Natürlich! Aber wie führst Du dann Kinder an den Straßenverkehr heran? Freilich kann man immer in der Z30 rumgurken, aber irgendwann muss man das Niveau auch steigern, will man sie zu sicherer VT bilden.
man sollte doch da 2 Sachverhalte trennen:
a) die "Irrationalität", die Kinder bis zum ... 6. oder 7. oder teilw. auch 8. Lebensjahr an den Tag legen. Du hast es beschrieben: spontanes Anhalten, Richtungswechsel, oh-guck-mal-da-*klatsch-hinfall*
-> diese Herausforderungen werden nicht durch Infrastruktur gelöst, sondern durch "älter werden" und "können". Einfluss kann hier das Radfahrtraining durch Eltern haben. Faktor: Zeit
b) allgemeine Verkehrsregeln erlernen
--> auch dafür braucht es keine gesonderte Infrastruktur. Viele Regeln werden schon "zu Fuß" vermittelt (Ampeln, Abbiegen, FGÜ). Mit dem Rad kommen weitere spezifische Regeln hinzu.
Ich würde sogar sagen, dass die Vielzahl der Regeln eher zur Überfrachtung von Infos führen. Beispiel: Kind vor dem 8. Geburtstag. Darf auf Gehweg radeln und muss an der Querung absteigen. 100m weiter ist ein roter Pflasterbereich. Kind darf hier auf dem Radweg fahren, an der Querung aber nicht absteigen, sondern durchfahren.
Sicher fahrende Kinder (also solche, die Regeln kennen, gemachte Ansagen befolgen) brauchen keine Radwege. Die fahren ganz normal und sicher auf der Fahrbahn. BTW: Kinder haben meist kein Gefühl für Gefahren. Freihändig bergab? Schräg den Bordstein hoch? 2cm neben der Kante radeln? Alles drin. Vor Autos haben Kinder dann Angst, wenn man ihnen 5 Jahre lang beibringt, dass jede Nähe zu einem bewegten Auto quasi den sicheren Tod darstellt.
Will sagen: wenn man Kindern ständig eintrichtert, wie fürchterbar gefährlich die Fahrbahn ist, dann wird ein Kind mit 10 Jahren wo nur sehr ungern fahren?