Beiträge von DMHH

    Nope, liebe Polizei. "erledigt" ist die Frage der Weisung. Die fehlende Verhältnismäßigkeit bei der Weisung, den Radfahrer über Gleise zu schicken oder zum Fußgänger im Begleitgrün zu degradieren, hätte ich schon noch gern besprochen.

    :rolleyes:

    Das machen wir dann Ende Februar an einem Montag :)

    Heute ist ein Montag.

    Ich möchte zusammenfassen: autsch'n :|

    Kernaussagen:

    - wir wissen jetzt, dass keine Gefahrensituation vorlag, die die Weisung zum Verbot gerechtfertigt hätte

    - eine normale Verkehrssituation reicht nicht aus für eine Gefahrensituation und daraus ergebende Weisung

    - der Polizeihauptmeister hatte nur den Schutz im Sinn, weil es aus seiner Sicht gefährlich war für Sie und andere

    - Es ist ihre Entscheidung, sich in diese Gefahr zu begeben und dann sind wir auch aus der Verantwortung, wenn wir das sehen (das war schon fast eine bockig-trotzige Reaktion, da hat nicht viel gefehlt zur Formulierung, wonach ich selbst schuld sei, wenn mir etwas passiert)

    Was habe ich nicht gehört:

    - "Ich würde das Gespräch vor Ort rückblickend anders führen". Stattdessen "ja, wie der Kollege schon sagt, könnte man das Gespräch auch anders führen."

    - "Wir hätten besser abwägen sollen, das Gleisqueren war nicht die beste Entscheidung"

    Was hab ich stattdessen gehört:

    - "Dass das Radfahren dort erlaubt ist, wusste ich". Hier sind mir die GEsichtszüge etwas entglitten und ich hab nochmal nachgefragt, ob ich das richtig verstanden habe. Ja, der PolBeamte, der mir im Dezember noch eine OWi verpassen wollte, sagte tatsächlich, dass er damals wusste, dass das Radfahren dort erlaubt sei, er aber die Gefahr als so groß eingeschätzt hatte, dass er mich anhielt. Deckt sich halt Null mit seinen Aussagen vor Ort. Aber weil im Gespräch von meiner Seite kein Fortschritt mehr erkennbar war, hab ich das Nachfragen gelassen.

    - "Wenn wir Sie durch Begleitung sichern und es passiert etwas, weil jemand hinten drauf fährt, dann sind wir dran". Auch hier hab verzichtet, nachzufragen, wie das dann bei der Querung von Gleisanlagen ist, wenn ich mitm Rad in der Hand und Fahrradschuhen am Fuß im Schotterbett hinfliege; wer ist da dran? Immerhin hab ich auch erfahren, dass man mir ja angeboten hatte, meine Gleisquerung zu sichern. Daran kann ich mich nämlich nicht mehr erinneren...

    - "Es ist eindeutig und da versteht die Polizei in Jena auch keinen Spaß: das zu Fuß gehen ist an der Stadtrodaer Straße verboten! Auch, wenn da keine Verkehrszeichen dazu stehen!" Woraus sich das ergibt? keine Ahnung. Ich hab nicht nachgefragt.

    - "Wenn ich eine Weisung ausspreche, dann setze ich die auch durch". Jo. Auch dann, wenn sie falsch ist :rolleyes:

    - "auf der Stadtrodaer Straße habe ich noch nie einen Radfahrer gesehen. Und da rechnet auch niemand mit einem Radfahrer". Auf meinen Hinweis, dass laut Strava da ja doch einige Radfahrer unterwegs sein müssen... "Ich habe da noch nie einen Radfahrer gesehen"

    Kurzfassung:

    Man sorgt sich um die Sicherheit der Radfahrer. Die Stadtrodaer Straße ist eigentlich nicht sicher und total gefährlich. Aber das wäre ja meine Sache, meine Entscheidung. Aber man hat erkannt, dass normaler Straßenverkehr keine Gefährdung ist, nach der die Polizei einschreiten kann. Und eigentlich würde man aber alles genauso wieder machen wie an dem Dezember-Samstag, wenn dort das Radfahren verboten wäre.

    Hatte ich den Eindruck, dass meine Position (Weisung nicht gerechtfertigt, StVO-konformes Verhalten wird geahndet, Weisung nicht verhältnismäßig) verstanden wurde? nein.

    Ich sehe da insitutionelles Versagen und ehrlich gesagt auch ein bisschen in-die-Tasche-lügen. Man stellt lieber darauf ab, dass man sich bei der Beurteilung der Situation geirrt hat, als zuzugeben, dass man Verkehrszeichen nicht kennt: der PHM wusste nach eigener Aussage heute schließlich auch im Dezember, dass das Radfahren dort erlaubt war. Und zieht mich dennoch raus... weil: angeblich gefährlich. Eigentlich wundert es mich, dass ich mit der Einstellung nicht schon viel früher an bliebigen anderen Bundesstraßen und Kreisstraßen in/um Jena rausgezogen wurde. Denn da gibts schließlich auch viel Verkehr. :/

    Ich habe wirklich den Eindruck, dass erst mit diesem Vorfall mal geklärt wurde, wann eine Gefährdung vorliegt, nach der ein Einschreiten zulässig ist. Bleibt zu hoffen, dass das Pendel jetzt nicht in die Gegenrichtung ausschlägt und die PolTH grundsätzlich erstmal bei allem sagt: "nö, keine Gefährdung" :rolleyes:

    Die StVB hat einiges kapiert.

    Aber wenn um Beharrung und Verweigerung geht, sind die Beamten dort noch immer große Klasse. Das Argument mit den Räumzeiten ist alt, alt, alt - aber noch immer ein her-vor-ra-gen-der Grund, irgendetwas bzgl. des Radverkehrs nicht oder mit enormer Verzögerung zu tun.

    Und bis sich in allen Büros (wo A von B lernt und immer wieder auf alte BEgründungen in Form von Textbausteinen zurückgreift) auch bezüglich der Frage der Räumzeiten bei nicht-benutzbarkeit oder direkter-linkabbiegigkeit etwas tut: pffft, eine GEneration noch.

    Unfalltod

    Von Lkw übersehen: Radfahrerin stirbt in Bamberg noch am Unfallort
    Bamberg - Am Donnerstagvormittag verstarb eine 63 Jahre alte Fahrradfahrerin nach einem Zusammenstoß mit einem Lkw in Bamberg. Die Polizei ermittelt.
    www.nordbayern.de

    schnurgerade Straße mit parallel verlaufendem, nicht b-pflichtigem Handtuchradweg. Beim Rechtsabbiegen übersehen. Passiert schonmal, wenn man in Schrittgeschwindigkeit abbiegt...

    GoogleStreetView

    puh. hätten wir doch hier bloß eine äääh.. wie heisst das? "schutzkreuzung wie überall in den Niederlanden" oder so :rolleyes::whistling::evil:


    edit: alter Falter, die Aufschrift aufm LKW. "Heute schon Schwein gehabt?" <X

    oh, der is auch gut:

    Autofahrer-Falle schnappt im Jenaer Drösel-Gebiet zu
    Durchgangsverkehr im Spielstraßen-Viertel löst massiven Unmut aus. Vorgwegweiser bringen Anwohnern erste Linderung. Orststeilbürgermeister spricht von Chaos.
    www.otz.de

    (https://archive.ph/n4DKi)

    Zitat

    da sich ohne Pause reihenweise Autos, Transporter und Baustellenfahrzeuge einen Weg zum Teil über Grünflächen bahnten und über Fußwege, die eigentlich zu schmal für Kraftverkehr sind“, wie ein Leser berichtete

    achso, eigentlich zu schmal... aber sonst ginge das schon?

    Zitat

    Etwas Besserung stellt sich ein, als die Polizei vor Ort erschien, und Kraftfahrer darauf hinwies, dass sie nur auf Straßen fahren dürfen.

    ah. so. guck an. Autsch. Nachschulung angeordnet? Oder wie?

    Zitat

    Hoffnung [der Verwaltung] ist, dass nach den ersten schwierigen Tagen der Umleitung ein gewisser Lernprozess bei den Autofahrern einsetzt

    ja gut, der Lernprozess könnte ja aktiv begleitet werden von Team Blau, oder?

    Alster: Entsetzen über Kahlschlag auf der Uhlenhorst – das steckt dahinter
    An der Hohenfelder Bucht wurden die letzten von 86 Bäumen gefällt. Das war zwar lange angekündigt, überrascht aber viele Hamburger.
    www.abendblatt.de
    Zitat

    Jahrzehntelang schirmten sie die große Grill- und Liegewiese an der Alster vom Lärm der Autos ab, die täglich zu Tausenden den Schwanenwik entlangrollen.

    Zitat

    Der Ausbau der zukünftigen Radwegtrasse, der [die Bäume] weichen mussten, beginnt allerdings erst ab Juli 2024.

    Nichts ist so verlässlich, wie "Baumfällungen wegen Radweg" anstatt "Baumfällung erforderlich, weil Autoverkehr weiterhin högschte Priorität genießt" :)

    Platz ist da auch jetzt schon massig vorhanden :whistling:

    wenn doch nur eine hinreichende Anzahl von Radfahrern dort regelmäßig entsprechend der StVO auf der Fahrbahn radeln würden... :rolleyes:

    Ich bin ja auch öfter dort in der Gegend unterwegs. Und vielleicht mach ich das ab jetzt auch mal.

    "Hallo, ich bin Troy McLure und sie kennen mich vielleicht aus Filmen wie 'Begegnungen auf der Stadtrodaer Straße" oder "nur Verbot des Radfahrens verbietet das Radfahren" ... " :S

    sowas erinnert mich immer wieder an meine Jugend. Wir wohnten im Zentrum einer Stadt in einer der klassischen "Einkaufsstraßen". Viele Inhabergeführte Läden.

    Straßenneugestaltung: Aufregung, weil weniger Parkplätze.
    Änderung Parkraummanagement: Aufregung, weil Parkplätze nicht mehr kostenfrei
    Änderung Parkraummanagement: Aufregung, weil plötzlich Parkscheibe eingelegt werden musste
    Kontrolle Parkraummanagement: Aufregung, weil Ventilstände erfasst wurden, um "Parkscheibenweiterdreher" zu ahnden

    Und in alle den Jahren waren stets ca. 50% der Parkplätze durch Inhaber/Angestellte blockiert, weil der kostenfreie Parkplatz eben 400m weit weg war, aber "ach, die Kunden finden kaum Parkplätze!" war stets ein Gesprächsaufhänger. bah!

    Menschen sind schecklich.

    Und auch dort in Hoheluft: "parkplatzsuchverkehr ist GAR nicht gut für die Umwelt". Oh man ey.

    "umwelt" ist wie auch "Sicherheit" stets nur dann wichtig, wenn es um die Umsetzung der EIGENEN Interessen geht. Zu lange an der Ampel warten? Umwelt!!! Umleitung zu lang? Umwelt! vor der eigenen tür t30? Wegen der Sicherheit!!! Woanders T30? Umwelt!!! Stau! Hurz!

    Eimsbüttel: Massive Kritik an Umbau der Rellinger Straße – „ideologischer Irrsinn“
    Dauerhafte Sperrung, weniger Parkplätze – Straße in Eimsbüttel soll neu gestaltet werden. Manche sehen das Vorhaben sehr kritisch.
    www.abendblatt.de

    https://archive.ph/26IPZ

    es nervt mich gerade massiv an, so einen Bürger-Bullshit zu lesen:

    "Dass die Rellinger Straße eine Ausweichstraße für die Kieler Straße ist, entspricht nicht der Wahrheit."

    "Es handelt sich um eine sehr ruhige Anliegerstraße. Die Autos fahren hier fast durchweg nur zwischen 10 km/h und 20 km/h."

    "[...] haben wir den Weg nie als gefährlich empfunden."

    "Beim Queren muss man allerdings schon heute auf die schnellen Radfahrer mindestens so achten wie auf die hier in aller Regel sehr rücksichtsvoll fahrenden Autofahrer."

    "Mit der Einrichtung einer Veloroute [..] werde es auch keine grünen Aufenthaltsflächen für Kinder geben, da die Veloroute entsprechend breit ausgebaut werden müsse. "Fußball spielende Kinder neben einer Fahrradroute machen wohl eher keinen Sinn""

    "Auch im weiteren Umfeld wird sich kein Parkplatz mehr finden lassen."

    X/

    Was mir an der Koblenzer Regelung nicht gefällt:
    Höhe spielt offensichtlich keine Rolle bei der Bepreisung. Siehe Foto oben!

    ich finde das eher inkosequent begründet.

    Wenn es um die verfügbare Fläche geht, ist die Höhe des KFZ relativ egal. Dann haben wir eben in 20 Jahren "Bleistiftautos", die keine Sitzplätze mehr haben, sondern Stehplätze. Übereinander. :S

    Wenn aber mit Sichtbehinderungen argumentiert wird, dann muss auch die Höhe eine Rolle spielen.

    Wie so oft im Leben: man jede Regel so verkomplizieren, dass sie allem und jedem gerecht zu werden scheint. Hat aber Ende aber nichts gewonnen, weil sich doch wieder jeder übervorteilt fühlt, wenn er das komplexe Regelwerk nicht durchdringt.

    Man schaue sich nur die Regelungen zum ermäßigten MwSt-Satz an. Hat man auch gefühlt alles und jedes berücksichtigt und steht jetzt vor einem Wust an Regeln und Ausnahmen, die keiner mehr versteht.