Beiträge von DMHH

    puh. nach erlittenen Unfällen, die durch Dritte verursacht wurden, ist es sicherlich nachvollziehbar, dass ein "ungutes Gefühl" mitfährt. Wenn dieses Gefühl aber ein dauerhafter Begleiter zu werden droht, und/oder immer lauter wird, könnte eine fachliche Unterstützung sinnvoll sein.

    :|

    Die Konsequenz aus einem erlittenen Unfall kann doch aber nicht sein, zukünftig auch an grünen Ampel vorsichtshalber anzuhalten, weil der Querverkehr einen Fehler (rotlichtverstoß) machen könnte. Oder bei Gelber Ampel dann vollgas noch drüber, aus Angst, der Hintermann könnte beim Abbremsen sonst hinten reinfahren.

    Wo kommt eigentlich der Glaube her, dass diejenigen KFZ-Führer, die einen von hinten überfahren würden, einem an der nächsten Kreuzung den Vorrang gewähren? :/

    Dass perspektivisch an diesen Ursachen angesetzt werden sollte, völlig klar. Nur löse ich das nicht von heute auf morgen.

    Nunja, wenn ich mal schaue, womit sich Länder/Städte brüsten, würd ich mal bauernschlau behaupten, dass Radwege an allen Bundes-, Land-, und Kreisstraßen weder heute, noch morgen, noch übermorgen gebaut werden.

    Wie willst du das Problem lösen? Nicht mehr dort fahren? :/

    Natürlich! Aber wie führst Du dann Kinder an den Straßenverkehr heran? Freilich kann man immer in der Z30 rumgurken, aber irgendwann muss man das Niveau auch steigern, will man sie zu sicherer VT bilden.

    man sollte doch da 2 Sachverhalte trennen:

    a) die "Irrationalität", die Kinder bis zum ... 6. oder 7. oder teilw. auch 8. Lebensjahr an den Tag legen. Du hast es beschrieben: spontanes Anhalten, Richtungswechsel, oh-guck-mal-da-*klatsch-hinfall*

    -> diese Herausforderungen werden nicht durch Infrastruktur gelöst, sondern durch "älter werden" und "können". Einfluss kann hier das Radfahrtraining durch Eltern haben. Faktor: Zeit

    b) allgemeine Verkehrsregeln erlernen

    --> auch dafür braucht es keine gesonderte Infrastruktur. Viele Regeln werden schon "zu Fuß" vermittelt (Ampeln, Abbiegen, FGÜ). Mit dem Rad kommen weitere spezifische Regeln hinzu.
    Ich würde sogar sagen, dass die Vielzahl der Regeln eher zur Überfrachtung von Infos führen. Beispiel: Kind vor dem 8. Geburtstag. Darf auf Gehweg radeln und muss an der Querung absteigen. 100m weiter ist ein roter Pflasterbereich. Kind darf hier auf dem Radweg fahren, an der Querung aber nicht absteigen, sondern durchfahren.

    Sicher fahrende Kinder (also solche, die Regeln kennen, gemachte Ansagen befolgen) brauchen keine Radwege. Die fahren ganz normal und sicher auf der Fahrbahn. BTW: Kinder haben meist kein Gefühl für Gefahren. Freihändig bergab? Schräg den Bordstein hoch? 2cm neben der Kante radeln? Alles drin. Vor Autos haben Kinder dann Angst, wenn man ihnen 5 Jahre lang beibringt, dass jede Nähe zu einem bewegten Auto quasi den sicheren Tod darstellt.

    Will sagen: wenn man Kindern ständig eintrichtert, wie fürchterbar gefährlich die Fahrbahn ist, dann wird ein Kind mit 10 Jahren wo nur sehr ungern fahren? :rolleyes:

    Man könnte jetzt natürlich auch argumentieren: wenn ein Kind nicht sicher am Straßenverkehr teilnehmen kann, dann nimmt es besser nicht am Straßenverkehr teil.

    anders formuliert: wenn das Kind nicht sicher am Straßenverkehr teilnehmen kann, dann fährt man mit dem Kinde eben nur dort, wo die Unsicherheit die vermutlich geringsten Auswirkungen hat: Verkehrsberuhigter Bereich, Nebenstraßen, T30-Zone mit wenig Parkblech.

    oder die popelige Kreisstraße, auf der kaum jemand unterwegs ist. und dann fährt man als Aufsichtsperson natürlich auch so weit zur Mitte orientiert, dass selbst ein üppiger Schlenker des Kindes vor einem nicht dazu führt, dass es plötzlich vor ein Auto fährt.

    Klar ist so ein abgeteilter Sonderweg fernab der Fahrbahn nett zum rumgurken: aber rumgurken kann ich auch woanders. :/

    Und ich wäre vom Kosten-Nutzen-Faktor solcher Radwege "wegen der Kinder!" nun auch nicht wirklich überzeugt.

    Aber es ist natürlich stets einfacher, Verhaltensprobleme (zu hohe Geschwindigkeit, nicht angepasste Fahrweise, aggro) mit baulichen Maßnahmen erschlagen zu wollen. Weil deren Ergebnisse (100m Radweg) natürlich sichtbar sind. In die gleiche Kategorie fallen diese Opfer-Schutz-Schulungen "fahrt nicht in den toten Winkel" und "wenn das weiße Licht hinten angeht, dann .." :rolleyes:

    ich frag mich bei der Dikussion um "Radwege! an Landstraßen! das ist sonst gefährlich!" immer:

    A) wie lange wollt ihr darauf warten, bis an jeder Kreisstraße ein Radweg gebaut wurde?

    B) wer soll den Spaß bezahlen?

    und viel wichtiger: was machen wir eigentlich, wenn wir absehen können, dass A) nicht innerhalb von 2 Jahren passiert, wir doch aber so oft gesagt bekommen, dass Radfahren an Landstraßen so fürchterbar gefährlich ist:

    C) Straße für Radverkehr sperren

    D) Straße für Autoverkehr sperren

    C) zHg senken auf 50kmh

    :)

    Natürlich nicht. Sondern nur in kognitiver Verzerrung wähnen, dass man kraft seiner alles überragenden Geistesgaben in der Lage wäre, die Fälle, wo das nötig ist, jederzeit fehlerfrei von den Fällen zu trennen, wo das überflüssig ist.

    Idee: wir wir helfen den Radfahrern bei der Unterscheidung anhalten-oder-nicht, in dem wir überall Umlaufsperren einbauen :)

    niemand hier zwingt dich auf die Fahrbahn. Wenn du lieber auf ockeligen Radwegen fahren willst, wird keiner der hier anwesenden auf Fahrbahn an dir vorbeifahren und rüberbrüllen: "Hier ist eine bestens ausgebaute Faaaaaaaahrbahn!!!!" :)

    Dein Beitrag mit den "Schwierigkeiten" klingt eben danach, als ob du "Schwierigkeiten" hättest. Er klingt nicht nach "ich kann nicht nachvollziehen, wieso Radfahrer lieber auf der Fahrbahn fahren, als auf dem meiner Meinung nach sicheren Radweg".

    Und dann wären wir auf das eigentliche Thema der "Gefahren" zu sprechen gekommen: wieso ist die subjektive Gefahreneinschätzung so gegenläufig zur objektiven?

    Fakt ist aber heute - ich kann mich wie der Anzeigenhauptmeister kleiden und ein Blinklicht auf den Kopf setzen, ich werde irgendwann übersehen. Und natürlich ist daran das Kfz schuld, aber das hilft mir nicht, wenn ich unterm Auto liege.

    Öh... das is zumindest bei "unserer" Lebenserwartung gerade kein Fakt. :|

    denn das würde ja bedeuten, dass in ländlichen Regionen (in denen es nunmal ganz objektiv betrachtet nur sehr wenige Radwege gibt) eigentlich jeder auf der Straße an Unfallfolgen stirbt :|

    trifft zwar den Titel "Schilder" nicht ganz, auch nicht "lustige"... aber

    Was wohl hier in KFZ-FDP-Town los wäre, wenn man Gehwege mit analogen Drohungen gegen Falschparker beschriftete.

    Als ich das las, war ich kurz davor, unser ganz altes Rad aus dem Keller zu holen und dort hinzustellen. Bis mir einfiel, dass ich die Wildtierkamera nicht im öffentlichen Raum anbringen darf.


    Vielleicht geh ich heute abend mal mit einem Bogen 80er Schleifpapier raus :whistling:

    ist aber auch eher mutig, sich hier in ein Sammelbecken stürzen, bei dem der prozentuale Anteil der "ich brauch keinen Radweg" deutlich(!) vom gesamtgesellschaftlichen Schnitt abweicht. :)

    Ich tu mich ehrlich gesagt etwas schwer damit, nachvollziehen zu können, wie denn nun aus Fahrerperspektive beim Blick durch die Frontscheibe auf die Fahrbahn ein anderer verkehrsteilnehmer oder ein gegenstand hinter der A-Säule "verschwinden" können.

    Die Fahren doch in gleiche Richtung, vor dem Fahrzeug. Hinterm Steuer sitzend kann ich doch die die gesamte Fahrbahn und noch daneben einsehen... :/

    Als Autofahrer habe ich daher schon auch Schwierigkeiten damit, wenn Radfahrende trotz vorhandenem gut ausgebautem Radweg auf der Fahrbahn fahren. Das ist eine vermeidbare Gefahr für sich selbst.

    wie äußern sich denn die "Schwierigkeiten"?

    und treten die auch auf, wenn

    • KFZ langsamer als die angeordnete zul. Höchstgeschwindigkeit fahren?
    • Pferd und Reiter auf der Fahrbahn unterwegs sind?
    • KFZ auf der Straße fährt, obwohl doch links nur 100m entfernt eine Autobahn verläuft?
    • Fußgänger auf der Landstraße am Fahrbahnrand gehen, anstatt durchs grüne Gras 1m neben der Straße?

    um nur mal ein paar Fallbeispiele abzufragen :|

    Die vermeidbare Gefahr "für sich selbst" könnte aber auch locker umgangen werden, wenn die Radfahrer sich doch bitte ins Auto setzten. Wohlgemerkt: in einen SUV. Weil: Nissan Micra oder Smart = "vermeidbare Gefahr für sich selbst" :whistling:

    :)

    Stattdessen würde ich insbesondere agO vom Kfz-Verkehr getrennte Wege jederzeit vorziehen. Die Landkreise hier sind im PS-Atlas ganz oben und so fahren die auch...

    dann kommste im nächsten Urlaub mal nach Thüringen :whistling:
    wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen... und leere Straßen warten. Mit Höhenmetern wie bei dir :S

    Die Folgen von "wir setzen die StVO nicht durch und dulden Falschparker", Klappe die 512.

    Parkplatz-Ärger in Hamburg: Straße verliert mehr als die Hälfte der Stellflächen
    Es geht um eine Wohnstraße im Generalsviertel in Hamburg. Anwohner kritisieren die „Umerziehungsmaßnahme“ massiv. Das sagt die Behörde.
    www.abendblatt.de
    Zitat

    Statt den bislang 155 Parkplätzen wird es nach Abschluss der Umbauarbeiten nur noch 60 Parkplätze geben. Bisher sind von den 155 Stellflächen rund 100 gar keine legalen Parkplätze, heißt es vonseiten des Bezirksamts.

    die Geister, die ich rief...

    Die Nachrichten aus Jena: Neue Radverkehr-Symbole sollen Gehwege entlasten
    Die Stadt lässt probeweise Piktogramme am Magdelstieg aufbringen. Und Schüler können in die Ferien tanzen. Das sind die neuen Meldungen.
    www.otz.de

    :rolleyes:

    wahnsinn. Radverkehrskonzept. Ergebnis: wir pinselen Symbole auf die Fahrbahn, um zu verdeutlichen, dass der Radverkehr da auch stattfinden darf. Alter ey, wenn dann noch die letzten BPflichten fallen, pinseln wir als auf 96% aller Straßenkilometer in Jena solche Symbole hin?

    Verkehrsberuhigter Bereich? da dann Fußgängersymbole? zur Verdeutlichung?

    na, erinnert sich jemand noch an die Blockade-Aktionen von Letzte Generation? Als den überwiegend jungen Menschen vorgehalten wurde, sie würden mit dem durch sie verursachten Stau für mehr Luftverschmutzung sorgen?

    Und wisst ihr noch, wie man sich echauffierte, weil Menschen zu Demos für Umweltschutz mit dem Bus anreisten, anstatt... zu Fuß oder mitm Rad zu kommen? mh?

    Hier in Thüringen traut sich die Deutsche Bahn bzw. InfraGO nicht mehr, Sondergenehmigungen für das Befahren bestimmter Strecken durch schwere Güterzüge auszustellen.

    Marodes Schienennetz: Tausende zusätzliche Lkw auf Thüringer Straßen befürchtet
    Thüringer Verkehrsunternehmen dürfen ihre Güter nicht mehr auf der Schiene transportieren. Das hat große Auswirkungen auf viele Orte in Thüringen.
    www.otz.de
    Zitat

    Um zu zeigen, welche Auswirkungen die ausbleibenden Ausnahmegenehmigungen haben, planen die Unternehmen eine Protestaktion. Zwischen Montag, 1. Juli, und voraussichtlich Sonntag, 7. Juli, wollen sie eine alte Dampflok für die Fahrten von Schleusingen nach Meinigen einsetzen. Das sei ebenso umweltschädigend wie die Tausende Lkw, die fortan durch den Thüringer Wald und die Ortschaften fahren werden.

    aaaahja. :whistling:

    wobei: der hier ist auch schön:

    Zitat

    Die privaten Bahnunternehmer sehen darin ein Politikum. Das Eisenbahnnetz sei nicht erst seit gestern marode, dennoch habe es bisher niemals Probleme mit den Sondergenehmigungen gegeben.

    Achwas? erinnert so ein wenig an die Argumente von Gehwegparkern, die auch "nie" bei "nie kontrolliert worden bisher!!!" nutzen.

    als Analogie zu Münster, ja. Auch dort eher viel Radverkehr (viele junge Menschen, die an der Uni eingeschrieben sind...) bei gleichzeitig maximal beschissener Infrastruktur.

    Unterschied zu Münster ist: offenbar hat man Anfang der 2000er relativ flächig entbläut. In Münster ist ja weiter jeder Mistdreck mit RWBP versehen...