal: ich denke wir sind uns alle einig, dass eigentlich niemand übersehen werden dürfte, dass der Straßenverkehr dahingehend oft miserabel gestaltet ist. Fakt ist aber heute - ich kann mich wie der Anzeigenhauptmeister kleiden und ein Blinklicht auf den Kopf setzen, ich werde irgendwann übersehen. Und natürlich ist daran das Kfz schuld, aber das hilft mir nicht, wenn ich unterm Auto liege.

    Kreuzender Verkehr ist immer blöd, und ja, auf dem Radweg noch mehr, ich seh das als Abwägung. Ich persönlich bin auf dem Fahrrad selbst in klaren Vorrangsituationen an Einmündungen vorsichtig und bremse u.U. sogar - dafür hab ich den Rest der Fahrtstrecke Ruhe. Das mag jeder machen wie er will.

    DFTT

    Danke, gleichfalls.

    Wenn man sich dieser Abweichung bewusst ist, ists ja trotzdem möglich reflektiert über den Straßenverkehr (der ja gesamtgesellschaftlich funktioniert) zu diskutieren. :)

    Ich persönlich empfand es immer wieder als augenöffnend, am Straßenverkehr aus anderer Perspektive teilzunehmen. Sogar als Radfahrer macht es einen massiven Unterschied, wenn man mit Kindern unterwegs ist und plötzlich noch eine Gehwegbenutzungspflicht mitspielt.

    Holla, ich glaube ich hab Jehova gesagt, ohne es zu wissen... :/

    Also:

    Wenn andere Verkehrsteilnehmer sich an die Verkehrsregeln halten, hast Du also Schwierigkeiten.

    Mit Schwierigkeiten meine ich, dass ich nicht verstehe, warum sich der Radfahrer auf die Fahrbahn und damit - aus meiner Sicht - in Gefahr begibt. Ich sehe ihn, ich kenne auch den Überholabstand außerorts - viele andere tun das nicht oder nehmen Radfahrer auf die Motorhaube, so wie eben auch Natenom. Ich weiß auch nicht, wie man ihn übersehen konnte oder wie Menschen mit dieser Sehfähigkeit noch ein Auto führen können, Fakt ist, sowas passiert.

    Auch kenne ich die Statistiken zu Radwegunfällen. Das ist insbesondere igO völlig logisch und ich kenne hier im Unfallatlas übel auffällige Zweirichtungsradwege, an jeder Einfahrt/Einmündung schepperts. In der typischen Situation außerorts - ein gut ausgebauter und praktisch kreuzungsfreier Radweg neben einer gut ausgebauten Kreisstraße - vor welchen Gefahren schützt mich das Fahren auf der Fahrbahn?

    Versteht mich nicht falsch, von mir aus können wir die RWBP gerne abschaffen, ich persönlich bin lediglich ein Freund von klar gekennzeichneten Angebotsradwegen (was es praktisch nicht gibt).

    Erstens: Übersehen passiert nicht im Längsverkehr.

    Also ich wurde schon mal im Längsverkehr übersehen, sozusagen Überholen mit minus 20 cm Seitenabstand. Ging glimpflich aus, weil die Seniorin am Steuer selbst sehr langsam fuhr.

    Nein, das Übersehen ist nicht antriebsspezifisch, sondern silhouettenspezifisch. Einspurige Fahrzeuge sind schlank und verschwinden gerne mal hinter A-Säulen, Fahrräder noch mehr als Motorräder. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist das Mist, aber es ist die Realität.

    Gebetsmühle: es gibt keine einzige erlaubte Verhaltensweise, die Fahrbahnradler gefährden könnte. Auch dann nicht, wenn sie Benutzungspflichten missachten.

    Das stimmt, gilt aber für den gesamten Straßenverkehr. Würden sich alle nach StVO verhalten, hätten wir keine Unfälle. Als Radfahrer bin ich der schwächste (weil keine Knautschzone) und gefährdetste (weil am wenigsten sichtbar) Verkehrsteilnehmer, also sollte ich rein aus Eigenschutzinteresse das entsprechende Verhalten wählen.

    Das hab ich auch beim Motorradfahren gelernt - diese Zweiräder sind aufgrund Geschwindigkeit ja unverdächtig, als Verkehrshindernis zu gelten, auf einen Unfall mit einem Moped legt es auch niemand an. Und trotzdem wird man fünfmal am Tag übersehen, trotz Licht, trotz grellreflektierender Kleidung. Die machen das nicht mit Absicht... Also verlangsame ich als Mopedfahrer bei jedem Spiegelei und ziehe nicht mit zHG durch, obwohl ichs dürfte. Kein Witz.

    Als Autofahrer habe ich daher schon auch Schwierigkeiten damit, wenn Radfahrende trotz vorhandenem gut ausgebautem Radweg auf der Fahrbahn fahren. Das ist eine vermeidbare Gefahr für sich selbst.

    Außerorts sehe ich es noch pragmatischer: Jeder kann jede Verkehrsfläche nutzen, auf die sein Fahrzeug sinnvoll drauf passt. Ausnahmen sind explizit zu beschildern.

    Sehe ich auch so, demnach gibt es aber außerorts keine reinen Gehwege bzw. diese müssten mit Vz 250 markiert sein.

    Würden Radfahrer und Fußgänger konsequent ständig zu geparkte Geh- und Radwege meiden und stattdessen selbstbewusst auf der Fahrbahn gehen/fahren statt sich vorbei zudrücken, würde wahrscheinlich deutlich schneller was passieren.

    "Was passieren" in jedem Fall. Gestern wurde ich fast vom Rad geholt, als ich schlicht an einem ordnungsgemäß geparkten Pkw vorbeigefahren bin. Die mich überholende Pkw-Fahrerin dachte anscheinend, als Radfahrer müsste ich hinter dem parkenden Pkw anhalten und sie vorbeilassen. Und ich bin sehr dicht am Pkw vorbeigefahren, mit Dooring-Abstand wär ich auf der Motorhaube gelegen.

    Ein Angebotsradweg kann es nur sein, wenn zusätzlich ein Gehweg vorhanden ist, der mindestens durch eine weiße Linie oder anderswie erkennbar getrennt ist von dem Angebotsradweg.

    Wird das auch agO so praktiziert? Das würde dann wahrscheinlich 95% der noch vorhandenen nicht benutzungspflichtigen Radwege zum Gehweg machen. :S

    Manche hier im Forum meinen ja, das mache grundsätzlich nie einen Sinn.

    Der Meinung würde ich mich sogar anschließen, da [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] ja Schrittgeschwindigkeit bedeutet.

    dann kommste im nächsten Urlaub mal nach Thüringen :whistling:

    Die Wahnsinnigen rund um Oberhof habe ich tatsächlich schon mal kennengelernt. 8o

    Tu ich tatsächlich auch und fahre drauf - für die SVB ist es aber ein Gehweg. Juckt halt so lange keinen, bis entweder was passiert oder jemand 55 Euro haben will.

    Hinzu kommt noch das landläufige Unwissen über VZ 240/241 - Sonntag bei schönem Wetter mal die Freizeitradler fragen, was die denn aussagen. Das wissen 95% nicht.

    Vielleicht bin ich die Minderheit - aber ich hab ein Fully, schlechte Oberflächen sind mir wurscht. Stattdessen würde ich insbesondere agO vom Kfz-Verkehr getrennte Wege jederzeit vorziehen. Die Landkreise hier sind im PS-Atlas ganz oben und so fahren die auch...

    Ich würde Dir gerne Recht geben, weil die Radinfrastruktur so sein sollte. Kann ich aber nicht, weil Gegenbeispiele: ist das hier ein Angebotsradweg? Oder der hier? Gemeinde sagt: ersteres ja, zweiteres nein - nur warum?

    Die Hauptfahrbahnen haben einen großen Vorteil: sie bilden stets ein zusammenhängendes Netz, dessen Grenzen und Gebote durch Beschilderung klar aufgezeigt werden.

    Wie kommt man denn nun aber an ein Grundsatzurteil, durch das die RWBP komplett abgeschafft wird?

    Das frage ich mich an der Stelle auch, inkl. der Frage, was denn die Alternative zur RWBP überhaupt wäre. Soweit mir bekannt, ist die einzige Option, einen vollwertigen aber nicht benutzungspflichtigen Radweg auszuweisen, ein Fahrrad-Piktogramm auf den Weg zu malen, was agO natürlich keiner macht. Vz 239 + Radfahrer frei bedeutet Schrittgeschwindigkeit. Gar keine Markierung/Beschilderung bedeutet "ey Radfahrer runter vom Gehweg!"... :/

    Hallo zusammen,

    bin neu hier. :)  Mueck hat mich indirekt auf dieses Forum aufmerksam gemacht - eigentlich bin ich von Berufswegen sehr viel mit dem Pkw unterwegs, da darfs in der Freizeit dann bevorzugt das Zweirad sein. Und wenn mich die Suchfunktion nicht veräppelt hat, ist folgende Kuriosität aus meiner Heimat hier noch nicht vorbeigekommen: https://www.idowa.de/regionen/strau…ung-581581.html

    Aufgrund der Nähe zum Herzogschloss liegt der Begriff "Radlerturnier" nahe - bisher gab es an der Stelle immerhin noch keine Turniersieger... :S