Die Rettungsfahrzeuge dürften unmittelbar vor der Unfallstelle stehen. Damit wäre der Sturzort da, wo man sich hinter der Absperrung schon wieder nach rechts orientiert hat. Die Position der Rettungsfahrzeuge passt auch eher nicht zu einem Schienen-Sturz nahe der Fahrbahnmitte.
Nachdem ein Hinweis an mich herangetragen wurde, war ich gestern zwischen 13:00 und 14:00 Uhr vor Ort, um mir die Baustelle/Verkehrsführung anzuschauen. Vor Ort traf ich noch einen Menschen, der aus demselben Grund wie ich dorthin gefahren war. ( Mueck dürfte ahnen, wer gemeint ist )
Im Folgenden ein paar Fotos der Örtlichkeit:
Der Abstand zwischen Dickstrich (inklusive) und Schiene (inklusive Schienenkopf) beträgt maximal 1,70 m (selber gemessen). An der Baustelle vor Nr. 24 sind es an der engsten Stelle (Fußplatte nicht mitgemessen) 1,44 m. Vor Nr. 30 waren es an der engsten Stelle 1,33 m. Ob das RSA-konform ist, wie es die Stadtverwaltung behauptet, weiß ich nicht.
Ein Notgehweg fehlt. Ein Durchgangsverbot fehlt. Eine ähnliche Baustelle (Kran auf Gehweg und Radfahrstreifen für Dacharbeiten) gab es vor zwei Jahren vor Nr. 14. Damals hatte man auf dieser Straßenseite angeordnet. Es liefen damals weniger zu Fuß Gehende über die Fahrbahn. Entweder, weil es eine Vorankündigung an den vorherigen Querungsmöglichkeiten gab oder weil ich damals zwischen 9:00 und 10:00 Uhr vor Ort war.
Die Bewohner von Nr. 26 und 28 hatten in den letzten Tagen keinen Gehweganschluss. Für den neutralen Beobachter kommt der Verdacht auf, dass eine zweite Baustelle genehmigt wurde, ohne den Kontext zu beachten.
Für mich stellt sich da die Frage, ob man die Genehmigung für die zweite Baustelle hätte versagen müssen. Hätte man das Straßenbahngleis Richtung Südwesten sperren und die Rillen mit Gummielementen ausfüllen müssen, wenn man schon den Radverkehr ins Gleis lenkt? Das muss uns doch die Verkehrssicherheit wert sein?
Stand heute Nachmittag ist die Baustelle vor Nr. 30 abgeräumt.
Im BNN-Artikel (Paywall) wird ein Anwohner zitiert, dass nur der Rettungsdienst vor Ort war. Die Polizei habe erst eine Stunde später bei ihm geklingelt, weil sie das Fahrrad der Verunglückten suchte.
Meine Anfrage an den zuständigen Abteilungsleiter im Ordnungsamt mit der Bitte um Zusendung der verkehrsrechtlichen Anordnunge ist noch unbeantwortet. Gewöhnlicherweise kommen die Antworten da schneller. Wundern tut es mich nicht, schließlich stehen hier ja auch Straftatbestände im Raum.